Bei sich sein 1

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Bei sich sein 1

So finde ich zu mir
Wenn Winter aus den Mündern klirrt
Wenn ich auf Glatteis Halt verlier
Mit grauer Miene in mich zieh.
Und warte bis es Frühling wird.
So finde ich zu mir

So finde ich zu mir
Wenn sich mein Kopf mit Liedern füllt
Und meine Zunge schlafen will
Weil sich die Lunge kraftlos fühlt
vom blauen Dunst der überquillt
So finde ich zu mir

Am Strand und auf dem Rücken
Die Wolkenzüge ziehn
Bild für Bild gebärt ein Bild
Und ich bestimm den Sinn

So find ich mich
So find ich mich
In diesem Hin und Her
So finde ich mich
So finde ich mich
Als Tropfen in dem Meer

So finde ich zu mir.
Wenn mein Herz den Geist aufgibt
Sich in sein Gegenteil verliebt
Zieh ich mit ihm als Clown herum
Besuch ich es als Publikum
So finde ich zu mir

So find ich mich
So find ich mich
In diesem Hin und Her
So finde ich mich
So finde ich mich
Als Tropfen in dem Meer

MUSIK

Am Strand und auf dem Rücken
Die Wolkenzüge ziehn
Bild für Bild gebärt ein Bild
Und ich bestimm den Sinn

So find ich mich
So find ich mich
In diesem Hin und Her
So finde ich mich
So finde ich mich
Als Tropfen in dem Meer
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau Dir doch nochmal diese zwei Zeilen an, ob die so richtig sind. Ich glaube nicht.

Wenn ich auf Glatteis Halt verliert

Zieh ich mir ihm als Clown herum
 
Diesen Text finde ich nicht so gut wie "Bei sich sein 2". Während es im anderen Text noch eine ironische Distanz zu sich selbst hat, thematisiert sich das LI hier für mein Empfinden zu sentimental.

Dieser Blick endet meistes wie der Versuch, Wein in einen Becher ohne Boden zu gießen.

Allerdings habe ich das auch schon getan. Von daher ist diese Bemerkung weniger als Kritik gemeint denn als Anfrage, ob denn das LI außer in den beschriebenen Phänomenen noch irgendeine Beziehung zur Außenwelt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
@sts Danke, mein lieber , aufmerksamer Lektor! :)
 
Der Text ist genial. Wenn daraus kein Chanson wird, fang ich an zu heulen.

Hatte ich das schon mal geschrieben? Es gibt die Malerin Ulrike Theusner. Deine Texte passen irgendwie gut zu ihren Bildern. Wär direkt eine Idee, mal eine Ausstellung ihrer Werke mit deinen Texten zu eröffnen. Ging mir nur so durch den Sinn. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
So finde ich zu mir
Wenn Winter aus den Mündern klirrt
Wenn ich auf Glatteis Halt verlier
Mit grauer Miene in mich zieh.
Und warte bis es Frühling wird.
So finde ich zu mir
Mir gefällt der einheitliche Aufbau der Strophen, also den voran- und hintenangestellten Kernsatz mit den Zeilen dazwischen.
Inhaltlich gefällt mir diese Strophe aber weniger als die anderen:
* "aus den Mündern klirrt" lässt mich stolpern und klingt dem Reim geschuldet.
* Mit "Mit grauer Miene in mich zieh" kann ich inhaltlich nicht viel anfangen, versteh nicht recht, was das heißen soll.

Am Strand und auf dem Rücken
Die Wolkenzüge ziehn
Bild für Bild gebärt ein Bild
Und ich bestimm den Sinn
"Am Strand und auf dem Rücken" versteh ich im ersten Moment als zwei Ortsbeschreibungen und bin dadurch verwirrt. Wenn du "Am Strand, auf dem Rücken liegend" meinst, fänd ich eine Formulierung wie "Am Strand, den Blick zum Himmel" klarer.
"Bild und Bild gebärt ein Bild" gefällt mir nicht richtig. irgendwie würde ich mir da was Besondereres wünschen.

So find ich mich
So find ich mich
In diesem Hin und Her
So finde ich mich
So finde ich mich
Als Tropfen in dem Meer
Das ausgeschriebene "in dem" statt "im" klingt für mich komisch, so ähnlich wie "in diesem", sprich, es klingt so als ob du betonen möchtest, dass es um ein spezielles Meer geht.
 
Inhaltlich gefällt mir diese Strophe aber weniger als die anderen:
* "aus den Mündern klirrt" lässt mich stolpern und klingt dem Reim geschuldet.
Ich verbinde den Winter unter anderem mit „klirrender“ Kälte.
geschuldet.
* Mit "Mit grauer Miene in mich zieh" kann ich inhaltlich nicht viel anfangen, versteh nicht recht, was das heißen soll.
Ich reise im Urlaub gern nach Husum (und Umgebung.) Dieser Ort wird nicht zufällig „graue Stadt am Meer“ genannt. Grau ist eine meiner Lieblingsfarben. Sie symbolisiert für mich Sehnsucht. Und außerdem ist es dieser Tage hier grau.

@Andaraginga : Das ausgeschriebene "in dem" statt "im" klingt für mich komisch, so ähnlich wie "in diesem", sprich, es klingt so als ob du betonen möchtest, dass es um ein spezielles Meer geht.
Ja, das empfand ich beim Schreiben auch schon so! Und da es die letzte Refrainzeile ist, kann der Artikel tatsächlich ersatzlos gestrichen werden! Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht mal weiter so, ich überarbeite gerade ein Märchen, das ich nach 30 Jahren aus meiner Schublade gezogen habe. Ihr seid echt eine Inspiration. ;) ;) ;)
 
Gefällt mir bisher am besten von allen Sachen, die ich hier von Dir las.
Rund!
 
Am ehesten funktioniert noch der Vierzeiler.

Die Strophen haben das Problem, dass dort eine Abhängigkeit durch die Konjunktionen so und wenn konstruiert wird.

Die richtigen Zuordnungen wären wenn - dann (auf die Zeit bezogen ) oder so - wie (auf die Art und Weise bezogen).

So baut eine Erwartungshaltung hinsichtlich der Art und Weise auf -> wie geschieht es?; wenn versucht die aufgeworfenen Frage über mithilfe der Zeit zu beantworten -> dann geschieht es. Das funktioniert nicht, weil die aufgeworfene Frage unbeantwortet beibt, der Text aber so tut, als hätte er die Frage beantwortet.

Hier müsste man also noch einmal ran, damit kein Gedankenmus oder Error-Signal entsteht.

In Refrain auch so, allerdings über die Zuordnung Art und Weise (so) und Ort (in), die es dem Hörer sehr kompliziert macht.
 

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