Beatboxing aufnehmen

[B3AT]

Hallo zusammen,
nächste Woche möchte ein regional bekannter Beatboxer bei mir im Studio etwas aufnehmen.
Mein Setup sieht wie folgt aus:
Shure SM58, handgehalten (das ist, nach Rücksprache mit dem Künstler, sein Standard-Live-Setup)
WarmAudio WA76: Fast Attack, Fast Release, Ratio 4, max 6dB Gain Reduction

Welche Herangehensweise würdet ihr wählen?
Aufnahme mit Click oder ohne (der Künstler hat noch nie zu Tempovorgaben aufgenommen ist aber sehr "Takt-/Temposicher")
Mono oder Stereo: vielleicht versuchen einzelne Passagen exakt zu doppeln/trippeln um etwas Stereobreite zu erhalten?
Welche Art der Nachbearbeitung: Compression, EQ, Reverb, Stereo Widener etc.?
Was kann man machen um eventuelle "Klicks und Pops" (Störgeräusche) bei der Aufnahme von Beatboxing zu verhindern - extra Popschutz (zum aufstecken) für SM58 kaufen?

Vielen Dank schonmal.

 

[hoax666ify]

Morgen,

zu der Bearbeitung kann ich nichts sagen, aber wenn der Typ Temposicher ist, dann kann das auch so wie hier klappen:




Grüße

 

[leary]

ausprobieren.

auch deine einstellungen beim warmaudio würde ich ausprobieren und nicht von vorne herein festsetzen. nehmt euch zeit vieles zu probieren.

frag ihn, wie er live zu guten ergebnissen gekommen ist oder wie er zuhause übt. das sind dann schonmal grobe richtwerte, an denen du dich orientieren kannst.

evtl macht es auch sinn ihn nicht direkt abzunehmen, sondern über einen amp oder pa.

 

[TheArtOfNoise]

Einen Popschutz würde ich weglassen, da einige Sounds beim Beatboxen bewusst durch Pop-Laute erzeugt werden. Im schlimmsten Fall machst Du es dem Künstler damit unmöglich seinen gewohnten Sound zu erzeugen.

Zum Klick: Wenn man nie damit gearbeitet hat, kann das schon eine Herausforderung sein. Du könntest versuchen, ihm statt eines reinen Klicks eine dezente Drumspur mit einem Grundrhythmus anzubieten als Orientierung.

Zur Mono-Stereo-Frage, würde ich ganz klar zu Mono tendieren. Live vorgetragenes Beatboxing kommt von einem Mikro und ist damit einfach Mono. Auch könnte das Doppeln wegen der Problematik mit dem nicht an Klick gewöhnten Künstler sehr kompliziert werden.

 

[SOS]

ich würde den aspekt pa zusätzlich unbedingt in betracht ziehen. ein beatboxer interagiert zum einen mit der pa und dem raum, zum andern klingt trockener beatbox ab mikrofon zu direkt/natürlich, zu "spitty", man hört zuviel "mensch". um wirklich fett und quasi nach (simulierter) drummachine/drums zu klingen, gehört der pa- und raumsound(!) imho dazu.

persönlich würde ich wie folgt rangehen: der beatboxer soll quasi ein livesetup mit dem er sich wohlfühlt im aufnahmeraum aufbauen, also pa mitnehmen oder ausleihen. dann würde ich zum einen das mikrofon splitten, um quasi einen di-track aufzunehmen. damit wäre dann auch reamping denkbar oder man kann bei bedarf damit mehr kontur beimischen. zum anderen würde ich die pa einmal close abnehmen mit mikrofonen und zum anderen den raum abmiken, wie man es bei drumaufnahmen auch macht. so hast du genügend möglichkeiten auf natürlichem weg einen sound zusammenzumischen.

 

[B3AT]

Danke für die Antworten.
Nach Rücksprache mit dem Künstler ist der aktuelle Stand das wir auf jeden Fall das SM58 verwenden (in Kombination mit etwas WA76 Kompression) und er seine "Proberaum-PA" (2 St. JBL aktive Fullrange Lautsprecher) mitbringt.
Ich werde diese dann close-aufnehmen. Sollte man dazu beide Lautsprecher in Dreiecksposition zum Mikrofon aufstellen, damit man sozusagen im "Sweet Spot" abnimmt oder ist etwas off-axis besser?
Außerdem werde ich wohl mittig zwischen Beatboxer und PA ein Mono-Overhead Signal sozusagen als Room-Mic aufnehmen. Ein zusätzlicher Popschutz war natürlich keine intelligente Idee von mir .

 

[TheArtOfNoise]

Ich würde das Mikro nur vor einer Box positionieren. Da wird es bei einer Zwei-Wege-Box schon schwierig den Sweet-Spot zu finden.

 

[RefinedRough]

Ich würde nicht die PA Mikrofonieren, oder zumindest nicht ohne auch das direkte Signal auch zu recorden.

PA ist für ihn zum Performen sicher cool.

Kenne auch einen sehr guten Beatboxer und habe schon ein paar Sachen von ihm gemischt. Immer direkt aufgenommen. Zerstören kann man es immer noch im Nachhinein.

 

[B3AT]

Ich würde das Mikro nur vor einer Box positionieren. Da wird es bei einer Zwei-Wege-Box schon schwierig den Sweet-Spot zu finden.

Das stimmt, also PA mono close aufnehmen + Room Mic mono, dann etwas Room/Plate-Reverb auf die Room-Aufnahme für die "Live-Ambience". Vielleicht splitte ich das Signal für eine DI-Aufnahme...hat jemand einen Tipp für einen Splitter in guter Qualität, aber bezahlbar (<200€)?