Bassdrum live

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hi!

bei der abnahme der bassdrum (mit grenzflächenmikrofon) ertönt bei uns kein "plopp" sondern immer ein "plong" mit viel nachklang, der sehr stört. mit dem eq des mischpults und sehr viel teppichen usw. in der bass konnten wir das einigermaßen beheben aber der gewünschte kick fehlte dann total, es gab nur noch nen dumpfen schlag.
jetzt haben wir gestern auf nem open air gespielt und der mischer dort hat mir empfohlen ein gate zu benutzen, ohne das würde gar nix gehen...

nun meine frage...löst ein gate allein das problem oder muss noch mehr her?
und sind die behringer geräte autocom pro-xl und composer pro-xl in ordnung? oder sind spezielle standalone gates viel besser? bei den behringer geräten wär halt noch compressor usw. dabei...

danke schonmal!

Philipp
 
Hi

also aufgrund der tatsache, dass das Grenzflächenmikro bauartbedingt einen recht linearen Frequenzganng auch bis in die tiefsten Bereich hat, werden sehr tiefe Frequenzen recht gut wiedergegeben. Das hat zur Folge, dass man, wenn man diese Tücken der Grenzflächen noch nicht kennt, einen undifferenzierten, basslastigen BD-Sound mit recht langen Sustain hat.
Eine maßnahme, fast schon Pflich ist ein Gate zu benutzen, Da sollte man sich allerdings ein Standalone-Gate kaufen, nach Möglichkeit mit Filter im Sidechain. Zudem hilft oft auch (ganz unüblich bei Bass Drums) den Lo Cut zu aktivieren, allerdings nur wenn er tiefer als 100 Hz liegt. Mag komisch klingen, hat sich in der Praxis aber schon oft bewährt. Ein Lo Cut bei z.B. 75 Hz lässt immer noch genügen Tiefbass durch um der BD den richtigen punch zu geben. Alleridngs schneidet er die tieffrequenzen Signalanteile verursacht u.a. durch Gehäuseresonanzen und Körperschall, einfach ab. Manchmal hilft auch einfach den Bassbereich mittel Lo Shelf zu beschneiden. Dennoch sollte manein gate benutzen um die ausschwingphase der BD etwas zu beschneiden und um vorzubeugen, dass es tieffrequente Rückkoplungen gibt, zu denen es leicht kommen kann, wenn man kein Lo Cut schalten kann oder die PA auf der Bühne steht.
 
Zwichenfrage:
Was heißt Sidechain?
 
zB: beim Gatore:
ein gate macht (bei normalem gebrauch) ab einem gewissen eingangspegel, den man beim threshhold einstellt, auf. unterschreitet der eingangspegel den threshhold machts auf minus unendlich zu. -> das gate nimmt das eingangssignal als referenz zum auf und zumachen

wenn man jetzt ein signal (meistens ein anderes als das was primär ins gate rein und wieder rausgeht, also ein signal, dass man nicht schlussendlich hören mag) in den sidechain eingang ansteckt (und die sidechain aktiviert), macht dann das gate zu und auf wenn das signal am sidechain den eingestellten threshhold
unter/überschreitet

gibts auch für compressor und so sachen
 
Hi

also der Sidechain ist an sich nichts anderes als der Steuereingang eines Regelverstärkers. Kompressoren, gates, Expander, Ducker etc bestehen aus einem regelverstärker und anderen Baugruppen. Der regelverstärker (auch VCA, Voltage Controlled Amplifier genannt) ist dabei die Baugruppe, welche die eigentlichen Pegelveränderungen (i.e. beim Gate das Öffnen oder Schließen, beim Kompressor die Pegeldämfung des Signals) vornimmt. Dazu wird das Nutzsignal abgegriffen und in den Regeleingang des VCAs eingespeisst. Diesen Abgriff + Regeleingan nennt man Sidechain. Schaltet man in den Sidechain z.B. ein Filter so kann manein gate nur für bestimmte Frequenzen empfindlich machen, es öffnet z.B. nur wenn Signale in einem gewissen Frequenzbereich am Eingang anliegen, den man wiederum mitels des Filters im Sidechain einstellen kann.

Das ist jetzt etwas salopp formuliert, erklärt aber hoffentlich den Zusammenhang.

Wenn Du weitere Details wissen willst kann ich Dir das Skript zu unserem Workshop EQ/FX/Dynamics empfehlen, dort habe ich alles ausführlicher mit Grafiken sowie Anwendungs- und Einstellbeispielen beschrieben.
Weitere Infos sowie eine Leseprobe gibt es hier
 

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