Automatisation vor/nach Comp

[Tmny]

Schreibt mal wie ihr das macht, zB bei Vocals stell ich mir immer Frage:

Davor - damit er gleich Beansprucht wird.
Danach - damit die Laustärke angepasst wird, aber die Stimme ihre Dynamik behält
Beides?

 

[Saurus]

It depends.

 

[Tmny]

Worauf? Ich kann mich da nie so recht entscheiden.

 

[SOS]

Davor - damit er gleich Beansprucht wird.

ja... brauche ich aber selten, da ich 99% auch tracke und dabei schon auf eine gewisse gleichmässigkeit achte... bzw. achten lasse... vom sänger... und vom distressor *duckundweg*

Danach - damit die Laustärke angepasst wird, aber die Stimme ihre Dynamik behält

ja... oft zwingend, da auch z.b. ein komplett platter vocaltrack nicht überall passen kann. bei eintönigem thrashmetaldurchgestampfe ist es vielleicht nicht nötig.

Beides?

ja... siehe oben

fazit: it depends

 

[Saurus]

Worauf? Wovon.

Eine Standardlösung gibt es wohl nicht. Viele Wege...u know.

Hängt immer von der Aufgabe bzw. Zielstellung ab. Ist ähnlich, wie die Frage Comp-->EQ oder EQ-->Comp, die ich hier mal aufgeworfen hatte:

https://recording.de/Community/Forum/Homerecording/Musik_produzieren/165335/Post_1771653.html

 

[jinglemartin]

Mein Standard ist:

EQ zum Säubern, also die Absenkungen, die es braucht

-> leichte Kompression mit viel Knie

-> EQ fürs Mixing, Geschmacks-EQ

-> Automation

-> kräftigere Spitzen-Kopmpression in der Gesangs-Gruppe


So fügt sich für mich alles smooth ineinander, und es fühlt sich beim Mixen "weicher" an: Man muss nicht ZU viel automatisieren, da schon ein bisschen über alles vorkomprimiert ist, und die Automation läuft danach noch in eine leichte Spitzenbegrenzung, die dafür sorgt, dass ich nicht auch noch kleine Spitzen rausautomatisieren muss...

 

[Tmny]

Metal/Core Zeugs mach ich eh immer platt, brauch ich meistens nix automatisieren.
Balladen/Akustik Zeugs darf ja mehr Dynamik behalten.

Interessant ists halt bei zwischen Genres.

So, wenn ich jetzt noch einmal Distressor bei deinen Posts lese.. Aber dann!

 

[AWF]

Clip Gain -> Compressor -> Automation

Wohl eine vernünftige Arbeitsweise.

Jetzt mit Logic Pro X gibt es noch absolutes und relatives Automatisieren, was mir besser wie Clip Gain gefällt, da schneller und ohne Schnittpunkte.

 

[tomric]

Bei Einzelspuren macht Kompression doch nur vor der Automation Sinn oder ? Wenn ich das andersrum mache, dann den Kompressor entsprechend eingestellt habe und sich anschliessend der Eingangspegel durch die Automation ändert, stimmen die Settings doch nicht mehr...

 

[LM18]

Bei Einzelspuren macht Kompression doch nur vor der Automation Sinn oder ? Wenn ich das andersrum mache, dann den Kompressor entsprechend eingestellt habe und sich anschliessend der Eingangspegel durch die Automation ändert, stimmen die Settings doch nicht mehr...

Clipgain kommt ja einer Lautstärkenhüllkurve irgendwo gleich.

Ob ich nun Clippegel ändere, eine Automationskurve schreibe ist gleich im outcome.

Je weniger ich einen Kompressor hören möchte, desto flacher muss ich ihn anfahren damit er nicht zu dramatisch regeln muss.

Deshalb, vor dem Regeldeppen, eine manuelle Glättung der Pegel veranstalten macht so Sinn.

 

[Tmny]

Kann mir jemand den Begriff Clip Gain erklären? hör ich grad zum ersten mal...


Ich finde nur eine Pro Tools Funktion.

 

[SOS]

clip gain heisst, dass du jedes event im arrange in der lautstärke (nicht destruktiv) ändern kannst, d.h. wenn ein wort zu laut ist, schneidest du das frei und senkst das event in der lautstäke ab. verwende ich auch, anstatt automation.

 

[heimlichstillleise]

Bei Einzelspuren macht Kompression doch nur vor der Automation Sinn oder ? Wenn ich das andersrum mache, dann den Kompressor entsprechend eingestellt habe und sich anschliessend der Eingangspegel durch die Automation ändert, stimmen die Settings doch nicht mehr...

Clipgain kommt ja einer Lautstärkenhüllkurve irgendwo gleich.

Ob ich nun Clippegel ändere, eine Automationskurve schreibe ist gleich im outcome.

Je weniger ich einen Kompressor hören möchte, desto flacher muss ich ihn anfahren damit er nicht zu dramatisch regeln muss.

Deshalb, vor dem Regeldeppen, eine manuelle Glättung der Pegel veranstalten macht so Sinn.

Und genau da liegt dann auch der Unterschied, Die Lautstärke Automation im klassischen Sinne regelt eigentlich immer den Fader. Ist also nach dem Insert und würde daher nur bei einem Comp auf einer Gruppen oder Aux Spur den Eingangspegel verändern. Clip Gain ist immer vor den Inserts und daher eben vor dem Eingang des Kompressors.

 

[LM18]

Bei Einzelspuren macht Kompression doch nur vor der Automation Sinn oder ? Wenn ich das andersrum mache, dann den Kompressor entsprechend eingestellt habe und sich anschliessend der Eingangspegel durch die Automation ändert, stimmen die Settings doch nicht mehr...

Clipgain kommt ja einer Lautstärkenhüllkurve irgendwo gleich.

Ob ich nun Clippegel ändere, eine Automationskurve schreibe ist gleich im outcome.

Je weniger ich einen Kompressor hören möchte, desto flacher muss ich ihn anfahren damit er nicht zu dramatisch regeln muss.

Deshalb, vor dem Regeldeppen, eine manuelle Glättung der Pegel veranstalten macht so Sinn.

Und genau da liegt dann auch der Unterschied, Die Lautstärke Automation im klassischen Sinne regelt eigentlich immer den Fader. Ist also nach dem Insert und würde daher nur bei einem Comp auf einer Gruppen oder Aux Spur den Eingangspegel verändern. Clip Gain ist immer vor den Inserts und daher eben vor dem Eingang des Kompressors.

Stimmt.
Klar, natürlich.

Soweit denke ich gar nicht mehr, nachdem ich sowie immer eine Vocal-Subgruppe habe die dann zu Schluss in den großen VOX-Bus mündet.
In dieser Subgruppe sind die ersten Kompressoren und wird von den Spuren und ihren Arbeitskopien bespeist.

 

[tomric]

Du komprimierst die einzelnen Vox-Spuren gar nicht ?

 

[heimlichstillleise]

Du komprimierst die einzelnen Vox-Spuren gar nicht ?

Wenn ich das richtig verstanden haben, dann macht er Vox Gruppen.

Beispielsweise alle Lead Vocals (unterschiedliches Eqing in Verse und Refrain z.B., oder einfach anderer Grundpegel) und alle Banking uns so weiter. Die bekommen dann auf der Gruppe Kompression und dann gehen diese Gruppen noch mal in eine eine Gesamt Vokal Gruppe, wo dann noch mal komprimiert wird.

Ein relativ gängiges Vorgehen, wo man sich eben das Arbeiten auf der ClipGain Ebene spart und in jeder DAW auch vor dem Kompressor weiche Verläufe machen kann. Das unterstützt Clipgain ja nicht in jeder DAW. Teilweise kann man da nur den gesamten Clip anheben oder absenken.

 

[tomric]

Wenn ich das richtig verstanden haben, dann macht er Vox Gruppen.

Das mach ich auch, zusätzlich (im Regelfall zwei Stereobusse für Chöre sowie Lead incl. Dubs).

 

[LM18]

Du komprimierst die einzelnen Vox-Spuren gar nicht ?

Nein.
Normalerweise nicht.

Ich habe immer die Quellspur in der nix drin ist und mindestens 1 Parallelspur mit einem harten Kompressor oder Limiter und so weiter.

Das geht in eine Subgruppe und da gibt es "süßen" EQ und Kompressoren etc..
Die anderen Vocals gehen genauso über Subgruppen.

Alle Vocal-Subgruppen gehen dann am Ende in den letzten VOX-Bus der auf die Summe geht.
Da ist dann meistens am Ende noch ein Limiter drauf.

 

[LM18]

Du komprimierst die einzelnen Vox-Spuren gar nicht ?

Wenn ich das richtig verstanden haben, dann macht er Vox Gruppen.

Beispielsweise alle Lead Vocals (unterschiedliches Eqing in Verse und Refrain z.B., oder einfach anderer Grundpegel) und alle Banking uns so weiter. Die bekommen dann auf der Gruppe Kompression und dann gehen diese Gruppen noch mal in eine eine Gesamt Vokal Gruppe, wo dann noch mal komprimiert wird.

Ein relativ gängiges Vorgehen, wo man sich eben das Arbeiten auf der ClipGain Ebene spart und in jeder DAW auch vor dem Kompressor weiche Verläufe machen kann. Das unterstützt Clipgain ja nicht in jeder DAW. Teilweise kann man da nur den gesamten Clip anheben oder absenken.

Ja.
Genau so...

 

[tomric]

Danke für die Info Muss ich beim nächsten Mal ausprobieren...