Aufnahmepegel ziemlich gering - oder doch nicht?

MartyK

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Hallo,

ich habe gestern meinen bestellten Mikrofonarm erhalten und daran mein altes Mikro (MXL 990) befestigt, welches ich wiederum mit meinem Steinberg-Audiointerface UR22mkII verbunden habe.
Nun bin ich aber mit dem Eingangs-Pegel ziemlich unzufrieden. Eigentlich habe ich gehofft, dass 20 cm Abstand zum Mikro reichen müssten, um ein gutes Aufnahmesignal zu gewährleisten, aber tatsächlich ist es so, dass ich den Input Gain-Regler vom Audio-Interface fast auf max. Anschlag drehen muss, um bei diesem Abstand noch einen guten Eingangs-Pegel zu erhalten, wobei in diesem Fall aber hörbare Störgeräusche im Kopfhörer zu hören sind. Die Pegel-Anzeige bleibt übrigens bei Cubase bei Null-Aktivität bei -20 dB stehen - ist das normal?
Bei dieser Einstellung höre ich übrigens im Kopfhörer, wenn ich auf meiner Tastatur was eingebe.
Wenn ich den Input-Regler auf zwei Uhr stelle, dann komme ich bei normaler Sprechlautstärke auf einen Wert zwischen -15 und -10 dB, das Resultat ist entsprechend leise. Die Pegel-Anzeige bleibt hier bei Null-Aktivität bei etwa -30 dB stehen.

Wie sieht es bei euch aus?

Pegel-Anzeige 1.png Pegel-Anzeige 2.png
 
Zunächst einmal sind die Pegel bei -30 bzw. -42 dB (Du hast bei der Skala des Faders abgelesen...). Aber natürlich trotzdem noch völlig inakzeptabel.

Da ich das Mikro nicht kenne, habe ich gerade mal kurz gegoogelt. Bondeo Testbericht:
  • für geringpeglige Quellen nicht rauscharm genug
Ich glaube da ist bei einem 100 € Großmembran-Mikro auch nicht mehr zu erwarten.
 
Zunächst einmal sind die Pegel bei -30 bzw. -42 dB (Du hast bei der Skala des Faders abgelesen...). Aber natürlich trotzdem noch völlig inakzeptabel.

Da ich das Mikro nicht kenne, habe ich gerade mal kurz gegoogelt. Bondeo Testbericht:
  • für geringpeglige Quellen nicht rauscharm genug
Ich glaube da ist bei einem 100 € Großmembran-Mikro auch nicht mehr zu erwarten.
Oh, ich habe die andere Skala gar nicht wahrgenommen.

Ich hatte bis kürzlich ein USB-Mikro von Rhode, das NT-USB Mini, das bessere Pegelwerte hatte - und mit dem ich sogar ohne Kopfhörer aufnehmen konnte, ohne dass ich Rückkopplungen von den Lautsprecher-Boxen hatte! Der Preis für dieses Mikro, das überall empfohlen wird, ist unter 100 Euro. Gut, es ist in erster Linie nicht zum Singen gedacht, aber ich würde dafür auch 200 Euro ausgeben. Es wäre natürlich ideal, dann auch ein Mikro zu bekommen, bei dem ich keine Kopfhörer aufsetzen muss, um mal eben was aufzunehmen, z. B. Geräusche als Sample-Grundlage...

Könnte das Rode NT1-A vielleicht mein Problem lösen? Vom Namen her ist es vielleicht das Äquivalent zum NT-USB Mini...
 
Zuletzt bearbeitet:
daran mein altes Mikro (MXL 990) befestigt, welches ich wiederum mit meinem Steinberg-Audiointerface UR22mkII verbunden habe.
Hast Du das Mikro per XLR-Kabel mit dem UR22 verbunden? Ich meine, dass der Mikrofonvorverstärker des UR22 erst "anspringt" wenn per XLR angestöpselt wurde.
Und ist die Phantomspeisung eingeschaltet?
 
um bei diesem Abstand noch einen guten Eingangs-Pegel zu erhalten, wobei in diesem Fall aber hörbare Störgeräusche im Kopfhörer zu hören sind.
Also, diese Mikrofon liegt ja im Low Budget, unter 100,- Euro kostet es. Was nichts heissen muss.
Aber wie SteKrae es bereits erwähnte - laut Testberichten ist das Grundrauschen z.B. stärker vertreten als bei anderen Mikrofonen in diesem Bereich. Es kommt ferner eher mit lauten und nahen Signalen besser klar:

"Das Eigenrauschen liegt somit bei Weitem nicht im geringstmöglichen Bereich, sondern ist tendenziell eher als etwas erhöht einzustufen".

"Das MXL 990 wird mit niedrigpegligen Signalen nicht der dickste Freund, denn zu schnell handelt man sich in diesem Fall Probleme mit dem Rauschteppich ein...."
(Bonedo.de Test)

Das UR22 ist schon ok, deren Preamps bieten regulär genug Saft für Großmembraner.

Ehrlich, ich würde das Mikro gegen ein besseres austauschen an deiner Stelle. Vielleicht ein AT 2035 oder ein Aston Origin oder so, in der Richtung, wenn es wiederum sehr günstig sein soll. Kenne diese beiden Mikros in Aufnahmesituationen, empfahl sie u.a. Neulingen, wirklich gute Resultate.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
um bei diesem Abstand noch einen guten Eingangs-Pegel zu erhalten, wobei in diesem Fall aber hörbare Störgeräusche im Kopfhörer zu hören sind.
Also, diese Mikrofon liegt ja im Low Budget, unter 100,- Euro kostet es. Was nichts heissen muss.
Aber wie SteKrae es bereits erwähnte - laut Testberichten ist das Grundrauschen z.B. stärker vertreten als bei anderen Mikrofonen in diesem Bereich. Es kommt ferner eher mit lauten und nahen Signalen besser klar:

"Das Eigenrauschen liegt somit bei Weitem nicht im geringstmöglichen Bereich, sondern ist tendenziell eher als etwas erhöht einzustufen".

"Das MXL 990 wird mit niedrigpegligen Signalen nicht der dickste Freund, denn zu schnell handelt man sich in diesem Fall Probleme mit dem Rauschteppich ein...."
(Bonedo.de Test)

Das UR22 ist schon ok, deren Preamps bieten regulär genug Saft für Großmembraner.

Ehrlich, ich würde das Mikro gegen ein besseres austauschen an deiner Stelle. Vielleicht ein AT 2035 oder ein Aston Origin oder so, in der Richtung, wenn es wiederum sehr günstig sein soll. Kenne diese beiden Mikros in Aufnahmesituationen, empfahl sie u.a. Neulingen, wirklich gute Resultate.
Das MXL 990 war damals ein Geheim-Tipp, aber auch heute wird es noch häufig empfohlen. Das Grundrauschen ist einem Test nach, den ich letzte Nacht auf YouTube gesehen habe, höher als das vom Rode-Mikrofon NT1-A, aber ich habe ja ganz andere Probleme (s. o.).
Wenn ich dich richtig verstehe, ist mein Mikro also zu unempfindlich?
Hast du vielleicht schon mal was von diesem kleinen Wunderding gehört? Ein (passiver) Mikrofonvorverstärker, der eigentlich für dynamische und Bändchenmikrofone gedacht ist, aber in diesem Video benutzt das eine Frau mit dem MXL990:


Hm, könnte ich ja mal testweise bestellen.
 
Hast du vielleicht schon mal was von diesem kleinen Wunderding gehört?

Du brauchst dann wenn schon den hier (für Kondensatormikrofone):

https://www.thomann.de/de/tritonaudio_fethead_phantom.htm

Aber auch der Fethead wird das Eigenrauschen des MXL verstärken. Aber Du kannst es ja mal ausprobieren und im Zweifel zurückschicken.
Ah ja, danke.

So viel rauscht das Mikro nicht - habe vorhin probeweise etwas aufgenommen mit dem Gain-Regler auf 10 Uhr. Bei diesem Wert brauchte ich auch die Kopfhörer nicht aufsetzen, sonst kommt es immer zu unschönen Rückkopplungen, je weiter der Gain-Regler aufgedreht ist.
Ohne Plugin bewegt sich das Signal bei -15 dB (Fader-Skala), mit einem Hall und Amp-Plugin etwas über -5 dB - es ist kein Rauschen beim Audio-Signal zu hören.
 
ich habe gestern meinen bestellten Mikrofonarm erhalten und daran mein altes Mikro (MXL 990) befestigt,

Mikrofonarm? Wie verhält sich das Mikro, wenn du es direkt anstölpst?
Ich verstehe die Frage nicht. Der Mikrofonarm ist doch nur eine Form der Befestigung - so wie ein Stativ z. B. Ansonsten müsste man das Mikro ja irgendwo hinlegen.

Manche Schwenkarme haben auch ein integriertes Stück XLR Kabel.
 
Die Preamps in den Steinberg Interfaces sind jetzt nicht unbedingt die kräftisgten. Ich brauche auch den Fethead Phantom an dem Steinerg Interface UR-RT2 zusammen mit dem C 414 B-ULS für Aufnahmen an einem Sprecher*innenarbeitsplatz. Übrigens solltest du nicht mit angeschalteten Boxen aufnehmen.
 
Na, 56 dB Gain bei den Steinberg Wandler*innen sollten schon für das Allermeiste ausreichen und tun es auch.
Prinzipiell eh kein Problem - zum einen kann man schließlich in der DAW die Wellenformdarstellung entspannt größer einstellen, zum anderen eh digital hochziehen, mit 24 Bit eh alles kein Problem. Eine separate Gainstufe hätte man ja auch noch im Cubase Mixer.
Zum anderen hört man beim Recording dann einfach mal lauter ab. Gibt also auch mal radikal kostenlose ad hoc Einfachlösungen für sowas.

Finde ansonsten nicht, dass ein Fethead (der ist gut, klar, habe ich selber z.B. am SM7B) jedoch wohl eher kaum im Verhältnis steht, jener kostet schon knapp bald so viel wie der 22 Wandler oder das MX Mikro...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na, 56 dB Gain bei den Steinberg Wandler*innen sollten schon für das Allermeiste ausreichen und tun es auch.
Bei dem SM7B braucht man so um die 55 db sauberen Gain, um eine angemessene Vorverstärkung zu bekommen. Bei leiseren Vocals ein paar db mehr, bei lauteren ein paar weniger. Viele Preamps von Billiginterfaces liefern auf den letzten 5-10 db der Gainspanne ein exorbitantes Rauschen, das die Aufnahme unbrauchbar macht. Wenn Du diese dann abziehst, wird es sehr knapp.
 
Bei dem SM7B braucht man so um die 55 db sauberen Gain, um eine angemessene Vorverstärkung zu bekommen.
Exkat. Dafür ist der Fethead auch ideal, siehe Antwort zuvor.

Viele Preamps von Billiginterfaces liefern auf den letzten 5-10 db der Gainspanne ein exorbitantes Rauschen, das die Aufnahme unbrauchbar macht.
Korrekt. Aber das ist bei den UR Teilen in dieser Form so nicht der Fall.
 
Das UR22 ist schon ok, deren Preamps bieten regulär genug Saft für Großmembraner.
Bei einem üblichen Sprecher*innenabstand von 30 cm geht das mit dem B-ULS nicht. Da reichen die Preamps der Steinbergs tatsächlich nicht. Das C 414 liefert nur bescheidene 12,5 mV/Pa. Bei Rockgesang in 10 cm ist das natürlich was anderes.
 
Das C 414 liefert nur bescheidene 12,5 mV/Pa.
Ist mir bekannt.

Bei Rockgesang in 10 cm ist das natürlich was anderes.
na eben.

Bei einem üblichen Sprecher*innenabstand von 30 cm geht das mit dem B-ULS nicht.
völlig verständlich.

Aber: wobei ich ein UR usw. sowieso von vornerein nicht für prof. Sprachproduktionen empfehlen würde... Was ist denn da los? ;)
 
Falls dich ne Meinung zum Rode NT1-A interessiert:
Ich habe auch ein Steinberg UR22mkiii und ein Rode NT1-A und muss sagen beides funktioniert zusammen sehr gut. Ich bekomme einen ordentlichen Pegel und für das Geld absolut top Aufnahmen. Ich habe wenig vergleich, aber aus dem was ich vor meinem Kauf vom Rode in Erfahrung bringen konnte, ist das NT1-A in den Höhen etwas "spitz" bzw. sensibel. Kommt daher wohl auch darauf an, was du für eine Stimme aufnehmen willst und ob das Rode dazu passt. Zu deinem sonstigen Problem kann ich nur sagen, dass ich genau das gleiche Phänomen hatte, als ich versucht habe mit dem Neewer NW-800 und dem Behringer um2 aufzunehmen. Das Mikro ist einfach schrott. Hier gilt tatsächlich "wer billig kauft, kauft zweimal". Ich kenne jetzt dein Mic vom Klang her nicht, aber bei mir hat es auf jeden Fall so einen richtigen Wow-Effekt gegeben, als ich statt den billig-billig Dingern mal Hardware gekauft habe, die zwar aus dem unteren Preissegment stammt, aber zumindest ein stabiles Minimum an Qualität bietet.
Ich würde an deiner Stelle das NT1-A ruhig mal ausprobieren. Zur Not kannst du es immer noch zurückschicken, aber es hat schon einen Grund, dass nahezu jeder Cover-Youtuber dieses Mikrofon benutzt. (Heißt nicht dass es nicht bessere Mics gib, aber damit bekommst du schon einmal eine solide Qualität).
 

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