Hi,
ein Schüler braucht mit seinen 15 Jahren schon eine ganz schöne Zeit, um 150 Euro zu sparen - ich könnte hier problemlos Tipps geben, die zu einem besseren Ergebnis führen würden, als mit dem Euipment, das sich derzeit abzeichnet - natürlich mit einem erheblichen finanziellen Mehraufwand verbunden.
Die Frage ist, ob es sich denn wirklich lohnen würde. Eine Verdopplung des finanziellen Engagaments bringt nicht unbedingt eine verdopplung der Qualität (woran immer man das auch messen mag) - und schon garnicht eine Multiplikation mit dem Faktor 100
Da könnte ich ganau so argumentieren, dass der Goldmike herzlich wenig bringt - und ich lieber zur Gainstation raten würde - die kostet ja grade mal das Doppelte - das würde uns ebenfalls nicht weiter bringen.
Ausserdem bin ich mir nicht sicher, ob mit einem Goldmike so viel mehr Freude aufkammen würde als mit einem VTB1 - rein aus Bequemlichkeit (und weil die qualitativen Unterschiede nicht soooo riesig sind - der Goldmike mir auch vergleichsweise zu "kalt" oder "analytisch" klingt) bleibt gerade für mobile Einsätze der Godmike meist im Rack eingeschraubt und ich nehme lieber zwei VTB1, einen DI-Port oder den Quadmic mit..... Also meine Antwort auf Deine Frage: monatelang auf einen Goldmike zu sparen, wenn man das Geld für ein vergleichbares (oder vielleicht in Nuancen "schlechteres") Gerät bereits in der Tasche hat, lohnt
nicht - es sei denn, der Mehrpreis tut wirklich nicht weh....
Zum Glück ist es heute so, dass es gerade im Einsteigerbereich durchaus Equipment gibt, das nicht nur für Einsteiger interessant ist und mehr als nur "brauchbare" Qualität bietet. Für Preamps wie z.B. den VTB 1 muss man gerade in der 19"- Geräteklasse, in der hauptsächlich Channelstrips angeboten werden, die dann noch einen Kompressor, EQ, Limiter, Desser und... an Board haben schon weit in den vierstelligen Eurobereich gehen, um die Qualität des reinen Preamps
spürbar zu toppen (wir reden hier von einem
einkanaligen Gerät!)
Nur muss man immer wieder sehen, dass sich gerade in dem Bereich sehr viel tut - den Homerecordingbereich gibt es in der Form noch nicht soooo lange und manche Firmen entdecken erst langsam, dass man durchaus höhere Stückzahlen produzieren und auch absetzen kann - und damit auch die Produktionskosten für das einzelne Gerät senken lassen. Das hat dann teilweise drastische Preissenkungen zur Folge (wenn man sich z.B. die Preisentwicklung der "Einsteigergeräte" von T.C. Electronics anschaut) - aber auch, dass Firmen in die Entwicklung von Geräten im "Consumer" - Bereich investieren.
Es gibt Bereiche, wie z.B. den PA_Bereich, wo es mit kleinem Geld immer noch nicht möglich ist, sich vertretbares Equipment hinzustellen - in diese "Lücke" stoßen dann Firmen wie Raveland, Ravemaster, Conrad u.ä., die für kleines Geld Sondermüll zum Kauf anbieten...
Im Recordingbereich sieht das durchaus anders aus.
Es ist aber wirklich kontraproduktiv, mit völlig überzogenen Vergleichsbeispielen ("100 mal beser") Begehrlichkeiten nach Equipment wecken zu wollen, das für jemanden, der innerhalb eines beschränkten Budgets nach Lösungen sucht, wenn die angebotene Alternative zwar u.U.
etwas besser sein
mag, den finanziellen Mehreinsatz nicht rechtfertigen würde.
Ich kann eher überlegen, ob ich z.B. für ein kleines Mischpult 700 oder 1300 Euro ausgebe als das ein Schüler kann, der, wenn er Deinen Ratschlägen in Bezug auf einen Preamp
und ein Mikro folgen würde plötzlich statt der eingeplanten max. 400 Euro fast 700 Euro los wäre - ohne
wirklich eine Qualitätssteigerung zu erreichen, die im Verhältnis zu der Mehrausgabe steht.
So jetzt reichts mir mit der unerquicklichen Diskussion....
Gruß Günter