Analyse - wer kann helfen?

[Kob_Batz]

Liebes Forum,

ich bin schon seit einiger Zeit daran beschäftigt hinter die Produktionstechniken dieses Songs und auch weiterer Tracks dieses Künstlers zu steigen.

Für mein Empfinden ist das Mixing wirklich sehr gut gelungen und sucht in der elektronischen Musik seines gleichen.

Hier einige Einstiegsfragen:

Reverb und Delays:
Welche könnten hier zum Einsatz gekommen sein? Wie schafft der Künstler es (bpsw. in Sekunde 11 den Reverb auf dem Perc so "endlos" lang zu ziehen und beim nächsten Einsatz wieder in den Griff zu bekommen?

Wie schafft man es so viel Reverb in einen Track zu bringen, ohne ihn zu verwaschen? Außerdem kommt mir der Reverb unglaublich breit vor. Viele Spuren sind in Mono gehalten, was diesen Effekt natürlich verstärkt, aber sind hier vielleicht weitere Techniken zum Einsatz gekommen?


Allgemein: Was knistert in diesem Track im Hintergrund? Ist hier ein Spezielles Tape Plugin eingesetzt worden (zu hören bei ca. 35 Sekunden) ? Das zu "harte anfahren" des Limiters schließe ich mal aus, das klingt anders.

Allgemein wäre es klasse, wenn einfach jegliche produktionstechnische Ideen zu dem Song genannt und auch erklärt werden könnten.

Vielen Dank im Voraus für die Unterstützung,
Kob

 

[KoolKolle]

Wie schafft der Künstler es (bpsw. in Sekunde 11 den Reverb auf dem Perc so "endlos" lang zu ziehen und beim nächsten Einsatz wieder in den Griff zu bekommen?

Send Automation. Eventuell ein Hall mit Freezefunktion wenn nicht wurde halt mal kurz die Ausklingzeit aufgezogen.

Welche könnten hier zum Einsatz gekommen sein?

Ich tippe mal vom Typ her auf einen Algo, egal welcher, ist halt ein recht Guter, vielleicht ein DSP berechneter? Auf jeden Fall zeimlich dicht.

Wie schafft man es so viel Reverb in einen Track zu bringen, ohne ihn zu verwaschen?

Übelstes Sidechaining kam hier zB zum Einsatz., also abwechselnd trocken und nass.

Ansonsten klare Einteilung wo was ist, der Hall kommt hier recht seperat zum Rest und klingt auch alles andere als natürlich, das soll er wohl auch nicht. Und wenn er nicht natrülich klingen soll hat man noch viel mehr Möglichkeiten mixtechnisch.

 

[Kob_Batz]

Hallo KoolKolle,

danke für deine Unterstützung. Ich weiß, dass der Künstler Ableton Live nutzt und dort hat der programm-interne Reverb soweit ich weiß einen Freeze Effekt. Hältst du den Standart Reverb von Ableton zu solchen Hallfahnen möglich, qualitativ gesehen?

Wie schafft man es den Reverb so zu separieren?

Und wo hörst du hier den Einsatz von Delays heraus? Liegt auf den Drums ein Delay oder ein Reverb?
Fragen über Fragen…

Grüße, Kob

 

[KoolKolle]

Hältst du den Standart Reverb von Ableton zu solchen Hallfahnen möglich, qualitativ gesehen?

Ja eigentlich sollte der das schaffen.

Wie schafft man es den Reverb so zu separieren?

Kann man gleich bei dem Reverb einstellen wo der so liegen soll, eventuell liegt noch etwas Chorus drauf. Letzterer ist beim Abelton Reverb auch schon gleich eingebaut. Naja und dann macht man den Rest eben woanders hin.

Ich schätze auch mal dass ein Compressor auf dem Hall liegt um ihn weiter zu verdichten.

Und wo hörst du hier den Einsatz von Delays heraus?

Wenn du mich so fragst - das Ding bei 11s könnte auch ein Delay Send sein, der reingefahren wird für die Reverbspur, also ein Delay mit relativ viel Feedback der auf dem Hall liegt. Wäre im Handling auf jeden Fall praktischer als ein Reverb Freeze.

Auf den Drums liegt glaub ich nur ein ganz schwacher Reverb wenn überhaupt. Bis auf die Snare, die hat ein isschen und irgendwann später hab ich noch son Perscussionsound gehört bei dem mit der Hall/Delay Automation gespielt wurde, so gegen Ende.

 

[M31]

Wie schafft der Künstler es (bpsw. in Sekunde 11 den Reverb auf dem Perc so "endlos" lang zu ziehen und beim nächsten Einsatz wieder in den Griff zu bekommen?

Ich würde eher auf ein separates Sample tippen. Ich würde so vorgehen:

Percussion mit dem langen Hall bouncen, dann in den Drum Rack laden und das ausfaden des Samples so einstellen das es aufhört, wenn das trockene Percussion wieder spielt.

Vielleicht den trockenen Hall in der breite enger machen und den langen breit lassen.

Ich habe das Sample ins Projekt gezogen und ein Fade In erzeugt (in rot):

 

[schnuffke]

Ich würde eher auf ein separates Sample tippen.

Eine "Standard"-Produktionstechnik. So kann man sich alles hinschneiden, wie man will. Da geht noch viel mehr.

 

[Kob_Batz]

Das mit dem Extra Sample ist natürlich eine Möglichkeit. Vielen Dank für die Anregungen!

Kann mittlerweile jemand etwas zu dem Knistern sagen, was in dem Track zu hören ist? Ein
Stilmittel? Oder wird ein Tape-Plugin benutzt?

Grüße, Kob

 

[georgyj]

Das mit dem Extra Sample ist natürlich eine Möglichkeit. Vielen Dank für die Anregungen!

Kann mittlerweile jemand etwas zu dem Knistern sagen, was in dem Track zu hören ist? Ein
Stilmittel? Oder wird ein Tape-Plugin benutzt?

Grüße, Kob

Wenn du mich fragst, ist das kein Knistern, sondern ein absichtliches, percussives Element. Ich würde nämlich behaupten, dass die "Klicks" genau im Takt kommen.