Amp sinnvoll?

[Leander]

Wollte mal fragen, ob ein Amp Sinn macht, wenn man die Gitarre auch an den PC -> Abhöre anschließen kann, entweder Multieffektgerät analog oder alles als virtuell im PC?

Mein alter Amp hat leider Aussetzer (Hughes & Kettner Attax 50) - ist schon von 1997 und ich wusste lange nicht, dass man nicht bei Betrieb die Gitarre ein- und ausstecken soll.

Was bringt ein Gitarrenamp zuhause, wenn man eh die normalen Computer-Studioboxen verwenden kann?
Oder überseh ich da was bzw. weiß es nicht?

Falls es Sinn macht, gibts Empfehlungen?

 

[moon-dog]

Was willst du denn genau machen, bzw. wissen?

 

[Entone]

Es geht doch nichts über das Spielgefühl eines gut aufgedrehten Vollröhrenverstärkers.

Was bringt ein Gitarrenamp zuhause, wenn man eh die normalen Computer-Studioboxen verwenden kann?

Was bringt ne echte Frau, wenn man auch ne Gummipuppe haben kann?

 

[Ethersis]

Es geht doch nichts über das Spielgefühl eines gut aufgedrehten Vollröhrenverstärkers

Doch! Ein warmes Bett. Das wirst du nämlich nicht mehr lange haben wenn du den Amp aufreißt!

Zum Thema: das kannst du nur für dich selbst herausfinden. Das ist total individuell. Ich hab mein altes halfstack auch hier rumstehen aber ich Spiel nicht mehr drauf. Macht keinen Spaß ohne Band und im Wohnzimmer. Ich sitze da eher am Rechner und Schraube an Songs rum.
Hätte ich mehr Zeit, würde ich mir wohl ne neue Band suchen und die als Ausrede nehmen nen neuen Amp zu kaufen. Der alte macht sich hier so gut, dass er da bleiben würde.
Ein kleiner Amp zuhause macht insofern Sinn als das man sich mal eben hinsetzten und rumdaddel kann. Der ist auf Knopfdruck bereit und man muss nicht erst den Rechner hochfahren. Außerdem ist ein Amp immer noch was anderes als so ein pc mit Lautsprechern.

 

[andy_g]

Über Amp finde ich am inspirierendsten. Ich hätte nie gedacht das ich so sensibel auf ADDA Latenz reagiere...
Wenn es aber kein Amp sein kann wirst Du Dich trotzdem irgendwie arrangieren. Empfehlung? Bin kein reiner Metaller... also nein, sorry

 

[Leander]

Danke! Ok, ich hör raus, dass es keinen Sinn macht. "Hinsetzen und rumdaddeln" kann ich ja so oder so. Zwar ist die DI-Box nicht dauernd aufgebaut, aber mein altes POD-XT schon. Meine Boxen (Behringer MS 40) sind damit ständig verbunden (Line) und der PC sowieso. Geht zum Jammen schnell...nur etwas basslastig, weswegen ich den Bassregler der Boxen runterdrehe. Ich sehe auch gerade, dass die Bewertung nicht gerade rosig ist (Amazon)...und der Bass zu stark ist, was mir auch auffällt...
Vielleicht sollte ich da noch umsteigen, weil professionelle Alben der späten 90er zu basslastig klingen und auch die Gitarren leicht unangenehm dröhnen (z.B. Graveworm - As the angels reach their beauty). Kann mich nicht erinnern, dass dies auf meinen Vorgängerboxen so war.

Mir gehts eigentlich um die technische Frage, ob es einen Unterschied macht, ob ich einen Amp clean anschließe ODER die Gitarre mit einem cleanen virtuellen Preset an den PC? Außer, dass ein echter Amp halt den analogen Eigenklang hat und ein virtuelles Preset einen echten Amp digital nachahmt?

Ich glaub, mich hat dieses basslastige verwirrt...ob es daran liegt, dass ich das POD an die Boxen anschließe und nicht einen Amp, aber es liegt wohl eher an den basslastigen Behringer und nicht "das ist ein Gitarrenamp" vs. "das sind Boxen".

Jedenfalls brauche ich neutrale Boxen, wenn ich im November und Dezember hoffentlich mal musikalisch weiterkomme, was seit Jahren stillsteht. Und die Boxen sollen mir nicht einen Mix verhauen...

 

[Ethersis]

nur etwas basslastig, weswegen ich den Bassregler der Boxen runterdrehe.

Kommst du da nicht besser weg wenn du in deinem Preset einfach den Bass zurück nimmst?

weil professionelle Alben der späten 90er zu basslastig klingen

Das höre ich zum ersten mal.

Mir gehts eigentlich um die technische Frage, ob es einen Unterschied macht, ob ich einen Amp clean anschließe ODER die Gitarre mit einem cleanen virtuellen Preset an den PC?

Also du hast noch nie E-Gitarre aufgenommen?
Da ist eigentlich der Weg: Gitarre ->AudioInterface-> Rechner (DAW)
Manche Amps können auch als Audiointerface verwendet werden. Aus dem Amp per USB in den Rechner. Der Pod XT kann auch als Interface benutzt werden und fungiert dann auch als "Soundkarte".
Schau mal hier. Ein alter Beitrag.

 

[Leander]

Nein, ist bei allen Metalpresets so.

Auf meinen Boxen meinte ich.

Klar habe ich E-Gitarren aufgenommen. Ich meinte nur, ob man einen Vorteil hat, wenn man einen "richtigen" Amp hat, an den man die E-Gitarre anschließt zum Spielen und es einen Nachteil gibt, über normale Boxen zu spielen. Wenn man ein Effektgerät, ein POD oder Guitar Rig, EZ Mix usw., kann man ja Gitarre und Bass einfach so spielen ohne Amp, solang man nicht live spielt oder? Das war meine Frage.

 

[Sascha Franck]

Wenn man ein Effektgerät, ein POD oder Guitar Rig, EZ Mix usw., kann man ja Gitarre und Bass einfach so spielen ohne Amp, solang man nicht live spielt oder?

Klar kann man. Kann man sogar auch live, so ganz ohne echten Gitarrenamp, das mache ich seit geraumer Zeit so und ich könnte nicht glücklicher sein.

 

[nivram]

Das trockene Gitarrensignal aufzunehmen hat halt den Vorteil, dass du in der DAW hinterher alle Möglichkeiten hast, das Signal zu bearbeiten, z. B. mit verschiedenen Amp-Simulationen und weiteren Effekten. Das nennt man Re-Amping.

 

[sts]

Das nennt man Re-Amping.

Ich halte es nicht für Re-Amping, wenn man ein DI-Signal durch eine Amp-Simulation schickt. Der Begriff "Re-Amping" steht aus meiner Sicht für den Prozess, das schon aufgezeichnete DI-Signal noch einmal durch einen echten Verstärker zu schicken (mit entsprechenden Anpassungen des Pegels, damit der Verstärker an seinem Eingang ein Signal mit Instrumentenpegel erhält). Ich finde die Bezeichnung "Re-Amping" für die reine Verwendung einer Software-Simulation relativ unsinnig. Andere mögen das aber anders sehen.

 

[Leander]

Ja, das Re-Amping brauche ich ja unbedingt. Ich werde mir den Boss Katana 50 holen.

@Ethersis Das hier ist z.B. sehr basslastig... ... Minute 3:58 bzw. 04:00... kann mich nicht erinnern, dass das auf meinen anderen Boxen so war... auf den Behringer MS 40 wummert es da undefiniert. Wie ist es bei dir?

 

[Ethersis]

Der Begriff "Re-Amping" steht aus meiner Sicht für den Prozess ...

So sehe ich das auch.

Das hier ist z.B. sehr basslastig...

Das stimmt schon aber ich würde das nicht auf eine ganze Epoche generalisieren.

Ja, das Re-Amping brauche ich ja unbedingt. Ich werde mir den Boss Katana 50 holen.

Ne, den Katana kannste doch per USB direkt mit deinem Rechner verbinden.
Re-Amping wäre:
DI in den Rechner schicken und aufnehmen -> Aufgenommenes DI-Signal aus dem Rechner durch das Katana jagen und dabei den Sound des Katana aufnehmen. Kannste machen, musste aber nicht.

 

[The Torturer]

Als Bedroom-Producer und Sofa-Rocker ist für mich die Variante "Interface mit Laptop zum Aufnehmen und Yamaha THR zum Nachbarn ärgern" am besten. Braucht wenig Platz und den THR könnte ich notfalls mit aufs Klo nehmen

 

[Sascha Franck]

Ich frage mich die ganze Zeit, wozu eigentlich in diesem Szenario der Katana dienen soll. Für's Geld bekommt man zwar viel Amp aber nicht viel geilen Amp. Man kann da per Software ganz gut was rausfummeln, aber wenn man das Dingens nicht zum Lärm machen benutzen will sondern eigentlich nur daheim mit irgendwelchen anderen Boxen arbeitet, ist das mMn rausgeworfenes Geld.

 

[muffy]

Ja, das Re-Amping brauche ich ja unbedingt. Ich werde mir den Boss Katana 50 holen.

ReAmping = "richtiger" Amp mit echten x mal 12" laut mit einem oder mehreren Miks abgenommen.

Boss Katana = kein Reamping.

Machs doch so: splitte das Gitarrensignal, zB mit einer ordentlichen DI Box. Das DI Signal, respektive symmetrierte Signal geht ins Interface (Mic In) und das parallele Signal an irgendeinen Übungsamp, egal wie der klingt, nur zum Monitoring.

In der DAW knallste ne Ampsim drauf. Davon gibts ca. 10 Fantastilliarden. Auch für ümme.

Das ist besser als mit bräsigen Amps und Mikros zu hantieren.

 

[Sascha Franck]

Also, warum man sich jetzt beim Re-Amping auf echte Amps versteifen sollte, ist mir ein Rätsel. Amp ist Amp - und seit ein paar Jahren spielen softwarebasierte Lösungen da eben auch ganz oben mit, zumal dann, wenn man keine wirkliche Aufnahmeumgebung für so lärmenden Krempel inkl. der geeigneten Mics hat.
Für mich ist Re-Amping einfach "ich höre 'nen anderen Ampsound als den, mit dem ich das Zeug eingespielt habe".

Ist ja aber auch wirklich vollkommen egal, denn ich verstehe nach wie vor nicht, welche Rolle der Katana hier spielt - außer der des von muffy erwähnten Übeamps zum monitoren. Was ich übrigens für nicht die allergeilste Idee halte, denn eigentlich will man doch auch beim Spielen schon Spaß haben, oder?
Ich würde da lieber eine gescheite Ampsimulation als Hardware kaufen. Muss ja nicht gleich ein Kemper o.ä. sein, da sind auch Mooer GE200 und Konsorten ausreichend. Aber die klingen halt auch schon deutlich besser als die meisten Übeamps, bei denen man noch für Endstufe und Gehäuse mitzahlt - und das braucht man in einer Aufnahmeumgebung so sehr wie 'nen Kropf.

 

[Ethersis]

Ampsimulation als Hardware kaufen

Der Katana ist ne Hardwareampsimulation mit USB. Wie man auch immer Re-Amping definiert, man braucht nur nen Katana, nen Rechner mit DAW und ein USB-Kabel. Feddich.

 

[Sascha Franck]

Der Katana ist ne Hardwareampsimulation mit USB. Wie man auch immer Re-Amping definiert, man braucht nur nen Katana, nen Rechner mit DAW und ein USB-Kabel. Feddich.

Ich weiß durchaus, was der Katana ist, bin aber eben der Meinung, dass man das drumherum nur zum Aufnehmen nicht braucht. Was ich allerdings nicht weiß, ist, ob man mit dem Katana nur das DI-Signal aufnehmen kann - mit den ersten Versionen ging das mWn nicht, sprich, da hatte man immer die Katana-Amps auf der Aufnahme. Was einen mMn sehr einschränkt.

 

[Ethersis]

bin aber eben der Meinung, dass man das drumherum nur zum Aufnehmen nicht braucht.

Das ist wahr aber das wurde ja auch schon gesagt. Auch das man den vorhandenen Pod als Interface nutzten und in der DAW mit Ampsims arbeiten kann. Aber es ist ein Hardwareamp gefragt. Kenne den Katana nur vom Ola Englund aber der ist ganz angetan davon. Neben seinen üblichen Gearvideos hat er ihn wohl auch so zum rumdudeln zuhause stehen.