Am Ziel

[Teestunde]

Am Ziel

Mein Auto – eine Ziehharmonika.
Ich weiß bis heut nicht, was geschehen war,
nur, dass ich mich lebendig wiederfand,
wie durch ein Wunder heil und bei Verstand.

Das deckt kein Alltag jemals wieder zu!
Die Ellenbogen sind seitdem tabu.
Ich rase nicht mehr schneller als die Uhr,
seit mich mein eigner Ehrgeiz überfuhr.

Ich bin schon längst am Ziel.
Hab’s nur nicht mitgekriegt.
Man braucht nicht wirklich viel.
Das Leben selbst genügt.
Ich bin schon längst am Ziel
und mach die Arme weit.
Die Eile taugt nicht viel.
Zuletzt, da fehlt die Zeit.

Ich fühle mich so losgelöst wie nie
von einem Dasein, das nach Wirkung schrie.
Im Spiegel seh ich endlich wieder mich,
nicht den, der sich mit Superstars verglich.

Ich bin schon längst am Ziel.
Hab’s nur nicht mitgekriegt.
Man braucht nicht wirklich viel.
Das Leben selbst genügt.
Ich bin schon längst am Ziel
und mach die Arme weit.
Die Eile taugt nicht viel.
Zuletzt, da fehlt die Zeit.

Ein Meter vor der Ausgangstür
fragt man sich voller Angst: Wofür?
Und alles Schöne dieser Welt
ist der Magnet, der einen hält.

Ich bin schon längst am Ziel.
Hab’s nur nicht mitgekriegt.
Man braucht nicht wirklich viel.
Das Leben selbst genügt.
Ich bin schon längst am Ziel
und mach die Arme weit.
Die Eile taugt nicht viel.
Zuletzt, da fehlt die Zeit.

 

[hedelund]

Hallo Teestunde,

das ist zum Jahresende ein sehr schöner und vor allem tiefgründiger Text, der jetzt nach mehrmaligem Lesen für mich zu einem Deiner besten Werke gehört.
Das wage ich mit ganz ruhigem Gewissen zu sagen. Da steckt so viel Erleben hinter, das kann man nicht in drei Sätzen hier auf die Schnelle beschreiben.
Darum jetzt nur die kurze Einschätzung, denn ich bin sicher, das sich hier noch viele User melden werden.

Liebe Grüße
Hedelund

 

[Teestunde]

Lieb von dir, danke. Ich bin allerdings mit der Schlusszeile noch unzufrieden. Hab den Text in der Hoffnung auf gute Hinweise erst mal eingestellt, er ist aber noch nicht endgültig.