abhöre/abhörsituation zu gut? …ne oder?

[SOS]

hi leute

ich hätte da mal gerne ein luxusproblem

und zwar ist es so, dass ich auf meiner abhöre, bei denen es sich um die emes black tv + krk 10s handelt, immer öfter das gefühl habe, zuviel und zu gut zu hören...

in einem konkreten beispiel: ich mache einen mix, dabei sind zwei elemente sehr gut voneinander zu unterscheiden, und auch schön differenziert... auf einer durchschnittlchen hifianlage oder auf kopfhörern ist dieser unterschied aber eben nicht mehr so differenziert bis hin zu nicht mehr vorhanden.

ein anderes beispiel: meine mixes klingen oft etwas zu sauber und fast zu transparent, weil ich einfach jedes verdammte detail raushöre, das auch nur wenig nervt und entsprechend korrigiere. dies ist nicht nur mein eindruck, sondern das habe ich jetzt schon ein paarmal von masteringmenschen (u.a. teebaum) als feedback zurückbekommen.

das ganze mindert z.t. auch den spass am mix. man muss im vergleich z.b. zu genelecs viel härter arbeiten, damit ein mix auf den emes gut klingt, nur ist's dann manchmal eben schon fast zu kühl und sauber. auch klingen leicht suboptimale mixes oder verkackte masterings von anderen produktionen (mehrheitlich metal) bisweilen wirklich erschreckend schlecht...

kennt jemand von euch auch dieses phänomen? was macht ihr dagegen?
sollte ich wohl nach unehrlicheren monitoren ausschau halten, da dies ja auch eher dem allgemeinen standard entspricht, den die leute haben? sprich ich muss "schlechteres" werkzeug haben? kann es ja irgendwie auch nicht sein... oder sind die dinger einfach das falsche für harte metal und punk geschichten?

bin auf antworten gespannt!

ps: an der raumakustik sollte es m.e. nicht liegen, diese ist eher auf der lebendigen seite. ein zu saubere abhörsituation würde meines erachtens auf eine totgedämpfte akusik schliessen lassen, mit sehr wenig indirektem schall... diesbezüglich quasi der kophörereffekt, wo man eben auch jeden scheiss hört

 

[holgi]

Ich hab die Adam ANF 10, und den dazu gehörigen Sub 7, keine Raumakustikoptimierung.

Nehme ich Referenz-CDs und höre diese darauf ab, klingt es matschiger und mulmiger als das, was ich mische.

Eine Zeit lang hat mich das irritiert, dann, nach ein wenig zeitlicher Distanz haben meine Mixe böse gezischt beim Gegenhören ..

..erst da ist mir klar geworden das ich zu "clean", also höhenbetont mische.

Das hat einfache Gründe: Vor 25 Jahren, meiner Bandzeit, waren alle unsere Möglichkeiten etwas aufzunehmen dadurch gekennzeichnet, zu rauschen, desto klarer das Signal, um so mehr Rauschen. Rauschunterdrücker killten dann wieder die Höhen, ein Teufelskreis.

Erst mit dem Einsatz der "In The Box" Lösung DAW und anderer digitaler Glücksbringer endete das für mich, und seit dem überfordert mich die Menge an Möglichkeiten..hahahaha....

Thats it.

 

[Ari]

Ich habe nicht viel Lösungsansätze zu bieten, wollte aber kurz mitteilen, dass ich dieses Phänomen kenne und selbst da rein geraten bin. Was hab ich die letzten Jahre gemacht? Garnix. Vielleicht eine neue Soundästetik erfunden. Nämlich den Glossy-Sound oder den RealHD-Sound. Ich weiss es nicht.

Eine Sache hab ich tatsächlich gemacht.
Mir angewöhnt, wirklich mit rotzigeren Instrumenten oder Techniken zu spielen. Dreck auf die Bassspur packen. Auf ganze Gruppen kommen bei mir mitunter Rauschplugins und auch sonst einfach ein bisschen Abstand von Hi-End zu nehmen. Indem ich zb einige Synthspuren mit dem Korg Monotron einspiele (doch das geht!!!). Wer das Teil kennt weiss, was da für ein unglaublicher Schmutz rauskommt.

Allein diese Kleinigkeiten sorgen im Endmix nachher für sone Schmutzgeschichte, wie man sie seit Jahrzehnten gewöht ist. Obwohl mir immernoch nicht so richtig in den Kopf will, warum der Mensch nach Unperfektion strebt. Ich glaube ja nachwie vor, dass wenn die Generation ausgestorben ist, die das von "guten alten" (kotz) Schallplatten kennt, dass wenn die weg ist, dass dann endlich auch GUT HiEnd und vorallem auch HiFi produziert werden kann und darf.

Also SOS mach dir keine Sorgen, wenn deine Mixe zu gut klingen.
Die meisten hier machen es andersrum.

Ari

 

[Lefaux]

Allein diese Kleinigkeiten sorgen im Endmix nachher für sone Schmutzgeschichte, wie man sie seit Jahrzehnten gewöht ist. Obwohl mir immernoch nicht so richtig in den Kopf will, warum der Mensch nach Unperfektion strebt.

Weil die Welt unperfekt ist
Und weil n 69er HiWatt einfach besser klingt als n Guitar Rig.
Verhandel ich auch nicht drüber.
Hier geht es nicht um Messwerte, sondern um niedere Instinkte, die angesprochen werden

Es geht um Krach, Gewalt und flatternde Hosenbeine
Für den A/B Vergleich:
Hör dir ne mitt-80er digitalo Produktion an und neben dran hörste La Grange.
Was lässt deine Füße wippen?

Ich glaube ja nachwie vor, dass wenn die Generation ausgestorben ist, die das von "guten alten" (kotz) Schallplatten kennt, dass wenn die weg ist, dass dann endlich auch GUT HiEnd und vorallem auch HiFi produziert werden kann und darf.

HiFi ist unnatürlich.

 

[Ari]

HiFi ist unnatürlich.

Das denke ich nicht.
Jetzt weniger weil mir das gefällt oder nicht.
Sondern weil der Mensch ganz allgemein stets nach Verbesserung und Perfektion strebt. Das liegt ganz normal in unserem Wesen.

Und du beweist es ja ganz gut, was ich vorhin meinte mit Generation, die aussterben muss.
(sorry, ich meins ja nicht böse. )






ps:
Ähnliche "HiFi" Diskussionen führe ich auch immer gern mit Leuten, die meinen, dass ein 50hz Flimmern von alten Röhren-TVs geiler sind, als >100 Hz bei aktuellen TVs. Die Argumentation ist so haarstreubend. Weil da wird etwas für toll befunden, was einfach ein technisch minderwertiger Urzustand war, als die Technik erfunden wurde. Also Röhren jetzt. Und diese Argumentation kommt auch ausschließlich von Menschen, die ... sagen wir "älter" sind.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.

Und ich persönlich habe mich nie an Rauschen, Dreck und Unperfektion gewöhnt.
Daher gehört das für mich auch nicht "zum guten Ton".

 

[Lefaux]

Den impliziten Todeswunsch lass ich jetzt mal außen vor

Aber du sagst es schon ganz richtig.
Der Mensch "strebt" nach Perfektion.
Wie gut das klappt siehste ja... Ozonloch, Ägypten, Global Warming.

Die Natur arbeitet da anders.

Daher ist meine Anmerkung, dass Perfektion unnatürlich ist, vollkommen richtig, von daher danke für dein Dafürhalten.



EDIT: Dann darfst du aber eigentlich gar nicht aufnehmen/verstärken etc.
Konsequenterweise darfst du nur noch akustische Instrumente hören, weil die ganze AD/DA Scheisse da... und generell... Lautsprecher....
Kabel... um gottes Willen.

 

[Ari]

Naja du vergleichst jetzt aber Natur mit technischen Unzulänglichkeiten.
Quasi technik, die weil wir es nicht besser wussten, von Anfang an "schlecht" gebaut wurde.

Wenn man sich anguckt, wie oft das Model des goldenen Schnitts in der Natur vorkommt, dann ist sie doch ganz schön perfekt.

 

[Akai31]

in einem konkreten beispiel: ich mache einen mix, dabei sind zwei elemente sehr gut voneinander zu unterscheiden, und auch schön differenziert... auf einer durchschnittlchen hifianlage oder auf kopfhörern ist dieser unterschied aber eben nicht mehr so differenziert bis hin zu nicht mehr vorhanden.

ganz normal; das muss man einfach assimilieren. Also grundsätzlich etwas "übermischen".
Du kannst ja nix für die nur durchschnittlichen Abhörmöglichkeiten der meisten...

ein anderes beispiel: meine mixes klingen oft etwas zu sauber und fast zu transparent, weil ich einfach jedes verdammte detail raushöre, das auch nur wenig nervt und entsprechend korrigiere. dies ist nicht nur mein eindruck, sondern das habe ich jetzt schon ein paarmal von masteringmenschen (u.a. teebaum) als feedback zurückbekommen.

verstehe ich gerade nicht; welches feedback genau hast du bekommen?
Wenn nervige Details bei nicht nerven, aber woanders hast du "verzeihende" Lautsprecher. Nicht gut.
Viele Details und Fehler hören, ist ja nicht das gleiche...

das ganze mindert z.t. auch den spass am mix. man muss im vergleich z.b. zu genelecs viel härter arbeiten, damit ein mix auf den emes gut klingt, nur ist's dann manchmal eben schon fast zu kühl und sauber.

Darum gehts doch; man mischt doch nicht für seine LS sondern für möglichst einen breiten Querschnitt. Viele (Studio-)Lautsprecher sind sehr verzeihlich; deswegen ist es dein Mix aber noch lange nicht. An einen LS-Charakter muss/kann man sich gewöhnen. Wenn nicht, LS wechseln. Ist aber kein Qualitätsurteil, sondern Geschmack.

auch klingen leicht suboptimale mixes oder verkackte masterings von anderen produktionen (mehrheitlich metal) bisweilen wirklich erschreckend schlecht...

gutes zeichen.
Gutes Indiz ist mM auch, wie grundsätzlich unterschiedlich Produktionen klingen können. Ich hab viele (auch teure) LS erlebt, die immer sowas wie ihren uniformen Schleier über alles legen. Das hat weniger mit ihrem Signatursound (den jeder LS hat) zu tun sondern eher mit Färben auf dynamischer Ebene.

kennt jemand von euch auch dieses phänomen? was macht ihr dagegen?

Klar!
Seine LS lesen lernen.

ps: an der raumakustik sollte es m.e. nicht liegen, diese ist eher auf der lebendigen seite.

je "lebendiger" (was auch immer das heißen mag), desto mehr Raumeinflüsse, dest mehr beeinflussung. Die muss man kontrollieren, auch in lebendigen Räumen.

ein zu saubere abhörsituation würde meines erachtens auf eine totgedämpfte akusik schliessen lassen, mit sehr wenig indirektem schall...

Der LS spielt hier mE die deutlich größere Rolle, solange im Raum nicht sehr viel falsch läuft. Aber beides spielt immer Hand in Hand. Trotzdem erzeugt der LS den bspw. Transient, nicht der Raum...

 

[Lefaux]

Oh, Physik.... das passt mir prima.

Wenn Du dir ansiehst, wie schlecht "HiFi" mit Wellenüberlagerungen und Phasen klar kommt, kannst du recht schnell erkennen, dass HiFi deutlich "unperfekter" ist, als Röhren zum Beispiel.

Es hat was mit organischen Zuständen zu tun, die es in digitaler Form per Definition ja schon nicht geben kann.

Die Digitaltechnik wird präziser bei der Abbildung genau dieser Dinge, aber immer noch so unscharf... das wird noch ne ganze Weile dauern, bis die da sind.

Die Frage ist doch: Wieso klingt ein Kemper Profiler so starr?
Und der ist schon verdammt nah dran an dem, was man möchte.

Wieso klingt mein Minimoog besser als dein VSTi (übrigens ein Thema, bei dem ich noch nie eine Gegenstimme bekommen habe)?

Aber mich beschleicht das Gefühl, dass wir über unterschiedliche Dinge sprechen.
Wenn du mit HiFi meinst "ich will kein Rauschen hören", ok.
Wenn du mit HiFi meinst "ich will grundsätzlich und immer perfekte Sinuswellen"... ne, danke

 

[SOS]

@akai31

verstehe ich gerade nicht; welches feedback genau hast du bekommen?

eben, dass der mix fast schon zu sauber ist...

das übermischen ist sicher 'ne variante für mich selbst, aber sehr schwierig einem kunden beizubringen, der nebendran sitzt und seine verhältnisse hören will

man mischt doch nicht für seine LS sondern für möglichst einen breiten Querschnitt.

Du kannst ja nix für die nur durchschnittlichen Abhörmöglichkeiten der meisten...

…ergo: warum mischt man dann auf highend abhören, die ja überhaupt nicht den breiten querschnitt darstellen

im ernst: mir ist klar, was du sagst akai... es geht mir darum, dass ich zuviel höre, dinge die gar nicht relevant sind, bzw. eigentlich gar nicht stören würden. aber durch die abhöre, senke ich 'ne tonne frequenzen ab, die eigentlich tiptop sind. z.b. gitarren hochfrequenzgefizzel, dass auf meinen monitoren schon fast wehtut (überspitzt gesagt), aber eigentlich den dreck oder aggressivität ausmacht und auf anderen anlagen auch nicht schlecht klingt...

kurz und gut: ich habe einfach das gefühl, dass die emes alles ein wenig überzeichnen, auch lautstärkeverhältnisse und das ist verdammt schwer zu lesen... eine frequenzüberhöhung bei 80hz kann ich mir "merken" und mich darauf einstellen, aber im lautstärkebereich finde ich das verdammt schwierig!

 

[DaVogi]

mhm, also so wie du das beschreibst würd ich eigentlich erstmal nichts gravierendes an der abhörbedingung ändern, sondern viel mehr die mischphilosophie vielleicht ein wenig adapterien oder gezielt ein paar möglichkeiten suchen um das ganze kontrolliert zu beleben.

das man ein wenig 'extremer' mischen muss und nicht zu subtil wird kann man z.b. üben.

auch was auratone-mäßiges kann helfen um sich nicht in subtilitäten zu verlieren.

mit hall (oder besser gesagt ambience) und sättigung kann man viel lebendigkeit erzeugen, allerdings müssen dazu die tools entsprechend hochwertig sein, ansonsten verwendest du sie erst nicht/zu wenig weils ja nicht gut klingt.

falls du jetzt hauptsächlich digital mischt hol dir mal ein paar hardwarekisten (z.b. overstayer um mal im sub1000 euro bereich zu bleiben) zum rumspielen als 'mojo' maschinen. wenn man nen eq mit den händen bedient und nicht auf zahlen/kurven im rechner blickt bin ich z.b. mutiger und solange es gut klingt ist es mir egal ob da jetzt 12 dB gepusht werden oder nicht.

 

[DaVogi]

@akai31

verstehe ich gerade nicht; welches feedback genau hast du bekommen?

eben, dass der mix fast schon zu sauber ist...

das übermischen ist sicher 'ne variante für mich selbst, aber sehr schwierig einem kunden beizubringen, der nebendran sitzt und seine verhältnisse hören will

man mischt doch nicht für seine LS sondern für möglichst einen breiten Querschnitt.

Du kannst ja nix für die nur durchschnittlichen Abhörmöglichkeiten der meisten...

…ergo: warum mischt man dann auf highend abhören, die ja überhaupt nicht den breiten querschnitt darstellen

im ernst: mir ist klar, was du sagst akai... es geht mir darum, dass ich zuviel höre, dinge die gar nicht relevant sind, bzw. eigentlich gar nicht stören würden. aber durch die abhöre, senke ich 'ne tonne frequenzen ab, die eigentlich tiptop sind. z.b. gitarren hochfrequenzgefizzel, dass auf meinen monitoren schon fast wehtut (überspitzt gesagt), aber eigentlich den dreck oder aggressivität ausmacht und auf anderen anlagen auch nicht schlecht klingt...

kurz und gut: ich habe einfach das gefühl, dass die emes alles ein wenig überzeichnen, auch lautstärkeverhältnisse und das ist verdammt schwer zu lesen... eine frequenzüberhöhung bei 80hz kann ich mir "merken" und mich darauf einstellen, aber im lautstärkebereich finde ich das verdammt schwierig!

@ kunden: denen muss man das eben erklären... spätestens wenn du es subtil mischt und er daheim die feinheiten nicht mehr hört wird er verstehen was du sagen wolltest und vertraut dir beim nächsten mal. oder ihr seit mutig, du besprichst die thematik und ihr überzeichnet gewollt bei der mischung.
solange man drüber redet ist eigentlich alles gut. das schlechteste was dir passieren kann ist wenn sich der kunde fragt wieso das daheim nicht mehr so rüberkommt obwohl im studio doch alles so geil war.

wie laut hörst du ab? wenn du hier so leise abhörst wie es geht und nur gelegentlich laut checkst dann lösen sich einige deiner probleme (überempfindlichkeit bei kreischenden höhen..) von selber.

 

[Lefaux]

im ernst: mir ist klar, was du sagst akai... es geht mir darum, dass ich zuviel höre, dinge die gar nicht relevant sind, bzw. eigentlich gar nicht stören würden. aber durch die abhöre, senke ich 'ne tonne frequenzen ab, die eigentlich tiptop sind. z.b. gitarren hochfrequenzgefizzel, dass auf meinen monitoren schon fast wehtut (überspitzt gesagt), aber eigentlich den dreck oder aggressivität ausmacht und auf anderen anlagen auch nicht schlecht klingt...

kurz und gut: ich habe einfach das gefühl, dass die emes alles ein wenig überzeichnen, auch lautstärkeverhältnisse und das ist verdammt schwer zu lesen... eine frequenzüberhöhung bei 80hz kann ich mir "merken" und mich darauf einstellen, aber im lautstärkebereich finde ich das verdammt schwierig!

Hörst du nicht gegen?
Ich hab insgesamt 5 Abhören am Pult stehen.
Workhorses sind dabei Fostex PM2, weil ich mich an die einfach gewöhnt hab.
Dann hab ich noch n Päärchen unidentifizierte Tannoys, n paar Mackies, nen Fernfeld Selbstbau mit 2x 150W (Ohrbluter) und so n paar Klein & Hummel Horror-Abhören in der Größenordnung 15x15cm als Walkman Abhöre (kennt noch wer Walkmans? egal...)

Grundmix machen wir auf den Fostex/Mackies und hören danach auf den verschiedenen Speakern gegen (jeweils direkt aus den Wandlern raus).

Ich komm damit ganz gut klar.

 

[SOS]

das habe ich mir auch seit kurzem angewohnt... ich mische vieles mit den ssl oder v-series teilen von waves und versuche mich eq-technisch wo immer möglich witklich darauf zu beschränken... das hat auch schon einen gewissen erfolg in sachen "dreck" und fokus gebracht, weil man eben kein grafisches feedback in form eine kurve hat und nur auf gehör geht und auch gar nicht 1000 bänder hat für jedes unwichtige detail.

ja ich denke, dass ein zweites paar monitore, wie du sagt auratones oder so was ähnliches helfen könnten, mal zwischendruch quasi die lupe wegzulegen... gute idee.

 

[SOS]

das gegenhören im auto etc. habe ich mir abgewöhnt, braucht erstens viel zu viel zeit und ich laufe gefahr, mich plötzlich auf ein system zu konzentrieren und zu stark daraufhin zu optimieren...

ich habe in den vergangenen jahren wesentlich bessere ergebnisse erzielt mit sehr wenig gegenhören... und auch einiges an zeit gespart

natürlich höre ich an einem gewissen punkt auch mal im auto oder auf einem radio, aber das ist nicht direkt in den mischprozess integriert, sondern nur als kontrollinstanz am schluss.

ich ziehe mir aus euren aussagen folgendes raus: vielleicht muss ich eben doch wieder mehr gegenhören, halt auf einer zweiten abhöre in der regie… anstatt jedesmal cd brennen und ins auto oder nach hause (was mich eben immer nervte… und ein autowechsel kam einer halben katastrophe gleich )

 

[Marc1610]

Wenn du da einmal drin bist, wirst du da auch nicht von abkommen, mach 1 Jahr Pause oder nutze andere Lautsprecher.
Du bist Cleanisch Krank, darum empfindest du zb, gut produzierte und gutklingende Songs, die Kommerziell funktionieren, als schlecht klingend.

Ich würde die Boxen nur noch nutzen, wenn du ein Songtragendes Instrument auf anderer Abhöre oder Kopfhörer nicht sauber in den Mix bekommst, dich dann nur auf diesen einen Sound konzentrierst und den rest ignorieren, mag es für dich auch noch so schrottig wirken.
Danach gleich wieder auf die andere Abhöre schalten.

Den Hall könntest du vielleicht noch auf den Cleanen Boxen im Mix dosieren.

Ich hab imo ein Extrem in mir und denke das du einen Midisound anstrebst der vielleicht etwas Druckvoller klingt, aber mehr nicht.
Ich frag mich wie du in diese Cleane Richtung geraten bist?


Mischphilosophie, ist auch ein sehr gutes Stichwort.
Es muss nicht alles Hörbar sein, wenn du das anstrebst, wird es Clean und sogar statisch bis langweilig wirken.

Es muss grooven, das geht aber nicht wenn du durch Gates und Kompressor, den Sounds die Hüllkürve vebiegst, so das es für dich exat im Raster klingt.
Beim Drumset alle Übersprechungen wegnimmst, den Sounds die Formanten zu sehr absenkst, so das es für dich nicht mehr mulmt, etwas Nasal wirkt und dem Sound so die Wärme nimmst.

Also ich behaupte, das du keine perfekte Abhöre hast, ganz im Gegenteil.

Kauf dir ein anderes Paar BOxen zum mischen und ändere deine Hörgewohnheiten, sonst wirst du jeden Mix der eigendlich gut ist als schlecht ansehen, weil du von deinem Clensound so überzeugt bist.
Auch wirst du wie oben schon angedeutet, einen guten Einzelsound das nehmen was den Sound ausmacht.

Da musst du alleine rausfinden, oder es hinnehmen, das man deine Mixe nicht besonders mag, eben weil zu clean.

Ich möchte wetten, weil dir das Cleane von Teebaum gesagt wurde dir endlich mal selbstzweifel kommen, wo du zuvor anderen ihren Sound schlechtgeredet hast, weils bei dir nur matscht.

 

[SOS]

du überzeichnest und mutmasst deutlich und interpretierst irgendwie leicht undifferenziert

ich empfinde gut produzierte und gutklingende songs nicht als schlecht auf meiner abhöre, wie man das oben nachlesen kann! ich sagte SUBOPTIMALE produktionen wirken umso schlechter auf meiner abhöre, wo es an anderen orten noch durchgeht!

ich bin nicht in eine komplett und midiproduktionsmässige cleanness abgerutscht meine mixes sind EIN WENIG zu clean, wie man das oben nachlesen kann... einen cleanen und toten sound anstreben tu ich nicht... woher hast du denn die idee???

das feedback bekam ich UNTER ANDEREM (wie man das oben nachlesen kann) von teebaum, war nur ein beispiel, da man ihn hier kennt. ich bin einfach bestrebt mich stetig zu verbessern und rede niemals anderen ihren sound schlecht!!!

zu guter letzt: es geht hier überhaupt nicht um meine mixes! es sind nicht die mixes, mit denen ich oder meine kunden nicht zufrieden sind, sonst hätte ich keine letzteren mehr und ich hätte bereits aufgegeben... es ist die arbeitsumgebung, die ich in frage stelle. und ich rede hier nicht von extremen und unfassbar schlechten bedingungen und riesen problemen, sondern einfach von optimierungspotential...

 

[DaVogi]

beschreib doch mal kurz in stichworten wie du deine mixe derzeit angehst... also fängst du mit einzelspuren an, oder alle fader hoch und dann mal hören....

+ ein soundbeispiel wäre interessant.

 

[karumba]

zunächst mal vorab: es gibt nicht viele abhören auf dem markt die einem zuviel an details liefern können. fast alle liefern zu wenige details, oder die falschen.

ich kenne deine abhörsituation nicht, aber ich habe deinen mix vom contest sehr dicht & etwas weich in erinnerung. desweiteren schreibst du, dass deine akustik "eher auf der lebendigen seite" ist. ich würde fürs mischen immer recht trockene akustik bevorzugen. wenn du aber weisst, dass deine mixe zu dicht sind, dann versuche das zu adaptieren & mische mit mehr platz zwischen den elementen. parallel dann nach einer abhöre umsehen bei der du nichtmehr übersetzen musst, denn gerade beim mischen finde ich es wichtig, dass man diesen aspekt nicht mitbetrachten muss und sich komplett ins material fallen lassen kann & die abhöre den rest übernimmt.

 

[SOS]

hä? was für ein contest? hab ich nie mitgemacht...
du verwechselst da was... und wenn meine mixes zu dicht und weich wären, wäre das doch genau das gegenteil zu clean und sauber...

ok... dann halt... hier ein beispiel... vocals wurden vor kurzem eingesungen und sind nur grob gelevelt: