76er auf die Snare

[TonyPizza]

Scheint als würde die ganze Welt immer 1176 auf die Snare tuen.... Egal was ich tue, ich werde einfach nicht glücklich mit 76ern auf Snares. Bei mir landet dort immer ein VCA (SSL, Vertigo) Was ist los mit mir, muss ich mal zum Artzt oder was... Kennt ihr das wenn ihr denkt ihr bekommt keine Luft mehr, und dieses Gefühl man würde fallen

 

[sirjai]

danm musst du wohl selten einen snare fetter machen, ganz einfach
1176 bringt einen anderen attack sound mit sich und verlängert die snare eher mal.
vca's machen drum sounds eher kürzer, kleiner und percussiver.

 

[synthpark]

Scheint als würde die ganze Welt immer 1176 auf die Snare tuen.... Egal was ich tue, ich werde einfach nicht glücklich mit 76ern auf Snares. Bei mir landet dort immer ein VCA (SSL, Vertigo) Was ist los mit mir, muss ich mal zum Artzt oder was... Kennt ihr das wenn ihr denkt ihr bekommt keine Luft mehr, und dieses Gefühl man würde fallen

weil es meist scheiße klingt.

aber wenn er mal passt, dann richtig.

 

[LM18]

Könnte jetzt vielleicht offtopic wirken.

Aber ich nehme seit einiger Zeit den Thrillseeker von bootsy, insbesondere für drums.
Teilweise zusammen mit "ferric" - Auch von bootsy.

Weiss jetzt zwar nicht ob dass teuer klingt, aber mir taugt es sehr oft...

 

[Basstronaut]

1176 hab ich früher auch sehr oft auf der Snare gehabt, aber der passt halt auch nicht immer.
Hab den manchmal nur zum lautmachen, aber nicht zum Sound machen genutzt, was eigentlich völliger Blödsinn ist.

Aber ich nehme seit einiger Zeit den Thrillseeker von bootsy, insbesondere für drums.
Teilweise zusammen mit "ferric" - Auch von bootsy.

Ja, der Thrillseeker und ferris sind echt gut ! Hab ich auch oft in den Toms und Snare.
Oftmals kommt dann auch Paralelkompression mit dem Steinberg Tubecompr. in den Gruppenspuren dazu.

 

[m_tree]

Wenn wir gerade schon zu Freeware übergehen: Für die Transientenbearbeitung und Parallelkompression von Drums nutze ich "Molot" von vladg im Sigma Modus.

Damit kann man die ganze Geschichte richtig zum Knallen bringen und ordentlich Attack erzeugen.
Bei der Parallelkompression mach ich gerne die Sättigung und den Dither an. Verleiht dem ganzen eine schicke Note mit analogem Feeling, finde ich.
Der ThrillseekerLA (oder ist ein anderer gemeint? gibt verschiedene Versionen) taugt mir für Drums garnicht. Und die Interstage Geschichte lässt die Sache irgendwie billig klingen. Molot mit Sättigung und Dither ist subtiler, aber klingt viel runder, find ich.

Zur Transientenbearbeitung nehme ich den auf allen Trommeln. Bassdrum und Snare werden vorher mit GClip leicht gelevelt.

Dem Molot wird nachgesagt, dass er im Alpha Modus mit einem Fairchild und im Sigma Modus mit einem 33609 vergleichbar ist.

 

[JakobRosemann]

Ich sehe den 1176er mittlerweile eher als eine Art Limiter an. Wenn deine Snare aus irgendeinem Grund zu perkussiv, also mit zuviel Attack bzw. zu starken Transienten aufgenommen wurde, dann kannst du die Einschwingpase der Snare mit dem 1176er glätten. Dadurch wird die Snare (bei gleicher Lautstärke) automatisch eine lautere Sustainphase haben, wie sirjai bereits schrieb.

Es kommt halt komplett auf das Ausgangsmaterial an und was du mit deiner Bearbeitung erreichen willst. Da kann der 1176er genau richtig oder komplett falsch sein.

 

[TonyPizza]

Den Molot hatte ich auch schon getestet, bei dem gefällt mir aber die Release nicht. Der ist schön dirty, aber das machen andere besser. Hatte da mal einen Vergleich gespeichert mit 5 unterschiedilchen Komps, mal schauen ob ich den finden kann. Die ganzen CLA Komps von Waves klingen mir zu sehr nach Limiter, die machen alles total platt imho... Bin eigentlich nie wirklich glücklich mit der Dynamik Bearbeitung auf meinen Snares...

Kette im Moment: EQ (Cut) -> NebulaEQ (Boost) -> VCA Komp -> SPL Trans. -> GClip.

Dann spiele ich halt mit Sättigung (Thrillseeker VBL, Satin etc.) bis ich ungefähr zufrieden bin.... Hab schon wieder vergessen welchen Thrillseeker LM18 meint

EDIT: Außerdem hat mir die Snare nach der Kompression immer zuviel Transienten, deshalb auch der Transientendesigner nachgeschaltet um wieder etwas zu glätten. Aber ganz ohne Kompression geht es auch nicht, dann hat die Snare einfach zu wenig Gewicht.... Muss wohl mehr mit Paralellbearbeitung spielen.

 

[m_tree]

Hmm. Ich setze GClip nach dem LC und komprimiere erst danach. GClip kommt bei mir auch auf dem Overhead Bus zum Leveln der Snare und auf dem gesamten Drum Bus vor dem Summenkompressor, wiederrum zum Leveln von Snare Transienten, zum Einsatz. Die Parallelkompression ist auch im Drum Bus und wird vom Summenkompressor mit bearbeitet.

Erziele damit einen sehr knackigen Drums Sound, bei dem Snare und Bassdrum ohne zu krasse Transienten gut Durchsetzungskraft haben und das gesamte Set eine nette Portion "Glue" hat.

Insbesondere die Snare hat bei mir immer sehr extreme Transienten, welche irgendwie gebändigt werden müssen. Bändigt man diese aber ohne nachgehende Transientenbearbeitung, bleibt zu wenig Attack übrig.

 

[TonyPizza]

Ok, gute Frage was sinnvoller ist. Clipping vor oder nach dem kompressor.... Ich bilde mir ein es macht nach dem Kompressor mehr Sinn, weil der Komp ja wieder Transienten verstärkt, also mein schönes gleichmäßig ge-clipptes Signal ist wieder futsch

 

[m_tree]

Eigentlich ist es doch fast wurst, ob ich erst die Transienten abhacke und wieder verstärke oder andersrum. Die Effekte bleiben die selben.

Aus einem bestimmten Grund aber nicht ganz:
GClip verringert die Dynamik und "ebnet" die ganze Geschichte ein. Ein Hard Knee Kompressor, der nach dem Clipping greift, reagiert also gleichmäßiger auf die bereits weniger dynamischen Transienten. Folglich erreicht man einen noch "straighteren", gleichmäßigeren Snare Sound.

Andersrum könnte man so argumentieren, dass die natürliche Dynamik durch die unterschiedlich starke Kompression bei lauten/leisen Schlägen trotz nachträglichem Clipping noch etwas mehr durchzuhören ist.

 

[ModulationMatrix]

Macht ihr dann auch mal ein Bypass der ganzen Kette? Nicht dass es nacher genauso klingt wie vorher

*duckundwech*

 

[m_tree]

Guter Einwand.
Aber beim Clipping gehts ja darum, die Dynamik zu verringern und Transienten zu entschärfen.
Der Kompressor sorgt nur dafür, dass die ganze Geschichte dann nicht zu "platt" klingt.

Klingt jetzt vielleicht unlogisch. Aber einfach mal ausprobieren. Mit dem Clipping kriegt man die Snare sehr laut, ohne dass die Transienten von Summenkompressoren und Limitern total entschärft werden müssen.

Es ist ja eben nicht so, dass GClip das gesamte Signal zusammendrückt. Die Transienten werden verändert, erscheinen bei geringeren Peaks trotzdem noch ähnlich laut.
Die Kompression sorgt dann nur dafür, dass es trotzdem noch knallt.

 

[karumba]

ich mag den 1176 gern auf snare. probiers mal mit "in den 1176 reinEQen". oftmals kann man z.b. obere bässe zugeben & erst dann smackt es richtig.

 

[TonyPizza]

Jut, und wie geht ihr mit Samples (Replacement) um, paralell und dann zusammen führen oder im Insert. Ich bin ja lazy und knall das alles auf den Insert, werden dann die Slots knapp gehts Munter auf der 1. - 12. Gruppe weiter, bis irgendwann alles mit den restlichen Elementen auf die Drum Gruppe läuft.

 

[karumba]

ich replace nur wenn ich anders nicht zum ziel komme & dann sogut wie nie komplett, wenn dann nur parallel. gibt aber eine snare-gruppe. auf der liegt die kompression. EQing mache ich individuell auf den spuren (auf der gruppe dann meist auch noch etwas nach der compression).

 

[m_tree]

Darf man fragen, was ihr da alles EQt?
Ich gehe an die Snare maximal mit nem Low-Shelf ran und senke ab, um die Präsenz zu erhöhen und sie weiter nach vorne zu holen.
Hatte früher auch ganz viel mit Bells versucht zu verbiegen (Kesselfrequenz, Knall, Präsenz, Mulm, blablabla ...), aber irgendwann war klar: Bringt nix. Realen Snaresound so lange ausfeilen, bis er taugt und anschließend passend mikrofonieren - fertig.

Generell nutze ich EQing nur noch, um Maskierungen zu begnen, etwas weiter vorne oder hinten zu platzieren und kleinere Dinge anzupassen, sowie ein bisschen Brillianz auf der Summe zuzugeben.
Aber den Sound mit EQing fetter machen zu wollen ist IMO der falsche Weg.

 

[TonyPizza]

Darf man fragen, was ihr da alles EQt?

ca. 800Hz raus, überm punch bei ca250-300Hz schmalbanig raus, 6K rein (aufpassen, klingt schnell nach weißem Rauschen), HP unterm Punch

 

[m_tree]

Nen HP verwende ich natürlich auch.
Die Mitten sind bei der Snare sehr wichtig, damit sie sich durchsetzt und sind verantwortlich für den Snaresound. Schmalbandige Eingriffe klingen sehr unnatürlich und führen bei mehrfach mikrofonierten Elementen zu Phasenproblemen. Es sei denn man geht mit nem linearen EQ vor.
Anhebungen würde ich generell nicht machen, schon garnicht im Höhenbereich.

Kesselfrequenzen anzuheben ist auch so ne Sache. Die stehen dann noch mehr dem Bass im Weg als sowieso schon und sorgen dafür, dass das Drumset dumpf und mumpfig klingt und keine Präsenz hat.

Gebräuchliche Snare Mikros wie das SM57 haben schon bei 5-7k ne Präsenzanhebung drin. Wenn man dann genau da nochmal mit nem Bell anhebt ists logisch, dass es schnell nach weißem Rauschen klingt.
Würde von sowas generell die Finger lassen.

 

[TonyPizza]

Würde von sowas generell die Finger lassen.

Joa, bei Highend Recordings kann das schon hin hauen... Leider noch nicht in den Genuss gekommen bzw. sehr sehr selten