Doppeln beim Singen/Rappen

amour

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Hey Leute,
ich frage mich schon seit längerer Zeit, was heutzutage mehr Sinn macht beim Abmischen... Wenn ein Sänger/Rapper den Text ein weiteres Mal performt und so beim Mixen zwei kaum unterscheidbare Haupt-Stimmen kreiert werden (eine links, eine rechts) oder wenn der Produzent gleich die am besten aufgenommene Hauptstimme verdoppelt und dann eine nach links und rechts regelt. Wie wird dabei auf die Lautstärke der beiden Stimmen geachtet?
Wie ich auf diese Frage komme? - Alle meine Lieblings-Sänger oder auch Lieblings-Rapper hören sich so an, als hätten sie nur einen Take benutzt und nicht zwei unterschiedliche. Bisher habe ich beim Aufnehmen immer zweimal eingerappt und die beiden Takes dann jeweils links und rechts ins Spektrum gelegt. Das klingt aber meinem Gehör nach immer unprofessionell...

Ich würde mich über eine kleine Erklärung freuen, die mir erklärt, wie ich die Hauptstimme (im Hinblick der Lautstärke, des Stereo-Effekts etc.) abzumischen habe!

:D
 
Wenn ein Sänger/Rapper den Text ein weiteres Mal performt und so beim Mixen zwei kaum unterscheidbare Haupt-Stimmen kreiert werden
Ja, das hier. Klingt natürlicher, als wenn man identische Spuren doppelt.
 
Erm... ein spitzfindige Anmerkung: Wenn du dieselbe Spur doppelst und einmal nach links und rechts panst kommt das genau aufs selbe hinaus, wie wenn Du die originalspur einfach in der mitte lässt. Mal vorausgesetzt sie werden nicht unterschiedlich effektiert... Irgendwo ist da ein Denkfehler in Deiner Ausführung. Abgesehen davon soweit ich weiss werden gerappte sachen oft 2 mal eingesungen und so gedoppelt. Dass man es nicht hört ist die Kunst. ^^
 
Wenn du 2 Hauptstimmen jeweils links und rechts legst hast du in der Mitte ein Loch.
Standard ist Hauptstimme in der Mitte und links / rechts backings, doubles.

edit:
Bezugnehmend auf Charly's post, stimmt natürlich wenn man sie einfach nur kopiert.
Ich bezog mich auf 2 x eingerappt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Leute,
Wie ich auf diese Frage komme? - Alle meine Lieblings-Sänger oder auch Lieblings-Rapper hören sich so an, als hätten sie nur einen Take benutzt und nicht zwei unterschiedliche. Bisher habe ich beim Aufnehmen immer zweimal eingerappt und die beiden Takes dann jeweils links und rechts ins Spektrum gelegt. Das klingt aber meinem Gehör nach immer unprofessionell...
:D

Das klingt dann unprofessionell, wenn man das Doppeln noch nicht so gut kann und sehr unterschiedlich einsingt (Intensität, Timing, Tonhöhe, Phrasierung etc.). Üblich sind natürlich einzelne Takes und kein Kopieren (siehe andere Antworten). Bei der Hauptstimme meistens 3 Aufnahmen (LCR). Je mehr Du trainierst, desto eher kannst Du die Performance reproduzieren, so dass es dann letztendlich klingt wie EIN fetter Take (Perfekt bekommt das natürlich niemand hin und das sorgt ja auch für die Breite, aber es sollte auch nicht auffallen, dass es drei Takes sind, die einfach übereinander gelegt werden).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klingt, dann unprofessionell, wenn man das Doppeln noch nicht so gut kann und sehr unterschiedlich einsingt (Intensität, Timing, Tonhöhe, Phrasierung etc.). Üblich sind natürlich einzelne Takes und kein Kopieren (siehe andere Antworten). Bei der Hauptstimme meistens 3 Aufnahmen (LCR). Je mehr Du trainierst, desto eher kannst Du die Performance reproduzieren, so dass es dann letztendlich klingt wie EIN fetter Take (Perfekt bekommt das natürlich niemand hin und das sorgt ja auch für die Breite, aber es sollte auch nicht auffallen, dass es drei Takes sind, die einfach übereinander gelegt werden).


Kann man schon machen, schnelle (gute) Ergebnisse sind dabei aber Fehlanzeige.

Deswegen würde ich mir da schon mit Software helfen... geht halt schneller und bringt im Zweifelsfall sowieso bessere Ergebnisse. Neben einer Menge Zeit spart man eine Menge Nerven.
 
geht halt schneller und bringt im Zweifelsfall sowieso bessere Ergebnisse.
Würde ich in beiden Fällen widersprechen. Vermutlich nicht schneller - das setzt allerdings ein wenig Können voraus, was Software natürlich nicht kompensieren kann - und qualitativ etwas komplett anderes, in meiner Sicht viel schlechter.
 
Ginge es nicht auch, wenn man die "Hauptstimme" zerschneidet und sich neue Doubles baut, z.B. - unterstellt der Song hat 3 Refs (Hooks?) und während des ersten Refs doppelst du R mit der 3. Hook und L mit der 2. Hook usw.? - > das geht natürlich nur bei Teilen, die sich wiederholen.
 
Kann man schon machen, schnelle (gute) Ergebnisse sind dabei aber Fehlanzeige.

Deswegen würde ich mir da schon mit Software helfen... geht halt schneller und bringt im Zweifelsfall sowieso bessere Ergebnisse. Neben einer Menge Zeit spart man eine Menge Nerven.

Du kennst zwar scheinbar Vocalign aber keine guten Vokalisten. Niemals wird diese Software bessere oder auch nur annähernd gute Ergebnisse liefern können wie ein geübter Vokalist :)
Die errechnete(n) Spur(en) klingen solo nicht besonders sexy. Je größer die Abweichungen desdo besch...logisch das Ergebnis.

Deshalb
Würde ich in beiden Fällen widersprechen. Vermutlich nicht schneller - das setzt allerdings ein wenig Können voraus, was Software natürlich nicht kompensieren kann - und qualitativ etwas komplett anderes, in meiner Sicht viel schlechter.

+1
 
Du kennst zwar scheinbar Vocalign aber keine guten Vokalisten. Niemals wird diese Software bessere oder auch nur annähernd gute Ergebnisse liefern können wie ein geübter Vokalist :)
Oh man, danke! Und TE soll nicht glauben, er könne 400€, was nicht wenig ist, in die Hand nehmen und damit fehlendes "Können" kompensieren, tut er bestimmt auch nicht, aber die Einstellung ist heutzutage schon recht weit verbreitet zu glauben, man müsse nichts mehr lernen oder üben, weil ja Software/Plugins/Maschinen einem alles abnehmen kann. Und egal wie schlecht die Performance vor dem Mikro war oder wie schlecht das Recording war, we will fix it in the mix with alot of plugins!
 
Danke für die zahlreichen Antworten! Das hat schon etwas Licht ins Dunkle gebracht... Ich habe mir dazu mal ein Video angeschaut, was perfekt zum Thema passt. Er beschreibt auch das Problem, was ich habe/hatte. Ohne Bearbeitung und richtigem Panning hört sich das einfach unnatürlich und falsch an.

Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich nun eine Hauptspur in der Mitte haben (den besten Take quasi) und dazu noch eine unterstützende Spur, die ich dann so bearbeite, dass sie unter der Hauptspur sitzt und halt auch nur unterstützt.
Soll ich die unterstützende Spur dann nochmal per Mausklick verdoppeln und nach rechts und links pannen oder bleibt die auch in der Mitte?

Zusätzlich hat sich mir noch die Frage ergeben, wo Adlibs im Soundbild Platz haben (in der Mitte, links, rechts) oder ob das egal ist und ich quasi selber entscheide, wie ich das künstlerisch herüberbringe. Und ist es richtig nochmal Endungen in meinen Versen aufzunehmen und diese dann unterzumischen oder ist das überflüssig?


Das Video dazu:

 
Zusätzlich hat sich mir noch die Frage ergeben, wo Adlibs im Soundbild Platz haben (in der Mitte, links, rechts) oder ob das egal ist und ich quasi selber entscheide, wie ich das künstlerisch herüberbringe.
Jaaaa!!! Du entscheidest...
 
Du kennst zwar scheinbar Vocalign aber keine guten Vokalisten. Niemals wird diese Software bessere oder auch nur annähernd gute Ergebnisse liefern können wie ein geübter Vokalist :)

Das könnte schon sein. ;)

Kenne tatsächlich niemanden, der wirklich einen Song zweimal annähernd exakt gleich singen kann, rappen sowieso nicht (was aber eher daran liegt, dass ich HipHopper meide und mit der Musik nichts anfangen kann).

Ich denke, bis man dieses Level erreicht hat, wo man das gut kann... das dauert.
 
Also ich finde es hört sich besser an die Hauptspur zu doppeln, gibt wieder ein bisschen mehr fülle :)
 
Du kennst zwar scheinbar Vocalign aber keine guten Vokalisten. Niemals wird diese Software bessere oder auch nur annähernd gute Ergebnisse liefern können wie ein geübter Vokalist :)

Das könnte schon sein. ;)

Kenne tatsächlich niemanden, der wirklich einen Song zweimal annähernd exakt gleich singen kann, rappen sowieso nicht (was aber eher daran liegt, dass ich HipHopper meide und mit der Musik nichts anfangen kann).

Ich denke, bis man dieses Level erreicht hat, wo man das gut kann... das dauert.

aber auch nicht sooooo lang. könnte es jeder sofort, wärs keine kunstform. aber sooooo schwierig sind doubles auch nicht. wobei da die vorarbeit auch viel ausmacht, präzises gutes schreiben, richtiges einüben.
die leute die mit mir musik machten, konnten nach knapp nem monat so perfekt doublen, dass sie 20-40-60 spuren aufeinander kloppen konnten, ohne das man irgendwas setzen musste. waren aber alles vorher schon halbwegs routinierte.
solang man das level nicht hat, sollte man halt im stillen üben üben üben.
demut und fleiß haben wirklich unglaublich förderliche eigenschaften beim sprechgesang vertonen. spart man viel geld für plugins und studiozeit mit.
vllt sollte ich n produkt für rapper auf den markt werfen. für viele 100€, die absolutlösung für jeden der sprechgesang machen will.
dafür gibts dann ne sprachaufnahme von mir in der ich unhöflich dazu aufforder mehr zu üben und sich weniger zu fühlen.
das ist nämlich alles, was angehende rapper brauchen und antwort auf fast jeden thread, den rappers in musikforen eröffnen.
"hör auf dich zu fühlen, hock dich hin, schreib und übe."
"leg die tüte weg, schreib und übe"
den wenigstens, gab ich von meinen fachlichen erfahrungen preis. die meisten, die dank mir halbwegs passable künstler wurden, musste ich das ego austreiben und zwingen zu üben.
rapmusik zieht leider sehr komische gestalten an.


ich hab mich jetzt ja extra angemeldet, weil dieses thema, mit exakt solchen aussagen mir zuoft unterkam.
zuallererst, digitales kopieren bringt garnichts auser phasen probleme.
vllt sollte ich auch vorrausschicken, beim thema mischen bin ich nicht der allwissende, jahrelang konnt ich mich zurücklehen und andere das machen lassen. vorm mikrofon hatte ich meinen platz.

es ist so, dass ich egal ob ich selber mische oder produziert werde, eine doppelspur aufnehme. meist hat sie keinerlei akustischen nutzen, da ich schon eine unglaublich rauhe und volle stimme hab.
sie hat also für die eigentliche produktion KEINERLEI nutzen.
warum ist sie dann so wichtig?
nur wenn der song sauber gedoppelt wurde, ist er auf meiner liste "fertig" und "abrufbar" wenn ich im timing noch halbe sekunden variation hab, weil ich z.b. pausen nicht exakt gleich setze, ist das ding noch nicht fertig geschrieben.
bei nem fertigen rap, ist jede pause, jedes absetzen, jedes atmen getimed.

produzenten liebten mich, als ich mit dieser methodik begonnen hab. ich komm ins studio. ich mach ein take zum gain pegeln. ein take(onetake, firsttry) meine mainspur, dann doppeln um es sozusagen "zu besiegeln" und wieder nach hause.
selbst in doppelspuren nutze ich keine cuts. die hab ich onstage schließlich auch nicht.
niewieder soll ein menschliches wesen, weil ich zu faul war mein timing onpoint zu bringen stundenlang wave-schnipsel im ms bereich schieben. ich kann besser timen, und diese menschen haben besseres mit ihrem leben vor.
take löschen, record drücken, richtig machen. DAS ist die einzige computerunterstützung, die du brauchst.

die von dir beschriebenen probleme sind einfach unsauberes, faules, halbgares rumgerappe.leider sehr typisch für das genere geworden.
ich kenn leute die können göttlich compen und setzen. die machen nen runtergehaspelten sprechgesang zu super getimten flow und setzen jedes wort der doubles. das sind künstler auf ihre weise, aber beschämen den vokalisten.


und nun noch zu einem letzten tip. da ich wie gesagt am mikro meine comfortzone hab, und sowenig zeit wie möglich in DAW´s verbringen will, hab ich mir angewöhnt, die endungen on the fly wegzulassen. vor allen "s" und "t" laute.
endet also meine zeile zum beispiel mit dem wort "armut", sprech ich in den doubles nur armu(h) aus.
ich hatte auch meine zeiten, wo ich ne strophe in 3 takes und doubles in 20schnipseln ins mikrofon quälte. so klang das aber auch dann.

man sollte r schon min 10takes übereinander stapeln können ohne das es hörbar wird. manchmal mach ich aus showgründen layers im 3stelligen bereich und selbst da ist alles, ohne weiteres setzen absolut verständlich. lediglich die s-laute addieren sich gern mal auf.
gibt glaub ich auf youtube auch n typen, der 100mal den selben part layert. einfach mal sufu belästigen.

wenn du den part jedesmal minimal anders flowst ist das die typische hiphoper krankheit. sone hihat hat up und downbeats, nach der kann man sich richten.
auch atmen im takt ist sone sache die ich leider zuoft vermische.

angenehmes gegenbeispiel wär die bei yt hochgeladene aktion von "zwanni manni-kickflip flaze" wo er eine strophe so genau aufs drumset geschrieben hat, dass er beim rappen beatboxen kann, da die worte mit den "b"p""k" lauten immer da beginnen wo auch der drumschlag kommt.

(du könntest drüber nachdenken, mehr auf backups zu setzen, die sind sowohl oft leichter aufzunehmen als auch zu setzen, wenn es schon sein muss und meiner meinung nach auch viel effektiver, da sie wirklich ne dynamik in den flow bringen und nicht nur die stimme anfetten. dann ist nämlich höchstwarscheinlich deine stimme einfach zu drucklos. ich steh um die 5 meter vom mic weg, weil ich so ein konzentrierten luftstrom erzeuge. anderst wär die membran an die kapsel getackert. du solltest nach soner recording session ein steinharten bauch haben, weil die zwerchfellmuskulator so beansprucht wurde)
es ist übrigens nicht verkehrt, beim lauter werden zurück zu gehn, und beim leiser werden näher ans mic zu gehn, das spart dem, der es mischt die automationen.
und heutzutage: adlibs.
doubles brauch wirklich kein mensch mehr, seit snaga und pillath anfang der 2000 vormachten was durck ist.

wenn du nicht sauber doublen kannst, kannst du den song auch nicht live immer präzise gleich performen.
wenn deine stimme nicht mit einer spur röhrt, hast du einfach keine stimme.
auf der bühne gibts auch nur ein take, ein mikro, ein mund, eine lunge.
was bringts also im studio irgendwas zusammenzuschustern, dass du live dann nicht hinkriegst.(ich erinner mich da so, an südländische deutschrapper die live statt doubletime nurnoch "ahllalalalal" machen.

ich möcht mich echt für das ganze genere entschuldigen.
sosehr ich rap auch mal mochte, so peinlich sind mir die heutigen sprechgesangskünstler.
n rockfan nimmt ne klampfe und übt.
n rapfan frägt hier oder auf seiten wie gute-frage.de "wie bekomme ich meine aufnahmen, dass sie professionell klingen"
erwartet fertige zahlwerte für eq und comp und baut auf fix in the mix, statt ne zeile so zu feilen, dass er den takt trift.
künstliche dopplungsspuren und autotune dazu, doppelreim app, gerippte beats damit man auch ja keinen hauch von leistung bringen musste.

es sollte mal um skillz gehn....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme @caliba88 zu. Rap sollte mit einem Take sitzen. Wenn der richtig Performt ist braucht es auch nicht mehr. Doppeln kann es nicht besser machen. Nur schlechter. Wenn ein Rapper auf deiner Anlage zu hören ist sollte der direkt vor dir stehen wenn du die Augen zu machst. Den willst du nicht im Raum verteilen.
 

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