German Songwriting Award 2018

Diese Resultatseite macht mich schon optisch fertig. Manchmal sind zwei Leerzeichen vor dem Schrägstrich, mal eines, mal keines, mal eines danach, mal zwei danach usw. Furchtbar.
 
Stimme ich voll zu. Website sieht aus wie aus dem Jahr 2005.

Nachtrag: Und manchmal schreiben sie "Kategorie" klein. Unfassbar.
 
Stimmt schon....wenn man einige Tage nach dem Einsendeschluss die Nominierten bekannt geben kann, ist das nicht wirklich seriös. Hab mal die Sieger im Bereich Pop (für Nevio) gegoogelt. Zwei von denen haben Videos auf Youtube mit ihren Songs. Ich bezweifele doch arg, dass diese Songs bei Nevio auf dem Album landen werden. Ist wie beim UK Songwriting Wettbewerb, bei dem ich ein paar Jahre mitgemacht habe. Es nennt sich zwar Songwritingwettbewerb, gesucht werden aber tatsächlich junge, vermarktbare Künstler, die selbst Songs schreiben. Die anderen Teilnehmer sind nur gern gesehene Sponsoren der Veranstaltung. Bei den Engländern ist das immerhin deutlich professioneller aufgezogen. Man bekommt Punkte für seine Songs und hat die Chance zunächst Semifinalist zu werden, was bedeutet, dass man immerhin zu den 20% Besten gehört. Selbst wenn es dann nicht für ´s Finale reicht, ist das ein Achtungserfolg. Der GSA steckt offensichtlich noch in den Kinderschuhen und interessiert im Grunde die Musikindustrie nicht wirklich. Sonst wären die ausgeschriebenen Preise auch deutlich üppiger.
 
Ich weiß jetzt auch nicht warum ein Song auf einem Nevio Album etwas sein soll was man irgendwie gewinnen wollen würde. Wenn da wenigstens die Acts für die man Songs einreicht irgendwie spannend wären dann sähe das vielleicht anders aus. Aber so macht das doch keinen Spaß. Für die Veranstalter ist es bestimmt finanziell ganz in Ordnung, bei geschätzten 3000 eingereichten Songs sind das immerhin 75.000 Euro, dann die ganzen Sponsoren, das Song-Camp das dazu stattfindet und die Songs-Con als gesonderte Veranstaltung. Alles wird über Tickets und Teilnahmegebühren finanziert, da bleiben bestimmt auch Überschüsse übrig.
Dazu die relativ breite Öffentlichkeitsarbeit von Hotel bis Musikalienvertrieb. Alles in allem ein gutes Geschäft für alle.
Also..bis auf den Songwriter der den Nevio Slot gewinnt vielleicht... ;)
 
  • Danke
Reaktionen: mwa
Abschliessend möchte ich Euch nicht vorenthalten, dass ich mir gestern die Zeit genommen habe, mir die mit dem "GSA" verwobene "SongCon" anzuschauen. Hätte ich nicht gemacht, wenn nicht ein wirklich guter und langjähriger Freund und Kollege unter den "Nominierten" gewesen wäre. Der kam eigens zur Preisverleihung in seiner Sparte aus der Ferne angereist. Auf eigene Kosten.

Das Fazit "Mitmachen lohnt sich nicht" hat sich leider bestätigt als auch, dass der "GSA" ein, wie man so sagt, Geschmäckle hat.

Sowohl mein Kollege als auch zwei weitere "Nominierte" aus dem Bereich Singer-Songwriter, mit denen wir sprachen, berichteten unabhängig voneinander, dass die Veranstalter kaum Interesse an Ihrem Eintreffen auf der "SongCon" zeigten. Obwohl zwei von ihnen zu einem Vortrag ihres Songs extra eingeladen waren.
In den Sparten "Musik für Kinder", "Lyrics only", "Comedy" und "Wedding Song" verlief die Preisverleihung so: es wurde die Kategorie angesagt und der Presiträger aufgerufen. Dann wurde der Person, falls anwesend, ein Plexiglas-Ding mit dem "GSA" - Logo darauf in die Hand gedrückt. Es wurde nicht genannt, worin nun der eigentliche Preis (Produktion? Promo? etc) bestehen sollte, noch wurde der Titel des prämierten Songs genannt, noch wurde ein Ton davon gespielt. Einzig und allein durfte der Preisträger in der Sparte "Wedding Song" (der auch der vorab ausgewählte Künstler für den Singer-Songwriter-Preis ist, der heute Abend in der Award-Show gegen einen anderen antreten darf) sein Stück live vortragen, das er mit den Worten einführte, er sei im Studio gewesen, da fiel es ihm siedendheiss ein, dass sein Bruder ja heiraten würde und er hatte noch kein Geschenk, da fiel im das schöne Stück ein usw. la la la.

Auf der Hauptbühne wurde ein Wettbewerb zwischen etwa 10 Singer-Songwritern ausgetragen, um einen Künstler davon auszuwählen, der heute Abend gegen den oben schon erwähnten vorab ausgesuchten Sänger antreten wird. Die Jury bestand aus genau einer (1) Person! (wie mir gesagt wurde, ein Vertreter der Firma "Gewa" - wer die nicht kennt: ein Grosshandel für Musikinstrumentenzubehör).
Der sagte nach jedem Vortrag immer ein paar wirklich recht belangslose Floskeln, dann kam der nächste und am Ende wurde er gefragt: und wen hast Du ausgewählt?

Insgesamt verfestigte sich der Eindruck, dass die "Nominierten" - jedenfalls die, die ich kennen bzw. kennen gelernt habe - eine Art Statistenrolle in einem vorab choreografierten Stück gespielt haben. Und insofern leider auch der Eindruck, dass die 30 € pro Song und Teilnahme an diesem Wettbewerb eher besser woanders ausgegeben werden, weil das Ganze dann doch eher ein Geschäft ist.

Auf der anderen Seite habe ich mich gefreut, meinen lieben Freund endlich mal wieder zu sehen. Wir haben gestern unendlich viel gelacht!
Dafür waren meine 30 € die ich für den einen Song, den ich eingereicht hatte, wirklich gut angelegt :)
 
@mwa

Hat nicht diese Veranstaltung selbst auch wieder Geld (Eintritt) gekostet?
 
@mwa
Danke für den aufschlussreichen Bericht!

Dann mache ich es halt wie Adele und Co., stelle meine Songs in Youtube ein und werde dann halt so erfolgreich :D
 
  • Danke
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Abschliessend möchte ich Euch nicht vorenthalten, dass ich mir gestern die Zeit genommen habe, mir die mit dem "GSA" verwobene "SongCon" anzuschauen. Hätte ich nicht gemacht, wenn nicht ein wirklich guter und langjähriger Freund und Kollege unter den "Nominierten" gewesen wäre. Der kam eigens zur Preisverleihung in seiner Sparte aus der Ferne angereist. Auf eigene Kosten.

Das Fazit "Mitmachen lohnt sich nicht" hat sich leider bestätigt als auch, dass der "GSA" ein, wie man so sagt, Geschmäckle hat.

Sowohl mein Kollege als auch zwei weitere "Nominierte" aus dem Bereich Singer-Songwriter, mit denen wir sprachen, berichteten unabhängig voneinander, dass die Veranstalter kaum Interesse an Ihrem Eintreffen auf der "SongCon" zeigten. Obwohl zwei von ihnen zu einem Vortrag ihres Songs extra eingeladen waren.
In den Sparten "Musik für Kinder", "Lyrics only", "Comedy" und "Wedding Song" verlief die Preisverleihung so: es wurde die Kategorie angesagt und der Presiträger aufgerufen. Dann wurde der Person, falls anwesend, ein Plexiglas-Ding mit dem "GSA" - Logo darauf in die Hand gedrückt. Es wurde nicht genannt, worin nun der eigentliche Preis (Produktion? Promo? etc) bestehen sollte, noch wurde der Titel des prämierten Songs genannt, noch wurde ein Ton davon gespielt. Einzig und allein durfte der Preisträger in der Sparte "Wedding Song" (der auch der vorab ausgewählte Künstler für den Singer-Songwriter-Preis ist, der heute Abend in der Award-Show gegen einen anderen antreten darf) sein Stück live vortragen, das er mit den Worten einführte, er sei im Studio gewesen, da fiel es ihm siedendheiss ein, dass sein Bruder ja heiraten würde und er hatte noch kein Geschenk, da fiel im das schöne Stück ein usw. la la la.

Auf der Hauptbühne wurde ein Wettbewerb zwischen etwa 10 Singer-Songwritern ausgetragen, um einen Künstler davon auszuwählen, der heute Abend gegen den oben schon erwähnten vorab ausgesuchten Sänger antreten wird. Die Jury bestand aus genau einer (1) Person! (wie mir gesagt wurde, ein Vertreter der Firma "Gewa" - wer die nicht kennt: ein Grosshandel für Musikinstrumentenzubehör).
Der sagte nach jedem Vortrag immer ein paar wirklich recht belangslose Floskeln, dann kam der nächste und am Ende wurde er gefragt: und wen hast Du ausgewählt?

Insgesamt verfestigte sich der Eindruck, dass die "Nominierten" - jedenfalls die, die ich kennen bzw. kennen gelernt habe - eine Art Statistenrolle in einem vorab choreografierten Stück gespielt haben. Und insofern leider auch der Eindruck, dass die 30 € pro Song und Teilnahme an diesem Wettbewerb eher besser woanders ausgegeben werden, weil das Ganze dann doch eher ein Geschäft ist.

Auf der anderen Seite habe ich mich gefreut, meinen lieben Freund endlich mal wieder zu sehen. Wir haben gestern unendlich viel gelacht!
Dafür waren meine 30 € die ich für den einen Song, den ich eingereicht hatte, wirklich gut angelegt :)
Na dann muss ich ja kein schlechtes Gewissen haben, in die engere Auswahl gekommen zu sein, nachdem ich den Song per Email geschickt habe, jedoch kein Geld bezahlt haben.
Alle Beteiligten, Experten und Firmen konnten so deutlich sehen, dass auch mit einem scheißmix automatisierte Emails versendet werden ;)
 
Hat nicht diese Veranstaltung selbst auch wieder Geld (Eintritt) gekostet?
Das ist richtig. Allerdings hatte ich - wie so Einige hier - diese freundliche Mail, mit dem "du bist auf jeden Fall in der engeren Auswahl - inklusive einem Freiticket für den Montag. Und, als ich gegen 12.45 Uhr bei der Veranstaltung aufschlug, da ging es sowieso umsonst hinein. Gegen Beginn um 10.30 Uhr wurde allerdings Eintritt genommen.
 
Du wohnst ja in Berlin, da wäre ich auch aus Spass an der Freud' hingegegangen, aber wenn man 650km entfernt wohnt, dann macht man das eher nicht.
 
Du wohnst ja in Berlin, da wäre ich auch aus Spass an der Freud' hingegegangen, aber wenn man 650km entfernt wohnt, dann macht man das eher nicht.

Bei einem Freiticket vielleicht. Ansonsten wollten die aber 25 ! Euro Eintritt haben! :bagi:
 
Ja klar ,wir hatten ja alle, die in der engeren Wahl waren (was auch immer das heißt :D, Eintritt frei...)

Letztlich ist es ja gut zu wissen, dass das ein Schuss in den Ofen war.
 
Letztlich ist es ja gut zu wissen, dass das ein Schuss in den Ofen war.

Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Eine kleine, kritische Minderheit hatte das bereits geahnt (siehe Threadverlauf...). ;)
Ja, dennoch würde ich nächstes Mal wieder dran teilnehmen. Wo bleibt denn sonst der Spaß an der Sache, wenn man sich der eigenen Illusionen beraubt ?

Was sagten die Gunners noch....use your Illusion.
 
Eine kleine, kritische Minderheit hatte das bereits geahnt (siehe Threadverlauf...). ;)
Ja. Du hast recht. Aber ich kann da Ahnungen immer nicht so recht Glauben schenken. Wenn die nicht mit Argumenten unterfüttert werden, dann halte ich dagegen, so lange ich meine, dass ich Argumente habe.

Deswegen war der Besuch auf der "SongCon" für mich gestern so lehrreich. Aber ohne meinen Kollegen, der da auf die Anderen zugehen, mit ihnen ins Gespräch kommen, und vor allem auch "zwischen den Zeilen" lesen konnte, hätte ich einen Haufen einzelner Fakten gehabt, nicht aber schlussendlich dieses Bild, das ich oben versucht habe, ausführlich zu beschreiben. Ich wäre schon daran gescheitert, dass ich die Leute nicht wieder erkannt habe: einmal auf der Bühne und dann später neben einem sitzend. Mein Kollege und Freund besitzt eine Art Sozialkompetenz, die mir einfach abgeht. Da bin ich richtig neidisch geworden.
 
Wo bleibt denn sonst der Spaß an der Sache, wenn man sich der eigenen Illusionen beraubt ?
Äh, also über die Fähigkeiten der Mitarbeiter von Labeln habe ich schon lange keine Illusionen mehr....
Wenn du bei dem Thema angelangt bist, dann sind die Illusionen ja auch schon längst links liegen gelassen.
Es ist so ein ambivalentes Verhalten. Man kann Illusionen haben, obwohl man weiß, dass es aussichtslos bzw. unwahrscheinlich ist. Musik hat für mich nichts mit Resignation zu tun.
Ja, schwer zu beschreiben.
Nur zahlen würde ich dafür nicht, um auserwählt zu werden :) Aber das muss jeder für sich ausmachen.
Letztlich ist es toll Feedback zu erhalten von Leuten die zu dir nicht nett sein müssen, weil anonym.
 
@mwa
Genau das ist der Punkt, zwischen Ahnungen haben, wie sich was darstellen könnte, und die Erfahrung selbst gemacht zu haben ist ein großer Unterschied.
Und ich meine nicht den Punkt, dass man nicht zu den Auserwählten gehört, das ist wie immer eine Art Lotterie, sondern den Umstand, wie mit den Anwesenden umgegangen wird.
Da ist für mich mehr wie nur ein Geschmäckle'.

Wenn ich das richtig verstanden habe, war letztlich in der Sparte Singer/Songwriter nur einer der Juroren dabei (GEWA), der Rest hat mit Abwesenheit geglänzt. Das nicht alle können ist klar, aber das überhaupt keiner von den Restlichen dabei war.
Naja, das geht gar nicht, und war zumindestens für mich auch eine Überraschung, und ich bin jetzt nicht auch gerade der Optimist vor dem Herrn.

In der Form fand ich den Bericht sehr aufschlussreich. Lieben Dank @mwa
 
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