Rein in das Nichts

  • Ersteller artname
  • Erstellt am
artname

artname

Registriert
11.08.09
Beiträge
5.088
Reaktionen
4.882
Punkte
20.045
Gerade frisch aus dem Herzen. Ich hatte noch keine Zeit, den Text zu kürzen. sollte ich?

1.
Ich steh in der Tür,
weiß nicht was passiert,
im Rücken mein Chaos,
mein Erbe, mein Ich.
Im Herzen die Sehnsucht,
das Rasen der Zeit,
vor mir die Straße,
die Biegung, das Nichts,

Bridge:
Man geht auf ein Ziel los, irgendeins, strengt sich an
trifft Entscheidungen, tut was man kann.
Doch irgendwann stoppt plötzlich die Zeit
Man fühlt sich erlöst, am Ziel, befreit
wie's scheint, am Ende vom Liede.
Ergriffen heißt auch: endlich müde

Refrain:
Man tut und tut und tut, was man kann
warum nur, warum mach ich das mit ?
Was, sag was treibt mich so an -
der Frieden oder der Krieg?

Ich steh in der Türe
und dann geh ich los
ich könnte es lassen
dann wär alles vorbei
Doch ich geh auf die Straße
und mein Chaos geht mit
dann nehm ich die Biegung
tauche ein in das Nichts.....

Chorus

Bridge:
irgendwann stoppt die Zeit
ich bin erlöst, am Ziel, befreit
Ein kurzer Schrei am Ende vom Liede
Ergriffenheit, unendlich müde.

Refrain:
Man tut und tut und tut, was man kann
warum nur mach ich all das mit ?
Was, sag was treibt mich noch an -
Frieden oder der Krieg?
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen @artname,

Gerade frisch aus dem Herzen. Ich hatte noch keine Zeit, den Text zu kürzen. sollte ich?
..mit schläfrigem Auge versucht den Text rhythmisch zu lesen, würde ich sagen "ja!". Die Bridge könnte etwas Tempo vertragen.
Vielleicht "entscheidet" statt "trifft Entscheidungen" und braucht es wirklich "irgendwann" und "plötzlich" in der Zeile drunter?

Vielleicht wird's nicht mal unbedingt kürzer, aber geraffter..

Viele Grüße und hab nen schönen Tag, m
 
Danke @mWermut :

Vielleicht "entscheidet" statt "trifft Entscheidungen" und braucht es wirklich "irgendwann" und "plötzlich" in der Zeile drunter?
Vielleicht wird's nicht mal unbedingt kürzer, aber geraffter...

Einerseits ist ein fremdes feedback natürlich immer eine Chance, etwas zu verbessern..

... andererseits sage ich mir, dass die folgenden Zeilen
Man geht auf ein Ziel los, irgendeins, strengt sich an
trifft Entscheidungen, tut was man kann.
Doch irgendwann stoppt plötzlich die Zeit
vielleicht doch eine recht straffe Zusammenfassung von Wochen, Jahren, Jahrzehnten ist. - Gut, schauen wir mal, was noch dazu reinkommt. :)

Vorerst ein herzliches Danke und liebe Grüße
 
..gemeint ist ja nicht inhaltlich, sondern sprachlich. Für mich ist in plötzlich das irgendwann schon drin..

Viele Grüße, m
 
mWermut schrieb:
Für mich ist in plötzlich das irgendwann schon drin..

"Irgendwann" meint einen unbestimmten Zeitpunkt, "plötzlich" ein schlagartiges Eintreten. Das Unbestimmte rückt den Zeitpunkt in scheinbar weite Ferne, der Schlag wiederum betont die kurze Zeit, die uns plötzlich zur Neuorientierung bleibt. Gerade DIESE Zeile bringt das Drama meines (allen) Lebens doch ganz brauchbar zum Ausdruck. Oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Man tut, man tut, man tut was man kann
hier möchte man gerne den persölichen Bezug stärken: Ich tu´ was ich kann! -Doch, warum streng´ ich mich an?

Auf die Sinnsuche in der Sinnlosigkeit müssen sich wohl viele Menschen begeben.
Deshalb enthalten Deine Selbst-Reflektionen viele unausgesprochene Wahrheiten.
 
@malles : Ich hab, und das betone ich ernsthaft, nicht geschrieben, dass ich mich anstrenge. Bereits der kleinste Anflug von Anstrengung läßt mich das entsprechende Vorhaben aufgeben....

.... bzw. so modifizieren, dass der scheinbar anstrengende Moment zum Vergnügen mutiert. Bevor ich beispielsweise meine Steuererklärung beginne, suche ich mit größtem Vergnügen meine aktuelle Lieblingsmusik raus. Und dann geht sie richtig gut ab - die Steuererklärung...:)

Anders gesagt: Ich bin überzeugt, dass etwas als pure Anstrengung empfundenes auf einen Fehler verweist und sag mir dann sofort: Das kann ich besser. Ohne Scheiß! Gilt besonders fürs Texten! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor ich beispielsweise meine Steuererklärung beginne, suche ich mit größtem Vergnügen meine aktuelle Lieblingsmusik raus. Und dann geht sie richtig gut ab - die Steuererklärung...:)
puhh, die pöse Steuer verfolgt Dich immernoch? Solltest es mal mit Speedmetal versuchen!:D Bis Ende Mai nur noch Musik über 120 bpm!

- ich check deine Schriften eben gern nach den Thema-Rhema- oder ich-man-Grundsätzen. Vom Ich zu erzählen erschien mir an dem Punkt ausdrucksstärker. Lg
 
Lieber @malles : Mein unabänderlichen Vorsatz, das LI auch wirklich mit einer "Ich" -Stimme sprechen zu lassen, habe ich auch in diesem Gedicht beachtet. Siehe Strophen und Refrain. Aber natürlich kennt auch mein LI das Bedürfnis, sich als ganz normal im Trend befindlich zu sehen...

Auch für ein persönliches Rhema scheint mir gesorgt: Das Gefühl des Sieges, was letztlich aus nichts anderem als vorübergehender tiefer Erschöpfung besteht. - Und die Frage, ob nicht sogar der Frieden nur dem (unvermeidlichen) Krieg mit Rival-Innen entspringt... Für Andere mag dieser Gedanke trivial sein, für mich eher... :hmm:
 
Zuletzt bearbeitet:
An der genannten Stelle hat das Ich doch mehr Durschlagskraft; diese Ansicht wollte ich gerne mitteilen.

Was die Rivalen-Rituale angeht, so gilt das Sprichwort von dem Frieden, der durch die Vorbereitung auf den Krieg kommt. (...) naja, jedenfalls erschien mir beim Lesen noch kurz Konstantin Wecker vor dem geistigen Auge.
 
malles schrieb:
An der genannten Stelle hat das Ich doch mehr Durschlagskraft; diese Ansicht wollte ich gerne mitteilen.

Ich hab die Stelle weiter verändert:

Refrain:
Man tut und tut - und tut, was man kann.
Warum nur? Warum mach ich das mit?
Was, sag was , treibt mich so an -
der Frieden oder der Krieg?

Dem persönlichen Ausdruck steht hier bewußt der unpersönliche gegenüber. Genau so nehm ich mein Leben wahr.- Irgendwann hat mich wer belehrt, dass die Verwendung des Wörtchens "man" nur die eigene Verantwortung übertünchen soll. Da ist sicher was dran - aber muß ich für jede meiner Handlung Verantwortung übernehmen? Der tiefere Sinn von "man" ist doch, dass "man" ja auch Erbanlagen und anerzogenen Handlungsmotive folgt, Vielleicht sogar hauptsächlich....? Juristisches... Psychologisches... Moralisches... was drängt mich zu Texten?

Der Umgang mit Sprache ist, wenn man genauer hinsieht, ein Krimi! ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwann hat mich wer belehrt, dass die Verwendung des Wörtchens "man" nur die eigene Verantwortung übertünchen soll. Da ist sicher was dran - aber muß ich für jede meiner Handlung Verantwortung übernehmen?
sicher nicht. Unrecht zu tun macht menschlich. Man/ich muss es nur bei klarem Bewusstsein und in dem Wissen tun, dass z.B. ein Wutausbruch auch ganz gesund sein kann. Sonst bleiben zermürbende Zweifel.
Was zum Schreiben drängt ist der Fluch, im Erlebten mehr zu sehen als eine beiläufige Handlung. Oft wünscht man sich ja auch, von der Aufmerksamkeit etwas weniger zu haben.
 
@malles : mich beschäftigt, wie ich meine Texte möglichst authentisch formuliere. Dass ich aus eigener und fremder Sicht ständig Fehler mache, ist sowieso unumstritten. Mich beschäftigt viel mehr die Frage, ob meine Ehrlichkeit mit der der Anderen Schritt hält. Oder prinzipiell drüber bzw. drunter liegt.

Meine Biografie veranlasst mich zu Vergleichen mit engen Verwandten, mit scheinbaren schwarzen Schafen wie auch scheinbaren Vorbildern. Je nach Stimmungslage gehen mir dabei sehr unterschiedliche Geschichten durch den Kopf. Früher suchte ich für das Schicksal universelle Erklärungen. Heute suche ich kleine Ansatzpunkte, die immer mehr meiner alltäglichen Bewegungen als Schritte in eine, nämlich meine, ureigene Richtung verdeutlichen.

Heute spiegelt mich meine Phantasie "gemeiner" als früher. Will sich der Mensch "gemein" gespiegelt sehen? Ich kann das für mich nur bejahen. Verstehst du mich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich Ehrlichkeit in Offenheit zeigt, dann liegt Deine Ehrlichkeit weit über dem Durchschnitt. Angesichts der bewegenden Texte, muss sie das auch.

Mir selbst scheint eher der Abgleich mit der Unehrlichkeit oder Verschlossenheit angebracht. Durch Öffnung wird man angreifbar.

Vergleiche schärfen das Selbstbild. Richtung findet man, indem man sich dem Leben hingibt. Es sollte halt nur das echte, erfüllende Leben sein.

Klar will der Mensch in der Gemeinschaft aufgehen und sich gleichzeitig in ihr wieder finden. Solche Glücksmomente kommen für mich aber ganz leise und ich behalte sie besser für mich. Außer es handelt sich dabei um so einen belebenden, mit dem Weltschmerz versöhnenden Wortwechsel in einem öffentlichen Forum. ;-) Lg
 
Mir selbst scheint eher der Abgleich mit der Unehrlichkeit oder Verschlossenheit angebracht. Durch Öffnung wird man angreifbar.
Das verstehe ich (noch) nicht. Die Unehrlichkeit Anderer kann ich ja nur vermuten. Vermutungen sind mir aber zu ungenau.
Und ein Nachbauen ohne halbwegs genauen, innerem Bauplan wäre mir zu langweilig. Und eine schlechte Charakteristik einer fremden Figur macht mich doch als Autor ebenfalls angreifbar...

Vergleiche schärfen das Selbstbild. Richtung findet man, indem man sich dem Leben hingibt. Es sollte halt nur das echte, erfüllende Leben sein.
Auch Vergleiche sind mir zu ungenau, wenn sie sich auf mehr als auf Äußerlichkeiten beziehen.

Beispiel gefällig? A) Meine Freundin ist meistens schweigsam. Ich nicht. ... B) Wenn wir uns über uns ärgern, tauschen wir meist diese Rollen. ==> Wie schärft dieser Vergleich mein Selbstbildnis? Genau genommen erst mal wenig bis gar nicht. :D Ich kann nur in mir nach einer Erklärung suchen. Denn wenn der Streit beendet ist, wird sie wieder schweigsam...Und schon biege ich wieder ab ins nächste nichts... ;-)

Und was ist das " echte, sich erfüllende Leben"? - Jeder Mensch nimmt rund um die Uhr Plätze in der Gesellschaft ein. Mit ständig wechselnden Rollen. Die Ansichten über diese Rollen sind so vielfältig wie die jeweils an den Rollenspielen Beteiligten. Der Texter kann sich Rollen, Rollenspiele und Bewertungen aussuchen, soviele er will und bewältigen kann. Aber ehrlich gesagt: Ob Präsident oder Obdachloser - alle Figuren hätten vermutlich starke Ähnlichkeit mit mir und meinen Phantasien. Wenn ich also über Trump schreiben möchte, würde ich ihn vermutlich u.a. zunächst vorm Spiegel imitieren..;-) Kein Scheiß... ;-)

Klar will der Mensch in der Gemeinschaft aufgehen und sich gleichzeitig in ihr wieder finden. Solche Glücksmomente kommen für mich aber ganz leise und ich behalte sie besser für mich.
Verstehe ich schon. Aber worüber hast du dann Lust zu TEXTEN?
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe ich schon. Aber worüber hast du dann Lust zu TEXTEN?
erwischt. Mit meiner Identität als Hobbydichter widerspreche ich natürlich den Regeln meiner bürgerlichen Existenz. Alles drängt dann leidenschaftlich heraus. Wahrscheinlich entsteht der Schreibdrang sogar aus diesem ed. Wider-stand/-spruch.
Wenn ich also über Trump schreiben möchte, würde ich ihn vermutlich u.a. zunächst vorm Spiegel imitieren..;-) Kein Scheiß... ;-)
bite nicht. Bestimmt bietet so ein Charakter genug Anlass, um ein Grundsatz-Manifest über das leidenschaftliche Leben zu verfassen. Letzlich unterwandert diese Rolle jedoch den gesunden Menschenverstand. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich finde Trump recht normal. Er verhält sich wie jemand, der den Ruf hat, ein Arschloch zu sein: ewig unbeherrscht und unzuverlässig in seinen Aussagen. Also ich kenne ne Menge Leute, auf die das passt. -

Ist nicht eher unserer Fernansicht "guter" Politiker ungesund? Zeugen unsere Einsatzkommentare bei Facebook oder hier oder am Esstisch nicht eher von angekränkeltem Menschenverstand?

Und wieso trennst du Autorenschaft und bürgerliches Leben?

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieso trennst du Autorenschaft und bürgerliches Leben?
ganz einfach: weil ich kein professioneller Autor bin. Stelle ich mir vor, es beruflich zu machen, fällt dieser Blick aus dem profanen Leben weg. Auch, wenn dort wenig Glanz zu finden ist; die Leidenschaft wird aus dem Defizit an Poesie geboren.
Er verhält sich wie jemand, der den Ruf hat, ein Arschloch zu sein: ewig unbeherrscht und unzuverlässig in seinen Aussagen.
In diesem Charakter sehe ich den modernen Mephisto.
Wenn man solchen Extremen folgt, verkauft man den Lebenssinn für das trügerische Gefühl, der stärkste zu sein.
Was für ein riesiges Ohnmachtsgefühl muss dieser Zerstörungswut voran gegangen sein. Ein ehemaliger Mitschüler des Internats, das er besuchte, gab an, er rede immernoch den gleichen Blödsin wie im Alter von Fünfzehn Jahren.
 
Lieber @ malles : es gibt auch unter Profis die üblichen Vorlieben. Viele Produzenten sind verkappte Komponisten bzw. Sounddesigner. Ich nenne sie gern auch mal leitende und vorfinanzierende Musikarbeiter. Weniger oft vertreten sind die Philosophen und wirkliche Erneurer und Erfinder. Keiner kommt als Produzent zur Welt. Die meisten übernehmen notgedrungen Verantwortung, damit ihnen keine fremden "Idioten" mehr reinreden können. ;-)

Und man beachte: Die Möglichkeiten des Homerecordings sind enorm gewachsen. Heute ist ein Durchmarsch vom Homerecording zum Hitmacher schneller denn je möglich. Gestern saß man noch in einem engen Kinderzimmer zum Anhören von selbsterstellten Demos ... und heute finde ich die Namen der damaligen Amateure in Hochglanzmagazinen und staune... ach, die ... haben es also doch geschafft. ;-)

Muß ja nicht das Ziel aller user hier sein... aber möglich ist so eine plötzliche Entwicklung schon... oder anders gesagt: Jeder darf davon mehr als früher träumen, mit seinen Ideen mal kurz bekannt zu werden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, nach Erfolg in diesem Metier zu streben ist das Vorrecht jüngerer Generationen. Unser vierter Platz beim Grandprix, der nun im Radio einen festen Stammplatz hat, ist aber auch von einem jungen Mann produziert worden, der seine Aufnahmen noch vor sechs Jahren mit einem einfachen USB-Mikrofon gemacht hat.
Warhols Fünf Minuten Berühmtheit reichen mir dagegen vollkommen aus. :)
Als Motor für die allgemeine persönliche Entwicklung ist das Musik Produzieren jedoch nicht hoch genug zu schätzen.
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Testberichte Test: Eventide H9 Max
Antworten
2
Aufrufe
1K
BassExplorer
B
U
Antworten
28
Aufrufe
3K
artname
artname
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
5
Aufrufe
7K
YogiX
Y
Percy_Pösch
Antworten
9
Aufrufe
859
Percy_Pösch
Percy_Pösch

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben