Bis die Schwalben wiederkehren

  • Ersteller Teestunde
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Wenn man sich so schnell durch eine Kritik in´s Boxhorn jagen lässt,
tut das aber der eigenen inneren Überzeugung nicht gut.
Ich lasse mich nicht ins Bockshorn jagen. Wenn man sehr lange an einem Text sitzt, kann der Abstand schon mal verloren gehen. Ich neige dazu, die Texte SOFORT zu posten. Davon haben mir schon einige Leute abgeraten. Liegen lassen, ein paar Meinungen einholen, Abstand gewinnen, dazu hat mir bisher immer die Geduld gefehlt. Dabei käme es dem Text sicher zugute. :)
 
Erst einmal ist das Meeresklima wunderschön beschrieben! Und die Traurigkeit des LIs über diese begrenzte Hoch-Zeit kommt ganz klar zum Ausdruck.
Lust verschwendende Hände sprechen außerdem für ein genussvolles Ausleben der Teilzeit-Beziehung.
Um den gewünschten Effekt zu erzielen, kann man ja auch andeuten, dass der Lebensmittelpunkt des LDs ganz woanders liegt. lg
 
Hallo @ bo
Hallo,

Dieser Text hier kommt mir gleich in der ersten Strophe mit Ungereimtheiten daher:
"Kein Mensch mehr am Strand,
ganz ungewohnt für diesen Ort"

Wieso soll es denn ungewohnt sein, dass im Herbst oder Winter keiner am Strand ist?
Sind Schwalben typische Küstenvögel?


"Ich muss warten, bis der Garten
in den schönsten Farben blüht"
Das ist ein Wortbild, dass ich als recht abgelutscht empfinde.

"Lang muss ich mich sehnen,
dann wirst du dich an mich lehnen
und ich streichle dir behutsam übers Haar
Ein paar Wochen, wie versprochen,
sind wir zwei ein Liebespaar."

Warum der oder die liebste fort ist, wird nicht erklärt, aber egal.
Aber:
Sind die zwei schon ein Liebespaar, bloß vorübergehend (wegen Saisonarbeit im Tourismusgewerbe am Strand) über die Wintermonate getrennt?
Oder aber, werden sie erst, wie in der letzten Zeile angedeutet, dann erst überhaupt ein Liebespaar? Waren es also vorher noch nicht?
Und wieso kann der Ich-Erzähler dann überhaupt so sicher sein? Dass der andere die Liebe
erwidert? Da ist also keine Logik dahinter.

Für mich ist das weder ein gelungenes Liebeslied (denn die Liebe kommt so plötzlich und unpassend nach der ganzen Naturbeschreibung ins Spiel, wie draufgeklatscht, wenn einem nix mehr einfällt für den Chorus), noch eine gelungene Naturbeschreibung, weil mir vieles an den Natur-Sätzen wie zusammenhanglos zusammengeklatscht vorkommt: Hier mal die Möwen, dann die Schwalben, dann der Leutturm, und hier der Ginster, der sein Gelb versprüht.
Diese Sprachbilder kommen mir so vor, wie aus dem Buch "Schlagerdichten für Senioren", oder so.
Deswegen erscheinen mit diese Naturbescheibungsbilder unehrlich, wie nicht selber erlebt oder empfunden, sondern bloß wie mit Reimlexikon oder auf ähnliche Weise fabriziert.


Vielleicht täusche ich mich aber, und die Menschen an der Küste empfinden das wirklich so, und die Natur ist dort wirklich so wie hier beschrieben. Aber, ich kann es so nicht glauben.

Ich finde das seltsam, dass du einerseits durchaus gute naive Stories wie die vom Schuster Konrad, der auf Gott wartet, schreibst, und andererseits so einen Kitsch.

Gruss

Burkie, was hast du für eine Vorstellung von Kunst? Muß dir die Kunst jeden Gedanken vorkauen wie die Wissenschaft, damit du ihn schlucken und verdauen kannst?

Burkie, mißverstehe meine Frage nicht als persönlichen Angriff. Ich weiß, dass viele Menschen in der Kunst Logik suchen, sie andernfalls als Spinnerei ablehnen. aber die lesen ihr (hoffentlich) bricht mehrheitlich mit.

Jeder Autor macht es sich unnötig schwer, wenn er Logik und Erklärbarkeit zum wichtigsten Kriterium einer Veröffentlichung macht. Ich erwecke hoffentlich den Eindruck, hinreichend schlüssig argumentieren zu können. Aber meine Texte leben von Assoziationen. Ich suche niemand, der meine Schlüssigkeit nachvollziehen kann, sondern vereinzelte Menschen, die das Sprunghafte, Phantastische, Rätselhafte, Dunkle, Wahrhafte ihrer eigenen Gefühle (und Gedanken) in der Kunst wiedererkennen.

@Teestunde , wenn du Burkie generell für einen guten Kritiker hälst, dann machst du nicht Kunst für deine Träume von Freiheit, sondern für den inneren Zensor. Wobei, ich sag's nochmal gern und deutlich, dein innerer Zensor nicht Burkie heißt!
 
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Burkies Kritiken gefallen mir besser, als seine Texte. Bis auf den flapsig-aggressiven Ton. Das heißt aber jetzt nicht, dass ich sklavisch an jeder Bemerkung hänge. Ist aufgefallen, dass ich den Text NICHT geändert habe? ;)
Danke @artname, dass du dich zu Wort gemeldet hast.
Seid nicht böse, dass ich im Moment ein bisschen einsilbig bin. Zur Zeit genieße ich lieber Kunst, statt mir Texte auszudenken. Die Operette hat eine Super-Inszenierung hingelegt, die mich extrem beschäftigt. "Zzaun" heißt das Musical. Wer in Dresden ist und Gelegenheit hat, es zu sehen: Hingehen!!!
Im Moment studiere ich das Textbuch.
:)
 
Burkie, was hast du für eine Vorstellung von Kunst? Muß dir die Kunst jeden Gedanken vorkauen wie die Wissenschaft, damit du ihn schlucken und verdauen kannst?

Kunst sollte mich vor allen Dingen zu Gedanken anregen.
Platte Sprachbilder, die schon kaum ausgesprochen in sich leer zusammenfallen, gehören wahrscheinlich nicht dazu.
Texte sollte hingegen eine gewisse innere Logik haben.
Das kann eine linear erzählte Geschichte sein.

Das können andererseits bloß Wortfetzen sein ohne jede Grammatik oder richtige Sätze, aber Worte, die in ihrer Abfolge Gefühle oder Stimmungen hervorrufen oder erzeugen.
Das hat auch eine innere Logik.

Was mir immer Unbehagen bereitet, sind unzusammenhängende Abfolgen platter Sprachbilder hart am Klischee, bei denen kaum eine Geschichte herauskommt. Also, in allen Kriterien, die mir wichtig sind, gescheitert. Und wegen platt und hart am Klischee, erzeugt oder hervorruft das auch keine Stimmung oder Gefühle. (Ausser fremdschämen.)

Kann man das so freundlich und lieblich formulieren, dass sich einjeder gebauchpinselt fühlt, aber trotzdem die Botschaft ankommt?

Oder sollte man Kritik überhaupt unterlassen? Und nur Lob oder gar nichts posten?

Hilft es einem Textdichter, nur Lob zu lesen? Hilft es einem Textdichter, zeilenweise begründet Verriss zu lesen?
Suchen die Texter überhaupt Hilfe und ehrliche Kritik?

Gruss
 
Suchen die Texter überhaupt Hilfe und ehrliche Kritik?
Schon. Nur wundert mich bei dir, dass du deinen hohen Anspruch nicht auf dich selbst anwenden kannst. Das soll dich nicht davon abhalten, ehrlich zu kritisieren, vielleicht ist in deinen Texten ja etwas versteckt, was ich nur nicht erkenne. ;) Nee, mal Spaß beiseite, wenn du weißt, wo es hapert, warum setzt du selbst es dann nicht um? :)
Das schreibe ich jetzt nicht, um dich zu kränken. Es beschäftigt mich halt nur. Sag bitte trotzdem weiterhin deine Meinung. In jeder noch so harschen Kritik ist ein Körnchen Wahrheit enthalten, oft sogar mehr als das. :)
 
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Hallo Burkie, bitte gestatte mir, dass ich in meinen Zitaten deine Absätze durch Gedankenstrich andeute. sonst nimmt das Posting zuviel Platz ein.

Kunst sollte mich vor allen Dingen zu Gedanken anregen. - Platte Sprachbilder, die schon kaum ausgesprochen in sich leer zusammenfallen, gehören wahrscheinlich nicht dazu.

Können wir uns beide einigen, dass wir jeweils von unseren individuellen Eindrücken sprechen. Ich jedenfalls habe vor jedem Lebewesen soviel Respekt, dass ich nicht für ein fremdes sprechen kann. Aber auch mich langweilen viele Texte, Zeilen, Bilder. Aus dem einfachen Grund, weil sie mir, als Vielhörer und -leser, nichts Neues sagen.

Texte sollte hingegen eine gewisse innere Logik haben.
Das kann eine linear erzählte Geschichte sein. - Das können andererseits bloß Wortfetzen sein ohne jede Grammatik oder richtige Sätze, aber Worte, die in ihrer Abfolge Gefühle oder Stimmungen hervorrufen oder erzeugen. - Das hat auch eine innere Logik.

Unter deiner "innerer Logik" kann ich mir nichts vorstellen. Beispiele wären mir lieber.

Was mir immer Unbehagen bereitet, sind unzusammenhängende Abfolgen platter Sprachbilder hart am Klischee, bei denen kaum eine Geschichte herauskommt.

Bei DIR kommt keine Geschichte an. - Beim Autor vermutlich immer. Dem spuken (nach meiner Erfahrung) wahrscheinlich sogar zu viele Geschichten im Kopf herum. DAS ist mMn der wichtigste Grund für mich langweilende Texte.
Ein langweilender Text offenbart mehr, als sein Thema braucht, besser gesagt sein Rhema. Weil er von seinen Eindrücken, die oft reimbedingt entstehen, gehetzt wird, verliert der Autor den Kontakt zu seiner Geschichte und reimt am Ende seine Meinung von der Geschichte. Das Schreiben von MEINUNGEN fällt allen Menschen viiiiiiel leichter, als eine konzentrierte Darstellung von Fakten und Gefühlen. Deshalb ist die Welt reich an Meinungen, aber arm an guten Geschichten.


Kann man das so freundlich und lieblich formulieren, dass sich einjeder gebauchpinselt fühlt, aber trotzdem die Botschaft ankommt? . Oder sollte man Kritik überhaupt unterlassen? Und nur Lob oder gar nichts posten? - Hilft es einem Textdichter, nur Lob zu lesen? Hilft es einem Textdichter, zeilenweise begründet Verriss zu lesen? - Suchen die Texter überhaupt Hilfe und ehrliche Kritik?
Für mich eine extrem spannende Frage. Ich meine, die Kritik muß rhetorisch die gleichen Anforderungen erfüllen, die der Kritiker an den Autor stellt. Sie sollte auf Klischees verzichten, mit Zitaten arbeiten und ihre Meinung anschaulich und detailliert darstellen.

Eine in wenige Minuten hingeworfenen Kritik hilft keinem Künstler. Ein gute Kritik atmet DEN Raum und Zeit, die der Kritiker dem Künstler gewährt.


Suchen die Texter überhaupt Hilfe und ehrliche Kritik?
Schon. Nur wundert mich bei dir, dass du deinen hohen Anspruch nicht auf dich selbst anwenden kannst.

Ja Teestunde, genau DAS frage ich mich auch.
 
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Es wird ein Fehler sein, sich dazu zu äußern. Egal...

Ich jedenfalls habe vor jedem Lebewesen soviel Respekt, dass ich nicht für ein fremdes sprechen kann.
Das habe ich anders in Erinnerung. Es sei denn, Du betrachtest mich nicht als Lebewesen.

Aber auch mich langweilen viele Texte, Zeilen, Bilder. Aus dem einfachen Grund, weil sie mir, als Vielhörer und -leser, nichts Neues sagen.
Warum müssen sie denn das? Kann nicht auch im Vertrauten ein besonderer Reiz liegen?

Unter deiner "innerer Logik" kann ich mir nichts vorstellen.
Ich kann Burkie sehr gut nachvollziehen und wüsste nicht, wie man ihn da überhaupt missverstehen kann.

Ein langweilender Text offenbart mehr, als sein Thema braucht, besser gesagt sein Rhema. Weil er von seinen Eindrücken, die oft reimbedingt entstehen, gehetzt wird, verliert der Autor den Kontakt zu seiner Geschichte und reimt am Ende seine Meinung von der Geschichte.
Sind das jetzt auch "individuellen Eindrücke"?

Das Schreiben von MEINUNGEN fällt allen Menschen viiiiiiel leichter, als eine konzentrierte Darstellung von Fakten und Gefühlen.
Dieser Meinung bin ich nicht. Aber egal. Du wirst sie schon alle gefragt haben.

Deshalb ist die Welt reich an Meinungen, aber arm an guten Geschichten.
Auch das ist eine Meinung.
Wieso sollte die Welt arm an guten Geschichten sein? Wieso sollte die Welt reicher an Meinungen als an guten Geschichten sein? Sind nicht gerade der Meinungen ziemlich wenige in der Welt? Was ist schlimm an einer Meinung? Trägt eine neue (!) interessante Meinung nicht oft wesentlich dazu bei, dass sich gute Geschichten erst ereignen können? Lassen sich Meinungen von Geschichten überhaupt trennen? Gibt es soetwas wie meinungsfreie Darstellung überhaupt? Meines Wissens nach nicht, da bereits das Herausfiltern der Fakten Folge einer Meinung ist.

Kritik muß rhetorisch die gleichen Anforderungen erfüllen, die der Kritiker an den Autor stellt. Sie sollte auf Klischees verzichten, mit Zitaten arbeiten und ihre Meinung anschaulich und detailliert darstellen.
Warum sollte sie all das müssen? Warum sollte es nicht auch anders gehen?

Eine in wenige Minuten hingeworfenen Kritik hilft keinem Künstler. Ein gute Kritik atmet DEN Raum und Zeit, die der Kritiker dem Künstler gewährt.
Warum sollte eine in wenigen Minuten verfasste Kritik "hingeworfen" sein? Ist es unmöglich, einen Sachverhalt schnell und im Kern zutreffend zu beurteilen - etwa weil derjenige, der das tut, mglw. viel mehr Distanz zum Werk hat, was in manchen Fällen gewinnbringend sein kann?

Ja Teestunde, genau DAS frage ich mich auch.
Es war von Anfang an offensichtlich, was Burkie zu seinen Texten bewog: Burkies Texte waren Kritiken. Also im Grunde genau Deine oben eingeforderten Beispiele.

Ich habe deshalb so ausführlich auf einen Beitrag geantwortet, der gar nicht an mich gerichtet war, weil Du @artname , stets schreibt, als würdest Du den Raum für die Kunst weit machen wollen. Doch Deine Kritik am Kunstverständnis anderer ist dagegen sehr oft eine Beschneidung und Einschränkung anderer Ansichten.

Wenn Du einmal diesen dozierenden Duktus etwas sein lassen könntest, dieses absolut Grundsätzliche, das klingt, als würdest Du versuchen, dem Pöbel das Wesen der Kunst nahe zu bringen, wäre vieles einfacher.
 
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@Turquoise : Was soll ich dazu sagen. :schulterzuck: Es gibt eben Menschen, die können scheinbar nicht miteinander. Die verwandeln gegenseitig trotz bester Absichten alles in negative Energie. Solche Konstellationen kennt vermutlich jeder.

Ich will dich gern tolerieren. Aber erwarte bitte keine weiter gehende Antwort auf deine Meinung.

mfg
 
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Suchen die Texter überhaupt Hilfe und ehrliche Kritik?
Schon. Nur wundert mich bei dir, dass du deinen hohen Anspruch nicht auf dich selbst anwenden kannst.
Und....? Das macht jetzt deine Texte gleich um wieviel besser?
Muss man Schlagzeuger sein, um zu erkennen, dass keiner der Musiker einer Band den Takt und das Timing halten kann? Muss man Pianist sein, um zu erkennen, das keiner der Musiker auch nur einen Ton richtig trifft?
Muss man Koch sein, um sagen zu dürfen, dass die Suppe versalzen ist?
Das soll dich nicht davon abhalten, ehrlich zu kritisieren, vielleicht ist in deinen Texten ja etwas versteckt, was ich nur nicht erkenne. ;)
Ja, du erkennst so vieles nicht. Gerne auch mit Smiley: ;):);)
Nee, mal Spaß beiseite, wenn du weißt, wo es hapert, warum setzt du selbst es dann nicht um? :)
Woher glaubst du das denn zu wissen? Erwartest du etwa, dass ich deine Texte korrigiere und verbessere?
Das schreibe ich jetzt nicht, um dich zu kränken. Es beschäftigt mich halt nur. Sag bitte trotzdem weiterhin deine Meinung. In jeder noch so harschen Kritik ist ein Körnchen Wahrheit enthalten, oft sogar mehr als das. :)

Wenn du ehrlich mir "harsch" verwechselst, so verwechselst du womöglich auch "hilfreich" oder "mitfühlend" mit "nach-dem-Mund-redend" oder "reinreitend".

Es wäre mir doch ein leichtes, alle zur Kritik stehende Texte prinzipiell immer und stets so zu loben, dass ich überaus beliebt wäre.... Das hilft dir genau was...?

Gruss
 
@Burkie, deine Reaktion entspricht genau meinen "Erwartungen": flapsig, aggressiv und beleidigt. Nicht ich bin hier eingeschnappt, sondern du. Ich erwarte nicht, dass du MEINE Texte korrigierst, sondern wollte wissen, warum du selber so gute Kritiken, aber so schlechte Texte schreibst. :)

Ich will nicht von mir ablenken. Es interessiert mich halt, warum jemand, der so viel Durchblick in Bezug auf Andere hat, selber nichts davon umsetzen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
Reaktionen: rho
Unter deiner "innerer Logik" kann ich mir nichts vorstellen.
Ich kann Burkie sehr gut nachvollziehen und wüsste nicht, wie man ihn da überhaupt missverstehen kann.
Anscheindend ist "innere Logik" schwieriger zu fassen, als Reimfüsse und Silbenzahlen bei Kreuzreimen. Letzteres ist für mich "Handwerk" und "Technik", ersteres aber "Kunst": Kann man nicht messen, nur mit dem Herzen spüren.
Kritik muß rhetorisch die gleichen Anforderungen erfüllen, die der Kritiker an den Autor stellt. Sie sollte auf Klischees verzichten, mit Zitaten arbeiten und ihre Meinung anschaulich und detailliert darstellen.
Warum sollte sie all das müssen? Warum sollte es nicht auch anders gehen?
Naja, wer nicht selber kochen kann, darf nicht sagen, dass die Suppe versalzen ist.
Eine in wenige Minuten hingeworfenen Kritik hilft keinem Künstler. Ein gute Kritik atmet DEN Raum und Zeit, die der Kritiker dem Künstler gewährt.
Warum sollte eine in wenigen Minuten verfasste Kritik "hingeworfen" sein? Ist es unmöglich, einen Sachverhalt schnell und im Kern zutreffend zu beurteilen - etwa weil derjenige, der das tut, mglw. viel mehr Distanz zum Werk hat, was in manchen Fällen gewinnbringend sein kann?
Ich finde spontan hingeworfene Kritik besser und ehrlicher als alles langes rumgedenke und intellektuelle Selbstbefriedigung. Wenn's beim ersten Lesen langweilig und platt klingt, dann ist das wohl so
Ja Teestunde, genau DAS frage ich mich auch.
Es war von Anfang an offensichtlich, was Burkie zu seinen Texten bewog: Burkies Texte waren Kritiken. Also im Grunde genau Deine oben eingeforderten Beispiele.
Eher noch etwas mehr...
Ich wollte selber wissen, wie schwer es wohl sei, "schlechte" Texte basierend auf Plattitüden und abgedroschenen Reimen zu bauen. Für mich offensichtlich nicht so schwer.
Ein anderer Text, https://recording.de/threads/wunder-und-glueck-auch-auf-dich-wartet-ein-wunder.217494/ , startete als so eine Plattitüde, entwickelte sich dann aber zur Ironie oder Satire, sodass ich ihn als gelungenen Text erstmal zurück gehalten hatte und nicht hier gepostet hatte. Der Text war eine zeitlang Kandidat für einen Song meiner Band, bis die Selbstkritik erkannte, er ist doch nicht sooo stark.
Deswegen wurde er dann hier gepostet.

Ich poste hier keine Texte, von denen ich denke, sie sind richtig gut. Aus denen mache ich in der Band Songs, überarbeite sie in Iterationen in der Banddiskussion, usw...

Sorry, aber ich finde, dies Forum hier und auch das politische Umfeld hier, taugt nicht dafür....

Gruss
 
Sorry, aber ich finde, dies Forum hier und auch das politische Umfeld hier, taugt nicht dafür....
Das ist schade, deine guten Texte hätten mich interessiert. Außerdem interessiert mich noch, warum du "probehalber" schlechte Texte postest? Wenn du weißt, dass sie schlecht sind, meine ich. :)

Okay, dann hat sich meine Frage aus meinem vorigen Post erledigt. Du kannst also (angeblich) auch anders. Schade, dass du keinen Beweis lieferst in Form bewertbarer (guter) Texte.
 
@Burkie, deine Reaktion entspricht genau meinen "Erwartungen":

Deine Antwort entspricht meinen Befürchtungen, hier im Forum ehrlich zu diskutieren.
Besser für das Wohlfühlgefühl ist es wohl, zu verinnerlichen, dass die Texter insgesamt Lob suchen, aber keine ehrliche wohlmeinende Kritik zu ihren Texten.

Ich versuche, mich in Zukunft daran zu halten.

Gruss
 
Ich versuche, mich in Zukunft daran zu halten.
Das ist doch Quatsch, ich schrieb doch extra, dass du GUT kritisierst. Dieser Widerspruch zwischen deinen guten Kritiken und den, wie ich nun weiß, absichtlich schlecht geschriebenen Texten war mir ja gerade AUFGEFALLEN.
Meine Frage: Mit welchem Ziel postest du (absichtlich) schlecht geschriebene Texte? Was bringt dir das?
 
Es gab ja einige Mutmaßungen darüber, warum du dich so verhältst, ich bin aber gespannt auf deine EIGENE Antwort. :) Bittööö! :)

Also gut: Einer deiner guten oder sehr gutenTexte, zu dem du wirklich stehst, weil er eben gut oder sehr gut ist, würde doch viel mehr bewirken, als ein schlechter Text, den du postest, um dich über die schlechteren Texter hier lustig zu machen. Reicht doch, wenn ich schlecht schreibe. ;) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du schreibst nicht schlecht.
Du schreibst durchaus mal richtig gute Texte, etwa Konrad oder der Wiener Text vom Film-Liebeslied.

Ich habe nicht das Interesse daran, meine guten Texte hier zu posten. Das ist der Punkt.

Wenn du damit nicht klar kommst, kann ich dir auch nicht helfen. Ich habe kein Interesse daran, hier irgendetwas zu bewirken. Ich möchte etwas in unserer Band oder vor unserer Bühne bewirken. Das finde ich heraus, indem ich die guten Songs live spiele.

Ich finde nur, dies Forum ist nicht der richtige Rahmen für wirklich gute Kunst.
Hier sind zuviele Rechts-Vögel unterwegs. Hier sind zuviele schlechte Texte unterwegs, die gut gehandelt werden. In so einem Rahmen mag man/ich gleich gar nichts gutes posten.

Aber, bedenke, es geht hier doch nicht um Wettbewerb:
Du postest deine Guten Texte, und wartest auf Feedback und Kritik.
Ich poste meine guten Texte hier nicht, und bin deswegen auch gar nicht im Wettbewerb mit dir.

Wenn du meine Kritik zu deiner Texten nicht magst, schreib es mir einfach so. Ich werde dann, auf deinen Wunsch, deine Texte niemals mehr kritisieren.

Gruss
 
:popcorn:
Ich lese interessiert und neutral mit und für mich verstehe ich alle vier Protagonisten.

Jeder hat imo recht. @Burkie verstehe ich in Bezug auf seine Haltung und seine Frage ob Kritik hier gewünscht ist.
Die Aktion mit den vielen bewusst platten Texten fand ich wiederum mies.
@Burkie
Rechte Vögel? :doh:
Du besitzt imo eine sehrausgeprägte Polarisierungsaffinität. Ich erinnere mich mit Unbehagen an die Zigeuner Diskussion.

Es muss nicht immer Jeder so ticken wie Du oder ich es uns wünschen.

Teestunde schreibt und postet Fließband. Bin da ganz Deiner Meinung dass dabei viel Platitüden sind aber auch richtige Perlen.

Bei Komponisten wird es auch so sein. Jemand komponiert jeden Tag einen neuen Song. Wird jeder dieser Songs so gut sein dass er anderen Menschen gefällt? :)
Ich könnte jeden Tag einen Song komponieren. Ich bin aber dazu viel, viel zu faul. Ich habe keinerlei Antrieb dazu.
Im Jahr komponiere ich vielleicht ein, zwo Lieder und gut ist das.

Andere Menschen sind anders und denen würde das, wären sie an meiner Stelle, hätten sie meine Talente, nicht reichen.
Die sind dann auch mal enttäuscht von mir oder gar sauer.
 
Leude, Leude, Leude, das macht hierr echt keine Freude.
Die Atmosfähre is vollgeladen mit schlechtem Karma.
Fast immer nurr Meinungen, Meinungen, Meinungen.
Konkkrete Textarbeit stel ich mir annners vor...
 
Anscheindend ist "innere Logik" schwieriger zu fassen, als Reimfüsse und Silbenzahlen bei Kreuzreimen. Letzteres ist für mich "Handwerk" und "Technik", ersteres aber "Kunst": Kann man nicht messen, nur mit dem Herzen spüren.

Der Inhalt ist Kunst? Die Form nicht? Ein brillanter Beweis deiner Logik!

Burkie schrieb:
Naja, wer nicht selber kochen kann, darf nicht sagen, dass die Suppe versalzen ist.
Doch - Speisen sind für Hungrige und / oder Genießer bestimmt.

Du behauptest, bessere Texte für deine Band zu schreiben, als Du hier veröffentlichst. Du behauptest somit Gast und Koch zu sein - und zwar ein besserer Koch, als alle Anderen hier ahnen.

Ein derart guter Koch, dass deine Werke hier schlicht Perlen vor die Säue geworfen wären. Du siehst dich als Koch, der nie in einem Lokal kochen würde, wo derartig schlechte Gerichte serviert werden.

Noch dazu in einem Lokal, wo andere Gäste durchaus das Essen auch mal loben. Ein 5-Sterne-Koch, der gern versalzene Speise bestellt, um schlechte Köche und lobende Gäste zu demütigen. - Falls es Arroganz gibt - hat sie auch eine innere Logik. Ich verstand deine von Anfang an, aber du hättest ja auch ein echt kranker Typ sein können....

Ich finde spontan hingeworfene Kritik besser und ehrlicher als alles langes rumgedenke und intellektuelle Selbstbefriedigung. Wenn's beim ersten Lesen langweilig und platt klingt, dann ist das wohl so

Verstehe.: Wer die versalzenen Suppe hier kennt, brauch nur Sekunden für sein Urteil. Nö wirklich, das versteh ich. Nur warum kommst du hierher? Warum kochst du versalzene Suppen nach. Ist das nicht doof?
Ich wollte selber wissen, wie schwer es wohl sei, "schlechte" Texte basierend auf Plattitüden und abgedroschenen Reimen zu bauen. Für mich offensichtlich nicht so schwer.
Bravo! Hm... ich würde sagen: Man nehme pro Teller ein Faust Salz. Mir würde diese Erfahrung einmal genügen. Naja, vielleicht bist du etwas zwanghafter.

Ein anderer Text, https://recording.de/threads/wunder-und-glueck-auch-auf-dich-wartet-ein-wunder.217494/ , startete als so eine Plattitüde, entwickelte sich dann aber zur Ironie oder Satire, sodass ich ihn als gelungenen Text erstmal zurück gehalten hatte und nicht hier gepostet hatte. Der Text war eine zeitlang Kandidat für einen Song meiner Band, bis die Selbstkritik erkannte, er ist doch nicht sooo stark.
Deswegen wurde er dann hier gepostet.

Unglaublich. Da haben wir aber Glück gehabt... oder Pech? Wer ist eigentlich "wir"?

Ich poste hier keine Texte, von denen ich denke, sie sind richtig gut. Aus denen mache ich in der Band Songs, überarbeite sie in Iterationen in der Banddiskussion, usw...
Sorry, aber ich finde, dies Forum hier und auch das politische Umfeld hier, taugt nicht dafür....
Gruss

Politisches Umfeld... O, da hatte ich dich schon sooo gut verstanden, und nun das wieder... ich verstehe deine innere Logik nicht... :doh:
 
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