Wie läuft das Texten bei den Großen?

Das sind doch Welten. Das wirkt für mich wie ne Testaufnahme, die er Zuhause eingespielt bzw. Grappt hat, und dann ausgearbeitet hat.
So wird es sein, es heisst ja auch "Demo".

Hier ein Artikel zum Ghostwriting im HipHop:
Wie seriös die Quelle ist, weiss ich nicht ;)

Jeder (...) weiß, dass „Still Dre“ von Jay Z geschrieben wurde. Die Wahrheit ist, dass Dre keine Raps schreiben kann und auch nie konnte. Der Song, an dem es vermeintlich am offensichtlichsten ist, ist „Forget About Dre“, in dem Eminem unser aller Lieblingsdoktor mit jedem einzelnen Wort versorgt.

Royce da 5’9′ behauptete im Jahr 1998 in einem Interview, dass mehrere Tracks für Dre auf 2001 geschrieben hat (was keiner mehr bezweifelt), aber auch für Eminem ein paar Zeilen bereitstellte. Auch Joe Budden war angeblich als Ghostwriter für Slim Shady tätig.

Link:
https://noisey.vice.com/de/article/...-welche-texte-wurden-nicht-selbst-geschrieben
 
Danke für die Antworten, zumindest die, die mit meiner Frage zu tun hatten :)
Also, ist es im Grunde nicht pauschal zu sagen.

die einen Feilen, bis zu vergasung, die anderen Schreiben einmal und es passt.
Ich finde es einfach mega Interessant.
Jedoch verstehe ich die, die sich einen ghostwriter hohlen nicht. Scheint auch seit dem mainstream
rappern Übllich zu sein. Also das Rap nicht mehr "echt" ist. Hat @DHG ja auch schon Bemerkt :)
@Hyp Ja ich dachte eben auch, das Rap gerade authentisch sein sollte, aber is wohl NICHT der Fall.



ganz eben muss ich mal was offtopic schreiben.

wusstet ihr, das eminem erst mit 27 Bekannt wurde :D ´Wenn man mal überlegt, Da sind die meisten rap karrieren schon vorbei :D
Warum ich das jetzt anspreche ? na er hat seit er 16 war musik gemacht, und hat al die jahre Geübt und geübt. er hatte also Maßig zeit sich zu Perfektionieren. jedoch war er schon mit 17 in Detroid unterground szene ein Bekannter Hund.
 
@Multiple Noise

Bei Künstlern wie Eminem Stelle ich mir das immer so vor:

Er schreibt denn Text, dann ggeht er ins studio, Zeigt ihn, bringt das demo, oder rappt es da ein.
Dann sind da seine 20 Kollegen, und Sagen was noch zu passen würde, oder was noch fehlt..

hat Dre. nicht alle Texte für eazy-e Geschrieben damals ? oder zumindest die "Bekannten".
 
Ja ich dachte eben auch, das Rap gerade authentisch sein sollte, aber is wohl NICHT der Fall.
Auch wenn es jetzt OT wird, aber HH ist seit einiger Zeit absoluter Mainstream, warum sollte man dort von Authentizität ausgehen?
Da zählen Verkaugfszahlen und nicht die Ehrlichkeit der Inhalte - zumindest bei den Sachen, die richtig bekannt sind.
Ausnahmen bestätigen die Regel ;)

Zurück zu dem eigentlichen Thema:
Es wird wohl auch davon abhängen, wie viel Leidenschaft und Zeit jemand da reinsteckt.
Manche haben wenig Zeit (Beruf Familie...) und können oder wollen nicht länger als 2 tage an einem Text sitzen. Andere hängen sich 100% rein und überarbeiten einen Text sehr oft, bis sie zufrienden sind.
 
@deydi nee der Dre hat nicht geschrieben oder gar nicht oder sehr wenig oder selten. Dem sein Ding ist immer noch der Beat. Schau dir "Straight outta Compton" an (ich mein den Film) der dürfte recht nah an der Originalsituation von damals dran sein. Ice Cube war damals wie heute der Schreiber.
 
@deydi nee der Dre hat nicht geschrieben oder gar nicht oder sehr wenig oder selten. Dem sein Ding ist immer noch der Beat. Schau dir "Straight outta Compton" an (ich mein den Film) der dürfte recht nah an der Originalsituation von damals dran sein. Ice Cube war damals wie heute der Schreiber.


Ach kacke. Stimmt, hab den Film gesehen. Hab beide verwechselt XD peinlich......
 
Ja ich dachte eben auch, das Rap gerade authentisch sein sollte, aber is wohl NICHT der Fall.
Im Prinzip ist es einfach. Rap muss für die Zielgruppe authentisch wirken, denn "realness" ist ja wichtig im Hip Hop. Es muss aber nicht authentisch sein. Deshalb behaupten die harten Rapper aus Deutschland ja auch das es pure Realität ist was sie wiedergeben. Die pubertierenden Kids glauben das natürlich noch und kaufen den Kram fleißig.
Dabei ist es natürlich, wie @Multiple Noise schon anmerkte, eine reine Verkaufsmasche. Im Mainstream Rap inszenieren sich wahrscheinlich alle Rapper als etwas das sie nur zu einem gewissen Teil sind. Meist ist es wahrscheinlich einfach nur eine Rolle, die im Idealfall typische Stereotypen bedient und damit leicht konsumierbar für die Masse ist.

Um damit wieder zurück zum Thema zu kommen. Wahrscheinlich willst du gar nicht wissen wie es bei "den Großen" läuft, dann zerfällt womöglich dein Bild von dem ein oder anderen Künstler. ;)
 
Wahrscheinlich willst du gar nicht wissen wie es bei "den Großen" läuft, dann zerfällt womöglich dein Bild von dem ein oder anderen Künstler. ;)

Doch doch.... :D
Denn die Musiker die ich wirklich höre kann ich an einer hand abzählen :)

Und da bin ich mir sicher, das sie Ihre songs immerhin zum Großen Teil selber Schreiben, zumindest so weit, das evtl noch ein paar Homeboys Drüber gehen, und tipps einwerfen. (Hoffe ich mal :O )
 
Mal eine NICHT provokativ gemeinte Frage: Wer von denen, die sich an dieser Diskussion beteiligen, schreibt selber Texte?
 
ich hatte im laufe der jahre vielfach die ehre, mit einigen höchst kompetenten vertretern des genres zusammenzuarbeiten. zusammenfassend kann man da sagen, es gibt keinen festen ansatz. der eine konstruiert aufwendigst und mit 276 revisionen seinen text und baut dann den flow stückchenweise zusammen, der nächste haut irgendwas raus, spittet einen take und findet dann, dass die roughness genau richtig ist, und dann gibts noch diese irren, die schon im freestyle-modus bessere und originellere texte mit komplexerer rhythmik raushauen als ich mir in 10 jahren ausdenken könnte. die brauchen natürlich dann für einen vorformulierten text in der regel auch, äh, nicht besonders lange :)

gerade das freestyle-phänomen finde ich dabei echt faszinierend, und hab mal einen der grossen meister da ein bisschen ein loch in den bauch gefragt, wie dieses unglaublich schnelle, multitaskende assoziationsspiel im kopf funktioniert. die antwort war in etwa, dass man halt idealerweise son bisschen autistisch unterwegs sein muss und es hilft, wenn man zu jeder tages- und nachtzeit ständig mindestens unterbewusst über reime nachdenkt.

faszinierende sache. bewunder ich sehr.

ansonsten gibts natürlich noch ein paar songwriting-weisheiten, die zwar nicht zwingend, aber praktisch sind:

1. mit dem refrain anfangen. aus einem guten refrain ergeben sich meist automatisch gute strophen, während man mit einer guten strophe im rücken meistens beim erreichen des refrains eine drucksituation heraufbeschwört hat und dann gerne mal hängenbleibt.

2. "faketexte" helfen ebenfalls sehr, wenn sie aufgeschrieben vor einem stehen. silbenzahl, reimposition etc. - diese faketexte können der grösste humbug sein, es ist sogar nützlich wenn sie humbug sind, dass man nicht in versuchung gerät, faketext-anteile zu übernehmen, aber es vereinfacht das nachdenken sehr, wenn man schon die silbenanzahl und die position der betonten silben und des reims vor sich stehen hat.
also beispielhaft statt "und die chöre sing' für dich" hätte da dann ursprünglich "und der bus fährt jetzt nach köln" gestanden :)

klingt komplett absurd, aber hilft in der praxis wirklich sehr. kann ich nur empfehlen mal auszuprobieren. einer der erfolgreichsten deutschen songwriter aller zeiten arbeitet ausschliesslich so (von dem hab ich das abgekuckt).

3. bauernweisheit, aber komischerweise muss man doch immer wieder dran erinnern: es hilft sehr, wenn man eine ahnung hat, was man eigentlich sagen will, worauf man hinauswill. bei der suche nach dem refrain hilft es, erstmal in schlagworten oder knackigen schlagzeilen zu denken. so ne gedankliche bildzeitungs-titelseite. und für kommerzielle mucke hilft immer auch der gedankliche test, ob man sich eine masse von 10.000 leuten vorstellen kann, die besagte schlagzeile mitgröhlt. da fällt einem sofort auf, wenn etwas zu verknotet oder zu verkopft ist.

4. und wenn gar nichts mehr hilft, ruft man bei ein paar verlagen an und lässt sich mit deren katalog überschütten ;-) machen auch viele, fällt keinem ein zacken aus der krone. man kriegt halt eventuell vom böhmermann eins auf den deckel, aber jetzt wo er den gag gebracht hat ist auch das keine besonders grosse gefahr mehr ;-)
 
Mal eine NICHT provokativ gemeinte Frage: Wer von denen, die sich an dieser Diskussion beteiligen, schreibt selber Texte?
Also ich versuchs zumndest... :D
... aber inwieweit ist das für das Thema Relevant?
 
Haben sie viel Hilfe. Schreiben die ihren Text einfach runter ?

Das sind einfach alles "motherfucking lyrical wordsmiths".

Das ist ein Skill, den man sich antrainieren kann, indem man freestylen übt. Man baut sich ein Repertoire an Wörtern auf, die miteinander reimen und hat dann schnellen Zugriff darauf, wenn man sie braucht.

Schau dir mal den Typen hier an:



Oder auch live:


Der macht Freestyles basierend auf den Dingen, die die Zuschauer im Chat schreiben.

Alles was du zum Rappen brauchst ist ein riesiger Wortschatz und den Flow. Dann kommen die Texte automatisch und du musst überhaupt nicht mehr nachdenken.
 
Danke für Zitat @suhler is ja noch Mal was dazu gekommen. Hätte ich wohl sonnst übersehen.


Sind noch Mal krasse Sachen zu bekommen.
Das schwierigste ist wohl, abgesehen vom roten Faden, auch die "bildlichen"
Sätze. Bin im Moment krass dran, da Mal was zu erarbeiten. Dauer im Moment, aber wie oftmals erwähnt. Alles ist Übung.

Jemand der viel, oder gar ununterbrochen freestylet, der hat ja quasie n Wörterbuch im Kopf.

Ich merke auch, je mehr man sich selbst damit beschäftigt, muss es irgendwo eine Welt für einen sein. Seine Welt.

Man muss wirklich wollen, nicht einfach Mal wenn man Bock Hat schreiben, ich willl jetzt Rapper werden.

Das geht wohl auch, aber mir ist inzwischen aufgefallen, das man raushört. Ob es jemand ernst meint, oder nur post.


edit:

Was ich im Moment auch merke, ist, das es mega wichtig für den Flow ist, WO der ryme sitzen.

und vor allem, wie verschiedene Rymeschmemen , das ganze wiken lassen. mal ein Paart es meinem neuen werk:

Wie Hunde, und dreh ne ehren Runde und Die Wunder Schmerz
oh, Kein Scherz jo, alle lachen über deinen Vers


(hab ich auf den beat lose your self geschrieben hihi )

Ich hab tatsächlich beim "meister" eine auffällichkeit entdeckt :D

hier mal die Autopsirte line:

No more games, I'ma change what you call rage
Tear this motherfucking roof off like two dogs caged
I was playing in the beginning, the mood all changed
I've been chewed up and spit out and booed off stage

Rot, ganz klar, die "Hauptreime"
Blau, wirkt für mich ein wenig, wie der Flow, der auf den reim aufbaut.
Denn wenn man die Blauen, mal Spricht, oder rappt. Fällt, schnell auf,
Das es so Mega Krass von der Zunge geht. Evtl. bin ich verrückt, das ich mir
Die Songtexte von Eminem, anschaue, aber ich finde es interessant. also, habe ich
mal versucht, was bei raus kommt wenn ich das selber versuche.

Das war dann das:


Wie Hunde, und dreh ne ehren Runde und Die Wunder Schmerz
oh, Kein Scherz jo, alle lachen über deinen Vers

Hier haben, die Roten lediglich für den flow gesorgt, und den letzten Ryme am ende Bloß verstärkt.
Ihr könnt mich auch für verrückt halten, oder meinen, Ich dreh hier durch, und laber Blödsinn. Aber kommt mir Irgendwie so vor. Zummal ich das gefühl habe, das etwas viel mehr knallt, wenn rymes von 1-2 Kurzen flutschigen Wörtern von einander Getrennt sind o_O

Beispiel ist:
See dishonor caught up between bein' a father and a prima-donna
Baby mama drama screamin' on and too much

oder;

What he wrote down, the whole crowd goes so loud
He opens his mouth, but the words won't come out
He's chokin', how, everybody's jokin' now
The clocks run out, times up, over, blaow!

Quasie als Drum ersatz oder, Flow der die Drums ersetzt.
Und es wird im 2 paart noch viel Krasser:

Snap back to reality, oh
there goes gravity
Oh, there goes Rabbit,
he choked
He's so mad, but he

won't give up that easy? No
He won't have it, he knows his whole back city's ropes
It don't matter, he's dope, he knows that, but he's broke
He's so stacked that he knows, when he goes back to his mobile home, that's when its
Back to the lab again yo, this whole rhapsody


Und so weiter. Das ist doch Krank ??? Wie lange muss man da dran sitzen o_O
Ich habe warscheinlich viel zu viel Geschrieben, und dem wird wohl keine Beachtung mehr Geschenkt, Aber das passiert wenn ich mich informiere o_O

der hier erklärt das mega Krass:


 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo DHG, ich glaube, wir hatten schon mal im Texterforum miteinander zu tun. :)
DHG schrieb:
... aber inwieweit ist das für das Thema Relevant?

Ich bin seit mehreren Jahrzehnten professioneller Texter. - Da hier eigentlich keiner sagt: "Also ich zum Beispiel mach das so...", geh ich davon aus, dass in diesem Faden momentan interessierte Musiker schreiben. Was für MICH sehr interessant ist. Ohne Ironie. Das ist die eine Seite.

Andererseits interessieren mich natürlich brennend die Erfahrungen eines Raptexters. Klaro.

Ich habe einige Erfahrungen mit Camps. Die ja eher für Pop typisch sind. Über die ich hier auch gern schreiben kann. Aber ich will die Diskussion damit (noch) nicht bestimmen. Lieber noch einigen Erfahrungen lauschen. Zum Beispiel Nachtschicht stimme ich in jedem Wort zu! - Gut, außer DHG schreibt keiner regelmäßig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schreibe die Texte meiner Lieder selbst.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass gerade freestylen auch sehr viel mit Selbstbewusstsein zu tun. Sobald man anfängt zu Zweifeln bzw. Reimketten in Frage zu stellen hat man schon verloren. Bei Texten ist das ähnlich, nicht im Sinne von ich bin der geilste, aber im Sinne von wenig Kompromisse zu machen, da man jedes Thema von tausend Seiten beleuchten kann, dies aber nicht in einem 16er verpacken kann. Die Kunst ist es dann, trotz der wenigen Kompromisse nicht ins abstrakte zu verfallen; also diesen typischen alles und nichts sagenden Texte. Ein konkreter Tipp ist noch die verse jeweils um die punchline aufzubauen, sprich du denkst dir erst eine punchline aus und baust darauf den Vierzeiler auf. Ich meine zumindest, dass ich das zum Beispiel bei Samy Deluxe oder auch Mo Trip raushören kann; ich kann mich da natürlich auch irren. Ein absoluter Poet ist für mich Retrogott, ich glaub der schreibt seine Texte einfach aus dem Bauch heraus, ohne Pathos, dafür aber so tief wie der Mariengraben :) Hier mal ein Beispiel, wenn das gestattet sei ...

 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, außer DHG schreibt keiner regelmäßig?

ich schreibe durchaus mal, aber eben eher selten alleine. halt eher so die "produzent hilft beim texten" schiene, die bisweilen auch mal in gema-relevanz ausartet, und in einzelnen fällen schreibe ich auch mal richtig viel, aber es ist jetzt nicht mein hauptberuf.
 
ich habe noch mal ganz viel geschrieben... Ich bin total verrückt ich weiß :/ Aber die Antworten haben mich zu recherge Inspiriert.


oben in meinem edit:

Erfahrene Texter, könnt mir einersagen, ob das Blössinn ist, und wenn nicht, wie das einer selbst Schreiben kann o_O
 

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