Was ist euer Lieblingshall und warum?

Die ganze Diskussion ist ab einem gewissen "Klangniveau" ja durchaus Geschmackssache, jedes Plugin färbt den Klang da ja in Teilen auch etwas anders. Aber für mich persönlich...
glaube ich bisher auch noch gar nicht genannt: Arts Acoustic Reverb.

Gerade für Orchesterinstrumente nutze ich das seit Jahren eigentlich ununterbrochen weils einen, für mich jedenfalls, schönen warmen,vollen Klang erzeugt. Ist dazu auch sehr schön parametrisierbar, wenn auch die ERs nicht seperat bearbeitbar sind ( allerdings zumindest indirekt).

Ansonsten die auch vorher genannten Valhalla Rooms hier und da. Den "Klassiker" Altiverb z.b mag ich vom Klang her subjektiv eigentlich weniger :/
 
klingt cool

www.youtube.com/watch?v=Rbv8gUKM2cY

Ob das mein PCM91 auch so könnte?

Ne, das 300 ist ziemlich einzigartig. Hat mehr Rechenleistung pro Instanz als ein 480, bekommt dessen Glamour-Sound zwar nicht wirklich hin, klingt dafür aber auf seine eigene, weniger künstliche Art Larger-Than-Life. Ich hab immer noch zwei Nuverbs (300er als Karten für uralt-Macs) hier stehen, als Haupthall. Verschmilzt wunderbar mit dem trockenen Signal.

Alles nach dem 300er, inklusive PCM90/91 kriegt diesen organischen, übergroßen Sound so nicht mehr hin. Das PCM96 (1:1 zum Plugin) fand ich am schlimmsten.

Das Relab-Plugin ist ziemlich gut, hat aber nicht ganz diesen Mojo-Verbesserungsfaktor der Hardware.
 
Meinst Du vierkanalige Impulsantworten
haha kein plan, was das ist...

Vielleicht liegt es daran, dass wir mitttlerweile "larger than life" gewöhnt sind und bei jedem natürlichen Hall erst mal maulen und nen EQ draufsetzen würden.
nein, es klingt ja eben nicht natürlich, sondern im gegenteil aufgesetzt und starr.

Die Faltungshall-Engine ist austauschbar. Die ist genaugenommen nicht mal beschränkt auf Hall. Die Information für die Engine besteht in der Impulsantwort. Das ist ein Audiofile (oft WAV), das die Antwort des Raumes (oder der Gitarrenbox oder des Verstärkers oder oder) auf einen Knack/Knall beinhaltet. Das kann ein 1-, 2- oder 4-kanaliges Audiofile sein, je nach Anwendungszweck, siehe
https://www.avosound.com/de/tutorials/impulse-antworten-aufnehmen/faltungshall-fuer-mono-und-stereo

Insofern stellt sich kaum die Frage nach der Faltungshall-Engine, sondern nach der Impulsantwort, so wie sich meist die Frage nicht um den Weinkeller, sondern um den Wein dreht (Hall: "Hallt er?" - Wein: "Knallt er?").

Ich vermute mal, dass im kommerziellen Bereich die Impulsantworten irgendwie vercryptet und verschwurbelt werden, damit man die nicht einfach so rausziehen und mit einer kostenlosen oder gar freien Engine betreiben kann.

Klar gehört zu einem kommerziellen Produkt noch das Foto eines erfolgreich dreinblickenden Audio-Engineers, ein noch nie dagewesener, geheimer Superalgorithmus, der die natürliche (weil mit Mikrofon aufgenommene) Impulsantwort noch natürlicher macht, und ein nervender Kopierschutz :)
 
Alles nach dem 300er, inklusive PCM90/91 kriegt diesen organischen, übergroßen Sound so nicht mehr hin. Das PCM96 (1:1 zum Plugin) fand ich am schlimmsten.

Naja, das mag sein. Aber der Presetfaktor ist nicht zu unterschätzen. Die meisten User haben nie an den Parametern der Hallprogramme groß rumgedreht, oder nur an den gröbsten. Daher die Frage, inwiefern man durch geeignetes Tweaking den M300 durch ein PCM91 nachbilden könnte.

Aber was das PCM96 angeht, das klingt imho klar besser als ein PCM91, weniger metallisch, weniger Pitch Shift Artefakte etc.
 
Von der HW ja, aber ansonsten hat es identische Algorithmen zum 480er.
Über die AES Outs klingen sie gleich.

Nein, die Algorithmen sind etwas anders, ebenso die Parametrisierung. Ich habe Programme manuell 1:1 übertragen, klingt definitiv nicht gleich. Das 300 hat wie gesagt pro Instanz auch mehr Rechenleistung als das 480. Bei Gearslutz gibt es Threads mit Infos früherer Lexicon-Mitarbeiter.
 
Und meine Lexicons verstauben im Regal, weil ich heutzutage alles "in de Box" mache.

...ist doch kein Problem die Dinger auch ITB als Echtzeiteffekt einzuschleifen. entlastet die CPU und hat Workflowmäßig keine Nachteile. Leider gibt's hier bei vielen Usern gleich eine Art Beißreflex, wenn mal teure HW ins Spiel kommt - Schade.
 
@synthpark
hier gibt es LEX 300 IRs http://signaltonoize.com/?p=295
Ich benutze von ihm die PCM70 IRs (gab es damals um sonst). Habe auch die HW, die IRs sind sehr gut!

Oder jemand hier im Forum mit LEX 300 ist so freundlich und schiesst die WideHall als IR :)
 
@synthpark
hier gibt es LEX 300 IRs http://signaltonoize.com/?p=295
Ich benutze von ihm die PCM70 IRs (gab es damals um sonst). Habe auch die HW, die IRs sind sehr gut!

Oder jemand hier im Forum mit LEX 300 ist so freundlich und schiesst die WideHall als IR :)

Ich finde den statischen IR Ansatz auf algorithmisch dynmische Hallfahnen grundsätzlich verfehlt. Wie soll das gehen? Im Endeffekt kann man auf diese Art und Weise den Hall nicht originalgetreu nachbilden. ;)
 
Nein, die Algorithmen sind etwas anders...
Dann hat mich der Chefdesigner vom 300er damals auf der Namm Show angelogen als es um die Frage ging ob zwei 300er besser wären als ein 480er. Er sagte: Die Algorithmen, die auf dem 480er und 300er mit gleichem Namen versehen sind, sind identisch.
...ebenso die Parametrisierung.
Das stimmt, das hat man angepasst aber der Grundalgorithmus wurde davon nicht beeinflusst.
Das 300 hat wie gesagt pro Instanz auch mehr Rechenleistung als das 480.
Es gibt ein paar zusätzliche Algorithmen, die in der einen Engine 2 Mono Halls laufen lassen können. Das war im 480er nicht möglich.
 
@synthpark
hier gibt es LEX 300 IRs http://signaltonoize.com/?p=295
Ich benutze von ihm die PCM70 IRs (gab es damals um sonst). Habe auch die HW, die IRs sind sehr gut!

Oder jemand hier im Forum mit LEX 300 ist so freundlich und schiesst die WideHall als IR :)

Ich finde den statischen IR Ansatz auf algorithmisch dynmische Hallfahnen grundsätzlich verfehlt. Wie soll das gehen? Im Endeffekt kann man auf diese Art und Weise den Hall nicht originalgetreu nachbilden. ;)

Willst Du einen geilen Hall oder eine Diskussion anstoßen ;)
 
Ich finde das Thema Lexicon mit den native Bundle ziemlich abgefrühstückt.

Natürlich hat der 300er Eigenarten, aber im Kontext muss man die erst einmal wahrnehmen können.

Wir haben hier auch mal 960er, 300er und das native versucht zu matchen und wenn man peinlich genau Pegel und Frequenzgang befummelt, wird das Unterscheiden im "Blindtest" wirklich sehr schwierig.
Die Parametrierung ist anders voreingestellt, aber wenn man sich da hineinfuchst wird die Luft dünn.

Aber...
Ich gebe nichts auf Parameterflutung.
Ich schalte einfach ein und sweepe durch die Presets und jenes was sich gleich am besten mischt nehme ich.
Egal was da draufsteht.

Pegel machen, Präsenzen und Tiefen wippen und gut muss das erstmal sein.
Das muss von Haus aus schon mal passen.
Dann kommt Predelay, ERs und RT60 und Kompressor im Sendweg dran...
 
Die Faltungshall-Engine ist austauschbar.
...
Insofern stellt sich kaum die Frage nach der Faltungshall-Engine, sondern nach der Impulsantwort, so wie sich meist die Frage nicht um den Weinkeller, sondern um den Wein dreht (Hall: "Hallt er?" - Wein: "Knallt er?").
Das stimmt soweit.
Unterschiede zwischen den Engines gibt es aber schon, was CPU-Last und mögliche Latenz-Freiheit angeht.
Gab da zumindest in der Vergangenheit ja einige Plugins, bei denen Faltung ohne Latenz nicht möglich war. Aber keine Ahnung, ob das heute noch Thema ist.

Und viele Plugins können halt auch nicht mit 4-kanaligen True Stereo IRs umgehen.
Da muss man dann selbst eine entsprechende Routing-Matrix erstellen und 2 Reverb-Instanzen laden.
 
Wenn ich das mit meinen beschränkten physikalischen Fähigkeiten richtig verstehe, ist das Problem bei Faltungshall und Amp Sim ähnlich gelagert:

Z.B. eine 300Hz Welle regt ein ganz anderes Raum/Resonanz/Obertonspektrum an, als eine 500Hz Welle. Wenn ich einen gesampleten Nachhall von einem perkussiven Signal aus Raum X auf ein Klavier setze, dann hat das nichts mit dem tatsächlichen Klang/Nachhall des Instruments im Raum X zu tun.
Man müsste also die physikalische Eigenschaft eines Raumes simulieren mit allen reflektierenden und absorbierenden Flächen, Ecken, Kanten usw.


Selbiges gilt für statisch gesampelte Amps. Jeder Ton regt sein eigenes Klangspektrum an (gerade bei verzerrten E Gitarre ein, an Obertönen sehr reiches), die Amp Sim hingegen nimmt ein statisches Klangspektrum und flanscht dieses auf jeden beliebigen Ton des Instruments - kann nicht funktionieren. Das Obertonspektrum ist bei akustischen Instrumenten für die Güte eines Klangs verantwortlich. Insofern sind Samples vielleicht gerade mal die Hälfte der Miete...
 
Wenn ich das mit meinen beschränkten physikalischen Fähigkeiten richtig verstehe, ist das Problem bei Faltungshall und Amp Sim ähnlich gelagert:

Z.B. eine 300Hz Welle regt ein ganz anderes Raum/Resonanz/Obertonspektrum an, als eine 500Hz Welle. Wenn ich einen gesampleten Nachhall von einem perkussiven Signal aus Raum X auf ein Klavier setze, dann hat das nichts mit dem tatsächlichen Klang/Nachhall des Instruments im Raum X zu tun.
Man müsste also die physikalische Eigenschaft eines Raumes simulieren mit allen reflektierenden und absorbierenden Flächen, Ecken, Kanten usw.


Selbiges gilt für statisch gesampelte Amps. Jeder Ton regt sein eigenes Klangspektrum an (gerade bei verzerrten E Gitarre ein, an Obertönen sehr reiches), die Amp Sim hingegen nimmt ein statisches Klangspektrum und flanscht dieses auf jeden beliebigen Ton des Instruments - kann nicht funktionieren. Das Obertonspektrum ist bei akustischen Instrumenten für die Güte eines Klangs verantwortlich. Insofern sind Samples vielleicht gerade mal die Hälfte der Miete...

Das was du beschreibst sollte kein Problem sein, weil das System linear ist, also zwei Einganssignale ergeben eine Systemantwort, die einer überlagernden Wirkung der Einzelantworten entsprechen würde. Und in diesem Fall wäre der Frequenzaspekt egal.

Das Problem besteht darin, daß die Impulsantwort sich laufend ändert, chorusartig oder auch nicht, und die gesampelte Antwort ist nur eine Variante davon. Man kann natürlich wieder eine Speicherorgie betreiben und Gigabytes absamplen, ein und ausblenden etc., aber an sich wäre ein Sample längst nicht so lebendig wie der laufende Algorithmus.
 

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