J37 Tape Auf dem Main BUS ...

Registriert
07.09.17
Beiträge
697
Reaktionen
257
Ort
Schweiz
Punkte
1.503
Ich habe generell nur 3 Dinge auf dem Main Bus, von Anfang an laufen, das J37Tape, den L2, und ein Analyzer.
Gelernt habe ich, das J37 von Anfang an laufen zu lassen, womit ich bis jetzt immer glücklich war.

Letztens war aber ein Tontechniker zu Besuch, der mit geraten hat, das J37 erst am Ende vom Mix hinzuzufügen...

Was haltet ihr davon? Ich bin auf jeden Fall der Meinung, man sollte das Plugin von Anfang an laufen lassen....
 
Gelernt hast du das? Wo und wozu soll das gut sein J37 von Anfang an mitlaufen zu lassen?

Dein Tontechniker hat recht, wenn gewünscht, erst am Ende wenn du mit deinem Mix soweit zufrieden bist.

Den L2 kannst du gerne auf den Main belassen, aber auch nur zum Schutz vor Verzerrungen, falls du dich mal vergaloppieren solltest. Stell ihn so ein das er beim Mixen nicht gefordert wird. Analyzer ist ok.
 
Hat der Tontechniker auch gesagt warum das nicht gut sein soll? Argument wäre interessant.
 
Kommt drauf an. Ich packe eigentlich auch immer/meistens zu Beginn ein Tape direkt in den Mixbus. Warum?
Die Bandmaschine macht vielerlei Dinge:
EQ, Comp, verdichten, sättigen. Das hat alles Einfluss auf den Gesamtsound bzw. relativiert den Einsatz anderer Comps z.B.
Das möchte ich vom vorn herein berücksichtigen, weil ich dann Entscheidungen anders treffe.
Ich würde nur schauen, nicht allzuzu viel Sättigung/Verzerrung von Anfang an reinzubringen, also das Tape weniger heiss einstellen.
 
Sehe ich auch so. Rein historisch sähe ein Master (im Sinne von Premastering) imho so aus:
- Bandmaschine (Quelle)
- EQ (nur für Feinheiten)
- Kompressor/Limiter (um den Mix zu verdichten)
- Bandmaschine (Ziel)
- Presswerk

Wie man sieht hat sie an beiden Stellen ihre Berechtigung. In der digitalen Welt würde ich nach der zweiten Bandmaschine nochmals einen Limiter setzen, um evtl. durch die Bandmaschine entstandene Peaks oder "Unebenheiten" zu glätten. Aber wirklich nur als Peak-Limiter, nicht um noch weiter zu komprimieren.

Bei Einzelkanälen ist es dasselbe. Simuliert man, dass man eine Spur samt Bearbeitung auf Band aufzeichnet (Band in den letzten Slot) oder das man ein vom Band kommendes Signal bearbeitet (Band im ersten Slot).
Oder gar doppelt? Erst ein wenig EQ und Kompression ("Aufnahme"), dann Band ("Playback"), dann nochmals EQ und Kompression ("Mix"). Dies wäre imho wieder historisch korrekt.
 
Je nach Musikstil packe ich bereits ein Tape in den Eingang (Apollo) beim Aufnehmen. Dadurch erhalten die Tracks bereits eine leichte "Körnung" auf dem Weg in die DAW.
Außerdem entspricht das meiner Idee von "analogem" Recording.
 
Wie so oft kann man beiden Varianten etwas abgewinnen. Du kannst in das Tape reinmischen oder es später zur "Veredelung" darüber legen. Mach was deinem Workflow entspricht und hör einfach hin - was klingt für dich besser - in der konkreten Situation? Dann mach das. :)
 
mach doch einfach, was besser klingt, wenn du keinen relevanten unterschied hörst -> thema erledigt... sonst -> mach, was besser klingt.
 
Ich persönlich bin mit Inserts auf dem Mixbus etwas zurückhaltend geworden. Eigentlich mache ich nur noch Buscomp, super soften Eq mit großen Kurven (zB SPL Passeq oder Waves RS56 und "Sicherheitslimiter", der aber genug Headroom hat (haben sollte), dass er nichts tut.

Wenn ich fertig bin, höre ich im Idealfall die Summe mit dem FabFilter Pro Q im MS Mode durch. Wenn da was stört, regele ich das nicht über den Summen-Eq, sondern gehe direkt zur Quelle zurück.

Daher als alternativen Vorschlag: vielleicht macht das Tape ja einen runden Drumsound, verklebt aber andere Signale? Daher ggf. lieber auf einer niedrigen Mix-Hierachie einsetzen wie einer Gruppe oder einem Stem.
 
Gelernt hast du das? Wo und wozu soll das gut sein J37 von Anfang an mitlaufen zu lassen?

Dein Tontechniker hat recht, wenn gewünscht, erst am Ende wenn du mit deinem Mix soweit zufrieden bist.

Den L2 kannst du gerne auf den Main belassen, aber auch nur zum Schutz vor Verzerrungen, falls du dich mal vergaloppieren solltest. Stell ihn so ein das er beim Mixen nicht gefordert wird. Analyzer ist ok.

Hab das aus dem Internet gelernt, wie alles. Er meinte, es mache für ihn mehr Sinn, das J37 von Anfang an laufen zu lassen, denn wenn man das erst am Ende drauf setzt, muss man unweigerlich noch einmal alle Spuren korrigieren, ausserdem wäre dies eh die normale Hardwarekette....
Machte für mich auf jeden Fall Sinn, was er so sagte.

Ich will damit eigentlich nur einen warmen, lebendigen Sound für meine ambient/dub Techno Tracks kreieren, da ich im Moment kein Geld für Hardware habe, und andere Sachen dringender benötigt werden, wie Mikrofon für Gitarre etc. versuche ich so, mehr Leben in den Sound zu bringen. Ich benutze eigentlich nur Plugins von Waves und 1-3 digitale Synths, die möglichst analog klingen...

Aber mehrere J37`s laufen zu lassen, überfordert meinen Rechner total, obwohl ich einen ziemlich starken habe, obwohl ich nur ca. 20 Spuren habe!!! Und ich kann nicht alles "mixdownwnen" (sorry für das Wort :D), weil vieles noch automatisiert werden muss/ist/wird.
Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber diese Emulatoren klingen einfach extrem geil, ich weiss halt selber nicht genau, ob ich völlig übertreibe, aber mich dünkt, es macht einen grossen Unterschied ob ich einen "normalen" EQ benutze um etwas anzuheben oder einen VEQ3.... etc...

Aber wenn man sich alles selber beibringt, ist man sich schnell mal unsicher, ob man hier nicht grossen Mist baut, da alles so komplex erscheint und Fehler manchmal dort oder dort sitzen können....

Sehe ich auch so. Rein historisch sähe ein Master (im Sinne von Premastering) imho so aus:
- Bandmaschine (Quelle)
- EQ (nur für Feinheiten)
- Kompressor/Limiter (um den Mix zu verdichten)
- Bandmaschine (Ziel)
- Presswerk

Wie man sieht hat sie an beiden Stellen ihre Berechtigung. In der digitalen Welt würde ich nach der zweiten Bandmaschine nochmals einen Limiter setzen, um evtl. durch die Bandmaschine entstandene Peaks oder "Unebenheiten" zu glätten. Aber wirklich nur als Peak-Limiter, nicht um noch weiter zu komprimieren.

Bei Einzelkanälen ist es dasselbe. Simuliert man, dass man eine Spur samt Bearbeitung auf Band aufzeichnet (Band in den letzten Slot) oder das man ein vom Band kommendes Signal bearbeitet (Band im ersten Slot).
Oder gar doppelt? Erst ein wenig EQ und Kompression ("Aufnahme"), dann Band ("Playback"), dann nochmals EQ und Kompression ("Mix"). Dies wäre imho wieder historisch korrekt.


Das mit dem Peak Limiter mache ich auch nur standardmäßig so, weil ich es so gelernt habe, aber bis heute ist es noch NIE vorgekommen, das bei meinen Projekten etwas über 0 dB. geht..... Im Gegenteil, ich muss mir immer mühe geben, dass ich laut genug bin.......
Habe aber generell fast auf jeder Synth Spur einen L2 der meisten 1-4 dB korrigiert........ Wie auch hier habe ich keine Ahnung das überhaupt richtig sinnvoll ist

Hat der Tontechniker auch gesagt warum das nicht gut sein soll? Argument wäre interessant.

Weis ich selber nicht mehr so genau, ich hatte in meinem Haus unten im Keller eine Party mit Bands, der Tontechniker kam deswegen, wollte ihn etwas anderes fragen, er bemerkte einfach das Plugin auf dem Main Bus und meinte so was wie: Sollte man niemals von Anfang an benutzen... Leider war ich ziemlich besoffen, und am späteren Abend dann noch viel besoffener, so das mir das meiste entgangen ist :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat wie immer alles Vor- und Nachteile.
Wenn du ne Tape-Emulation (mit Sättigung) von Anfang an auf dem Master mitlaufen lässt, kann das dazu führen, dass du die Einzelsignale weniger bearbeitest/verfremdest (komprimieren/sättigen usw.). Das ist erstmal nicht verkehrt. Solltest du sowieso viel mit Sättigung/Drive arbeiten, hätte das spätere Hinzufügen der Tape Emulation auch den Nachteil, dass die Zerre dann plötzlich zu offensichtlich werden könnte und du an den Einzelsignalen nun wieder rumschrauben musst.
Aber das sind eben nur Argumente für das frühe "reinmischen" in die Emulation. Da gibt es sicher genau so viele Gegenargumente für ;)
 
Hab das aus dem Internet gelernt, wie alles.

Gegenüber dem Internet sei natürlich eine gesunde Skepsis empfohlen. Auch diesem Beitrag. :)

Das stimmt wohl. Aber auch in Büchern und DVDs habe ich schon viel Mist gelesen und mir früher richtig bescheuerte Techniken angeeignet. Das Schwierige ist, dass man wiederum viel Erfahrung braucht, um den Quatsch dann auch als diesen zu erkennen. Das ist gar nicht so einfach am Anfang.
 
Ich würde sagen, wenn man nicht einen echten Mentor oder Ausbilder hat, der "das" regelmässig mit Erfolg macht, kann man dieses Anfängerstadium nicht überspringen. Es müssen einfach Fehler gemacht werden. Das is aber ok, weil man sonst nicht glaubt, dass es Fehler sind.
 
Absolut, mir haben meine Ausbildungen in dem Bereich definitiv geholfen. Der Mix aus allem macht die Entwicklung und den Fortschritt - und manchmal auch den ganz eigenen Arbeitsstil :)
 
ich weiss halt selber nicht genau, ob ich völlig übertreibe
tendentiell sage ich: ja du übertreibst völlig.
Spätestens wenn das Werkzeug wichtiger für den Sound ist, als das was man mit dem Werkzeug macht, ist irgendwo was verkehrt, denke ich.

...huh, das liest sich irgendwie viel giftiger, als ich es meine...
 
Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber diese Emulatoren klingen einfach extrem geil, ich weiss halt selber nicht genau, ob ich völlig übertreibe, aber mich dünkt, es macht einen grossen Unterschied ob ich einen "normalen" EQ benutze um etwas anzuheben oder einen VEQ3.... etc...

Ist doch ganz einfach: Hol dir das kostenlose HOFA-Blindtest-Plugin, mach dir ein paar Spuren mit den entsprechenden Tape-undwasweißichnoch-Plugins und die gleichen Spuren dann ohne das ganze Gedöns. Dann vergleiche. Ich bin mir sehr sicher, daß du ziemlich schnell ziemlich ernüchtert sein wirst.
 
Kann mich nur anschließen. Der Vorteil von Plugs wie VEQ3 und anderen Eqs mit voreingestellten Frequenzen ist aber, dass diese idR sinvoll vorbestimmt worden sind und man ein Stück geführt wird. ZB Kick bei 60, 3200 und 10k Shelf etwas boosten klingt sofort recht gut. Mit einem komplett "freien" Eq weiss man im Zweifel gar nicht, was man jetzt genau machen soll. Ich habe durch diese HW-Emus schon ein Stück weit etwas gelernt.
 
Hat der Tontechniker auch gesagt warum das nicht gut sein soll? Argument wäre interessant.
Kann mich nur anschließen. Der Vorteil von Plugs wie VEQ3 und anderen Eqs mit voreingestellten Frequenzen ist aber, dass diese idR sinvoll vorbestimmt worden sind und man ein Stück geführt wird. ZB Kick bei 60, 3200 und 10k Shelf etwas boosten klingt sofort recht gut. Mit einem komplett "freien" Eq weiss man im Zweifel gar nicht, was man jetzt genau machen soll. Ich habe durch diese HW-Emus schon ein Stück weit etwas gelernt.

Stimmt, aber sie haben auch eher einen eigenen Charakter, ein Fapfilter ProQ ist ja dann vor allem neutral im Vergleich, oder bilde ich mir das auch nur ein ? ^^
 
Stimmt, aber sie haben auch eher einen eigenen Charakter, ein Fapfilter ProQ ist ja dann vor allem neutral im Vergleich, oder bilde ich mir das auch nur ein ? ^^

Ist doch ganz einfach: Hol dir das kostenlose HOFA-Blindtest-Plugin, mach dir ein paar Spuren mit den entsprechenden Tape-undwasweißichnoch-Plugins und die gleichen Spuren dann ohne das ganze Gedöns. Dann vergleiche. Ich bin mir sehr sicher, daß du ziemlich schnell ziemlich ernüchtert sein wirst.

Dann mach doch ganz einfach mal den Test, oder hast du Angst davor, desilliusioniert zu werden?
 

Ähnliche Themen

moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
9
Aufrufe
1K
stromzoo
stromzoo
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
3
Aufrufe
2K
moonbooter
moonbooter
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Testberichte Test: Eventide H9 Max
Antworten
2
Aufrufe
1K
BassExplorer
B
moonbooter
    • Danke
  • Artikel
Antworten
4
Aufrufe
2K
ollo123
ollo123

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben