schoeps mk4 vs beyerdynamic m 201 tg

leary

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ahoi zusammen,
vielleicht ist das für den ein oder anderen interessant:

ich habe vorhin mein schoeps mit dem beyerdynamic m 201 tg verglichen, weil demnächst auch wieder ein band eine akustische gitarre mit nylonsaiten aufnehmen wird. das beyerdynamic hat wenig power, woraufhin ich ein triton fethead angeschlossen habe.
kein eq, keine kompression, aufgenommen in meinem kleinen arbeitszimmer mit dachschräge und bücherregalen, direkt in mein uad apollo.

186€ vs 1399€. urteilt selbst:

https://we.tl/anO2ZpaRnB
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Beyer ist halt hardcore viel Rauschen mit drin.
Find's deshalb nicht leicht, das so klanglich zu vergleichen.
 
Ahhhh, warte dann sind das die falschen Files?!... Habe wegen des Rauschens extra das Fethead drangehangen...
Es sollte eigentlich nix groß rauschen...

Habe die Files nochmal ausgetauscht. Die Spur, die gerauscht hat, war ohne das Fethead. Jetzt aber geändert, mit weniger Rauschen. Ein bisschen Rauschen ist aber noch drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Beyerdynamic ist schon ein gutes, unterschätztes Mikro. Ich würde es für lautere Quellen einsetzen. Das Schoeps bildet dann aber doch noch etwas runder ab.
 
Ich lasse mal die Diskussion um Mikroposition, sprich sweetspot eines jedes Mikro weg, weil ich den Klang des M201 TG auch kenne (habe ja neuerdings auch eins). Auch die Diskussion, wie die Nylongitarre in natura klingt.
Vom Schoeps habe ich soviele gut aufgenommene Files gehört, ich meine es auch einigermaßen zu kennen.

Man hört die Signatur des M201 recht gut raus, es klingt robuster, im unteren Höhenbereich heller, aber auch eingeengter im Frequenzbereich.
Diese Eingeengte kann aber oft im Mix ein sehr guter Vorteil sein.
Insgesamt gesehen, ein Top-dynamisches MIkro vollkommen underrated.
Und für ein Tauchspulenmikro hat es eine gute Auflösung.
Ich kann mir bei akust. Gitarre dies als sehr gute OPtion vorstellen, wenn man diesen Klang haben möchte.

Das Schoeps klingt wie erwartet, rund, fein, sauber, top Auflösung,natürlich und dennoch musikalisch.
Für mich bleibt es DAS KMK aller KMKs.
Ein wunderbares Mikro, was man als preiswert im ursprünglichen Sinne betiteln darf.

Ich habe von den Schoeps ob Niere oder Kugel noch nie ein nur gutes Signal gehört, es war immer mind. sehr gut.


Hätte ich nicht ein GMK-Fimmel, wäre das schon längst hier, wobei mal überlegen bald ist ja Weihnachten ;)

PS: Übrigens sind die Files gut aufgenommen, sprich, man kann sie auch bewerten.
Ein Punkt noch der mir einfällt, obwohl ich ein Fethead habe, nehme ich es so gut wie gar nicht, bei meinen Top-Bändchen verändert es hörbar den Klang (das AEA R84 klingt eingeengter und etwas heller), beim M201 kann ich es nicht sagen, da ich es am BGN01 fast voll aufgerissen beim leise Gitarre spielen aufgenommen habe. Bei 88db Rauschabstand, kein Problem.
Zur Not würden noch die 70db eines TM101 oder BAE 1073 zur Verfügung stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man hört die Signatur des M201 recht gut raus, es klingt robuster, im unteren Höhenbereich heller, aber auch eingeengter im Frequenzbereich.
Diese Eingeengte kann aber oft im Mix ein sehr guter Vorteil sein.

ich hätte im mix vermutlich beim schoeps genau den unteren mittenbereich etwas rausgedreht, was beim beyer schon super klingt. das beyer hat irgendwie eine schöne kontur, die ich beim schoeps vermutlich erst eq'en müsste.

Ein Punkt noch der mir einfällt, obwohl ich ein Fethead habe, nehme ich es so gut wie gar nicht, bei meinen Top-Bändchen verändert es hörbar den Klang (das AEA R84 klingt eingeengter und etwas heller), beim M201 kann ich es nicht sagen, da ich es am BGN01 fast voll aufgerissen beim leise Gitarre spielen aufgenommen habe.

bei leisen instrumenten solo würde das beyer ohne fethead echt fast ausfallen. man muss ordentlich gain reinprügeln. an lauten instrumenten sicher viel besser geeignet, aber mit anderen instrumenten zusammen schon wieder eine option.

Ein wunderbares Mikro, was man als preiswert im ursprünglichen Sinne betiteln darf.

1200€ unterschied gerechtfertigt, was meinst du?
 
Ich denke, diese bestimmte Kontur des M201 lässt sich wohl kaum "nur" eqen", die Tranisenten beim Zupfen sind rustikaler, dicker und robuster ohne das man einen Qualitätsverlust eingeht.
Das klingt fast so wie das CAD Trion 7000 Bändchen, was die Transienten angeht.

Ja, beim Zupfen wird es eng mit den Tauchspulenmikros ohne zu Hilfenahme von Zusatzgeräten.
Die Preamps laufen bei 60-70 db dann auch nicht mehr im Sweetspot, wobei der TM101 und BGNo1 hier noch gut arbeiten.

>1200€ unterschied gerechtfertigt, was meinst du?<

Mmmh, ich denke das kann man nicht generell entscheiden, und muss man im Einzelfall entscheiden.
In diesem Fall höre ich bei Dir raus, das diese spezielle Kontur, Signatur, mit dem Instrument Nylongitarre sehr gut für Dich passt.
Das ist Deine Vorstellung vom Klang in einem bestimmten Songkontext.
Da würde ich schlichtweg das M201 nutzen, würde ich ja auch machen, wenn mir das Vorschweben würde, obwohl hier die Gefells UM92.1s und Co. rumstehen.

Die große Klasse solcher Mikros (Schoeps und Co.) kommt dann ins Spiel, wenn man das Instrument so aufnehmen möchte wie man es wahrnimmt, wenn man davor stimmt.
Die leichte Tiefmittenandickung kann man noch mit Positionierung oder besseren Raum hinbekommen.
Ich habe vom Schoeps Mk4 wie MK2 Rohfiles gehört, da muss man wirklich nix machen.

Ein weiterer Punkt bei sehr guten Mikros mit sehr guter Auflösung ist, wenn man mehrere Quellen damit aufnimmt.
Da kommt alles zusammen was zusammen gehört, ich habe geschichtete Backing Vocals mit mäßigen MIkros gehört, da graut es einem.
Da Summieren sich die Mängel.
Beim M201 könnte dann diese spezielle Kontur, wenn man es für viele Signale einsetzt, schlichtweg nerven.

Das wird man bei einem Schoeps nie vermerken.
Wenn das keine reine Soloaufnahme ist, muss man das natürlich noch im Mix beurteilen.
 
Die Transienten sind eine ganz andere Liga beim Shoeps, habe gerade mal per EQ-Match das Beyer ans Shoeps angepasst, da hört man dann von der Frequenzbalance nahezu keinen Unterschied mehr, aber die Transienten verlieren sich ziemlich beim Beyer, wenn dessen "Überbetonungen" plötzlich fehlen.
 
Ich finde, ob der Preisunterschied gerechtfertigt ist, immer eine müßige Diskussion. Ein Mikrofon hat einen Grundklang, der kann auch bei einem preiswerteren Mikro, wenn es gut abgestimmt ist, sehr gut passen. Aber es kommt dann doch noch auf viele Details als Maßstab an, ein endgültiges Urteil zu fällen. Ich finde die Schoepskleinmembraner ja gar nicht teuer, wenn ich sie mit den Spitzengroßmembrankondensatormikros preislich vergleiche. Mikrofone mit einer solchen Güte und Konstanz herzustellen, erfordert halt einen betriebswirtschaftlichen Aufwand, der sich im Preis spiegeln muss, sonst ist ein Unternehmen schnell Pleite. Wie gesagt, halte ich das M 201 für ein unterschätztes Mikro. Ein Schoeps grundsäzlich ersetzen kann es imho nicht. Ansonsten bleibe ich bei Duke Ellington: "Wenn es gut klingt, ist es gut!"
 
...Ansonsten bleibe ich bei Duke Ellington: "Wenn es gut klingt, ist es gut!"
Exakt, ich denke, man muss immer davon ausgehen, wie es im Kontext klingen soll.
Daran gemessen, suche ich das passende Mikro.

Bspw. wenn ich eine Strumming Guitar weich, hell, toll laufgelöst und voll haben möchte, nehme ich ein bestimmtes MIkro.
Bin ich aber beim Zupfen und möchte da die Mitten schön repräsentiert wissen, mit toller Auflösung, dann nehme ich ein anderes.
It depends ...
 
Die Transienten sind eine ganz andere Liga beim Shoeps, habe gerade mal per EQ-Match das Beyer ans Shoeps angepasst, da hört man dann von der Frequenzbalance nahezu keinen Unterschied mehr, aber die Transienten verlieren sich ziemlich beim Beyer, wenn dessen "Überbetonungen" plötzlich fehlen.

oh, guter test! danke.
 
Ein weiterer Punkt bei sehr guten Mikros mit sehr guter Auflösung ist, wenn man mehrere Quellen damit aufnimmt.
Da kommt alles zusammen was zusammen gehört, ich habe geschichtete Backing Vocals mit mäßigen MIkros gehört, da graut es einem.
Da Summieren sich die Mängel.
Beim M201 könnte dann diese spezielle Kontur, wenn man es für viele Signale einsetzt, schlichtweg nerven.

Das wird man bei einem Schoeps nie vermerken.
Wenn das keine reine Soloaufnahme ist, muss man das natürlich noch im Mix beurteilen.

Das ist aus meiner Sicht ein ganz, ganz wichtiger Punkt, den ich bei vielen Tests im Allgemeinen oder auch bei diversen Vergleichstests vermisse.
Für sich allein genommen klingen viele Mics nicht schlecht, ja oft sogar richtig gut! Aber im Kontext mit vielen Quellen, Off Axis Einstreuungen und Bleed anderer Instrumente oder unschöner Raumreflexionen verzwiefelt man bei der Bearbeitung der Signale nachträglich.
Erst hier merkt man, warum sich die (zugegeben sehr teure) Investition in ein gutes KM lohnt. Die haben auch mir schon viele Aufnahmen gerettet.
Die 1200€ lohnen sich daher definitiv, wenn man den erweiterten Einsatzzweck im Blick hat (z.B. auch Stereophonie). Für reine Soloaufnahmen und späterer Durchsetzungskraft im Mix ist das Beyerdynamic spitze und ausreichend...es ist ein super Mikro, gerade im Live-Recording.
 
Off Axis Einstreuungen und Bleed anderer Instrumente oder unschöner Raumreflexionen verzwiefelt man bei der Bearbeitung der Signale nachträglich.

gut, dass du das schreibst. auffällig z.b., wenn man mal mit einem kleinmembraner toms abnimmt: plötzlich klingen die becken darin gar nicht mehr scharf.
 

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