Tlm 102 oder TLM 49

  • Ersteller Boxxxstar
  • Erstellt am
Also, für den teuren Preis erkauft man sich eine Art Garantie, auch nach 10 Jahren noch klanglich passende Ersatzteile (Kapseln) oder gar ganze Mikros nachkaufen zu können.
Genau, unter anderem. Das mag für den Homerecordler weniger wichtig sein, für einen "Profi" aber umso mehr. Also, kann eigentlich jeder nach seiner façon glücklich werden.
Auch die Chinesen sind ja nicht doof, geschweige denn schlechte Ingenieure noch sind die Fertigungsstätten dort auf schlechtem Niveau. Wer sich also etwas informiert findet dort verblüffend gute Kopien angesehener Mikrofone. Allerdings sind auch die nicht unbedingt für einen Schnäppchenpreis zu haben.
Ich kenne einige Tonmeister, die im Blindtest ein billiges Behringer-Kugelmikrofon spontan nicht von einem Schoeps unterscheiden konnten. (Dazu muß man aber sagen, daß ein guter Druckempfänger wohl auch leichter zu bauen ist, als ein Gradientenempfänger).
Also, Glorifizierung heiliger Kühe hilft genauso wenig, wie alle Produkte über einen Kamm zu scheren. Jeder sollte wissen, was er benötigt und welchen Maßstab er ansetzt. Ob aber immer der "Klang" das entscheidende Unterscheidungsmerkmal ist...?
 
Ich kenne einige Tonmeister, die im Blindtest ein billiges Behringer-Kugelmikrofon spontan nicht von einem Schoeps unterscheiden konnten. (Dazu muß man aber sagen, daß ein guter Druckempfänger wohl auch leichter zu bauen ist, als ein Gradientenempfänger).
Also, Glorifizierung heiliger Kühe hilft genauso wenig, wie alle Produkte über einen Kamm zu scheren. Jeder sollte wissen, was er benötigt und welchen Maßstab er ansetzt. Ob aber immer der "Klang" das entscheidende Unterscheidungsmerkmal ist...?

Man merkt das auch nicht so leicht bei "nur" mikro mit sänger und ohne bearbeitung...
 
Mann, diese ganze Diskuttiererei, angeregt von digital dominian macht diesen Thread echt unleserlich. Da könnt ich mich echt aufregen, warum kann ein Thread nicht einfach mal sauber gehalten werden von doofen Trollfütterungsaktionen? Wenn jemand meint, er müsse so einen Bockmist schreiben dann können die anderen finde ich auch einfach schweigen. Man muss ja nicht auf jede Kinderei eingehen.

Nun ja, ich denke ich werde mir ein TLM 102 bestellen und es selbst ausprobieren. Brauche das Mikrofon für Sprachaufnahmen und FX-Sound-Recording und später, würde ich mir, wenn es taugt, ein zweites kaufen und damit per ORTF Stereo-Atmos im Freiland aufnehmen wollen.

Hat dazu jemand Erfahrungen?
 
Man merkt das auch nicht so leicht bei "nur" mikro mit sänger und ohne bearbeitung...
Also machen hochwertige Mikrofone nur bei komplexen Mischungen, die viel "Nachbearbeitung" erfordern, Sinn... ?
smil451e7746efcd9.gif
Sorry, manchmal kann ich die 0815 Argumentationskette der Rock/Pop/usw.-Ecke nicht mehr hören...



Ich finde die Frage nach der Qualität übrigens durchaus gerechtfertigt da das TLM 102 eine Membran weniger hat, auf die ich persönlich gut verzichten kann da ich eh nie auf die Idee käme, eine Doppelmembrankugel zu verwenden (wozu auch?).
Weil halt ein Tlm103 dieselbe Kapsel wie (ich weiß gerade nicht welches) ein teures Neumann benutzt. Das verkauft sich gut. Davon abgesehen, daß Neumann mW bei ihren GMs lange Zeit nur Doppelmembrankapseln verbaut hat. Da auch immer nur umschaltbare GMs angeboten wurden, anders ja anicht möglich. Irgendwann hat der Spardruck der Projektstudiofraktion zu billigeren Mikrofonen geführt (TLM193). Dafür dann extra neue Kapseln zu konstruieren, wäre dem Aufwand wohl nicht angemessen gewesen.



Das TLM 103 hat eine höhere Funktionalität,
Welche denn?



Für Außenaufnahmen würde ich nun immer möglichst druckempfänger benutzen (und KMs): wesentlich weniger Windgeräuscheanfälliger und viel linearer im Bassbereich auch bei größeren Abständen.

Wenn du doch lieber Nieren haben willst, würde ich eher ein Pärchen KM184 in betracht ziehen. Hast du schonmal zwei GMs als Ortf-Verbund ducrh die Pampa geschleppt?
 
Hi,

Ich möchte mir nun ein ordentliches Mic zulegen und da habe ich mir gedacht mit einem
neumann kann man nichts verkehrt machen.

Gute Idee. Ordentlich ist es von der Verarbeitung sowieso und wertstabil auch noch. Solltest du also in paar Jahren keine Lust mehr auf das Mikrofon haben kannst du es gut verkaufen.
Ansonsten ist "ordentlich" ein weit gefächerter Begriff.

Jetzt stellt sich die Frage ob iein günstiges Neumann genauso gut ist wie das 1000,- teurere Modell ob sich die 1000,- bezahlt machen.

Genau so gut in Geld gemessen ist natürlich so eine Sache. Besser ist schon mal das beim 49er eine ordentliche Spinne dabei ist, dessen Gummies in paar Jahren nicht auslüllen wie die von günstigen Spinnen und die so robust sind, dass selbst deine Enkel noch ein Mikrofon reinhängen können.

Abgesehen davon kannst du das 49er im Klang einfacher Verbiegen bevor es anfängt zu "zerren".

Warum sollte man ein Ausgangssignal verbiegen? Weil man meistens mit dem Sound in eine bestimmte/ individuelle Richtung will, passend zur gewünschten Anwendung.

Warum sich dann nicht ein "lineares" Mikrofon kaufen und es dann verbiegen? Gute Frage - kann man!! Andererseits ist ein "nicht lineares" schon in eine gewisse Richtung getrimmt, welche im allgemeinen Sinne fördernd für gewisse Anwendungen sein kann... wie z.B. Gesang oder Sprache. Sprachverständlichkeit liegt meist so bei 2kHz bis 4kHz... das nicht lineare Mikrofon pusht meistens durch die verwendeten Bauteile bereits diesen Bereich, verpasst ihm eine Signatur die bei anderen Anwendungen weniger passen könnte als ein lineares. Hingegen durch die fehlende Anpassung eines linearen Mikrofons, kann das nachträgliche Heranziehen dieser Frequenzen schneller "zerren".

So würde ich es grob erklären als meine Meinung und Empfindung. Mit den wissenschaftlichen Vorträgen in diesem Fred kann ich aktuell aufgrund, vielleicht mangelnder Lust ;) und fehlendem Fachwissen nicht mitreden oder mein "Empfinden" technisch, psychoakustisch dozieren.


...ist also auch eher relativ. Da jede Stimme oder jedes Instrument unterschiedlich ist, klingt es durch jedes andere Mikrofon eben anders und wird entsprechend durch jedes Mikrofon als mehr oder weniger gut empfunden, wobei... der eine mag dies der andere das... schon wieder relativ :)

Dazu kommt noch das ich jetzt über kein extra PreAmp verfüge sondern die PreAmps vom RME Babyface.

Also meine aktuellen Sachen bis auf die türkische Aufnahme sind mit dem Babyface. Die türkische Aufnahme mit einem G9. Ich wollte und werde auch noch, weitere Tests mit diversen Preamps machen, zeitlich und finanziell ist das bei mir momentan aber aufgrund anderer Investitionen nicht möglich. Ich mag das Babyface - wünsche mir manchmal aber ein wenig "Farbe" - mache generell mit dem TLM49 aber meine bisher besten Aufnahmen!

müsste ich mir später noch ein hochwertigen PreAmp/Channelstrip kaufen oder wär das TLM 49 mit dem Babyface eine gute Kombi?

Also du musst Steuern zahlen und irgendwann sterben.. sonst.. ;)
Das hängt alles natürlich von den genannten Ansprüchen ab. Vor 5 Jahren habe ich von meinem jetzigem Equipment geträumt und hätte mich in mein Studio eingeschlossen und nie nie wieder was anderes kaufen wollen. Aktuell bin ich sehr zufrieden, aber habe den Anspruch eben meine "Soundpalette" und Aufnahmekette immer wieder zu verbessern und zu erweitern.
Aber müssen, musst du natürlich nicht. Ich denke damit kannst du Aufnahmen machen die in den Charts laufen könnten - rein technisch bedingt ;)

Ansonsten lass dir gesagt sein. Du solltest dir immer selbst ein Bild von gewissen Dingen machen. Klar sind viele andere gewisse Wege vor dir gegangen und man sollte von Erfahrungen dieser profitieren und sich seine Informationen daraus ziehen - allerdings ersetzt dies selten eigene Erfahrungen. Auf der anderen Seite, wenn sich eine Vielzahl von Leuten über gewisse Dinge einig ist und gewisse Sachen einfach funktionieren - muss man nicht auf Teufel komm raus das Rad neu erfinden und immer gegen den Strom schwimmen.

Entscheiden musst du dich aber immer noch selbst.

Ich würde mir das TLM102 holen und damit arbeiten. Wenn dir etwas "fehlt" kannst du immer noch upgraden.


Philosophie Vorlesung Ende ;)
-Emre-
 
Das TLM 103 hat eine höhere Funktionalität,
Welche denn?

Hab mich bereits korrigiert. Ist gelöscht :)

Für Außenaufnahmen würde ich nun immer möglichst druckempfänger benutzen (und KMs): wesentlich weniger Windgeräuscheanfälliger und viel linearer im Bassbereich auch bei größeren Abständen.

Wenn du doch lieber Nieren haben willst, würde ich eher ein Pärchen KM184 in betracht ziehen. Hast du schonmal zwei GMs als Ortf-Verbund ducrh die Pampa geschleppt?

Ich mag ORTF eben, außerdem will ich ein Mikro das universell einsetzbar ist, also lieber eine Niere als eine Kugel. Außerdem kann es schon ein Vorteil für Atmoaufnahmen sein wenn man statt Kugeln, die zugegeben besser klingen für so was, Nieren nimmt weil es in D kaum mehr Orte gibt, die nicht von Hintergrundrauschen verseucht sind. Mit Nieren kann man dann tendenziell schon ein bisschen davon ausblenden wenn es aus einer bestimmten Richtung kommt.

Über Kleinmembranmikros hab ich schon nachgedacht aber für´s Studio hätt ich dann doch lieber ein Großmembranmikro und das TLM 102 ist ja glaube ich recht leicht. Jedenfalls auch nicht schwerer als ein Kameraobjektiv, dass ein Fotograf ja auch bereitwillig rumschleppt. Damit werd ich schon leben können. Gegen den Wind bastel ich mir ein Windjammer aus meiner alten Jacke (zum Glück waren da ne Zeit lang gefakte Eichhörnchenschwanz-Kaputzen modern ;-) Klappt super, so hab ich mir auch für meinen Tscam DR-100 einen Windjammer genäht.

Deine Einwände udn Vorschläge sind jedenfalls alle richtig, danke.
 
Nieren nimmt weil es in D kaum mehr Orte gibt, die nicht von Hintergrundrauschen verseucht sind.
Dir ist aber klar, daß ein gerichtetes Mikrofon sein Richtcharakteristik im diffusen Schallfeld (was es draußen natürlich theoretisch nicht gibt, zumindest wenn es keine Reflektionen gibt) verliert? Ich bezweifle trotzdem, daß bei Außenaufnahmen und weiter entfernten Quellen da noch ein relevanter Unterschied besteht. Oder wie DaVogi sagen würde: vergiss es! ;)
Lärm hast du also so oder so drauf... Das Flugzeug fliegt ja auch selten genau im Rücken der Niere vorbei...

Ich würd ja nun die Kugel als universeller einstufen...

Windgeräusche würde ich hier definitiv als störender einstufen. Das herkömmlicher Windschutz (schaumstoff ohne Luftpolster) bei gerichteten Mikrofonen nicht besonders effektiv ist.

Ich würd mir trotzdem die KM184 angucken, haben mir für Sprachaufnahmen besser gefallen als mein damaliges TLM193. Können also so unpassend nicht sein... ;)
Und so ein nerviges ORTF, was sich bei stationären Aufnahmen immer mal verstellt bzw. fummelig ist, würde ich draußen nie einsetzen. Bei Atmoaufnahmen würde ich entweder auf XY setzen (wenns monokomaptibel sein soll) oder AB.
 
Für Außenaufnahmen würde ich nun immer möglichst druckempfänger benutzen (und KMs): wesentlich weniger Windgeräuscheanfälliger und viel linearer im Bassbereich auch bei größeren Abständen.

Genau! Also Zustimmung.

Hast du schonmal zwei GMs als Ortf-Verbund ducrh die Pampa geschleppt?

Die TLM 102 sind auch nur kleine Schmankerl! Die kann man durchaus mit in die Pampa schleppen.
Also Widerspruch.
 
Die TLM 102 sind auch nur kleine Schmankerl! Die kann man durchaus mit in die Pampa schleppen.
Also Widerspruch.
Ok, ich geb zu ich kenne die TLM102 nicht. Mein Argument war auch eher aufs ORTF als solches bezogen... ;)
 
Nachdem ich nun stolzer Besitzer eines TLM 102 bin möchte ich euch meine bisherigen Erfahrungen nicht vorenthalten.

Hier also mein kurzer Praxis Testbericht:

Das erste Mal gehört habe ich das TLM 102 bei einer Sprachaufnahme in meinem Wohnzimmerstudio, das Mikro hat der Sprecher mitgebracht und es gab nichts an der Aufnahme auszusetzen.

Die ersten Aufnahmen mit meinem eigenen TLM habe ich für Sounddesign an einem Werbefilm gemacht. Die aufgenommenen Sounds haben eine leichte Betonung um die 10-12k rum, aber sind ansonsten sehr linear und unverfälscht.

Dann habe ich eine Oboistin in meinem Wohnzimmerstudio aufgenommen. Ich bin begeistert von der Aufnahmequalität. Der Klang ist weich aber definiert und die Höhenanhebung kommt dem Instrument entgegen. Bis auf eine weitere leichte Anhebung der Höhen und Absenkung der Bässe im Mix musste ich nicht filtern, also keine Entzzerrung, nur bessere Platzierung des Instruments im Mix durch Filterung. Als Soloinstrument hätte ich vermutlich überhaupt nicht gefiltert.

Gestern hatte ich eine Sprachaufnahme für einen Imagefilm, für die ich mich in ein Studio mit ausgecheckter Raumakustik eingemietet habe. Der Besitzer hatte mir ein TLM 49 hingestellt. Das hat mir aber zu stark im Bassbereich gewummert. War wirklich sehr unangenehm obwohl das Mikro schon im Abstand von ca 25 cm vom Mund entfernt war. Ist auch nicht zu viel Bass gewesen, es hat einfach gewummert. Habe dann mein TLM 102 hingestellt. Der Sound war fast identisch nur das Wummern war weg. Habe für die Aufnahme also das günstigere Mikrofon vorgezogen.

Fazit:

Meine Ansichten können sich natürlich noch ändern aber im Moment bin ich begeistert von dem Mikrofon, besonders weil es sich so universell einsetzen lässt. Bei FX-Aufnahmen stört die Höhenanhebung (ist eigentlich durch den Druckstaueffekt natürlich bei Großmembranern) ein wenig aber ist mit einem EQ noch gut in den Griff zu kriegen ohne das Signal zu sehr zu kompromitieren. Tendenziell würde man aber FX Sounds sowieso eher mit einem Kleinmembranmikro aufnehmen. Es taugt für mich trotzdem für den Zweck, das Ergbnis ist brauchbar. Eine Aufnahme mit Gesang steht natürlich noch aus, wird nächstes Jahr nachgereicht. Ich erwarte da aber wenig Überraschungen.

Ob man sich jetzt das TLM 49 oder das TLM 102 anschaffen sollte, kann ich nicht sagen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir persönlich ist das TLM 49 irgendwie zu klobig, mit dem 102er kann man aber dafür wenig Anerkennung und Bewunderung gewinnen weil es so klein ist. Ich erwähne das nur, weil es im Studioalltag durchaus ein Aspekt ist. Viele denken, großer Klang braucht große Mikros.
 
Viele denken, großer Klang braucht große Mikros.

Das habe ich bisher nur bei Rappern erlebt die in mein Studio kamen..
 
Haha, ja der Klassiker!
 
Hi,

also was da gewummert hat kann ich dir nicht sagen, aber ich finde dass TLM49 fein aufgelöst und sehr angenehm in den Tiefen. Der typische Neumann-Sound eben.
Selbst habe ich mit dem TLM102 noch nicht gearbeitet, finde es vom Hören her aber schon dünner und weniger differenziert in den Mitten - doch wie gesagt einen direkten A/B Vergleich habe ich nie gemacht.

Ansonsten fällt den Musikern bei mir eben auf, dass es ein großes Mikrofon ist. Ich weiß nicht ob das Gegenteil dazu führen würde, dass die Performance beeinträchtigt wird.

Interessant wäre es auch zu wissen, für was sich der TE denn jetzt hier entschieden hat, wenn dieser Thread überhaupt ernst gemeint war.


mfg
-Emre-
 
Wenn das Geld keine Rolle spielt würde ich natürlich immer das TLM 49 kaufen. Es ist einfach noch eine Liga über dem 102 er.. Und das hört man auch. Ich habe beide Mics gehört und auf Vocals passte das 49er immer besser.
 

Ähnliche Themen

Neue Antworten


Oft gelesene Themen

Zurück
Oben