Meine Laien- Semihobbydings Meinung zum Thema...
Als Hobbymusiker schiebt man es gerne auf die Gerätschaft oder lässt sich vom Fachhandel und "Profis" was einreden (was rein fachlich/theoretisch garnicht falsch sein muss) - doch übersieht das worauf es tatsächlich ankommt, bzw. was ein Musikstück GUT werden lässt.
Musikalität, Talent, Kreativität, Geschmack.
Björk, Weltklasse Experimental-Pop Künstlerin:
"...Surprisingly, much of the album was recorded using Shure SM58 and Beta 58 mics. “With some of the singers, I wanted to have it really live and raw, because the voice can be very fragile and delicate. From the start, I was very sure that I wanted to prove people wrong in that sense and have it really live and raw and meaty and bloody. And to do that, you have to make sure that you create a live situation in the studio. The throat singer, for example, was most comfortable singing with a mic she could hold and run around the studio with, basically doing the same stuff she'd do onstage. So [that way] it doesn't become a cold, scientific thing.”
Ich bin fest davon überzeugt dass die Klangquelle das wichtigste ist bei einer Aufnahme, sagen wir 70%. Da ist auch der Raumklang / Reflektionen etc dabei. Man muss nun nicht für 100.000€ ein Studio bauen, lokale Abdämmung rund ums Mikro tuts auch um mögl. wenig Reflektionen einzufangen beim Aufnehmen.
Dann kommt das Mikro (nur was es AUFFÄNGT kann es auch weiterleiten) mit 20%.
Wenn bestimmte Höhen nicht aufgenommen werden nützt es auch wenig diese später mit EQ reinzudrehen, das klingt meist doof.#
Dann der Preamp, den ich schon für relativ vernachlässigbar halte.
Soll halt lauter machen, nicht gross verfälschen, und wenig bis nicht rauschen.
Oder halt etwas "anwärmen" via Tube falls man das mag.
Dann die Wandler.
Und ist das (gute, rauscharme, transparente, klare) Mikrosignal erstmal in der DAW kommt es noch ganz entscheidend darauf an wie man es in den Song einbettet, hier sind die Mix-Künste und gute Ohren gefragt, sowie Erfahrung und Geschmack.
Die Mikrofone ab einer gewissen Preisklasse (300€?) klingen alle "gut".
Was zu was am besten passt ist Geschmackssache.
Der Unterschied zur High-End-Michael-Jackson Klasse vom Klang her sind doch eher akademische Nuancen (oder ich kanns nicht hören, und wenn ichs nicht hören kann können es 95% aller Menschen nicht hören, zumal die Nuancen im Gesamtmix dann eh mehr oder weniger untergehen).
Hat man genug Kohle und professionelle Ambitionen (sprich - man verdient Geld damit), kann man natürlich vom Preis völlig unabhängig kaufen und sich von Experten zusammenpassende Geräte zusammenstellen lassen.
Ist man Hobby-Musiker ist der finanz. Aspekt schon immens, und "Profi-Aussagen" sind halt meines Erachtens auch immer im Verhältnis zu sehen. Für "ein bisschen" mehr Profi-Quali muss man "ein kleines Vermögen" MEHR ausgeben. Muss halt jeder selber abwägen ob es ihm das wert ist.
Andererseits - lieber in eine Qualität investieren die man ggfs. garnicht braucht, als das Geld zu versaufen.
Ideal ist natürlich wenn man genug Geld für BEIDES hat. Haha.
Profi Mountainbiker würden sich auch nicht auf ein 400E Mountainbike setzen, und tun so als fällt das nach 30 Minuten auseinander. Ich fahren ein solches nun seit 3 Jahren und es läuft immer noch und erfüllt meine Anforderungen völlig. Denn ich springe nicht über Bäume und durch Schlamm und muss auch keine Medaille für meine Fahrkünste gewinnen.