Herangehensweise Songwriting

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hurricane952

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Hey,

hätte gerne mal von euch gewusst wie ihr an das schreiben von Texten herangeht.
Schreibt ihr erst die Texte dann die Melodie oder anders herum. Mit welcher Begründung ?
Wie sieht es generell mit dem Texten aus, wie fangt ihr da an ? Denkt ihr euch ein Thema aus und macht dann eine Mindmap oderso ?
Ich weiß echt garnicht wie ich an die Sache herangehen soll.
Ich produziere schon länger Musik, aber immer wenn ich ein Stück mit Gesang machen will frage ich mich... "Wie soll dort jetzt bitte zu gesungen werden und vorallem was..... !!!???"

Wenn jemand vielleicht Buchempfehlungen oder Videoempfehlungen hat immer gerne her damit.

Liebge Grüße
Florian R.
 
mal erst die texte, mal erst die harmonien, mal erst die melodie, manchmal text, harmonie und melodie in einem rutsch zusammen - je nach lust und laune und wie's gerade am besten kommt...
 
zum probieren und üben kannst du ja mal einen Text aus dem "Songtexte" Forum hier vertonen
So kannst du dich einmal, zum vorhandenen Text, auf die Vertonung konzentrieren

wenn das gut funktioniert, sprich wenn es gelingt zum Text Akkorde und Melodie zu finden, dann kannst du dich mal an beiden < Text und Musik > versuchen
 
Musik ist fertig bei mir, dann suche ich mir ein thematisches Stichwort, idR ist das dann auch der Titel, ich lasse den Song laufen und schreibe dabei die Textzeilen, so das es rhythmisch passt.
 
ich persönlich find ich die

[ref=[media=youtube]EpcDAjvD_5A[/media]

 
  • Danke
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Ich tu mich mit dem Texten und Vocallinien definieren leichter wenn ich eine musikalische/rhythmische Grundlage habe (also mind. Groove und Harmonien).
Das kann fertig ausarrangiert sein(schwieriger weil dann schon starke Beschränkungen da sind,widersinnigerweise inspirieren mich die Dinger oft am meisten,aber sind auch am härtesten zu knacken) oder zumindest Vers und Refrainparts und eine ungefähre Vorstellung vom Songaufbau (die aber noch offen ist und sich gerne gemeinsam mit dem Song entwickeln darf).

Dann laß ich das Ganze laufen und improvisiere mit der Stimme und nem Phantasieenglisch (ich schreib eher auf englisch;)..) darauf rum, Ideen nehme ich auf und sortiere aus.
Dabei gebe ich erst mal der Stimmung die die Musik in mir auslöst und der Melodie den Vorzug (Hooks!) und wenn ich nen guten Aufhänger für ein Thema finde gibts dazu auch mal Brainstorming in Form von alles was mir zu dem Thema einfällt einfach wahllos niederschreiben (mach ich gern am PC-kann auch erst mal auf deutsch sein).
Ist ne gute Grundlage um sich der Story zu nähern und Ideen zu bekommen-davon wird aber später nur das Beste genommen.
Steht die Melodie grob und evtl. auch Schlüsselparts gehts an die Feinarbeit und der Text wird entsprechend der Melodie und der rhythmischen Phrasierungen endgültig ausgearbeitet.
Und DAS kann dann auch mal richtig lange dauern;)
Da ist dann auch mal ein Vokal oder Konsonant am falschen Platz und so nicht stimmig mit Melodie/Phrasierung ("klingt" so einfach nicht),artet gerne in "Sisyphusarbeit" aus...;)
Besonders zeitintensiv, da ich ja kein Muttersprachler bin, ist da die Recherche bezüglich Stimmigkeit der englischen Formulierungen....da stoß ich auch mal an meine Grenzen;)
Ich hab schon Ideen innerhalb von 2-3 Std. auf den Punkt bekommen, an anderen hänge ich fest -sie liegen sogar oft wieder in der "Schublade",bis mir irgendwann sozusagen die Erleuchtung kommt und ich das Ding eintüte.
Ich kann leider meine kreativen Momente nur bedingt steuern,mal läuft es-mal eben nicht.

Generell geb ich schon der Melodie Vorrang, denn die muß sitzen und ist das Erste was der Hörer wahrnimmt,auf den Text achten viele erst danach(wobei man schon zwischen Muttersprachlern und anderen unterscheiden muß,wenn ich z.B. deutsche Songs höre dann ist meine Wahrnehmung sofort parallel). Am Ende muß aber Melodie,Ausdruck,Stimmung und Inhalt wirklich schlüssig zusammen passen.

Richtig schwer finde ich, einen fertigen Text zu einem Song zu verarbeiten-will mir einfach nicht gelingen,)
Habe ein paar deutsche Texte die ich einfach nicht vertont bekomme;)....obwohl ich sie selber mal geschrieben habe ....komisch irgendwie.....kann auch am Deutsch liegen-liegt mir gesanglich nicht so wirklich....obwohl ich die Texte eigentlich gut finde...

Was ich aber oft mache, wenn mir ein Thema einfällt, zu dem ich vielleicht irgendwann gerne mal was schreiben möchte, dann mache ich ein Brainstorming dazu und notier mir das alles in ner Text-Datei,mehr nicht.Da wird nur inhaltlich gesammelt, aber noch nichts ausformuliert,es sei denn mir fallen gute prägnante Sätze ein.
Auf sowas kann ich später zurückgreifen-da hab ich inzwischen ne ganze Sammlung an Ideen.
 
  • Danke
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Also ich habe selten Text zu nem Lied geschrieben da ich nicht singen kann. Will das au niemandem zumuten.. aber bevor man ein Lied macht denke ich muss ein Konzept für den Aufbau her.

Bsp.
Intro - non vocal = kurz, was ist zu hören? Schüsse..
Text Start = was ist passiert, wann ist es passiert und warum
Refrain = hätte man es verhindern können? Worin liegt der Sinn? Wurde man Gewarnt und lies man es trotzdem nicht sein?
Konter Text = Sicht aus einer anderen Perspektive
+ Rechtfertigungsversuch
Refrain = hätte man es verhindern können? Worin liegt der Sinn? Wurde man Gewarnt und lies man es trotzdem nicht sein?
Text = Was ist los - man sitzt im Rettungswagen reflektiert das was geschah. Die Kugel war für den Sänger bestimmt und nun liegt sein Bruder auf dem Tisch. Wut, Zeifel innerer Konflikt.
Refrain Konter = hätte man es verhindern können? Worin liegt der Sinn? Wurde man Gewarnt und lies man es trotzdem nicht sein? Wurden Grenzen überschritten?
usw..

Hat man dann mal so das grobe Gerüst, nimmt man sich nen simplen gut klingenden Beat / Loop und konstruiert mal den Ablauf, in die Daw. Dann beginnt man zu Texten.

Freitag Abend Stuttgart an der Steige. Das Blut ist auf den Straßen und die Killer waren Feige. Es war nicht mehr als ein Spaziergang durch die Nacht. Die Mädels an der Hand niemand hätte es gedacht. Die Drohung klang fast lachhaft, doch dann fielen die Schüsse. Das ganze scheint so sinnlos genau wie seine Schlüsse.. usw..

Bin kein guter Rapper XD aber das was man dann hat passt man roh in das Muster ein. Achtet dabei auf Satz Trennungen und markiert sich die Stellen am Besten raus. Schneidet es so das man es leicht mit dem Beat arrangieren kann. Keep it Simple am besten nur 2 Spuren. Oder macht ne Variation eines Textes. Dabei ist ja pups egal wie viele Parts und Variationen man ausarbeitet solange es am Ende gut passt. Die einzelnen Parts kann man dann einpassen mit Übergängen. Breaks was auch immer. Hauptsache man ist im Takt Muster. Denn dann kann man auch probieren einen anderen Loop selber Geschwindigkeit ein zu setzen etz.

So arbeitet man sich dann vom Intro bis zum Schluss durch. Der Text ist dann stimmig. Man hat das Grund Thema und auch den Schluss. Kann dann anfangen den Rohmix weiter zu verwursteln. Zb. kann man eine Stelle einarbeiten in der ein Kleiner Junge (evtl. der Sohn des verletzten) ein Gebet spricht das sein daddy durch kommt. Gefolgt von dem Konter.

Wobei man halt klar sagen muss egal welches Genre ohne eine Musikalische Grund Idee find ich es schwer wirklich gute Texte zu erhalten. Die DISS Culture im Gangsta Style empfinde ich als wenig talentiertes Musikalisches können. Weil zu schnell was raus gehauen wird. Dabei ist doch das schöne an der Musik das man auch intelligente Texte schreiben kann die Tiefgang haben. Die wenn man sie hört bewegen. Darum ist die Wahl des Themas selbst bei Gangsta Getue enorm wichtig.

Und damit komm ich zu noch nem wichtigeren Punkt - Glaubwürdigkeit. Ich weis gar nicht wie oft ich schon gedacht habe: Was für Volltrottel rappen mich jetzt schon wieder übers Radio zu. Man hört ihnen an das die Texte total konstruiert sind. Null aus dem Leben geschrieben weil sie immer nur "Laber bla laber laber" Mein Haus meine Straße meine Stadt.. ja klar! Und diese verbale Stumpfsinnigkeit im Text in der sich alle nur selbst loben. Prahlen und Posen. Was soll der scheiß? Die haben doch nix worüber es sich wirklich zu reden lohnt. Dabei kann man solch einem Text Tiefgang verpassen. Wenn in einen der Refrains zb. die Freundin anfängt zu singen.. und man erklärt bekommt warum überhaupt geschossen wurde. Das es sich um zb. den Bruder handelte welcher aus fehl verstandener Ehre den Freund seiner Schwester abknallte. Keep it Real - keine Abgedrehten Inhalte. Sondern Zeitnahe Texte die einen Nerv treffen. Wie zb. zwischen einem Türkischen Mädchen und einem Syrischen Flüchtling die sich ineinander verlieben obwohl die Familie das nicht will.
Sowas richtig zu schreiben bedarf zwangsläufig eines Konzeptes. Es sei denn man ist wirklich so gut und schüttelt sowas einfach passend aus dem Ärmel.. Bringt auch nix wenn son Text dann von nem Deutschen "Weißbrot" wie man uns weiße deutsche gerne nennt gerappt wird. Und das natürlich ohne dabei irgendwie Rassistisch zu sein *hust*.

Egal ob man nun vom ersten Kuss, hemmungslosem Sex oder was auch immer einen Text schreibt - muss es passen. Real bleiben. Als DJ hat man verschissen wenn die Leute merken das da nur Heiße Luft dahinter ist - was anderes ist es DA auch nicht. Und da viele Rapper nicht in der Lage sind gute Texte zu schreiben - labern sie über sich selbst, und verkaufen sich als Checker. Und protzen mit Titten Fetten Beats und Prallen Ärschen. Damit HOFFENTLICH keinem Auffällt das ihr Text Substanziell nicht mehr als Dünnschiss Qualitäten aufweist.

Es reicht doch als Real aus wenn man einen Guten Text mit glaubwürdiger Story von einem glaubwürdigen Sänger Rapper was auch immer aufnimmt. Hat man sowas nicht, wird es auch nie wirklich ziehen.
Andererseits gilt für viele Genres auch das scheiß egal ist WAS gesungen wird - hauptsache es ist schön und man versteht es eh nicht. Die Musik und Stimme muss nur wunderschön klingen. Da kann man hardcore Satanistische Texte in altem Keltisch verstecken. Da eh kaum einer das sprechen kann landet es weils schön klingt wohl möglich auf Platz 1 der Charts.
Aber auch da hat der Produzent GENAU gewusst was er getan hat. OHNE Konzept kommt einfach nur Mittelmaß bei raus würde ich mal ganz hart sagen. Ok. nicht immer aber sehr oft.
 
...
//edit: sorry, falsches copy / paste
...
 
Boahhh, mit solchem feedback habe ich ja jetzt garnicht gerechnet.... ellenlange antworten hier.
Danke euch für die mühe
smil451c71f7edf7c.gif
 

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