Gibt es kompetente Stimmen, die die Jazharmonik kritisieren?

  • Ersteller smashingrock
  • Erstellt am
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Die Musik ist schon da.

Experimentell ist da nichts, das ist wohletabliert.
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Genau, und zwar seit ende des 19. Jahrhunderts durch den Blues.
 
Hey Smashingrock,

also mit der Musik und der Theorie ist es so, dass immer zuerst die Musik da war und sich dann die Theorie dazu gebildet hat. Die klassiche Kadenz beispielsweise ist schon im Kantionalsatz entstanden als die Musiker noch garnicht in Harmonien gedacht haben sondern in 4 unabhängigen Melodiestimmen.

Was den Jazz gegenüber der klasschen Harmonielehre angeht, so könnte man im Hinterkopf haben, dass es zu beginn des Jazz auch schon Arnold Schönberg gab und somit jede Dissonanz emanzipiert war.

Die Septimen und Nonen haben sich auch in der klassischen Musik erst nach und nach eingeschlichen. Das lief es aber immer so ab, dass diese Dissonanzen zuerst aufgelöst wurden bevor sich die Harmonie ändert. Ich glaube Debussy war der erste, der eine None gebracht hat und ohne sie aufzulösen die Harmonie wechselte. Ab diesem Zeitpunkt gab es dann also auch Nonenakkorde :) Sogar in der klasssichen Musik :)

Also die "normale" Harmonielehre gibt es eigentlich nicht. Klar gibt es Funktionstheorie und Stufentheorie, aber dann gibt es auch die Theorie von Franz Alfons Wolpert, die wieder ganz anders funktioniert.

Also ich bin noch nie einer Schrift begegnet, die die Jazzharmonik als falsch darstellt.
Hör dir mal was von Debussy an, dann hörst du wahrscheinlich auch dass das teilweise sehr jazzig klingt :)

Aber ich kenn das Problem, man liest irgendwas in nem Theoriebuch und meint dann zu glauben : "Aha, so wird das also gemacht". Aber das ist meiner Meinung nach nur die halbe Wahrheit :)
 
Jazzharmonik arbeitet mir Vierklängen und begründet mehr mit Leittönen, die normale Harmonik orientiert sich mehr an Konsonanzen, daher die Frage ob Jazz nicht vielleicht eher experimentielle Hamronik ist?

Wenn du so willst. Ich würde es anders formulieren, wie oben: Jazz nimmt sich in der Regel etwas mehr Freiheiten.

Das wäre dann aber etwas anderes als die Antwort auf deine Frage, ob die Jazzharmonik fehlerhaft sei oder ob jemand deren Falschheit behauptet.
 
Warum wird meine Frage als so abwegig gesehen wenn in der Jazzharmonik gar in der Tonika die Septime vorkommt, die als dissonant gesehen wird, aber in der "normalen" Harmonielehre nicht?

Jazzharmonik arbeitet mir Vierklängen und begründet mehr mit Leittönen, die normale Harmonik orientiert sich mehr an Konsonanzen, daher die Frage ob Jazz nicht vielleicht eher experimentielle Hamronik ist?

Die Musik ist schon da.

Experimentell ist da nichts, das ist wohletabliert.

Wenn irgendeinem Pseudo Klugscheisser die Septime nicht gefällt, dann hat er eben Pech gehabt.
Musik ist Gewöhnungssache.

Ich würde mich mit solchen Fragen nicht aufhalten, sondern eher studieren, was im Jazz alles möglich ist.


Danke klingt vernünftig!



Jazzharmonik arbeitet mir Vierklängen und begründet mehr mit Leittönen, die normale Harmonik orientiert sich mehr an Konsonanzen, daher die Frage ob Jazz nicht vielleicht eher experimentielle Hamronik ist?

Wenn du so willst. Ich würde es anders formulieren, wie oben: Jazz nimmt sich in der Regel etwas mehr Freiheiten.

Das wäre dann aber etwas anderes als die Antwort auf deine Frage, ob die Jazzharmonik fehlerhaft sei oder ob jemand deren Falschheit behauptet.


Ja, ich glaube damit hast du recht. fehlerhaft ist damit wohl falsch formuliert.
 
Also um die eingangsfrage mal direkt aufzugreifen:
"Gibt es kompetente Stimmen, die die Jazzharmonik kritisieren"...

wie sollte eine solche Kritik denn aussehen? "In der Tonika haben wir gleichzeitig Grund- und Leitton - damit ist da etwas falsch" ?.

Nee Jazz ist halt so... man könnte ihn so definieren. Es ist praktisch ausgeschlossen die Septime als falsch zu bezeichnen. Denn sie ist Stilmittel... das was die Jazzharmonik von der klassischen Musikschulharmonik unterscheidet ist eben das Stilmittel des Jazz. Bewertet man ein Jazzstück mit den Hebeln der klassischen Harmonik ist diese formell fehlerhaft, aber das wäre als wenn man einen Wissenschaftlichen Text für seine gehobene Sprache kritisiert... wie gesagt: Stilmittel.
 
hier ist ein sehr cooles Jazzstück mit geilen Harmoniewechseln, wie ich es mag.

da hört man auch, daß moderner Jazz eigenlich mit Blues nicht so viel gemein hat.

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Ich habe auf dem Flohmarkt ein Buch gekauft, das den Namen "Weltgeschichte der Musik" trägt und aus dem Jahre 1976 ist.

Es gibt Einblick in die Instrumente und Lieder verschiedener Kulturen. Da wird nichts an Intervallen o.ä. kritisiert, so fremd sie uns auch heute erscheinen mögen.

Und das WITZIGE an dem Buch (aus heutiger Sicht) ist, dass dort ganz wertfrei und ungeniert das Wort "####", welches hier nicht mal angezeigt wird, benutzt wird. Es handelt sich um das N-Wort, mit welchem wir einst auch Schokoküsse bezeichneten :)
 

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