Microtime

gutes Beispiel im Gesang:

-jnXwpuRo

even better:



Ernsthaft: Man muß das Timing genau also exakt fühlen, um dann hier und da Töne absichtlich zu spät zu setzen. Selbstverständlich ist das tempoabhängig - ähnlich wie bei der Triolengestaltung:
je langsamer desto ternärer, je schneller desto gerader.

p.s. Danke Soundkraft - genua :)
ich editiere in mit Rotstift.
 
Selbstverständlich ist das Tempoabhängig - ähnlich wie bei der Troilengestltung:
Oder beim Tippen auf dem Schreibgerät :D
Sorry...konnte nicht widerstehen :D

Edit:
p.s. Danke Soundkraft - genua

Genua schreibt man gross..glaub ich :D:D:D

Hör auf..ich hab Bauchschmerzen jetzt.
 
diese one minute jazz Gedöns ist ein Brei aus Versatz und bewusster Synkopen....nichts was man anstrebt; es klingt auch nicht lässig, sondern unerträglich..
 
Ein Drummer Alleine kann keinen Groove in den Song bringen, das kannste knicken.
Drum, Bass, Gitarren müssen zusammen ein groovendes Feeling erzeugen, das ist die Basis.
Der Rest ist Begleitung und füllt den Song.

Wie in Allem muss auch bei den Bandmitgliedern die Chemie stimmen, dann klappt es auch mit dem Groove und solche Fragen wie Mikrotiming kommen garnicht erst auf, das stellt sich von alleine ein.

Oder klingt eben scheiße wie Instrumentenfreak schreibt :D
 
...und Frank singt mutmasslich laid back...ich aber finde eher, dass er die zu singenden Worte einfach metrisch staucht, indem er lange wartet, dann die Zeile aber umso schneller und komprimierter zuende singen muss....im Studio Original haben die Silben und Wörter ihren korrekten Platz auf den Zählzeiten...;)
 
indem er lange wartet, dann die Zeile aber umso schneller und komprimierter zuende singen muss
Und genau DAS nennt man Microtiming :D

Angenommen in einem 4/4 Takt dauert jeder Schlag 1 Sekunde. Laid back (was ja nur eine Art des Microtimings ist) würde bedeuten, dass die 1 und die 2 genau sitzen (plusminus die paar Millisekunden, die der Drummer halt ungenau ist) und die 3 dann eben 100ms früher da ist (plusminus die paar Millisekunden, die der Drummer halt ungenau ist)...auf der 4 ists dann wieder genau.

Solche Dinge kann man beeinflussen - und es ist nicht als Synkope notierbar (es sei denn man schreibt 128stel auf) oder mit "largando" innerhalb eines Taktes notierbar. In der Klassik gibt es das als "Larghissimo, Large oder Grave". Es klingt dadurch "schwerer" ... in der modernen Musik nennt man das eben LaidBack. Kein Voodoo.
 
Ich auch mal zwei Beispiele:



Walzer ist ja 1, 2, 3. Aber was passiert da mit den Nachschlägen?
 
Noch was, wenn der Drummer zb, eine nicht so Bassbetonte und mehr klick in der Drum spielt, kann man den Bass mehr untenrum spielen lassen, die Gitarren dürfen dann auch etwas tiefer betont und eben so die Mitten, wenn Bass und E-Gitarre gut zusammen funktionieren (Soundauswahl / passende Zerre) geilt das auf beim Spiel das bringt automatisch Feeling.
Dazu muss man sich aber auch als Basser auf den Gitarren Sound des Kollegen aufgeilen können und umgekehrt. Man merkt doch wenn sich Instrumente gut gegenseitig unterstützen, die Anschläge stimmen es verschmilzt es grooved.

Wenn man aber nur für sich und an sein Instrument denkt wird das nie was werden mit Feeling und Groove.
 
Ja, Frank ist eher rubatös.
Trotzdem - hier und da ist exaktes inneres Timing Voraussetzung.
Beides ist Gefühls- und tempoabhängig und es läuft irgendwie darauf hinaus - was ich hier nehme, muss ich an anderer Stelle zurück geben. Eigentlich empfinden alle alles sehr exakt. Weil das aber furchtbar langweilig ist, werden kontrollierte (nicht berechnete sondern gefühlte) Ungenauigkeiten gespielt, bis es wieder interessant ist.

Euer OOvy the GrOOvy
smil451c70cce146f.gif
 
Als der Basser und der Drummer gemeinsam aus dem Fenster sprangen, sagte letzterer kurz vor dem Aufprall: "Du, jetzt sind wir wenigstens einmal im Leben zusammen." - *ka-tock*.
 
Als der Basser und der Drummer gemeinsam aus dem Fenster sprangen, sagte letzterer kurz vor dem Aufprall: "Du, jetzt sind wir wenigstens einmal im Leben zusammen." - *ka-tock*.

Wobei ich glaube das der Drummer da ein MÜH schneller aufgeprallt ist :D
 
Als der Basser und der Drummer gemeinsam aus dem Fenster sprangen, sagte letzterer kurz vor dem Aufprall: "Du, jetzt sind wir wenigstens einmal im Leben zusammen." - *ka-tock*.

Schlagzeuger beim Psychiater:
So, jetzt erzählen Sie doch mal in aller Ruhe, was haben Sie für ein Probl"TIMING!"
 
Ich hörte da eher ein "Ka Bumm"
Bei schlecht eingestelltem Delay und Compressor sogar
"KRA WUMM"
Dann eine Microtime später kam noch der Trompeter geflogen, der sich rückwärts aus dem Fenster lehnte
"Kra Wumm ... Pfff"
 
:D

Sagt der Drummer zum Basser.

Warum immer iiiiIIIch !
 
Wir haben hier kürzlich mit einem Drummer gespielt, der meinte, wir sollten alle knallhart straight spielen und er macht das mit dem Groove.

Viele Drummer machen das gerne in dem sie vor oder hinter dem Click spielen. Damit können sie mehr Drive erzeugen bzw. alles etwas smoother. Der Drummer von Billy Idol (der auch für viele Bands den Drummer macht) wendet diese Technik sehr gerne an.
 
@Oove
Sehr schönes Beispiel gerade von Frank.
Viele seiner Gesangsaufnahmen würden heute gar nicht mehr so einfach durchgehen.
Der Mann hat sich einen feuchten Kehricht über auf die eins oder drei oder was auch immer zu singen.
er hat das Wort Timing als Sänger wirklich begriffen.
Es gibt Aufnahmen von ihm da bleibt mir die Spucke weg so fein und musikalisch ist sein Timing.

In Sachen auf Kante spielen "Dead or alive" muss man immer wieder John Henry Bonham nennen.
Was der Mann eingespielt hat, und jeder Schlag könnte in die Hose gehen (wirklich zu spät und dann klingt sch*****) Aber das passierte einfach nicht.

Gerade auf den neuen Remastered Alben zu hören. Da gibt es einen Outtake mit nerviger eCembalo Begleitung (gut das sich später Jones anders entschieden hat ;) des Songs "In The Light" , aber man hört viel besser Bonhams Pattern.
Das ist auf allerletzter Kante, Kante zum Abgrund (wie es Bonham Verehrer Dave Grohl oft nannte) gepielt.
Einfach unglaublich. Als Gitarrist hat man, wenn man rhythmisch fit ist, alle Möglichkeiten, was Jimmy ja genutzt hat.

Microtiming hin und her, das ist extrem gutes Talent, wenn dann das so kommt wie es kommt.

Ich danke allen, dass es keine Quantisierung zu Led Zeps Zeiten gab (gilt auch für Beatles, Who, Jimi Hendrix, und Co.)
 
ich danke dem universum für diesen thread allein fürs kennenlernen des wortes "rubatös" :) :) :)

microtiming ist eine vielschichtige angelegenheit. kann man so irre viel drunter zusammenfassen, dass es als begriff beinahe schon bisschen beliebig ist.

aber klar, gibt da viele varianten. wir hatten z.b. grad einen song live, bei dem der drummer eisenhart und minimalistisch auf den klick gehauen hat, und damit dem bassisten die vorlage gab, komplett den groove zu steuern, da sämtliche ghostnotes und synkopen ausschliesslich dem bassisten "gehörten". war ein fest der guten laune. und geht natürlich auch andersherum.

generell finde ich persönlich es immer einfacher, wenn klar verabredet ist, wer der time-giver ist, und wer die lizenz zum microtiming-schabernack hat. wenn alle gleichzeitig versuchen, die microtiming-götter zu sein, wird das oft unangenehm, das funktioniert nur in sehr spezifischem musikalischem kontext. aber dinge wie "X zieht, Y bremst", sowas macht schon spass.

und dann ist da natürlich noch die klassik. als pianist ist microtiming eines der essentiellsten werkzeuge zum erzeugen einer prägnanten phrasierung. da machen millisekunden den unterschied zwischen weltschmerz, banal und pompös aus. streng genommen ist das klavier rein technisch gesehen ein percussion-instrument, wie strawinski (der wars glaub ich) mal berühmterweise provokativ geäussert hat. die hohe kunst der phrasierung, bei der man aus dem instrument eine singende qualität herausholt, ist streng genommen nur über die parameter timing und dynamik herstellbar.

das wär ein ziemliches problem, wenn es microtiming "nicht gäbe" oder das nicht kontrolliert einsetzbar wäre, wie hier stellenweise behauptet wurde :)

privatmeinung am schluss: die grössten microtiminggötter sind meistens diejenigen, die eigentlich den eindruck erwecken, als täten sies gar nicht. ein rubinstein z.b. spielt am klavier in der regel ausgesprochen straight. aber halt eben eigentlich doch nicht. durch seinen sparsamen (und unfassbar gekonnten) einsatz entwickelt der mann eine unglaubliche würde und kraft, bei der im direkten vergleich deutlich "rubatösere" (hahahaha danke nochmal) pianisten wie geschmacklose lackaffen wirken und trotz viel dolleren phrasierungseskapaden nichtmal in die nähe der ausdruckskraft des minimalistischen rubinstein kommen.

bei drummern isses ähnlich. da gibts diese sorte, die diesen laidback-ness-fetisch haben und gerne schonmal prinzipiell die snare bisschen hängen lassen. oftmals ists genau diese sorte, zu denen es einem tendenziell schwerer fällt, als mitmusiker zu "locken", was zu der lustigen feedbackschleife führt, dass genau diese musiker sich dann dazu ermutigt sehen, sich als timinggrossmeister aufzuspielen und andere drüber zu belehren.

und dann gibts im gegensatz dazu die sorte drummer, zu denen man einfach automatisch lockt. und wenn die den swingfaktor unauffällig ein paar prozent erhöhen, erhöht man instinktiv mit.

ich bleib dabei: die wahren microtiming-götter sind diejenigen, bei denen es einem gar nicht erst auffällt.
 
Hier mal ein Vergleich

Erst später Bass dann tighter Bass:



Früher hätte ich dem Bassisten an den Hals springen können wenn er so gespielt hätte, inzwischen mache ich es selber so. Klingt besoffen oder?
 

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