nur paar anmerkungen
1. du musst nicht in jeden kanal dasselbe UAD plugin packen, das ist ja irrsinn. du kannst auch irgendein delay-plugin mit sample präzision nehmen (z.b. analogx sampleslide, kommt aus derselben zeit wie paris und harmoniert damit sehr gut) und dir dort presets für den latenzausgleich speichern. oder du ziehst einfach nur die entsprechende spur im arranger weiter nach links - das kann paris allerdings nur in millisekunden-auflösung, ist also keine option z.b. bei drums wo man sich ohne samplepräzision phasenprobleme einfangen könnte
2. dass die paris plugins "wie ein DP4 klingen" stand zwar in allen broschüren, ist jetzt aber nicht so ganz die wahrheit. also erstens ist der ESP2 chip nicht der aus dem DP4 (+ASR10, EPS16, TS10 usw), sondern aus dem späteren DP pro (+ASRX, Fizmo, MR Rack usw), wichtiger aber zweitens: viele paris plugins sind natürlich deutlich simplere varianten. etwa wurde der paris compressor so designt, dass man ihn mindestens 16mal pro karte öffnen kann, und damit natürlich ein deutlich schlichterer algorithmus. wirkliche eins-zu-eins replika vom DP pro kriegst du nur mit den portierungen von mike audet, der diverse highlights aus dem ensoniq-portfolio portiert hat (leider auf paris - man könnte die nämlich übrigens auch auf VST übersetzen und dann klanglich identisch hunderte von instanzen laufen lassen, noch so ein punkt wo ich denke dass es schade ist dass mike audet, der auf dem kompletten archiv der oftmals grossartig klingenden ensoniq-algorithmen sitzt, so fixiert auf paris ist). diese ports fressen dann in der regel einen grossteil der leistung einer karte - klingen aber dafür auch wirklich sehr lecker
3. du nimmst 48 audiokanäle auf?? das heisst, du hast 3 MECs an paris dranhängen? alter schwede, krass
aber klar, das ist dann natürlich ein potentes setup, da müsste man um das in der modernen nativ-welt nachzubauen durchaus einiges an geld in die hand nehmen. die inputs sind dabei noch gar nicht so das problem (ich hab mit zwei RME raydats auch 64 ins), sehr wohl aber die wandler, da kommt natürlich einiges zusammen, und da ist so ne gut klingende 8in MEC karte zum hinterherwerf-preis auf jeden fall ein guter deal mit lecker klang. super wärs natürlich, wenn mike audet es schaffen würde, seinen asiotreiber so zu schreiben, dass man alle seine inputs in *einer* MEC vereinen könnte, dann würde ich meine paris i/os auch nochmal aus dem schrank holen - das dürfte aber an der EDS karte scheitern, die glaube ich nur 20 streams (jeweils in/out) pro instanz packt.
4. deine geliebten paris plugins wirst du auch mit asiotreiber in cubase nicht nutzen können. ausser mike schreibt noch einen übersetzungslayer mit dem er an die chips kommt. das wäre allerdings ziemlich von hinten durch die brust ins auge
ich hoffe ja sehr, dass er eines tages ein einsehen hat und stattdessen einfach direkt auf VST portiert. der sitzt da echt auf einem unglaublichen goldschatz, meines wissens hat er alle quellcodes von chuck duffy bekommen, und der hatte tatsächlich sämtliche ensoniq-algorithmen inklusive allen klassikern aus DP4, ASR, EPS, und damit auch so geniale meisterwerke wie den waveboy-filter für den ASR, der bis heute für meine ohren zu den bestklingenden digitalen resonanzfiltern ever zählt...oder der voder, bis heute des beste formantfilter-algorithmus ever...oder die ganzen ultra sexy kaputnik lofi-algorithmen um den ASR in einen mirage zu verwandeln, die für meine ohren immer viel geiler klangen als die VST bit-/samplerate reducer, die man so findet. *seufz*
5. wenn du in paris nur recordest und dann in cubase mixt, dann kannst du natürlich in der tat einen grossteil der paris-schwächen umschiffen. allerdings stelle ich mir den file-umzug ziemlich umständlich vor. da ja nun OMF nur mit extra-übersetzung funktioniert, 24bit nur mit paf-files geht, diese keine timestamps haben usw...ich hab am ende letztlich doch meistens einfach in stereopaaren gebounct wenn ich nochmal ein altes paris-projekt nach cubase, äh, migrieren wollte. schweinearbeit. auch hier denke ich halt, mensch, der mike audet hat doch grosse teile von paris reverse engineert, das müsste für den doch ein leichtes sein, einen paris-project-translator zu schreiben so dass man einfach ein paket 24bit broadcast wavs mit timestamp bekommt, dann wäre das mega luxuriös und würde paris als recording-system nochmal so richtig sinnvoll machen. aber nööö...lieber noch nen chorus ausm DP pro auf paris portieren für die 300 leute, die weltweit noch mit dem system arbeiten...
...wie gesagt, schon weird was für ne loyalität dieses system in manchen ausgelöst hat. habs ja auch sehr geliebt, aber man kanns auch übertreiben
wills dir aber nicht verderben. wie gesagt, die 8er inputkarten sind definitiv ein schnäppchen, und mit asio erst recht. keine frage.