Mastering von 2 Tracks

  • Ersteller Dimitrirec
  • Erstellt am
Ein guter Kollege und Engineer-/Produzent (mit Gold-Alben und pipapo) hat mir mal gesagt: "Mastern ist extrem überbewertet". Mit einem Augenzwinkern zwar aber er wollte darauf hinaus, dass ein guter Mix auch ohne Master leben und funktionieren kann.

Naja, Mixing ist genauso überbewertet; ein guter Song kann auch ohne Mix leben und funktionieren... ;)
Oft sogar ohne jegliche tontechnische Arbeit.

Gute Musik brauch überhaupt gar nix von dem über das wir uns hier Tagein Tagaus unterhalten. Technik ist für viele hier der Aufhänger zum Musikmachen, aber wirklich brauchen...?

Ich hab neulich für ein Forenmitglied ein Albummastering gemacht, wo auf ausdrücklichen Wunsch die Arbeit "nur" aus kritischem Durchhören/Absegnen, dem Leveling der Tracks zueinander und dem Ausspielen für die verschiedenen Distributionsformate bestand.
Ohne Mastering gibts halt in den allermeisten Fällen keinen Release
 
Die feine Stimme gehört Robert Müller aus Zürich, hab ich bei einem gemeinsamen Gig mal angesprochen ob Er auf sowas Bock hätte. Klasse Typ! Fährt sonst eher die Rock-Schiene...

Instrumentals sind von mir, Drums, teils Percussion und Gitarre wurden live eingespielt.
Rest mit Synths und Samples. Genauer weiss ich es nicht mehr ist von 2012.
Da es mir immer noch sehr gut gefällt hab ich die 2 Tracks mal endlich fertig gemacht.
Veröffentlicht wird voraussichtlich nur über https://www.igroovenext.com/?currency=chf
und die Stellen es dann auf I-Tunes Spotify etc.

Vier Jahre ist ne lange Zeit für 2 Tracks :D Ich hoffe ihr macht mehr davon.
 
Hier eine Version von mir:




smil4904f5fa0d216.gif
 
des Masters zweiter Teil,. diesmal mit Lautsprechern

 
Der zweite Song ist sehr viel schwerer zu mastern, wie ich finde. Speziell in den lauten Passagen ist es schon ziemlich totkomprimiert. Und es zeigt mir wieder einmal, dass alles was in einen Limiter gemischt wurde, für´s Mastering ziemlich ungtauglich ist. Der Spielraum, um noch sinnvolle Veränderugen vorzunehmen, ist nur noch sehr klein..
 
Ich weiß nicht, ob es die erste Regel ist, aber eine der ersten ist es sicherlich: Als Mastering Engineer muss man entscheiden/unterscheiden können, ob etwas anders gemacht werden MUSS oder wenigstens SOLLTE, weil es technisch bzw. musikalisch "schlecht" ist, oder ob man es selbst aufgrund des eigenen Geschmacks/der eigenen Vorlieben anders machen WÜRDE.

Ich kann nicht ganz verstehen, warum hier scheinbar viele meinen die Songs auf Gedeih und Verderb durch alles was das Arsenal hergibt mangeln und somit verwursten zu müssen. Wenn ich lese, dass x Prozessoren angewendet werden und teils mit extremen Einstellungen, Stichwort "7dB boosten", dann frage ich mich, ob das Anliegen vielleicht falsch verstanden wurde und man es als so eine Art "Remix-Wettbewerb" interpretiert hat. :)
 
Der zweite Song ist sehr viel schwerer zu mastern, wie ich finde. Speziell in den lauten Passagen ist es schon ziemlich totkomprimiert. Und es zeigt mir wieder einmal, dass alles was in einen Limiter gemischt wurde, für´s Mastering ziemlich ungtauglich ist. Der Spielraum, um noch sinnvolle Veränderugen vorzunehmen, ist nur noch sehr klein..

???

der zweite Song klingt dynamischer als der erste im lauten Part.
 
Ich weiß nicht, ob es die erste Regel ist, aber eine der ersten ist es sicherlich: Als Mastering Engineer muss man entscheiden/unterscheiden können, ob etwas anders gemacht werden MUSS oder wenigstens SOLLTE, weil es technisch bzw. musikalisch "schlecht" ist, oder ob man es selbst aufgrund des eigenen Geschmacks/der eigenen Vorlieben anders machen WÜRDE.

Ich kann nicht ganz verstehen, warum hier scheinbar viele meinen die Songs auf Gedeih und Verderb durch alles was das Arsenal hergibt mangeln und somit verwursten zu müssen. Wenn ich lese, dass x Prozessoren angewendet werden und teils mit extremen Einstellungen, Stichwort "7dB boosten", dann frage ich mich, ob das Anliegen vielleicht falsch verstanden wurde und man es als so eine Art "Remix-Wettbewerb" interpretiert hat. :)

Wurde ja alles schon von Akai gesagt.

Wie auch immer diejenigen, die hier erfreulicherweise abliefern etwas einschätzen: Am Ende muss der Fisch dem Kunden schmecken. That's it. Unter den Einreichungen ist sicherlich etwas dabei oder TE entscheidet sich, neu zu mischen.

Eine Idee, die mir gerade kommt: Man könnte einen der beiden Songs für den Mixcontest öffnen. Der Gewinner darf auch den zweiten mischen. Danach externes Mastering bei Akai oder Karumba. Allerdings wird das der TE vermutlich eher nicht wollen - toll fürs Forum wäre es jedoch allemal.
 
Eigentlich wollte ich mich hier raushalten, aber so schlecht wie der Mix hier geredet wird und was hier sonst noch so an heißer Luft produziert wird, reißt einem dann doch ein wenig die Hutschnur.

Hat der Mix Schwächen? Vielleicht. Vor allem wahrscheinlich geschmackliche. Ich denke nicht, dass 99 Prozent der Leute hier im Forum auf dem Niveau mischen. Klar kann man jetzt der Meinung sein, dass es vielleicht etwas dynamischer zu Werke gehen könnte und dass die lauten Stellen mehr aufgehen könnten. Aber ist das wirklich im Sinne der Tracks und des Künstlers?

Eine Frage, die sich vielleicht im Gespräch mit der Künstler klären ließe und dann wahrscheinlich eine Mixrevision zur Folge haben müsste, da im Mastering nur sehr ungenügend zu lösen. Ok. Einzusehen und auch zu hören. Aber vielleicht sollen die Stücke ja auch genau so sein, wie sie sind? Eher auf einem Level und mit subtilen Engergieänderungen, die durch Instrumentierung und Arrangement vermittelt werden. Und ohne dynamischen Holzhammer? Die Wirkung wäre auf jeden Fall eine deutlich andere. Möglicherweise in den Ohren einiger eine bessere. Aber vielleicht ja gar nicht die gewollte?

Sich bei Mastering soweit über den Künstler zu erhöhen, dass man meint, sagen zu können, dass ein Mix anders sein muss um gemastert zu werden, habe ich persönlich im professionellen Umfeld noch nie erlebt. Sicher spricht man über Eindrücke und Mixentscheidungen, aber das ist immer ein Zwiegespräch und keine Einbahnstrasse im Sinne. Der Mastering Guru erzähl dem Mischer wo es lang geht.

Und der Schwachsinn, dass ein Mastering Ingenieur einen Mix mit Summenlimiter ablehnen würde.

Absoluter Unfug. Es gibt genug Mischer im Top-Segment, die extensivste Summenbearbeitungen inkl. Limiting am Start haben und wollen, dass es eben genauso klingt. Und da würde niemals jemand sagen. Hej lieber Tschad. Jetzt nimm mal schön Deine Summenbearbeitung runter und dann lasse ich mich von meiner Wolke herab und mastere das auch für Dich. So ein Unsinn.

Klar sind die Bearbeitungsmöglichkeiten eingeschränkter, je stärker die Summe schon dynamisch bearbeitet ist. Aber so läuft der Job nun mal. Das letzte Album was ich zum Mastering abgegeben habe war auch schon limitiert. Und da wurde nix moniert oder abgelehnt. Denn das sollte in Absprache mit den Künstlern eben genauso klingen und dann ging es nur noch um minimale Anpassung und die Bereitstellung auf verschiedenen Medien. Und um eine unabhängige Kontrolle.

...ach ich höre jetzt lieber auf, dass reicht so schon für nen mega Shitstorm
 
Na dann warten wir mal ab, wie sich der TE entscheidet. Guter Beitrag HSL.

Mixcontest zu einer Nummer wäre jedenfalls topp so aus Fun.
 
Eigentlich wollte ich mich hier raushalten, aber so schlecht wie der Mix hier geredet wird und was hier sonst noch so an heißer Luft produziert wird, reißt einem dann doch ein wenig die Hutschnur.

Hat der Mix Schwächen? Vielleicht. Vor allem wahrscheinlich geschmackliche. Ich denke nicht, dass 99 Prozent der Leute hier im Forum auf dem Niveau mischen. Klar kann man jetzt der Meinung sein, dass es vielleicht etwas dynamischer zu Werke gehen könnte und dass die lauten Stellen mehr aufgehen könnten. Aber ist das wirklich im Sinne der Tracks und des Künstlers?

Eine Frage, die sich vielleicht im Gespräch mit der Künstler klären ließe und dann wahrscheinlich eine Mixrevision zur Folge haben müsste, da im Mastering nur sehr ungenügend zu lösen. Ok. Einzusehen und auch zu hören. Aber vielleicht sollen die Stücke ja auch genau so sein, wie sie sind? Eher auf einem Level und mit subtilen Engergieänderungen, die durch Instrumentierung und Arrangement vermittelt werden. Und ohne dynamischen Holzhammer? Die Wirkung wäre auf jeden Fall eine deutlich andere. Möglicherweise in den Ohren einiger eine bessere. Aber vielleicht ja gar nicht die gewollte?

Sich bei Mastering soweit über den Künstler zu erhöhen, dass man meint, sagen zu können, dass ein Mix anders sein muss um gemastert zu werden, habe ich persönlich im professionellen Umfeld noch nie erlebt. Sicher spricht man über Eindrücke und Mixentscheidungen, aber das ist immer ein Zwiegespräch und keine Einbahnstrasse im Sinne. Der Mastering Guru erzähl dem Mischer wo es lang geht.

Und der Schwachsinn, dass ein Mastering Ingenieur einen Mix mit Summenlimiter ablehnen würde.

Absoluter Unfug. Es gibt genug Mischer im Top-Segment, die extensivste Summenbearbeitungen inkl. Limiting am Start haben und wollen, dass es eben genauso klingt. Und da würde niemals jemand sagen. Hej lieber Tschad. Jetzt nimm mal schön Deine Summenbearbeitung runter und dann lasse ich mich von meiner Wolke herab und mastere das auch für Dich. So ein Unsinn.

Klar sind die Bearbeitungsmöglichkeiten eingeschränkter, je stärker die Summe schon dynamisch bearbeitet ist. Aber so läuft der Job nun mal. Das letzte Album was ich zum Mastering abgegeben habe war auch schon limitiert. Und da wurde nix moniert oder abgelehnt. Denn das sollte in Absprache mit den Künstlern eben genauso klingen und dann ging es nur noch um minimale Anpassung und die Bereitstellung auf verschiedenen Medien. Und um eine unabhängige Kontrolle.

...ach ich höre jetzt lieber auf, dass reicht so schon für nen mega Shitstorm
Ich melde mich mal zu Wort, weil diese ganze Summenlimiterdiskussion ja irgendwie auf meinem Mist gewachsen ist und einige meinen Post wohl überinterpretieren: Natürlich lehnt niemand, auch ich nicht, einen Mix ab, nur weil der durch einen Limiter gelaufen ist. Bis auf MP3 nehme ich alles was mir der Kunde anbietet.
Trotzdem ist es mEn sehr häufig nach so, dass ein Summenlimiter das Potential des Masterings oft (unnötig) beschneidet. Und es ist häufig sehr erhellend mal beide Varianten zu probieren.
Mit diesem Erfahrungswert darf jetzt jeder machen was er will. :)

PS: da du Tschad ansprichst; ich hab mich relativ intensiv mit Brian Lucey (der regelmässig für ihn mastert) ausgetauscht und auch er spricht sich definitiv dafür aus, den (digitalen) Brickwall nicht schon zum Mixbestandteil zu machen.
Gerade die analoge Chain reagiert da einfach meist deutlich unsensibel drauf.
Jede andere Form der Summenbearbeitu g gehört aber definitiv zum Mix und hat da auch zu verbleiben. Mit das schlimmste für einen ME ist eine schonmal erfolgte Summenbearbeitung nachzubasteln (a la " deine Geräte sind bestimmt viel besser, mach mal so und so...")
 
Trotzdem ist es mEn sehr häufig nach so, dass ein Summenlimiter das Potential des Masterings oft (unnötig) beschneidet. Und es ist häufig sehr erhellend mal beide Varianten zu probieren.

Das unterschreibe ich mal.. zumal hier schon echt gut laut gemacht wurde.
..ansonsten finde ich die Mixe sehr nice!
 
Sorry wenn das jetzt falsch verstanden wurde. Ich plädiere auch dafür eher ohne Limiter im Mix zu arbeiten. Ich mache das auch. Beim angesprochenen letzten Projekt ist der auch zum Schluss dazu gekommen, weil die Künstler zusammen mit mir einen fertigen Sound kreieren wollen.

Also auf jeden Fall sind die Möglichkeiten des Masterings größer ohne Summenlimiter und auch im Mixing beschneidet man sich oft eher selbst. Aber manchmal ist der halt einfach Mittel zum Zweck und soll zum Sound gehören und dann muss damit halt weitergearbeitet werden.
 
Klar, erlaubt ist was gefällt. Der "Sound" sollte nicht erst im Mastering kreiert werden.
Aber ich weiss nicht, ob so eine spezielle kreative Aktion nicht lieber von jmd initiert wird, der schon verschiedenste Releases hatte und auch schon intensiv mit verschiedenen Masteringhäusern zusammengearbeitet hat, um die Tragweite seiner Entscheidung auch wirklich abschätzen zu können.
Ausserdem hängt vieles aucvh davon ab, wie das nachfolgende Mastering gestaltet werden soll. Es muss ja nicht immer um Eingriffe in den Mix gehen (obwohl das bei 98,58% aller Anfragen die Norm ist bei mir).

Ich mach relativ regelmässig Re-Masters für die Veröffentlichung auf Vinyl. Teilweise stehen da halt nur noch die CD-Releases als Quelle zur Verfügung. Geht oftmals erstaunlich gut. Ich habe leider allerdings auch schon viel Gegenteiliges erlebt.
Was ich in meinem ersten Post ansprach war ja auch mehr auf ein generelles "Überprocessing" gemünzt. Der Summenlimiter kann Teil dieses Problems, muss aber beileibe nicht.
Mich als ME, in Interaktion mit dem Kunden, hätte einfach interessiert, wie es sich mit einer weniger stark prozessierten Mix-Variante verhält im Mastering.

Diese ständige Rumgenöle und Aufgehänge an marginalen Details und Befindlichkeiten kennen wir beide doch zu gut aus der Mischmaschine. Darauf gebe ich nix und würde das unter "hauptsache auch wieder was zum Thema gesagt" verbuchen...
Mit der Realworld betreffs kommerzieller Releases haben solche Dinge eigentlich nix tun, reine Forengeburten mMn. Einfach weils geht...

Ich mastere gerade ein 4-fach Album mit deutschsprachigem Hiphop, wo jeder einzelne Mix hier im Forum mannigfaltig zerissen werden wuerde. Wird trotzdem (oder gerade deswegen) ne richtig geile Scheibe. Some just do and some still laber only.
 
 

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