Pegelspitzen

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melisma

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Hallo,

ich habe immer einzelne Pegelspitzen, wie im Beispiel, und weiss nicht wie ich damit am besten umgehe, um den Gesamtpegel zu erhöhen.

Pegel hoch und Limiter machen lassen ?
Mehr Kompression ?
Mit Lautstärkeautomation die Spitzen absenken und dann höher fahren ?

Wozu kann mir geraten werden ?

Es handelt sich übrigens um sinfonische Orchestermusik.
 

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Ist dir die Dynamic generell zu hoch? Wie viel lauter soll es werden? Muss es lauter werden?

Bei Orchestermusik oder überhaupt Klassik habe ich wenig gute Erfahrungen mit Limiter oder Kompressoren auf der Summe (wenn sie nicht eher dezent und überlegt eingesetzt wurden).

Also ich würde lieber wenn es möglich ist im Mix daran arbeiten.

Alle Methoden die du angeführt hast können je nach Material funktionieren, alle zusammen in feinen, geringen, aufeinander abgestimmten Maß wird dir das beste Ergebnis zeigen. Aber auch hier würde ich alles was möglich ist im Mix erledigen.

Auch eine Diagnose ohne das Material zu hören ist sicherlich schwierig.

LG Gerry
 
Nun ich kann nur berichten, wie ich es handhabe.

Sicherlich kann man jetzt in mühevoller Arbeit Spur für Spur abfahren um diese übermäßigen Transienten, die meistens im Percussiven Bereich zu finden sind aufzuspüren.

Für mich habe ich eine Methode gefunden, die vielleicht umstritten ist und gerade bei anspruchsvoller klassischer Musik nicht so üblich ist.

Mit einem guten präzise arbeitenden Peak Limmiter ganz weich die Pegelspitzen eliminieren lassen.

Der GPP1 von Kjaerhus Audio, mittlerweile Freeware macht das ausgezeichnet.
Mit dem Preset Warm PeakPression erreicht man genau das, was man will.

Es gibt ihn leider nur als 32 Bit Version, aber das tut für diesen wichtigen Zweck keinen Abbruch.

Es ist sicherlich auch nur meine Erfahrung, und muß nicht allgemein gültig sein.

Liebe Grüße
Cherry50
 
Wenn man dem Wellenbild und der Skalierung trauen kann, schätze ich das zu ca. 2,5 db mit dem Limiter stupfen kannst ohne das man das hört.

Soweit es dir tatsächlich nur um die Spikes geht.

Wenn du eine bessere Durchhörbarkeit brauchst, kannst du es und/oder mit einer Parallelkompression und Faderautomation probieren.
Das hängt nicht zuletzt auch von deinen ästhetischen Vorstellungen ab.

Ich persönlich tendiere da eher zum Fader oder Lautstärkenautomation.

Ohne es hören zu können ist das aber, wie immer, leider auch nur Kaffeesatzleserei meinerseits :)
 
Hi melisma :)


sinfonische Orchestermusik

Einen gut arbeitenden Limiter draufsetzen ( einer der nach dem limitieren ne Runde Welle darstellt, keine abgefrässte ) damit du keine Overshots / Clippings hast und nur das ! Damit kannste dann bis auf -0,5 dB an Digital 0 das Signal gefahrlos ansteuern...

Es ist Klassik... Kein Electrogemüse oder Heavy Frässmetal ;-)

Der Mix kann durch Faderautomation unterstützt werden um die Dynamik und Dramatik im Stück zu steuern....

Der Dynamikbereich insgesamt ist völlig okay...

Eine mittlerweile normale Summenbearbeitung mit Maximierer, Limiter und Kompressor, sowie Exciter etc. fällt flach... man muss bei Klassik höllisch aufpassen...

Hatte selber schon den Fall... bekam die zig Einzelspuren ( alles Samplespuren.. nix Echtes ) angeliefert und als Vorlage ein Sample aus "Herr der Ringe" mit dem Satz... " so soll der Track klingen...

Na super...

LG.
 
... einzelne Pegelspitzen, (..) sinfonische Orchestermusik. (..) Gesamtpegel zu erhöhen.

In den bescheidenen Antworten fühlt man ja richtig die Ehrfurcht vor sinfonischer Musik.:)
Ich schließe mich @sffischer's Fragen in folgender Reihenfolge an:

- Muss es lauter werden? (1)

- Wie viel lauter soll es werden? (2)

Sinfonische Musik soll IMHO naturbelassen klingen. Amplitudenspitzen sind grundsätzlich Teil des aufgenommenen Audiosignals. Sie können aber auch beim Mix entstehen. Wenn das Master laut genug ist sehe ich keinen Grund sie zu stauchen.

zu 1) Als Richtwert für die Loudness (Pegelung) im Master klassischer Musik empfiehlt z.B. die EBU R.128 einen Zielwert von -23 LUFS (file-basiert). Die Messung funktioniert mit dem hier schon vorgeschlagenen freeware Tool "R.128GAIN" recht gut. Ausserdem liefert Dir das Tool nicht nur Sample-Peaks sondern True-Peak-Werte, die sonst unerkannt zwischen den Samples auftreten.

Es lässt sich nun diskutieren ob der Zielwert zu niedrig angesetzt ist. Nach meiner Erfahrung sollte er aber keinesfalls über -18 LUFS (bei Pop/Rock) liegen um unnötige Kompression zu vermeiden.

zu 2) Ist die Loudness zu gering, die (einzelnen) True-Peaks aber schon am Clipping-level, dann würde ich verfahren wie @cherry50:

Mit einem guten präzise arbeitenden Peak Limmiter ganz weich die Pegelspitzen eliminieren lassen.

Kompressoren haben in der Summe IMHO nix zu suchen. Bei der Bearbeitung von Amplitudenspitzen richten Regelverstärker generell mehr Schaden an als ein weicher Clipper und verschleiern die 'Durchsichtigkeit'.

.... Diagnose ohne das Material zu hören ist sicherlich schwierig.
Genau.

Aber die Beschaffenheit der Spitzen (Frequenz) kann auch Aufschluss geben über mögliche Bearbeitungsweisen. So würde z.B. bei einzelnen zeitlich sehr kurzen Spitzen (>10kHz) auch hartes Klippen kaum hörbar.

Viel Erfolg @melisma, gib uns mal ein Ergebnis bekannt. :jawohl:
AP

------------------
Der Dynamikbereich insgesamt ist völlig okay...
Hast Du das aus dem Screenshot erkannt, @rauschkiller? 8-)
 
Vielen, vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Da es mir wirklich nur um die Spikes geht, werde ich die Ansätze Limiter und Automation mal weiterverfolgen und vergleichen.
 
Seit wann ist der Kjaerhus GPP Freeware und wo soll es den geben?
 
Hi AudioPurist :)


Hast Du das aus dem Screenshot erkannt, @rauschkiller?

Der Screeshot gibt an, das die leisesten Pegel, bei ca. -36 dB liegen und die lautesten zwischen -6 und -3 dB ( 30 - 33 dB Dynamik ) . Somit für den Hausgebrauch okay, denke ich...

Klar richtig aufgenommene Klassik hat einen grösseren Dynamikumfang ( einzelnes Ping von der Triangel bis vollem Einsatz von X Leuten )

Aber soo...

LG.
 
Das ist aber mal eine lustige Rechnung.
 
Ich würde es wie lm18 schon geschrieben hat entweder mit einer sanften Faderautomation versuchen.
Oder nur an diesen Stellen vorsichtig mit einem Multibandkompressor reinfahren und mir die Frequenz raussuchen die da den Peak verursacht.
So lässt du den Rest vom Signal weitestgehend in Ruhe.
Dann kannst du das ganze Stück vielleicht noch mal 2-2,5 dB lauter machen.

Magst du ein Hörbeispiel der Stelle posten? Dann kann man das leichter beurteilen.
 
Bei orchestraler Musik hab ich die Erfahrung gemacht dass Limiter dort hörbar kratzen. Die Richtung ist maximal empfindlich gegen sowas. Also wie schon vorgeschlagen nen Multibband-Ansatz fahren, oder ganz auf Lautheit verzichten.
 
Gratulation, dass Du diese "offiziellen" Links kennst.
smil45b4b5e933728.gif




Der Screeshot gibt an, das die leisesten Pegel, bei ca. -36 dB liegen und die lautesten zwischen -6 und -3 dB ( 30 - 33 dB Dynamik ) .

Der höchste Spitzenpegel liegt bei annähernd 0 dBfs, der niedrigste Spitzenpegel liegt noch deutlich unter -36 dBfs.

Die Bewertung der rein technischen Dynamik kann mit so einer simplen Rechnung wie von dir aufgestellt erfolgen, die Bewertung der Lautheit ist auf ein Messverfahren wie RMS (unzulänglich) oder LUFS zu beziehen.
 
Hi digital_dominion

Um die "Lautheit" des Tracks ging es bei meinen Angaben nicht, jedenfalls nicht direkt...
Es ging um die Dynamik innerhalb des Tracks und die ist, wie geschrieben, okay für diese Art von Musik...

Es wäre fatal bei dieser Art von Musik, wenn der Anfang oder das Ende vom Track im Screenshot, so laut wäre wie der "Hochpegelteil" im Mittelteil... Egal wie das zustande kommt, ob nun durch abfräsen der Peaks oder hochpumpen der leisen Passagen...

Da es auch hierum ging...
und weiss nicht wie ich damit am besten umgehe, um den Gesamtpegel zu erhöhen.

War in meinem Satz
Es ist Klassik... Kein Electrogemüse oder Heavy Frässmetal
und
Der Dynamikbereich insgesamt ist völlig okay...

die Aussage enthalten das Klassik nicht so getötet werden sollte wie eben Electrogemüse oder Heavyfräsmetal....

Und.... bitte nicht vergessen, das diese " simple Rechnung" ( Laut gegen leise wird verrechnet ) Ausgangsbasis für jegliche Lautheitsmessung ist, egal ob im Algorithmus Peak oder RMS verwendet wird für die Durchschnittsberechnung und Bewertung...

Diese Lautheitsmessung ( zwingender Vegleich mit anderen Tracks ) war und ist aber nicht Bestandteil des Eingangspost , sondern nur die allgemeine Anfrage nach "lauter machen" und von dem habe ich wiederum abgeraten...

Zum Schluss:
Da "melisma" auf die genannten Vorschläge eingegangen ist und sich bedankt hat, ist alles im grünen Bereich und ich bin raus aus dieser Geschichte...
 
Bei orchestraler Musik hab ich die Erfahrung gemacht dass Limiter dort hörbar kratzen. .
Das trifft natürlich zu wenn Du ganze Spitzen-Serien pro Sekunde killst. Eingangs ging es aber um "einzelne Pegelspitzen".

Hi AudioPurist :)
(..) Der Screeshot gibt an, das die leisesten Pegel, bei ca. -36 dB liegen und die lautesten zwischen -6 und -3 dB ( 30 - 33 dB Dynamik ) . Somit für den Hausgebrauch okay, denke ich...
Pardon, hatte die Skala im Screenshot übersehen, @rauschkiller. Das würde ich dann auch so sehen.
smil451c71f7edf7c.gif


Meine besten Wünsche für's neue Jahr, an alle engagierten Klangbewahrer.
 
Hi AudioPurist :)

ModulationMatrix schrieb in #12:
Bei orchestraler Musik hab ich die Erfahrung gemacht dass Limiter dort hörbar kratzen. .

AudioPurist schrieb in # 16:
Das trifft natürlich zu wenn Du ganze Spitzen-Serien pro Sekunde killst. Eingangs ging es aber um "einzelne Pegelspitzen"

Jap... das sehe ich auch so... Zumal gibt es halt Unterschiede bei Limitern... Die einen fräsen regelrecht die Welle ab, bei dem eingestellten Wert ( Wellenbuckel wird wie mit ner Heckenschere abgeschnitten ) und es gibt Limiter die lassen die Welle ganz und limitieren trotzdem... eben sauber und klanglich neutral...

Somit sehe ich für den genannten Fall, mit einem "sauberen" Limiter, den geringsten Aufwand um an 0dB ranzufahren und evtl. 1 dB / 2 dB zu limiteren...zur Overshotvermeidung... Denn Overshots würde man evtl. hören ( krrk ) bei feiner Klassik.


Meine besten Wünsche für's neue Jahr, an alle engagierten Klangbewahrer.

Dito... Dir und dem Rest, die noch halbwegs Ohren haben...

LG.
 
@melisma

Solche Fälle löse ich meist, indem ich die 5-6 Pegelspitzen per Hand um 1-3dB reduziere, also quasi eine manuelle Kompression. Danach kann man immer noch einen Limiter oder Kompressor bemühen, um mehr Lautheit zu gewinnen. Aber der sollte dann auch nicht zu hart gefahren werden, also 2-3dB, sonst gibts Presswurst. Sättigung und Hall sind übrigens auch zwei formidable Mittel, um lauter zu machen, ohne daß das Material leidet.
 
@melisma

Solche Fälle löse ich meist, indem ich die 5-6 Pegelspitzen per Hand um 1-3dB reduziere, also quasi eine manuelle Kompression. Danach kann man immer noch einen Limiter oder Kompressor bemühen, um mehr Lautheit zu gewinnen. Aber der sollte dann auch nicht zu hart gefahren werden, also 2-3dB, sonst gibts Presswurst. Sättigung und Hall sind übrigens auch zwei formidable Mittel, um lauter zu machen, ohne daß das Material leidet.

Wenn es nur wenige Spitzen sind kann man das in der Tat gut manuell machen wenn man nur die Summe zur Verfügung hat. Ansonsten würde ich im Mix mal schauen welche Spur denn da die Peaks verursacht und dort mit einem Kompressor nachbessern.
 
Wenn es nur wenige Spitzen sind kann man das in der Tat gut manuell machen wenn man nur die Summe zur Verfügung hat. Ansonsten würde ich im Mix mal schauen welche Spur denn da die Peaks verursacht und dort mit einem Kompressor nachbessern.


Klar, da kann man vorher schon im Mix eingreifen, und komprimieren bzw. auch hier manuell einzelne Peaks komprimieren. Wie in seiner Grafik dargestellt, hat Melisma ja ein paar wenige Ausreißer.
 

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