Optimale Aufstellung im Raum + REW-Messung

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Hallo zusammen,

da ich mit meinem Studio endlich mal sesshaft werden konnte, habe ich mir in meiner Mietwohnung einen Raum nur zum Recorden/ Mischen usw. freigeräumt.

Den Raum könnt ihr hier sehen:

https://www.dropbox.com/s/l4rdzj7z6a8pje9/Foto 11.07.15 13 14 58.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/bu86d3em1oqxh41/Foto 11.07.15 13 15 21.jpg?dl=0

Ich mache jetzt schon einige Zeit Aufnahmen, habe mich leider noch nie ernsthaft mit dem Thema Raumakustik beschäftigt (so jetzt habe ich mich geoutet ;)).

Ich habe vor mich damit zu beschäftigen und gewisse Optimierungen durchzuführen; jedoch ist der Anspruch nicht ein hochprofessionelles Studio, sondern eben ein Homerecording-Studio optimiert mit den sinnvollsten Anpassungen.

Beim Einlesen in das Thema ist mir schon direkt aufgefallen, dass ich meinen Schreibtisch in Richtung der kurzen Wand stellen sollte. Ich habe aber riesige Schrägen im Raum.
Gilt der Grundsatz dann weiterhin?

Wie würdet ihr das ganze aufstellen?


Ich werde nächste Woche anfangen mit REW-Messungen um die Bereiche mit Probleme zu spezifizieren. Mikro (Behringer ECM8000) habe ich schon bestellt.

Da mein Gesangsmikro bei den Aufnahmen immer mit mir wandert, hatte ich auffallend oft deswegen verschiedene Ergebnisse. Wo würdet ihr das Mikro positionieren?

Ich wäre über alle Tipps und Vorschläge sehr dankbar :)!

Wenn gewünscht würde ich meine Messungen zwecks Dokumentation hier posten und eventuell auch andere im Forum anregen sich mit Raumakustik zu beschäftigen? Ich bin auf jeden Fall gespannt ;).

Besten Dank vorab :)!
 
Extrem schwierig... Mach bitte mal ne bemaßte Skizze, weil ich glaube, dass da nicht viel rauszuholen ist aus dem Raum...
 
Also zum einen stehst du unsymmetrisch im Raum - du müsstest deutlich weiter nach links.

Durch die unsymmetrische Aufteilung und die ganzen Schrägen wird es schwierig, da ordentlich Absorber einzubringen. Ohne Messung aber schwer zu sagen, was man überhaupt machen muss.

Da hilft nur eins: Messen...
 
Danke für deine Antwort!

Also lieber den Tisch quasi in der Schräge stehen lassen anstatt ihn zur schmalen Seite des Raumes hinzustellen? Und dann symmetrisch.

Wenn die Woche das Mikro ankommt fange ich mit den Messungen an.
 
Bitte die Messung hochladen oder wenigstens die Bilder korrekt skalieren.
 
Symmetrie nicht beurteilter, da keine L/R-Messung gemacht.
Gleiches gilt für die Erstreflexionen.

Frequenzband mit +/- 10 dB noch stark optimierungsbedürftig.
Nachhall recht gleichmäßig.

Viel Müll durch schnelle Messung aufgenommen (Length zu klein).

Alles in Allem nicht die absolute Voll-Katastrophe. Aber eben ausbaufähig.
Fazit (wie immer): Steinwolle rein, damit der Bassbereich ruhiger wird.
 
Oh je, dann muss ich morgen wieder ran :).

Schon mal vielen Dank für deine Antwort!

Was heisst dass das Frequenzband noch optimierungsbedürftig ist? Du meinst vom Raum und nicht im REW oder?

Was für ein Wert für Length wäre denn angebracht? Wie gesagt ich hatte mich an die Anleitung gehalten.

Gruß und schönes Wochenende!
 
Length hatte ich übrigens 1m - ist das nicht der Höchstwert?
 
In REW kann man nichts optimieren.

1M ist der Höchstwert - dann hattest du aber massive Störgeräusche im Hintergrund... Wohnst du an ner Hauptstraße oder so?
 
Eigentlich ist der Raum verdammt leise, also keine Autos oder so...

Ich habe heute mal eine vollständige Messung gemacht:

https://www.dropbox.com/s/i1vh22y8equffi8/2015-07-20_Messung_2_Kpl._unbehandelt.mdat?dl=0

Da fällt schon auf, dass linke + rechte Box unterschiedliche Ergebnisse haben. Das wundert mich nicht, da die Boxen auch nicht symmetrisch im Raum stehen. Ich werde jetzt mal anfangen umzuräumen.

Was kann ich nun aus dem Waterfall-Diagramm erkennen? Bei 60 dB geht ja nichts über die 300 ms...Ist das nun gut?
 
Ja, mega unsymmetrisch das Ganze... --> beheben und neu messen. Vorher macht das keinen Sinn...

Das mit den 60dB hast du noch nicht verstanden. Es geht nicht um den Absolutwert sondern um den Dynamikumfang!
 
Ja, mega unsymmetrisch das Ganze... --> beheben und neu messen. Vorher macht das keinen Sinn...

Das mit den 60dB hast du noch nicht verstanden. Es geht nicht um den Absolutwert sondern um den Dynamikumfang!

Okay, werde ich die Woche hier dann mal angehen.

Müsste ich also meine obere Grenze auf den höchsten Pegel (z. Bsp. 85 dB) einstellen und den unteren auf 35 dB und dann vergleichen? Die 120 dB obere Grenze habe ich für mich selbst auch schon hinterfragt :).

Und der Dynamikumfang soll dann nach 300ms um 60 dB abgenommen haben. Habe ich es jetzt richtig verstanden :)?

Vielen Dank für deine Bemühungen hier!
 
Zunächst mal: Ja, der Dynamikumfang soll nach 300ms um 60dB abgenommen haben.

Ich verwende in der Regel eine Methode, die hier im Forum nicht sehr populär - aber in der Regel akkurater und aussagekräftiger ist:

Der höchste Peak muss natürlich sichtbar sein und gibt dir damit die oberste Grenze vor.
Die untere Grenze ergibt sich für mich aus dem Referenzwert (in der Regel 83 dB) abzüglich 60 dB (also oft irgendwas um die 20-30 dB).

Ich weiß nicht, wieso das Wasserfalldiagramm so populär ist - mir gefällt das Spectogramm eigentlich deutlich besser, da hier nichts abgeschnitten wird wie beim Wasserfall-Diagramm. Den Frequenzgang kann man im Wasserfall-Diagramm ohnehin nicht sonderlich gut beurteilen, weshalb ich das SPL immer in Kombination mit dem Spectogramm verwende.

In dem Fall musst du die obere Grenze dann mit dem Referenzpegel versehen und nicht mit dem Peak, da du sonst das Ganze nur beschönigst.
 
Hier mal ein paar Bilder vom aktuellen Stand:

https://www.dropbox.com/s/r0fvj9spi2k0axl/Foto 25.07.15 11 54 52.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/tw20c7tc15n5i6o/Foto 25.07.15 11 54 59.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/qc68ulyvs85l69m/Foto 25.07.15 11 55 03.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/1ws6uy8uq4us0w3/Foto 25.07.15 11 55 10.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/1xxs6k5ar5u0qon/Foto 25.07.15 11 55 14.jpg?dl=0
https://www.dropbox.com/s/wjw3mimv865t7gb/Foto 25.07.15 11 55 20.jpg?dl=0

Ich habe die Situation genutzt um mal alles unnötige aus dem Raum rauszuwerfen.

Die Gitarren werde ich auch noch von der Wand nehmen.

Ich hatte die Idee die freigewordene Vertiefung des Raums als Platz für Vocalrecording vorzusehen.
Wäre das grundsätzlich machbar oder würde das der Optimierung des Raums im Wege stehen?

Kann man die Tauglichkeit für Vocalrecording auch per REW messen und dann nach bestimmten Kriterien optimieren?

Der Tisch kommt nun symmetrisch und für die Monitore kommen die Tage neue Ständer. Die Regale sind raus.

Gibt es sonst noch Tipps die ich jetzt (ohne Messung) vorab schon beherzigen sollte?

Gruß und schönes Wochenende,

Alex
 
Sehr symmetrisch sieht das aber nicht aus...

Ich hoffe du hast die Sachen nicht nur für die Messung aus dem Raum genommen sondern dauerhaft. Denn jede Masse die nachher im Raum ist, sollte auch bei der Messung (idealerweise am End-Standort) befindlich sein.
 
Da war er noch nicht symmetisch. Habe ihn jetzt Millimetergenau positioniert :).

Alles andere kommt und bleibt draußen. Ich habe gestern gemerkt, dass auf einmal wieder ein deutlich hörbarer Nachhall im Raum ist, welcher Notenständer und A-Gitarre zum schwingen angeregt hat. Das muss alles raus.

Heute nachmittag werde ich wie es aussieht zum messen kommen.

Gruß
 
Hörbarer Nachhall (und Flatterechos) sind meist das Ergebnis einer zu geringen Dämpfung mittler bis höherer Frequenzen. Das würde auf einen Raum mit vielen schallharten großen Flächen hindeuten. Hierdurch leidet hauptsächlich die Transparenz und räumliche Auflösung der Wiedergabe. Da helfen dann nur weitergehende akustische Maßnahmen....

Zu wenig Nachhall (< 0.25 - 0.3 s) ist für einen Hörraum aber genauso wenig angebracht, da dadurch der Wiedergabe Lebendigkeit und räumliche Tiefe genommen wird.
 

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