Optimierung der Raumakustik - sinnvoll so?

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Hallo Forum!

Schon seit einigiger Zeit lese ich hier als Gast mit und konnte bereits einiges profitieren. Nun wird es Zeit für einen Eintrag. Ich hoffe, mir nicht gleich den Einstand zu verderben mit diesem leidigen Thema. ;-)

Ein neues Raumabteil soll optimiert werden. Es wird als Control Room dienen, eher Homerecording-Bereich.
Ausgemessen habe ich nichts und dies auch nicht vor, aktuell stelle ich rein nach Gehör im bereits teilweise möbelierten Raum einige Moden fest (besonders um 80, 105 und 250Hz) sowie das Betonblock-klassische Flatterecho. Dies entspricht (unter anderen) auch so in etwa den Frequenzen, die sich mit den üblichen Formeln ausrechnen lassen.

Im Anhang eine Skizze über den relevanten Grundriss-Ausschnitt inkl. meinen konkreten Ideen, um den Raum akustisch in den Griff zu kriegen. (Relevante Raummasse(l x b x h): 5.10 x 3.23 x 2.70m) Die Aussenwände sind Beton, die Innenwand links Gips/Holz, akustisch gut isoliert zum Aufnahmeraum.

Einige Erläuterungen zum Plan:
Die Vormieter haben bereits etwas gemacht und an den beiden kürzeren Wänden diese MDF-Holzwände gebastelt (ROT). Besonders die Wand in meinem Rücken (bei den Sofas) mit den Löchern wirkt relativ effizient, im direkten Vergleich gehört zu einem anderen, deckungsgleichen Raum nebenan, wo diese Wand nicht gemacht wurde. Auch die gegenüberliegende Wand, die dann vor mir liegt möchte ich gerne so belassen.
Alles weitere (GRÜN) stammt von mir und soll jetzt gemacht werden.
Mit der bereits vorhandenen (in der Wand eingepassten) Steinwolle vor meinem Kopf, den Breitbandabsorbern an den Seitenwänden und dem dicken Teppich unter dem Arbeitsplatz sollte ich die relevantesten Erstreflexionen im Griff haben, so meine Überlegung. Weiter erhoffe ich mir besonders die Raummode um 105Hz, welche quer durch den Raum verlaufen sollte, hiermit am Hörplatz etwas in den Griff zu kriegen. Weiter die Hofa Basstraps in den vorderen beiden Ecken.
Vom Diffusor (wird etwas näher zur kurzen Wand platziert werden als auf dem Plan) erhoffe ich mir ein differenzierteres Klangbild sowie bessere räumliche Darstellung. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie Effizient dies tatsächlich ist, ober ob ich dieses Element besser im hinteren Raumdrittel positioniere? Die Decke gilt ja normalerweise nicht zu den Erstreflexionspunkten. Der Winkel hier deswegen, damit ich die Ecke zur Decke auch gleich "Flach" kriege. Macht das Sinn? Rein vom Abstrahlverhalten des Diffusors spielt das ja an sich völlig keine Rolle.

Ich bitte um eure Meinungen und Inputs zu den Ideen. Danke schonmal!
 

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Moin und
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Ausgemessen habe ich nichts und dies auch nicht vor, aktuell stelle ich rein nach Gehör im bereits teilweise möbelierten Raum einige Moden fest
Was hast du gegen Messungen? Ohne geht´s nicht.

Die würd ich nicht kaufen. Hier gibt´s gerade nen anderen Thread, da haben Hofa-Traps unter 100 Hz nicht viel bewirkt. Für weniger Geld kannste was bauen was effektiver ist.
Die Seitenabsorber kommen mir mit 1 x 0,5 m etwas klein vor.

...aber mach mal ne Messung, dann kann man mehr sagen.
 
Die Aussenwände sind Beton, die Innenwand links Gips/Holz, akustisch gut isoliert zum Aufnahmeraum.

und die Innenwand rechts ? wie schaut es damit aus?

symmetrie ist ja ein wichtiges Thema, wie ich selber festellen musste...
ansonsten Raumeinmessungen wäre auf jeden Fall ratenswert..rein aus zeichnungen ist es schwierig..
 
aktuell stelle ich rein nach Gehör im bereits teilweise möbelierten Raum einige Moden fest (besonders um 80, 105 und 250Hz)

Respekt. Sowas ist selten. Bist du Klavierstimmer oder wie hast du dir das antrainiert?

Messen würde ich trotzdem. Mein Raum hat fast die gleichen Maße und die echten Probleme liegen unter 80 Hz.
 
Danke euch schonmal. Was denkt ihr allgemein über die Diffusoren schräg über dem Hörplatz?

Bist du Klavierstimmer oder wie hast du dir das antrainiert?
Weder noch: Referenztracks im neuen Raum anhören, "störende" Bereiche durchsweepen, anschliessende Berechnungen haben dann bestätigt... Nennt das gerne unprofessionelles Vorgehen. ;-) Ungenau und unvollständig ist's bestimmt, aber es ging mir auch eher darum, mal ein Bild zu bekommen. Und ok:
Was hast du gegen Messungen? Ohne geht´s nicht.
Habe nunmal das Equipment nicht dazu und war immer der Meinung, es ginge ohne. Komme aber vielleicht doch nicht drum herum. Taugen die günstigen Messmikrofone was?

die Innenwand rechts ?
Beton verputzt. Der Wandaufbau ist somit asymetrisch: Links Gips, rechts Beton.

Weitere Meinungen oder Inputs?
 
Messmikro für 50,- EUR, mehr braucht es nicht.

Kann mir nicht vorstellen, dass 80, 105 und 250Hz tatsächlich die "Hauptbaustellen" sind, die Messung würde ich gerne sehen wollen.
 
Hallo

In deinem Fall wäre eine Messung sehr wichtig.

Alleine schon das verhalten der MDF Platten.
(die 7cm dahinter haben keine große absorbierende Wirkung, allerdings kann die Konstruktion als VPR
fungieren.

Dann die unsymmetrischen Wandsubstanzen.

Der Diffusor an der Decke würde dir Frequenzabhängige Erstreflektionen
bringen, was ich als sehr schlecht sehen würde.

Wenn die Teile gekauft werden gibst du eine sehr große Summe aus, die dich unter Umständen überhaupt nicht weiter bringen.

Denn Noppenschaum hinter den Monitoren kannst du dir mit Sicherheit sparen.

Eine Messung würde zeigen was wirklich los ist.
Es gibt ja weit mehr akustische Artefakte als Raummoden alleine.


Weitere Meinungen oder Inputs?

Stickys lesen und verstehen :)



Kuno schrieb:
Taugt denn so ein Teil für 50€ was?

Für die vorher/nachher Beurteilung auf jeden Fall.
Für Homerecording ist das billigste Messmikro bis rund 1000Hz genau genug.

lg Bert
 
Wenn's nur zum Vorher/Nachher-Vergleichen ist, kann ich doch auch einfach irgendein anderes Mikro nehmen.
 
Das ist dann aber nur bedingt geeignet, da die wenigsten omnidirektional sind - man muss also schon wissen, wie man die Ergebnisse dann zu interpretieren hat.

Aber für einen GANZ GROBEN Überblick, kann man das sicher machen.
 
Selbst eine Messung mit einem SM58 ist hilfreicher als die Optimierung der Raumakustik "nach Gehör".

WENN man einen akustisch extrem fundierten Hintergrund hat und tatsächlich Frequenzen auch im Tiefbassberecih auf das Hertz genau identifizieren kann, mag das wohl gehen. Aber das geht meiner Meinung nach etwas zu weit.
 
Das ist dann aber nur bedingt geeignet, da die wenigsten omnidirektional sind - man muss also schon wissen, wie man die Ergebnisse dann zu interpretieren hat.

Aber für einen GANZ GROBEN Überblick, kann man das sicher machen.
Ah, stimmt.
Das hatte ich glatt vergessen. Bei ner Niere fehlen natürlich Anteile von hinten.

Wobei ich mich grad frage:
Kommt das nicht vielleicht dem, was unser Ohr hört, am Ende sogar näher?
 
Danke euch allen!
Die Situation ist so: Grössere, fixe bauliche Massnahmen müssen aus diversen Gründen warten. Momentan möchte ich mit den Modulen, welche ich bereits habe und dann später weiteren Modulen (auch Eigenbau?) das Beste aus dem Raum herausholen, dass ich darin Arbeiten kann.
Wenn ich jetzt aber durch euch und die Messung feststelle, dass meine diversen kleinen Massnahmen kaum was beitragen, sieht das aber wieder anders aus.
Ich bin jung und (noch) kein Profi und lerne ständig dazu. :)

Ich werde mir also mal ein Messmikro besorgen und bei Gelegenheit eine Messung durchführen. Melde mich dann wieder hier.

Der Diffusor an der Decke würde dir Frequenzabhängige Erstreflektionen
bringen, was ich als sehr schlecht sehen würde.
Ist diffus zurückgeworfener Schall an diesem Punkt aber nicht besser als die harten Reflektionen der nackten Decke? Der Input mit der Frequenzabhängigkeit ist ein guter Hinweis.
Diffusoren über dem Hörplatz sieht man aber doch immer wieder in Regien?

das verhalten der MDF Platten.
(die 7cm dahinter haben keine große absorbierende Wirkung, allerdings kann die Konstruktion als VPR
fungieren.
Dass 7cm Steinwolle keine grosse Wirkung haben kann, ist mir eigentlich klar. Ich hatte leider keine Gelegenheit, direkt mit dem Vormieter zu sprechen, was das Konzept seines Ausbaus war. Von VPR habe ich in Foren bereits etwas gelesen, aber kaum etwas zu deren gezielter Planung. Gab es das hier bereits? Die SuFu machte mich nocht viel schlauer.

Noch eine Anmerkung: Dass meine Schätzung der Moden nicht viel aussagt ist mir bewusst. Wollte auch gar nicht so rüberkommen. Das war ja mehr eine Ersteinschätzung als eine "fundierte Analyse".
 
Verbundplattenresonator
 
Flux-Kompensator
 

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