Frequenzstaffelung? Wie macht ihr das?

  • Ersteller BasementBluesBoy
  • Erstellt am
@bbb

ich hab kurz nochmal in 2-3 lieder von dir reingehört. der bass ist oft einfach zu laut und erzeugt so mumpf. probier mal den leiser zu machen und kuck wie es dann ist.

ansonsten wie andy schreibt, mal einen eq auf der summe versuchen:
einfach mal ~200hz mit ~q70 absenken und hören was passiert ;)
 
Gerade bei den Gitarren finde ich es besonders schwer zu beurteilen was dem Gesamtmix zuträglich ist.
Heute wo jeder von "Vintage" spricht, müssen cleane und verzerrte Gitarren besonders fett oder warm klingen.
Was sich solo natürlich toll anhört. Schaut man sich YT Videos an, sind die Gitarren solo so fett, dass es weder Bass noch BD benötigt.

Was kann aber im Mix davon wirklich weg?

In manchen Tutorials habe ich schon gesehen, dass die Bässe und teilweise untere Mitten radikal weg gecuttet werden.
Für mich ist das gefühlsmäßig schwer umzusetzen, weil ich immer befürchte die Gitarre könnte dadurch dünn, kalt oder drucklos klingen.

Wenn ich mich dann doch endlich überwinde und radikaler aufräume, setzen sich Vocals, Drums und natürlich der Bass bedeutend besser durch und der Gesamtmix wird transparenter.
Aber ist das der richtige Weg?
 

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Perfektion ist dann erreicht, wenn man nichts mehr wegnehmen kann, ohne das Gesamtergebnis zu verschlechtern.
Für einen transparenten, aber dennoch "druckvollen" Mix achte ich hauptsächlich auf drei Dinge:
1. Das zu mischende Material muss gut sein. Bei Gesangsstimmen achte ich vorzugsweise auf Silbenverständlichkeit bei der Aufnahme. Wenn diese gut ist (Mikrofonauswahl!!!), kann ich die Stimme normalerweise auch gut im Arrangement unterbringen.
2. Sinnvolles Panning
3. Fragen: Was genau brauche ich frequenzmäßig von welchem Instrument? Welche (fürs Instrument relativ unwichtigen) Frequenzbereiche werden mir erwartungsgemäß die Vocals kaputtmüllen? Die senke ich dann ab! Zuwenig gibt es selten, Zuviel ist meistens das Problem.

Dem Komprimieren kommt bei den einzelnen Spuren auch eine wichtige Rolle zu, aber das ist jetzt nicht das Thema. Und das Allerwichtigste ist ein gutes, durchdachtes Arrangement.
 
m_tree schrieb in #7

Sättigung ist IMO dann schon eher ein Stichwort. Digitale Aufnahmen rein digital abgemischt klingen steril, kühl und haben keine Durchsetzungskraft. Ein bisschen Sättigung über den gesamten Mix verteilt kann wahre Wunder wirken. Aber wie überall ist das Maß entscheidend. Nicht zu wenig, nicht zu viel.

Wenn ich mich richtig erinnere hast du dafür mal den Limiter ?6 empfohlen oder benutzt du noch andere Sättigungstools?
Irgendwie bin ich mir bei dem Teil nicht sicher wie viel man da rein drehen kann.
Hast du evtl. einen Tipp wie man da vorgeht.
Was sollte das Meter anzeigen?
Wie viel Sättigung bzw. Clippng auf dem Gesamtmix, Drum-Buss oder auf Einzelspuren?
Was ist mit den anderen Einstellungen wie Limiter, Comp usw. schaltest du die ab?
Hast evtl. einen Link wo das genauer beschrieben wird?
 
Wenn ich mich richtig erinnere hast du dafür mal den Limiter ?6 empfohlen oder benutzt du noch andere Sättigungstools?
Irgendwie bin ich mir bei dem Teil nicht sicher wie viel man da rein drehen kann.
Hast du evtl. einen Tipp wie man da vorgeht.
Was sollte das Meter anzeigen?
Wie viel Sättigung bzw. Clippng auf dem Gesamtmix, Drum-Buss oder auf Einzelspuren?
Was ist mit den anderen Einstellungen wie Limiter, Comp usw. schaltest du die ab?
Hast evtl. einen Link wo das genauer beschrieben wird?
Den Limiter No6 benutze ich nur zum Clippen, ganz selten auch mal für Limiting.
Das Clipping benutze ich dann aber nur für dynamische Eingriffe, nicht zum Sättigen.
Ich schalte dann alles außer den Clipper aus, stelle 4x Oversampling und "Signal" ein (dauerhaftes OS, also nicht nur wenn Gainreduction stattfindet).
Standard ist Clipping bei mir auf Bassdrum, Snare und ein bisschen Toms. 2-6dB Knee. Und für den finalen Lautheitsboost im Mastering, Hard Knee (0dB). Limiting benutze ich mittlerweile nicht mehr zum Lautmachen. Gainreduction eigentlich nie mehr als 3dB (also maximal). Tatsächlich ist das dann aber eigentlich viel mehr (kann man gut mit dem Limiter mit gleichen Einstellungen prüfen).
Durch das Clipping kommt dann automatisch noch Sättigung dazu. Aber wie gesagt, ich clippe nicht um des Sättigens Willen, sondern um Transienten zu schleifen und Headroom rauszuarbeiten.

Was Sättigung an sich angeht:
Ich benutze viele Simulationen von analogem Equipment. Da ist direkt ein bisschen Sättigung mit dabei. Channel Strips, Kompressoren. Zusätzlich sättige ich noch jeden Track und die Summe mit dem Waves NLS Channel. Und als vorletzten Schritt im Mastering vor dem Clipper nutze ich oft noch eine Mastering Tape Simulation, dadurch kommt auch nochmal Sättigung dazu.
 
Super, danke für die ausführliche Erklärung!
 

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