Warnung vor dem DeBreather!

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Gast92251

Guest
Vorfall: Etwas eilige Produktion, Sprachaufnahme eines langen Vortrags, wenig Budget, man kennt das ja...
Der Sprecher hatte ziemlich viele laute Atmer von sich gegeben. Natürlich vor- u. komprimiert, EQ, blabla, usw.
Dachte ich, nimmst halt wegen der ganzen Atmer mal den WAVES DeBreather, der ist ja dafür da, WAVES kann das ja alles. WAVES hab ich als teures Bundle ja eh am Start.
Zuerst war ich erstaunt, dass das Teil wirklich gut funktionierte, so hatte ich schnell eine für mich schöne Einstellung gefunden, und ließ den DeBreath also im Insert stecken.
Dann beim End-Rendern stellte ich fest, dass nicht selten im gesamten Zeitverlauf viele kleinere Laute, Wortanfänge und insbesondere Wortenden wie leisere "d", "t" usw. in Teilbereichen gnadenlos vom DeBreather mit weg gekillt wurden.... obwohl ich diesen ja eher dezent einsetzte. (wahrscheinlich wurden diese Laute mit gekillt, weil sie ja auch einen recht hohen Rauschanteil haben, oder sowas, keine Ahnung..)
Egal auch, das war mir jedenfalls eine Lehre. Nie wieder!
Bisher machte ich es ja gezielt händisch, also nur die manuelle Bearbeitung von Atmern und Störgeräuschen ist wirklich exakt und klingt rund. Die Nutzung von separaten kleinen Cuts und Volumeanfassern an jeder Region/Event, oder Volumeautomationen, oder gern mal die zusätzlichen VolumeEnvelopeEvents in Cubase (mit Stift einfach auf das Event malen, die Waveform passt sich dann automatisch an), usw. - das alles ist einfach Pflicht bei der Stimmen-Bearbeitung.
Man sollte sich die Zeit für Nachbearbeitung unbedingt nehmen, wenn es eben um Sprache, Rap, oder Gesang geht. Das ist es unbedingt wert, das Ergebnis spricht dann für sich. Mal eben rüberhuschen aka. pfuschen is nich...
Wollt es nur mal loswerden.

Solltet ihr auch genau diese dämliche Erfahrung mit dem DeBreath gemacht haben, oder vllt. gar gute Ergebnisse mit diesem umgesetzt haben, postet es gern, auch technische Details, bin gespannt...

:)
Schönen Tag noch!

waves_debreath_1130697.jpg
 
Man sollte sich die Zeit für Nachbearbeitung unbedingt nehmen, wenn es eben um Sprache, Rap, oder Gesang geht.

Solche Ich-spare-mir-die-Automatisierung-Tools sind erfahrungsgemäss in der Praxis selten wirklich zu gebrauchen. Sie funktionieren zwar grundsätzlich schon, aber vielleicht nur zu 90%, die 10% in denen sie nicht funktionieren machen sie letztlich wieder nutzlos. Im schlimmsten Fall dauert's länger, diese 10% aufzufinden und dann wieder zu automatisieren, als gleich von Anfang an alles manuell zu machen.
 
Bei Rap oder Gesang schneide ich Atemgeräusche nicht immer raus sondern mache Sie manchmal einfach leiser oder in eine seperate Spur und mische sie bei, je wie es passt. Bei einem Vortrag könnten sie vielleicht auch drin bleiben.

Dem De-Breath habe ich noch nie vertraut... so wie dem De-Click, De-Noise etc...

Übrigens: Schlechte Qualität und Ergebnisse mit wenig Budget zu argumentieren ist immer zweischneidig. Am Ende steht doch wieder dein Name hinter der Produktion.

Grüße
-Emre-
 
Sowas nutze ich schon lange nicht mehr. Es spart Zeit und Kraft, wenn man vor dem Mikrofon schon Fehler vermeidet. Ansonsten manuell editieren. Selbst Deesser setze ich nur noch leicht ein und editiere scharfe Laute lieber von Hand. Das Ergebnis klingt einfach besser und weniger Arbeit habe ich auch nicht, wenn ich verzweifelt an Tools herumschraube und das gewünschte Ergebnis einfach nicht erreiche.
 
@sixtring / @Emre:
Wie gesagt, ich machte es ja bis jetzt auch seit Jahren sowieso immer manuell, ich bin kein Anfänger im Recording u. Vocal-Editing. Dass ich den DeBreather jetzt mal insertierte, war mein persönlicher flüchtiger Fehler. Man probiert ja schliesslich gern mal neue Plugins aus. Der DeBreather ist jedenfalls nix, der fliegt aus meiner Pluginsammlung noch heute raus.

@Emre:
nein, dem DeNoiser von Waves kann man hingegen sehr wohl vertrauen, der macht seine Arbeit hervorragend. Funktioniert auch etwas anders. Das funktioniert sehr gut. Der Sonnox Oxford DeNoiser ist auch ein gutes Tool für diese Zwecke.


.
 
Verstehe ich gut. Hin und wieder passiert es bei mir auch noch, dass ich mich auf Plugins verlasse. Meine grundsätzliche Haltung ist heute aber eher die Reduktion. Hier und da muss man pimpen und tricksen, aber ich versuche es zu vermeiden.
 
Absolut! Reduktion auf das Wesentliche.
Aber man muss halt auch mal hin und wieder auf die Fresse fallen, wie in meinem o.g. Beispiel, um sich dann wieder auf alte Herangehensweisen (mir bekannte Plugins) zu verlassen.... ;-)
Ich bin auch drastisch am abspecken, habe somit nun deutlichst weniger Plugins in meinem VST-Ordner. Es sind dann Plugin-Effekte und Synths, welche in meinen Ohren gut klingen, welche ich gut kenne, sowieso gut bedienen kann, mit denen ich dann letztendlich sehr schnell zum Ziel komme.
Natürlich nutze ich auch primär sehr viele OnBoard-Plugins meiner DAWs, damit kommt man schon sehr weit heutzutage.
Und das alles hilft beim Workflow immens, das unterstützt die Kreativität, wenn man keine ellenlangen scrollbaren Listen von tausenden EQs, Delays, Kompressoren u. Synths mehr im Rechner hat.
Tipp: Best-of worauf man Bock hat, was man für seine Mukke wirklich braucht, und gut is.
Meine Meinung.
 
Mal abgesehen von der Diskussion über Sinn und Unsinnigkeit solcher PlugIns:

Du hast ja für das Bundle und somit dem PlugIn bezahlt. Das Ergebnis war vor dem Rendern in einem zufriedenstellenden Ergebnis (soweit ich es entnehmen kann) - ich würde mir denoch die Frage stellen warum dies nachd em Rendern nicht mehr so ist....Wenn es sich um ein Programmierfehler handelt würde ich den Hersteller mal kontaktieren...
 
War ja kein Vorwurf oder Ähnliches. De-Breath habe ich auch schon probiert und es tat was es soll... aber über die gesamte Laufzeit möchte ich lieber manuell vorgehen... auch wenn es bei der Hörbuchvertonung von Herr der Ringe vielleicht wirklich wirklich mühselig wird :D

Mit Mikrofonierung lassen sich Atmen- und Schmatzgeräusche leider nicht immer vermeiden. Dann eher mit einem guten Sprecher.

Der Hinweis von XCapt ist berechtigt, kommt aber immer wieder vor dass beim Insert das Arbeiten des Plugin sich vom Render unterscheidet. Hatte bei einem Kompressor-Plugin beim Rendern auch immer ein komisches pumpen bei einer bestimmten Stelle, hab es dann leider aussortiert.
 
@ Xcapt: nee. Das hast du falsch verstanden... Es spielt keine Rolle, ob ich nun das Plugin im Play-Mode im laufenden DAW-Betrieb abhöre, oder ob ich es mit einrechne beim Rendern und dann die fertige .wav abhöre. Alles ist Mist mit dem Teil....
Ich habe es eh nur > testweise (!) drin gehabt. Es war nur ein Ausprobieren, ein Versuch, wie ich oben bereits mehrfach schrub... Auch logisch, dass ich die bearbeiteten finalen Sprachaufnahmen mit etwaigen Fehlern so niemals rausgebe, darüber brauchen wir sicher alle nicht zu diskutieren. ;-)
 
War ja kein Vorwurf oder Ähnliches. De-Breath habe ich auch schon probiert und es tat was es soll... aber über die gesamte Laufzeit möchte ich lieber manuell vorgehen...
Nee, alles gut. :) Manuell ist immer besser. Mach ich ja ansonsten auch so.
Sicher liegt es auch am Sprecher/Sänger.* In meinem Falle klappte es mit dem und DeBreath leider nicht. Obwohl der Sprecher ansonsten wirklich ok war, und meine Mic-Technik+Abnahme sowieso.

.
Dann eher mit einem guten Sprecher.
So ist es! *das meine ich damit. Das ist eigentlich immer der triftigste Grund. Was vor dem Mic sitzt, kommt auch so aufs Band. Daher ist es immer von Vorteil, gute Sprecher/Rapper/Sänger/Musiker zu haben oder auszusuchen.
Man kann zwar heutzutage irgendwie alles nachbearbeiten (aka. retten), aber das will man ja - eigentlich - eher lieber nicht...
 
@ Xcapt: nee. Das hast du falsch verstanden... Es spielt keine Rolle, ob ich nun das Plugin im Play-Mode im laufenden DAW-Betrieb abhöre, oder ob ich es mit einrechne beim Rendern und dann die fertige .wav abhöre. Alles ist Mist mit dem Teil....
Ich habe es eh nur > testweise (!) drin gehabt. Es war nur ein Ausprobieren, ein Versuch, wie ich oben bereits mehrfach schrub... Auch logisch, dass ich die bearbeiteten finalen Sprachaufnahmen mit etwaigen Fehlern so niemals rausgebe, darüber brauchen wir sicher alle nicht zu diskutieren. Zwinker

Dann verstehe ich deine "Warnung" nicht......dann hört man es ja letztlich schon beim abhören ob das PlugIn was taugt oder nicht...

Da müsste man ja ansonsten noch eine Menge Warnungs-Threads aufmachen:)
 
;-)
Nun, diese Warnung ist meiner Meinung durchaus berechtigt, da dieses Plugin nicht das tut, wofür es steht... Es ist zudem nicht gerade billig, wenn man es denn kaufen möchte. Und ich habe es nun mehrfach auf divere Stimmen angewandt, es funktioniert nicht immer korrekt. Eher mies. Das ist alles. Auch glaube ich kaum, dass viele Leute mit diesem von Waves ja angepriesenen Breath-Ex-Tool überhaupt arbeiten, man liest so gut wie nichts in Foren darüber, daher. Und sollten sie es doch vorhanden damit zu arbeiten, sollten genau diese Leute diesen Thread vielleicht mal vorab lesen...
Mein Hinweis war ja nur gut gemeint und ist auch noch kostenlos - ganz im Gegensatz zum Breath-Plugin von Waves... (ok, das war sicher auch nur gut gemeint, als man es veröffentlichte und die Kohle dafür empfing...)
:)

.
 
Wie dem auch sei. Ich finde es gut, dass der rkdk hier Position bezogen hat zu so'nem Murksplugin. Gerade viele Neulinge neigen ja dazu, sich solche "Wunderwaffen" zuzulegen. Und deren Resultate desillusionieren sie und machen ihnen das Hobby dann auch madig.

Was kostet der Stuss, wenn ich mal so in die Runde fragen darf?
 
DeBreath ist meist in den bekannten Waves-Paketen mit dabei, so im Vocal-Bundle (UVP 650,-) oder natürlich im großen #rschteuren Mercury (UVP 8.400,- Euro). Aber es ist auch einzeln downloadbar erhältlich. Normalerweise um 150,-, aktuell auf deren Onlineshop so um 50,- $ (die wollen den Shit wohl loswerden..?)
Das wäre zumindest so mein Wissenstand.

Gaaanz toll finde ich hierbei die marketingtechnische Anpreisung des Plugins:
"DeBreath ist ein revolutionäres neues Plugin" ..."DeBreath verwendet einen einzigartigen Algorithmus" ..."Breath Sounds können dadurch reduziert oder eliminiert werden, ohne dass der Rest des Signals beeinträchtigt wird"...
Na, dann ist ja alles ok, was. Man, man. 8-)

Also, dann mal los, holt es euch!

:puke:
 
sowas kann einem doch aber mit dem Deesser genauso passieren. man stellt es an einer Stelle gut ein und an anderer Stelle klingt es übertrieben. da muss man halt aufpassen beziehungsweise nachjustieren. trotzdem nimmt einem das Tool ja noch viel Arbeit ab.
 
Jaja. Schon klar.
Doch dieses Atmer-Ex-Tool macht - trotz adäquater Einstellungen und ausführlichem Herumexperimentieren mit diversen Sprach- und Gesagsspuren - sowie sauberem Ur-Signal und sauberer Vor-Plugin-Insertierungen, nicht genau das, wofür es erdacht wurde. Es kann klappen, aber für den gängigen Einsatz ist das nichts. Schon gar nicht, wenn man professionell abliefern muss. Und genau das kreide ich an. Auch im Hinblick auf die Erwerbskosten. Es kann nicht sein, dass einzelne Buchstaben eines gesprochenen Wortes vorn und hinten einfach hin und wieder verschwinden.
Und DeEsser haben ja völlig andere Algos als der DeBreather. Bei einem DeEsser sind die Ergebnisse immer noch gut und voraussehbar, bei dem o.g. DeBreath leider nicht. Und das darf so nicht sein, meiner Meinung nach. Bevor wir diesen Thread ins Uferlose driften lassen: bitte selber ausprobieren. Vielleicht hast du ja mehr Glück....
 

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