Reversed DeEsser ?

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Gast92251

Guest
Habe eine Sprachaufnahme vorliegen, wo die Sprecherin ihre "s", "f", "sch"-Laute (Sibilanten) sehr verhalten von sich gegeben hat. Die Silbilanten sind zwar vorhanden, aber eben sehr leise.
Gibt es eine Möglichkeit, ausser EQing, diese Laute anzuheben?
Also eine Art "umgekehrter DeEsser"?
Wie würdet ihr vorgehen, irgendwelche Tipps?
 
versuchs doch mal mit einem normalen eq. ansonsten mit einem dynamischen eq oder multiband expander...

was hast du bisher probiert?
 
Mein (absolut laienhafter) Approach wäre:
- einen FX-send auf eine neue FX-Spur legen
- auf dieser FX-Spur:
- via EQ alle Frequenzen außerhalb der wesentlichen Zischelfrequenz massiv absenken
- das verbleibende Signal via Kompresser schön glattbügeln
- und die FX-Spur nach Gehör dazumischen

Was sagen die Profis? Völliger Quatsch, oder?
 
- Manuelles Editing, also z.b. schneiden und Clip-Volume bearbeiten, wäre meine erste Wahl auch wenn es eine oder mehrere Stunde dauert!

- oder Upward-Compression(geht z.b. mit Alloy) ggf. mit Sidechain (das wäre dann also ein Reverse DeEsser)

- oder Parallel Kompression für Vocals
 
Ach ja: der FX-Spur würde ich einen FX-Send zur FX-Spur des Gesangs spendieren und den entsprechend dazuregeln, damit die Sibilanten schön eingebettet werden
 
Ich denke, dass dynamische Equalizer da (bedingt) Abhilfe schaffen könnten. Zieh dir mal die Demos von Voxengos Gliss EQ (ich denke, da wirst du den Invert-Modus nutzen müssen) und von Hofas IQ EQ. Das Ziel wird es sein, dass der Bereich oberhalb der 5 kHz ca. temporär angehoben wird, wenn die Zischlaute ertönen.
Alternativ kannst du auch alle S-Laute händisch ausschneiden und per Clip Gain oder durch das Kopieren auf eine neue Spur lauter machen.
Oder du kopierst die komplette Vocal-Spur(en) auf einen neuen Track und senkst mit nem Linear Phase EQ alles unter 5 kHz mit nem Low Cut ab. Dann hast du nen reinen Air-/Sibilanzen-Track. Vielleicht musst du zusätzlich noch ein Gate einsetzen dahinter, damit wirklich nur die S-Laute durchkommen.
 
- oder Upward-Compression(geht z.b. mit Alloy) ggf. mit Sidechain (das wäre dann also ein Reverse DeEsser)

Upward Compression heisst ja, leise Anteile laut zu machen, und laute so zu lassen wie sie sind, da würde man also nur den Rotz erhöhen. Eigentlich würde man nen Upward Expander haben wollen (leises so lassen wie es ist, lautes noch lauter machen), aber die Dinger können sehr schwer zu bändigen sein.

Ich würds auch mit nem konstanten EQ versuchen, oder gerne Dynamic EQ, denke aber dass das in diesem Fall nicht den Mörder-Unterschied macht. Eine statische Höhenanhebung bei dumpfen Vocals klingt eh nicht verkehrt.
 
- oder Upward-Compression(geht z.b. mit Alloy) ggf. mit Sidechain (das wäre dann also ein Reverse DeEsser)

Upward Compression heisst ja, leise Anteile laut zu machen, und laute so zu lassen wie sie sind, da würde man also nur den Rotz erhöhen. Eigentlich würde man nen Upward Expander haben wollen (leises so lassen wie es ist, lautes noch lauter machen), aber die Dinger können sehr schwer zu bändigen sein.
...

Ja, richtig, daher hat Alloy noch ein Gate/Expander dabei, damit kann man das schön steuern. Ist aber ein bisschen Frickel-Arbeit bis man die Einstellung hat, zumal wenn das Material ehr unstetig ist.
Daher würde ich empfehlen es alles durch Editing zu lösen.
 
Hmmm...

Trockenübung, oder? :)

Wenn du einen Deesser mit Vorhörfunktion hast, also einen der dir zu hören gibt was er deessed, läßt du die Funktion an und renderst.
Dann hast du eine Spur nur mit den Essen.

Die kannst dann zumischen...
 
- Manuelles Editing, also z.b. schneiden und Clip-Volume bearbeiten, wäre meine erste Wahl auch wenn es eine oder mehrere Stunde dauert!
Normalerweise mache ich das auch so, klappt ja bestens.
Aber bei knapp 6-7 Stunden Audiomaterial (Romanlesung)... nein danke. ;-)
Das Budget ist eher knapp gering, so viel Arbeit stecke ich da nicht rein, verständlicherweise.
 
- Manuelles Editing, also z.b. schneiden und Clip-Volume bearbeiten, wäre meine erste Wahl auch wenn es eine oder mehrere Stunde dauert!
Normalerweise mache ich das auch so, klappt ja bestens.
Aber bei knapp 6-7 Stunden Audiomaterial (Romanlesung)... nein danke. ;-)

Ahso, vielleicht wäre dann sowas wie der Waves Vocal-Rider, Melda MAutoVolume oder Hornet AutoGain Pro was für dich.

AutoGainPro habe ich mir vor ein paar Wochen gekauft und bin sehr zufrieden, hat auch ein Sidechain mit HP/LP.
 
Ich denke, dass dynamische Equalizer da (bedingt) Abhilfe schaffen könnten. Zieh dir mal die Demos von Voxengos Gliss EQ (ich denke, da wirst du den Invert-Modus nutzen müssen) und von Hofas IQ EQ. Das Ziel wird es sein, dass der Bereich oberhalb der 5 kHz ca. temporär angehoben wird, wenn die Zischlaute ertönen.
Danke Jakob, ja an einen dynamischen EQ habe ich auch schon gedacht. Habe bisher dieses Tool aber noch nicht verwendet, die Hofa-Demo ziehe ich mir mal. Ein Multiband-Comp o.ä. funktioniert leider eher nicht.
 
Wenn du einen Deesser mit Vorhörfunktion hast, also einen der dir zu hören gibt was er deessed, läßt du die Funktion an und renderst.
Dann hast du eine Spur nur mit den Essen. Die kannst dann zumischen...

Ideale Vorstellung, das könnte in der Tat gut klappen. Danke LM18!
 
Ahso, vielleicht wäre dann sowas wie der Waves Vocal-Rider, Melda MAutoVolume oder Hornet AutoGain Pro was für dich. AutoGainPro habe ich mir vor ein paar Wochen gekauft und bin sehr zufrieden, hat auch ein Sidechain mit HP/LP.
Hm. Diese Gain-Plugins, insbesondere der Vocal-Rider, gleichen IMHO doch nur die Gesamtlautstärke des Audiomaterial aus, oder? Glaube daher nicht, dass man gezielt nur bestimmte Frequenzbänder hochziehen kann damit. Das wäre für meine Problemlösung idealer.
Aber wie würdest du in diesem Falle mit dem von dir genannten AutoGainpro+Sidechain umgehen, du erwähntest die Filtereinheiten? klingt interessant.
 
Wenn du einen Deesser mit Vorhörfunktion hast, also einen der dir zu hören gibt was er deessed, läßt du die Funktion an und renderst.
Dann hast du eine Spur nur mit den Essen. Die kannst dann zumischen...

Ideale Vorstellung, das könnte in der Tat gut klappen. Danke LM18!

Aber ist das nicht einfach nur das S-Band? Das gleiche erreicht man durch nen einfach EQ würde ich jetzt einfach mal behaupten.
 
immer diese Nerd Themen :D

machen wir doch einen Contest

wer die lautesten S Laute hat ohne Schmatzer.
 
ich hab noch einen Vorschlag

Hast Du Bassdrum, nimmst du Sinus bei 50 Hz und gatest den mit Sidechain.

Hast du Stimme, nimmst du Sinus bei 6 kHz und gatest den mit der Stimme.

:D
 
Stell doch erstmal nen kurzen Audio-Schnipsel hier rein.
 
Bin unterwegs. Hochladen auch keine Lust, bringt nix.
reines EQing geht bei zu viel Silbilanten ja auch nur teilweise recht gut. Und so verhält es sich halt auch andersrum, wenn man genau diese hochkitzeln möchte. Werde erstmal die o.g. Demos testen.
Danke.
 
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