Channel Strip Plugins

  • Ersteller SunSpire
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Habt ihr euch mal die Abbey Road Strips angehört von Waves? Die Dinger machen den meisten "Sound" imho, auch das Tape ist Hamma. Leider noch sehr teuer im Moment. Gerade die Zerre von J37 und den TG Limiter Teilen ist rein vom Gefühl her (hab mal ganz grob mit anderen Plugins verglichen) für mich das beste im Moment.

(mal kurz von Channelstrips weg)
Interessant finde ich, dass mir die Zerre von dem uralten silbernen stock 1176 von UAD immer noch besser gefällt als die neuen Waves etc... keine ahnung was die Jungs da gemacht haben, das Ding packt so geil zu und macht immernoch riesig Spass. Möchte damit nur sagen, dass es nicht immer das neueste Plugin sein muss. Ich sagte es schon mal, Vintage Plugins sind der letzte Schrei :D
 
Ist vermutlich eh zu spät, aber meine 5 Pfennig zu dem Thema:

Der Waves Scheps ist kein Channelstrip im heutigen Sinne, sondern die Emulation eines Neve 1073, also Preamp plus EQ.

Weder ist der EQ vollparametrisch, noch hat das Ding einen Compressor. Eigentlich versteht man unter Channelstrip das Equivalent zu einem SSL-Kanal, also Filter, parametrischer EQ und Kompressor.

Zu spät keinesfalls, denn damit habe ich wieder etwas wichtiges gelernt, vielen Dank. In der Tat verwende ich (noch) den Renaissance Comp, den ich vor einiger Zeit im Musicians Bundle für 39 EUR erstanden habe. Der Preis geht noch klar, aber es klingt im Vergleich zu anderen Comps so ausdrusckslos.

Aber: die Slate Sachen kann ich mir natürlich immer noch koofen. :) was mich im ersten Schritt davon abgehalten hat, liegt am iLok-Erfordernis. Das nervt. Und Native Instruments und Waves machen vor, dass es auch anders gehen kann.

Jetzt ist mein Blick auch noch auf die VTM von Slate gefallen. Auch sehr interessant... ist natürlich kein Strip, aber klingt bei dezenter Verwendung wirklich sehr gut.


Möchte damit nur sagen, dass es nicht immer das neueste Plugin sein muss. Ich sagte es schon mal, Vintage Plugins sind der letzte Schrei :D

Das Erstaunliche ist, da wurde Anfang der 90er das Analogzeitalter wenn man so will gewaltsam beendet und jetzt kaufen wir alle wie blöde Plugins, die genau den alten Kram so gut wie es geht emulieren.
 
wer von Euch ist denn so ein richtiger Channel Stripper?
 
Nach drei Tagen intensiven Tests ahne ich, warum...

Der Sound begeistert sofort, nutzt sich aber auch schnell ab, weil ich finde, wenn man weiss wonach man hören muss, erkennt man ihn sofort, vergl. das Piano Preset des M1. ;-)
 
Das Ding ist schon gut, aber man muss es halt gezielt einsetzen. Zum Beispiel für Bändchen-Aufnahmen, alten Tape-Aufnahmen oder sonst wie sehr stumpfen Geschichten. Ist mehr so ein Retter in Not als etwas für den Alltag.

Vielleicht auch mal auf einem Bass sound oder so..schon cool. Wie gesagt: halt aufpassen mit der Dosis. Grundsätzlich kommt man aber gut ohne Exciter zurecht und wird am Ende wohl meist glücklicher als mit.
 
Das stimmt schon. Mir ist aufgefallen, dass ich das, was der Exciter macht, wesentlich geschmackvoller und "musikalischer" mit dem Scheps73 Plugin hinbekomme, z.B. leichte Anehbung der Präsenz, wohlige Mitten. Stehe noch am Anfang der Lernkurve, und denke, dass ich perspektivisch mit einem gut klingenden Eq und Comp, dessen Bedienung ich mir noch erarbeiten muss, auf Dauer besser fahre, als mit dem vermeintlichen "Feenstaub". :) z.B. Maggi in einer öden Suppe schmeckt besser als ohne Maggi, aber noch besser ist es, wenn man die Suppe von Anfang an richtig kocht. :)
 
So, etwas Salz in die Wunde... In diesem Video kackt der Scheps leider ziemlich heftig ab:

 
Stehe noch am Anfang der Lernkurve, und denke, dass ich perspektivisch mit einem gut klingenden Eq und Comp, dessen Bedienung ich mir noch erarbeiten muss, auf Dauer besser fahre, als mit dem vermeintlichen "Feenstaub".
Solche "Feenstaub"-Plugins gehören für mich zum absoluten Handwerkszeug und ich möchte nicht mehr ohne arbeiten.

Es gehört mMn einfach zur Lernkurve, irgendwann zu hören ob ein Effekt nun angebracht ist oder nicht.:) Am Anfang hört man es vllt. noch nicht richtig und packt es erst einmal überall drauf. Merk dir einfach in welchen Fällen es gut kommt.

Für mich persönlich sind Exciter und Saturator wichtiger als Comp, aber nicht so wichtig wie EQ. EQ>Exciter>Comp
smil451c7211b9e19.gif
 
Hi Tony, ja das Video kenne ich, habe es mir vorher angesehen. Aber ich denke, dass UAD wahrscheinlich einfach nochmal eine andere Liga ist, zumal die Plugs meiner Kenntnis nach auch eine Hardwareerweiterung brauchen.

@ schnuffke:

Würdest du im Hinblick auf Saturator zB eine virtuelle Tape Machine empfehlen, also zB Waves J37, Kramer oder Slate VTM?
 
Würdest du im Hinblick auf Saturator zB eine virtuelle Tape Machine empfehlen, also zB Waves J37, Kramer oder Slate VTM?
Die kenne ich alle drei nicht. Eigentlich kenne ich gar keine TapeEmus.:-? Empfehlen kann ich VintageWarmer ( bissl TapeEmu steckt da ja drin ) und TwinTube ( Mischung aus Exciter und Saturator ).
Der VW ist ´ne Waffe um Sounds lebendig zu kriegen ( natürlich nur, wenn es nötig ist ), ist aber relativ komplex. Der TT hat nur drei Regler und klingt wesentlich kälter und künstlicher, kann aber dafür auch gut auf Drums ( transientenreichem Material ) angewendet werden.
 
ich mag den scheps enorm gerne in den tiefmitten, boosts klingen fett und rund, aber nicht mulmig. die höhen passen mir weniger... dafür gibt's dann den softube a-range.

als channelstripper würde ich mich zwar nicht bezeichnen... aber in jedem drumbus (kick/snare/toms etc.) sitzt bei mir der ssl channel... der schränkt in richtigem masse ein, saugeil um drums sehr schnell zu shapen. kann ich voll empfehlen.

das alter eine plugins muss nix heissen... was vor 10 jahren gut klang, klingt auch heute noch gut... dominion so ein beispiel... oder vintagewarmer... und ja, auch der waves ren-comp ist ein richtig guter "arbeits-kompressor", der sehr unaufällig seinen job verrichtet und einfach auf praktisch allem passt... verwende ich heute noch sehr oft... oder der L1 ist auch so eine geschichte... als masterlimiter, wie er mal gedacht war, ist der so richtig scheisse im vergleich zu jedem modernen masterlimiter, aber auf einzelsignalen ebenfalls ein tolles, einfach zu bedienendes arbeitstier... auch immer noch ständig im einsatz.
 
Kann mich was das Alter von PlugIns angeht SOS nur anschließen - die Renaissance-Sachen klingen seit Jahren immer gleich. Und Waves pflegt selbst diese PlugIns weiter. Der RenComp hat nen Sidechain bekommen. Ich kann heute noch ein Cubase SX1-Projekt öffnen und wenn ich alle Spuren mit den Renaissance-PlugIns gemischt habe, klingt es heute in C8 noch genau so wie damals. Die Cubase-PlugIns gibt es nicht mehr oder die Algorithmen wurden verändert.
Ich habe mit den Waves-PlugIns also unter Umständen einen viel besseren Recall als mit den Internen.

Und den RenComp sowie den RenReverb mag ich total. Ich kann die Dinger blind bedienen und komme schnell zu Ergebnissen. Das Problem ist glaube ich, dass man versucht, die Software-Denke auch auf solche PlugIns zu übertragen. Aber niemand würde auf die Idee kommen und einen 1176 als schlecht bezeichnen, nur weil er ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Der RenComp hat einen Sound, seinen Sound. Gut oder schlecht ist Geschmackssache.

Bzgl. Channelstrip kann ich auch noch mal den TG12345 ins Rennen werfen. Wurde ja schon genannt und ist imho ein vollwertiger Channelstrip mit Kompressor, EQ und Stereo-Imager (im Rahmen ...).
Er hat zwar einen gewissen Charakter, passt aber eigentlich überall.
Ansonsten baue ich mir den Channelstrip eigentlich immer so zusammen, wie das Signal es braucht (oder ich es haben will) - sprich der passende Kompressor und der passende EQ für den Job.

Bei den Tape-Emulationen kann ich nur Kramer und J37 vergleichen und finde J37 grundsätzlich "interessanter". Bei der Kramer habe ich das Gefühl, dass der Bereich zwischen schön und nicht mehr schön sehr klein ist - man muss sie sehr genau justieren. Bei der J37 empfinde ich mehr Spielraum, sie verzeiht mehr, wenn man nur grob etwas an den Reglern dreht.
Für mich ist die J37 eher was für Einzelsignale, um Farbe zu geben. Kramer ist eher etwas für Busse, um zusammen zu schweißen oder als Effekt. Was nicht heißt, dass die J37 nicht gut auf Bussen klingt :)
 
Ich habe noch einmal eine Anschlussfrage. Ich habe jetzt den Scheps73 und das Slate VMR im "Arsenal", mit denen ich ganz gut zurecht komme. Mit ist natürlich bewusst, dass im Zweifel Erfahrung, Gehör und Talent in Verbindung mit optimaler Abhörsituation (Boxen und Raum) den Mix mehr beeinflussen, als noch ein weiteres Plugin.

Meine Mixe (ich habe ja einiges rausgehauen in der letzten Zeit) klingen bei hoffentlich zutreffender Einschätzung nicht wirklich "falsch", aber im Vergleich zu den anderen Ergebnissen oft etwas unfertig, langweilig oder Demo-haft. Es fehlt irgendwie der "Juice".

Ich habe mir daher ausgiebig Videos vom Slate VCC angesehen (Virtual Console Collection), aber ich denke, das ist ja unterm Strich eigentlich auch "nur" eine Presetschleuder, die ein Stück weit komprimiert, je nach Konsole eine gewisse Eq-Farbe gibt (Neve hebt Bässe und Tiefmitten an, SSL ist klarer, Tube-Konsole "wärmt") und sonst ggf. noch etwas sättigt. Klingt spontan erstmal WOW, nutzt sich aber sicher ab und kaschiert v.a. keine Unzulänglichkeiten.

Ich denke daher, dass es ggf. sinnvoller ist, ein Tool wie das schon mehrfach erwähnte Alloy zu nehmen. Das ist zwar nicht so schon shiny wie die Slate Dinger, hat aber m.E. deutlich mehr Analyseoptionen und kleistert nicht ein Preset drüber.
 

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