Orchester Libraries: wie zeitkonforme Anschläge hinbekommen?

  • Ersteller Ash-Zayr
  • Erstellt am
Ich nutze die CCC ja seit Jahren, nur eben als authentischere Vorzugsvariante zu ollen Synths oder Halion Strings oder Hörnern, usw.....das ging auch immer gut, bis ich jetzt anfangen wollte das zu machen, was wohl ein Klassik-Komponist macht....ich lade nicht z.B. Strings und greife dann munter damit volle Akkorde und bilde mir ein, ein Orchester zu haben, sondern verschiedene Instrumentengruppen teilen sich die enthalten Töne und Intervalle auf...das macht ja ein Orchester aus...die Harmonien entstehen erst durch das gesamte Orchester.
Daher stoße ich erst jetzt darauf, dass es nicht einfach ist, die Gruppen ohne hörbaren Versatz so zu positionieren, dass sie zueinander homogen sind, und dass alles dann passend zum Takt und Timing des Songs ist.......die vielen Parameter und die laue Doku zur CCC hilft da eben nicht auf Anhieb, und ich werde fummeln und reinprobieren müssen....wie so oft auf dem Weg des Home-Recording-Lernens...;)

Ich werde die CCC jedoch behalten, weil ich sie ja gerade nochmals wie erwähnt auf die complete orchestral colleciton upgegraded hatte.....Weiter-Verkauf ist leider nicht bei best-service Produkten....glaube ich...oder mit einer horrenden Gebühr....

Ash
 
Wenn du beim Probieren auf ein paar nützliche Kniffe stößt, wäre ich dankbar, wenn du die weitergeben könntest!
 
Wie macht ihr das? Wie setzt ihr die Midi-Events, wie regelt ihr am VST die Hüllkurve, damit die Noten gehört im Timing und klickgerecht liegen und auch alle Instrumente parallel ohne hörbaren Versatz zueinander spielen? Das scheint mir doch generell eine Herausforderung zu sein bei Einsatz solcher Sachen...

ich spiels von hand ein - das hat den vorteil, daß du automatisch spürst, wie sich das instrument vom attack her verhält und kompensierst das

ich nutze übrigends EW Symphonic Orchestra
kann deine probleme bei mir nicht nachvollziehen

als Beispiel wo ich die lib als letztes genutzt habe, war "Fade to Gray" von meinen Songs
 
Mein Reden ...
wenn Du ein Pianosound spielst, musst Du denken und fühlen wie ein Pianist.
Wenn Du ein Horn spielst, musst Du denken und fühlen wie ein Hornist.
Dieses Gefühl kriegst Du am besten übers Spielen und Einfühlen in den Sound.
Da sind noch andere Sachen als nur Timing im Spiel.
Dir werden ggf. Controller wichtig, die das Charakteristische des Instruments erst ausmachen und mit der Spielweise ergibt sich auch das Timing. --- keine Frage mehr nach Raster.

Es sein denn Du willst noch Noten drucken ... dann mußt Du aufwändig (Noten) quantisieren.
 
viele daws (mindestens mal logic und cubase) bieten allerdings eine partitur-quantisierung an, bei der du also die parts unquantisiert einspielen und abspielen kannst, und nur das notenbild wird zwecks lesbarkeit quantisiert.

aber is schon ziemliches gefuchtel alles :)
 
Noten sind für mich nicht relevant., und ich bein kein Pianist und Keyboarder.....Akkorde in Echtzeit spielen kann ich nicht....;)

Und die gesamte Quantisierungsproblematik ist bei meinen Schilderungen glaube ich auch nicht wichtig.....Cubase und dessen Q-Funktionen können ja nicht wissen, wie die Anschalgshüllkurve und die Velocity und Attack Werte des VST sind...das muss man halt in der Tat hören und manuell rücken...zumindest wenn man das Einschwingverhalten verlängert, so wie ich es getan habe, weil ein (ensemble) Attack sofort auf Tastendruck in meinen Ohren meist nicht gut klingt...ich mag es weicher bei Instrumenten-Gruppen, genau das aber ruft dann beschriebene Problematik hervor, dass ich da 3 Spuren am Start habe, deren Midi Events an der gleichen Startposition sitzen, sie aber alle hörbar mit Versatz starten....ich habe aber mal etwas versucht heute....einfach in loop nehmen und rücken und rücken....unmöglich ist es nicht.....aber abnehmen kann einem das auch keine Funktion....so eine Funktion müsste erkennen, wann die tatsächlichen Wellenformen pro Ton ihren peak haben, auf welcher Positon diese peaks sitzen, und alle Spuren dann an diese Position mit ihrem jeweiligen Peak relativ verankern...;)

Ash
 
oder aber die library muss da mit einer gewissen sorgfalt erstellt worden sein, nämlich u.a. dass der attack pro note ungefähr denselben offset hat. man darf da echt nicht vergessen, dass siedlacek quasi einer der ur-prototypen einer streicherlibrary war, das sind bald 20 jahre alte samples.

moderne libraries kann man natürlich auch nicht quantisieren und dann passt alles, weil eine gewisse attackphase braucht man ja einfach für den realismus. aber diese attackphase ist dann wenigstens einheitlich, man stellt sich nen offset von soundsoviel millisekunden in der spur ein und fertig.

ich würde dir zumindest raten, vielleicht mal bei IK multimedia auf so nen deal für die miroslav library zu warten. die wird einem manchmal für absolute witzpreise nachgeworfen (weil der zugehörige player 32bit ist), und die ist zwar sogar noch ne ecke älter als siedlacek, aber deutlich "spielbarer". vor allem sind da auch meist schon emotionen in den samples und sie sind nicht ganz so methodisch treu ständig ohne jegliches vibrato gespielt, da menschelt es sehr viel mehr, die attacks sind präziser, und insofern klingen die oft aus dem stand direkt einiges besser als siedlacek.
 
das würde ich Dir gern glauben und mich verlocken lassen...Du magst sogar recht haben, aber ich kann es schlicht nicht beurteilen.....von der Quantität her ist meine CCC ja schon sehr komplex, und ich habe vielleicht 2% der sounds überhaupt erst nur verwendet innerhalb meiner Projekte und wollte nun mal gezielt auf Entdeckungs-Tour....Ausdrucksweisen üer Keyswitch gibt es ja auch pro setting, jedes Isntrument solo, in ensemble, mit und ohne Effekte....hmm....bin da zu noobig um zu sagen, ob das alles taugt.....;)
 
du, das taugt schon. man kann damit gute sachen machen. es ist halt mehr arbeit als bei moderneren libraries. richtig moderne haben wie gesagt auch extrem hilfreiche "intelligenz" gerade was das thema legato-spielen angeht (da programmiert man sich bei siedlacek nen ziemlichen wolf), aber die kosten halt auch was. miroslav erwähne ich, weil die halt oftmals geradezu absurd billig zu haben ist, und zwar keine modernen "intelligenzen" bietet, aber samples mitbringt die zumindest aus dem stand mit weniger aufwand "funktionieren".

ne basics edition gibts z.b. für 60 euro, die "vollversion" mit allen samples aus der original-library für ca. 120.

http://www.ikmultimedia.com/products/philharmonik/index.php?pp=miroslav-philharmonik-versions

aber will dir nix aufschwatzen :) der wille, erstmal aus dem gegebenen alles rauszuholen ist auf jeden fall die richtige einstellung.
 
danke Dir.....ist dann schon mal für den Hinterkopf....;)
"Soundlich" mag ich das, was ich schon aus dem Polen, oder ist/war er Tscheche, rausgeholt habe....aber bis dato war es ein sinnloses Herumstochern allein in der Sound-Auswahl, die ja alle noch mit Präfixen und Suffixen betitelt sind, deren Sinn ich bisher noch nicht ernst genommen hatte, die aber großen Einfluss auf Spielweise und Klang haben.....
Also, Potential ist noch da.drin....vielleicht kann mir aber einer konrekt sagen, was bei der CCC in den Group Effects nun der Unterschied zwischen dem explizit zu aktivierenden "attack effect " ist und dem "volume edit"....beide steuern das Einschwingverhalten, Hüllkurve.....?
 
Ich kenne die Library nicht.
Aber Attack ist meist auf 0. Wenn Du den Wert erhöhst, wird in das Sample eingefadet.
Das nützt fürs Timing ja nichts.

Du müßtest eine Funktion finden, die das Einschwingen ggf. abschneidet - den sogenannten Samplestartpunkt.

So etwas gibt es in Kontakt und der läßt sich auch automatisieren, d.h. z.B. an die Velocity knüpfen.
So sind leise Töne von Anfang an zu hören, bei lauteren wird der Anfang des Samples übersprungen. Im Zusammenhang mit einem leicht positiven Attack-Wert in der Hüllkurve, der die Ruppigkeit ganz schnell einfadet, könnte das was bringen.

Manchmal lassen sich die Einzelsamples editieren, dann kannst Du jeden Ton nach eigenem Gusto gestalten. Aber wie gesagt, in der Art ist die Brühe teurer als das Fleisch.
 
Hallo,

ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Instrumente eine gewisse Zeit brauchen, um den Ton zu entwickeln. Bei Bläsern ist es erst das Anblasgesräusch und dann entwickelt sich der Ton, das Instrument beginnt zu resonieren. Das ganze geht in Sekundenbruchteilen. Der Musiker, der das Blasinstrument spielt, wird um Sekundenbruchteile und unbewusst früher in sein Instrument blasen, als es das Metronom vorgibt. Das haben akustische Instrumente so an sich. Auch bei Streichern ist eine solche Tonentwicklung wahrnehmbar. Das spielt sich alles in Sekundenbruchteilen ab.
Ich habe alle drei Spitfire Albion Librarys. Ich finde den Effekt gerade in diesen Librarys sehr ausgeprägt. Bei Passagen, in denen z.B. Ostinati gespielt werden, liegen bei mir die tatsächlichen, eingespielten Notenstartpunkte auch immer deutlich vor Beginn des eigentlich gewollten Startpunktes. Aber ich mache dabei nichts anderes, als der echte Musiker auch. Ich beginne den Ton unbewusst früher, damit der voll entfaltete Ton an der richtigen Stelle sitzt.
Natürlich spielt bei allem auch die Latenz eine gewisse Rolle.
Ich mache es immer so, dass ich nach dem Einspielen die Noten quantisiere und dabei ein paar Random-Ticks einstelle. Danach markiere ich im MIDI Editor alle quantisierten Noten und ziehe sie so weit vor, dass die o.a. Entwicklung des Tonverhaltens berücksichtigt ist. Das ist bei jedem Instrument ein anderer Wert. Ich glaube nicht, dass Du eine andere Library brauchst. Ich halte es auch nicht für richtig, die Instrumente so zu manipulieren, dass das Ansprechverhalten geändert wird. Es gehört zum Instrument und zur Entwicklung des Tons dazu. Du wirst aber nicht umhin kommen, Deine eingespielten Noten entsprechend nachzubearbeiten.

Gruss
Matthias
 

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