Warum klingen digitale Filter gegenüber analogen so "kratzig"?

Moin :)

ich erinnere mich noch (mit nicht geringem Entsetzen) an die Mittelklasse Pulte von Tascam (80-er Jahre, weiß nicht mehr wie das hieß). Die EQs wirkten im Hohenbereich (ca. 10 kHz) auch eher unangenehm und harsch. Vom Mythos der analogen Wärme war da nicht viel zu hören. Der EQ des Mackie 8-Bus (Hi Shelf bei 12kHz) gefiel mir da schon besser, aber auch damit konnte man ein Signal ziemlich mies klingen lassen - zumindest konnte ich das :-D
irgendwann in den 80-ern hatte ich mal Gelegenheit an 'ner kleinen Neve Konsole zu mischen. Mag sein, dass die Erinnerung eines älteren Herren "leicht" verklärt ist, aber mit dem Teil konnte ich nichts falsch machen. Irgendwie klang einfach alles gut damit.

Es kommt aber auch immer auf das Signal an das man bearbeitet. Gerade Aufnahmen die mit den modernen Mics gemacht wurden die den "beliebten" China-Höhen-Boost haben (z.B. als Overheads oder Vox), sind da für jeden EQ den ich kenne ein Graus. Oder HighGain Gitarren, die in den Höhen richtig fiese brizzeln[sup] (vorzugsweise mit SM57 vor 'nem Celestion Vintage 30 ... Herr im Himmel kennen die Gitarristen denn nix anderes? z.B. WGS-Speaker?).[/sup] Da nehme ich ein paar Resonanzen raus, schon wirkt es zwar angenehmer, aber oft etwas dumpf, hebe dann die Höhen an, und alles klingt schlimmer als vorher ....

Ich denke, dass der Mythos der analogen Wärme weniger auf die EQs, als vielmehr auf das damalige Aufnahmemedium zurückzuführen ist. Aber da war auch nicht alles besser. Eingeschränkte Dynamik, hohe Wartungskosten, Übersprechen und wer dann mal mit Bandsalat kämpfen musste, weiß die Vorteile der modernen DAW zu schätzen :)

Uuups, schweife ich ab ? ..... O.K., dann schlage ich nun unauffällig und ausgesprochen geschickt einen Bogen zum Thema, pass auf, das merkst du garnicht :)

Ich kenne kein EQ PlugIn das von sich aus kratzig oder harsch klingt.
Für meinen Geschmack macht der UAD Pultec 'nen guten Job, selbst in der legacy Version. Und wenn UAD nicht in Frage kommt, dann wäre die "Premium Tube Series" von Native Instruments es durchaus wert mal angetestet zu werden. Meinen Ohren gefällt der NI Passive EQ noch etwas besser als die Massive/Passive Emulation von UAD.
 
es gibt durchaus gelungene Software EQ's die nicht kratzig klingen. Namen wurden schon genannt,erspare ich mir. Aber es ist halt wie immer, 90% passiert vor dem Micro und da ist der Hebel anzusetzten und wenn da ein gutes Grundsignal vorhanden ist, macht EQing Spass egal ob Hard oder Software !
 
es gibt durchaus gelungene Software EQ's die nicht kratzig klingen.
Nunja ALLE - so lautete hier das Grundfazit.

Sonst klingt die Aussage wieder so, als sei da was dran. ;)
 
Bei mir klingt nichts kratzig, andererseits arbeite ich quasi ausschließlich mit digitalen EQs. Einen guten Analog-EQ weiß ich allerdings zu schätzen,steht doch neben mir ein BAE 1023 mit fantastischer EQ Sektion. Höhenbearbeitung mit Plugins mache ich sehr oft gerne folgendermaßen: Ich senke die Höhen recht deutlich ab, meist mit Equality , und zaubere mit dem Maag EQ bei 20 bis 40 khz noch einen Air-Schimmer. Dann klingts warm aber nicht dumpf.
 
Ja bei solchen Aussagen holt es mich immer zurück, dass ich weiss, in was für einer Art Forum ich mich hier bewege und welche Leute dieses bevölkern. :)

Danke!
Ari
 
Ja bei solchen Aussagen holt es mich immer zurück, dass ich weiss, in was für einer Art Forum ich mich hier bewege und welche Leute dieses bevölkern. Lächeln

Danke!
Ari

Arroganz ? Dann solltest Du das Forum wechseln, oder ein eigenes aufmachen.
smil451c757f8273e.gif


http://de.wikipedia.org/wiki/Arroganz
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochmut
 
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was mit kratzigem Klang gemeint sein soll. Wie wäre es mal mit nem Hörbeispiel? Vielleicht sind ja auch nur die Hochtöner der Abhöre durchgebrezelt
smil451c7211b9e19.gif
 
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Stellt euch doch nicht so an. Es ist eben genauso schwierig über Sound zu reden als über Musik weil jeder andere Begriffe verwendet. Da jemandem dann Dilletantismus vorzuwerfen ist echt arrogant.

Da muss man halt abstrahieren: kratzig = was unschönes
Bei mir heißt es in dem Zusammenhang körnig bei jemand anderem harsch oder grell, was auch immer. Ist doch egal
 
@Traumwandler: äh nicht dein Ernst? Es ist teilweise schwierig Klänge zu beschreiben, ja, aber die Schlussfolgerung daraus kann doch nicht sein dass jeder redet wie er will und der andere nicht weiß was gemeint ist und alles egal ist? Wenn wir hier einem klanglichen Phänomen auf den Grund gehen wollen dann müssen wir schon alle über das gleiche reden bzw das bestmöglich versuchen.
 
  • Danke
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Ui, da habe ich ja doch ganz schön was losgetreten :D

Erstmal korrigiere ich mich:
Ich hatte ja wirklich behauptet, dass JEDER digitale EQ "kratzig" klingen würde. Was natürlich nicht stimmt! Hatte ja im Startpost auch schon gefragt, welche hochwertigen EQ Plugins zu empfehlen sind.

Was den Sound und dessen Beschreibung angeht:
Meines Wissens ist es eigentlich ein bekanntes Phänomen, dass einfache digitale Plugins bei Höhenanhebungen harsch, kratzig, unschön, hart, unmusikalisch, what ever wirken. Quasi neben dem "Mehr an Höhen" auch noch etwas anderes hinzufügen, das einfach unschön klingt. Habe ich an anderen Stellen schon öfters gelesen.

Ich habe das auch selbst festgestellt - und darüber hinaus noch festgestellt, dass Anhebungen mit diesen standard Plugins generell "aufdringlicher" klingen als Absenkungen (siehe Beispiel Low/High Shelf mit Absenkung + Make-Up / Anhebung).
Ich senke zwar auch noch aus anderen Gründen auf Einzelspuren nur noch ab, aber das ist auch einer davon.
Ist zwar jetzt OT, aber noch ein interessanter Zusammenhang, der fürs Absenken spricht, hat sich mir kürzlich noch erschlossen: Bearbeitete Signalanteile schwingen nach, wodurch sie auch ohne die eigentliche Pegelabsenkung nicht so "vordergründig" erscheinen würden. Bei mehrfach mikrofonierten Elementen führt die Phasenverschiebung dann weiterhin noch zu minimalen Auslöschung bei der Absenkung.
Beides ist dem Absenken zuträglich - weil man ja logischerweise sowieso das absenkt, was man nicht im Signal haben will. :)

Deshalb ist es IMO auch besser, die Höhen auf der Summe anzuheben statt die Mitten und Bässe abzusenken, weil so die letzteren mit einem normalen (nicht linear-phasigen) EQ nachschwingen. Zumal es im Tiefenbereich ja viel eher zu Phasenproblemen kommt.
Genau das habe ich gestern mit dem Pro-Q noch festgestellt.

Ich hatte mir daheim am Laptop schon mal den Fabfilter Pro-Q2 im Natural Phase Modus angeschaut. Sehr feines Teil. Gegenüber dem Reaper und Ozone EQ habe ich auch tatsächlich Unterschiede festgestellt - mit Kopfhörern. Der Pro-Q2 klingt einfacher "weicher" und unaufdringlicher, angenehmer. Der ganze Mix klang damit irgendwie noch ne Ecke "professioneller", wobei ich mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen will :D

Werde heute Abend mal von meinem Mixing Rechner aus einen Vergleich der 3 EQs mit Höhenanhebung rendern und hochladen.
Werde ein kleines Quiz draus machen, das ich nach einer Woche auflöse. :p
Meint ihr, ich sollte dafür nen neuen Thread aufmachen?
 
Nö, lass hier drin´!
 
Bei mehrfach mikrofonierten Elementen führt die Phasenverschiebung dann weiterhin noch zu minimalen Auslöschung bei der Absenkung.

Das ist auch beim Verstärken so.


Werde heute Abend mal von meinem Mixing Rechner aus einen Vergleich der 3 EQs mit Höhenanhebung rendern und hochladen.

Die musst du aber per Nullungstest matchen...denn nicht alle Einstellungen sind von Plugin zu Plugin gleich umgesetzt.
 
Das ist auch beim Verstärken so.
Ich weiß. Das ist ja einer der Gründe, warum ich lieber absenke, anstatt zu verstärken. Das Nachschwingen ist wegen dem Nachschwingen als solchem und wegen etwaigen Auslöschungen beim Verstärken ja kontraproduktiv. Das Nachschwingen führt ja theoretisch dazu, dass das bearbeitete Signal etwas laid back und damit weniger "in the face" wirkt. Wenn das dann genau da ist, wo man eigentlich boosten möchte - rein theoretisch nicht sehr sinnvoll.
Mit dem Fabfilter Pro-Q2 habe ich das gestern, meine ich, sogar rausgehört. Low-Shelf mit Absenkung und High-Shelf mit Anhebung, jeweils genau angepasste Aufholverstärkung. Die Tiefenabsenkung hat dazu geführt, dass die Transienten und der Bass nicht so definiert waren.

Die musst du aber per Nullungstest matchen...denn nicht alle Einstellungen sind von Plugin zu Plugin gleich umgesetzt.
Was heißt Nullungstest?

Ich hatte auch den gestrigen Vergleich schon mit Bedacht gemacht. Hatte mir 3 Punkte bei 4, 10 und 20k genommen und den jeweiligen Gain im Plug-In verglichen, um eine möglichst ähnliche Anhebung zu haben. Beim Fabfilter und Ozone habe ich das ziemlich genau hingekriegt, nur beim Reaper EQ ists etwas schwammig. Im Endeffekt habe ich aber nur den Q Faktor angepasst, Frequenz und Gain habe ich gleich gelassen (ist ja logisch, eigentlich).
 
Werde heute Abend mal von meinem Mixing Rechner aus einen Vergleich der 3 EQs mit Höhenanhebung rendern und hochladen.
Freu mich drauf. Noch besser wäre es, du machst den Test bei Einzelsignalen, das ist klarer als auf der Summe IMO.
 
Von alleine klingen EQs nicht hart aber wie ein EQ das handelt wenn Härten im Signal sind ist schon verschieden. Es kann auch sein, das das "Gainstageing" im Mix nicht richtig bedacht und umgesetzt wurde.

Wen es als kleines Experiment interessiert kann ja mal ein weisses Rauschen generieren und einfach einen EQ draufladen der ein Oversampling nutz, ohne irgend etwa am EQ selbst zu schrauben. Dann schaut Euch mal den Pegel an wie der sich verändert.

Überraschung :)
 
Ach alle Jahre wieder.... :)

Soll jeder selbst entscheiden, über was wir hier genau eigentlich reden. Und vorallem welche krassen Begriffe hier verwendet werden für.... etwas, was ich hier im Anhang folgendermaßen festgehalten habe.

Da es um angeblich kratzende Höhen geht, habe ich auch das Augenmerk genau darauf gelegt. Doppelte Lautstärke bei 8kHz. Bellfilter, bei normalmoderatem Standart-Q-Faktor. Weder schmal noch breit. Also im noch musikalisch-sinnvollen Bereich. Und nein Rolleum, es ist nicht arrogant, wenn ich mich darüber freue, wenn du weiterhin bis 40kHz anheben willst. Mach was du willst. ;)
------------------------------------------------------------------
Also hier die Werte:

Signal: Weißes Rauschen

Gain: 6 dB
Freq: 8000 Hz
Güte: 1
------------------------------------------------------------------

Blindtest würde hier eh niemand überleben. :D
Daher habe ich das Ganze gleich voll und richtig beschriftet. Spart Zeit.

So und nun fröhliches Weiterzerreißen über nix und wiedernix.
Ari
 

Anhänge

  • EQ-Vergleich - S1-FatChannel.wav
    1 MB · Aufrufe: 91
  • EQ-Vergleich - FabFilter-Pro-Q.wav
    1 MB · Aufrufe: 100
  • EQ-Vergleich - S1-ProEQ.wav
    1 MB · Aufrufe: 105
  • EQ-Vergleich - FabFilter-Pro-Q2.wav
    1 MB · Aufrufe: 90
  • EQ-Vergleich - Nomad-EQP-4.wav
    1 MB · Aufrufe: 108
  • EQ-Vergleich - Softube-Enhanced-EQ.wav
    1 MB · Aufrufe: 118
  • EQ-Vergleich - NI-Solid-EQ.wav
    1 MB · Aufrufe: 98
  • EQ-Vergleich - Voxengo-GlissEQ.wav
    1 MB · Aufrufe: 103
  • EQ-Vergleich - Original-WhiteNoise.wav
    1 MB · Aufrufe: 105
  • EQ-Vergleich - Reaper-ReaEQ.wav
    1 MB · Aufrufe: 106
Und zum Thema Herr Moderator? Ihr könnts selbst auch nicht lassen, oder?

Aber kein Problem - die Mühe hab ich mir gern fürs Forum gemacht. Gern geschehen.
Am Besten, du löscht die letzten 2 Beiträge einfach, denn sie haben nichts zum Thema hier zuzutragen!
 
Jo, ohne Beispiele fürs angeblich "kratzige" bringt uns die Diskussion absolut nicht weiter, weils erst mal nur Behauptungen und Theorie ist.
Also erst mal den "minderwertigen" EQ finden, Beispiele hoch laden und dann sehen wir weiter.

Ich persönlich verwende gern den Luftikus (Freeware), den EQ aus S1 und den Q2 hab ich mir vor kurzem auch gegönnt...und alle drei finde ich super.
Ist aber wegen dem Einsatzzweck, der Bedienung usw. und nicht weil die nicht "kratzig" klingen.
Kenne keinen "kratzigen" EQ, daher freu ich mich auf Beispiele.
 

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