Welches Mikrofon bei zu starken S-Lauten

Manchmal ist ein De-Esser auch schon ohne Kompression nötig, weil direkt ins Mikro gesungen wurde und bei manchen Vocals die S-Laute schon von vorn herein sehr aufdringlich sind. Liegt dann meistens am Sänger bzw. der Sängerin selbst.

Und wenn man komprimiert, muss man auch fast immer de-essen.

Ich richte meine Bearbeitung immer an der Stimme und des gesamten Songs aus. S-Laute zu zügeln ist dann nur noch ein notwendiges Übel.
 
mal über kondensator mikro z.b. md441 oder sogar bändchen nachdenken! md441 geht super bei rock/metal und bändchen bei akustik sachen immer ein egheimtip!
 
md441 geht super bei rock/metal und bändchen bei akustik sachen immer ein egheimtip!

jup, stimmt. das md441 braucht aber dann noch ne extra ladung höhen-eq. das md 421 ist hingegen nicht so gut geeignet, weil es für s-laute sehr anfällig ist. trotzdem nehme ich lieber das md421 und spendiere dem etwas de-esser. setzt sich im mix besser durch...
 
aja meine natürlich dynamisches! ein dynamisches löst nicht so fein auf und kaschiert durch diese unzulänglichkeit aber auch s laute. ein deesser ist dann eigtl. nicht mehr notwendig + würde ihn auch vermeiden falls möglich...
 
md441 geht super bei rock/metal und bändchen bei akustik sachen immer ein egheimtip!

jup, stimmt. das md441 braucht aber dann noch ne extra ladung höhen-eq. das md 421 ist hingegen nicht so gut geeignet, weil es für s-laute sehr anfällig ist. trotzdem nehme ich lieber das md421 und spendiere dem etwas de-esser. setzt sich im mix besser durch...

ja definitiv! aber lieber höhen boosten als cutten! booste das 441 immer ein stück mit nem neve alike EQ, klingt dadurch echt super, mags meist lieber als z.b. ein u87 oder u47 clone. 421 hab ich noch gar nicht auf stimmen probiert, sollte ich ma tun :)
 
Ich bin ja generell bei (Hobby)Gesang bei Dynamischen. Also mich haste da voll auf Deiner Seite ;-)

Aber diese Micthreads hier sind eigentlich ziemlich öde. Ich komme immer mit Dynamischen oder höchstens noch mit dem V13 und dann haben wir unsere beiden Gefell-Experten

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tja ist eh nicht mehr so viel los hier im forum hab ichs gefühl... eigtl. ist gear talk dochn netter zeitvertreib :)

irgendwie scheint mir, dass einige mikrofonhersteller ein kapselproblem haben. tendenziell kommt mittlerweile vieles in dem bereich wohl aus fernost und diese kapseln lösen scheinbar nicht fein genug auf. nur so kann ich mir diese enorme anzahl an zischeligen großmembran mikros im unteren bis mittleren preissegment erklären (ist natürlich rein spekulativ!!!).
 
Gute Kapseln herzustellen ist nicht so einfach. Weißklang kauft z.B. zu. Die langjährige Erfahrung hilft. Die zwei Gefell-Experten hier sind auf die Marke gestoßen, weil sie fürs Geld richtig gute Mikros bauen mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und großer Langlebigkeit. Warum sollen wir etwas empfehlen, was schlechter ist. Ähnliches trifft (z.T.) auf Neumann oder Schoeps, MBHO oder auch auf Audio Technica zu. Whitealbum und ich haben sehr viele Mikros verglichen. Jeder kann sich von den Gefells selber überzeugen, weil er die Mikros kostenfrei testen kann. Das macht kaum ein Hersteller oder Vertrieb, spricht also auch für die Thüringer. Allerdings sind sie erst ab einer gewissen Euroschwelle zu haben. Darunter muss man dann Kompromisse machen. Aber auch hier empfehlen Whitealbum und ich jeweils brauchbare Mikros, die wir aus der eigenen (Test-)Praxis kennen.
 
Vorhin hab ich mich gefragt, ob Ihr das eigtl. im Auge behaltet, wer bzw. wie viele Leute sich auf Eure Empfehlung hin für eines jener Mics entscheidet. Ich befürchte fast, eine solche Statistik wäre recht ernüchternd. Mir würde, wenn es stimmt, schon die Lust vergehen, immer wieder erneute Bekehrungsversuche zu unternehmen.

Darauf zielte im Übrigen auch mein Erstpost hier ab, also dass der TE sich am Ende sowieso das holt, was er eingangs schon als seinen momentanen Favoriten angegeben hatte. Das ging gar nicht gegen ihn persönlich, sondern ist meine Beobachtung hier, dass viele Leute sich fachlichen Rat und Anregungen holen und am Ende wird´s doch ein NT1A, welches sie bereits eine viertel Stunde vor Threaderöffnung bestellt hatten ;-)
 
Ich gehöre einer Generation an, die gelernt hat, dass Aufklärung ein mühseliges Geschäft ist. Es gibt auch genug Fälle, die im Laufe der Jahre mit unseren Empfehlungen sehr gut klarkommen. Das ganze Leben ist strenggenommen vergeblich ;-)
 
Vergeblich nicht unbedingt. Anstrengend sicher. Vergänglich aber auf jeden Fall.
 
Ein befreundetes Studio lässt öfter mal die USI oder andere teure Mics im Schrank und setzt das günstige T-Bone SCT 800 ein.

Deshalb hier mal das SCT 800 von T-Bone genannt.
Man kann durch eine andere Röhre den Frequenzgang so ändern, das die S-Laute gedämpft werden.

Habe es selbst sehr günstig gebrauch gekauft und ein paar alternative Röhren getestet.
Hier die Röhren die ich probiert habe:
- Original 12AX7 -> guter höhen Rolloff, hoher Output
- Tungsol 12AX7 -> Höhenpeak bei 10kHz
- Electro Harmonix 12AX7 -> Midboost um 1kHz Breitbandig, setzt sich gut im Mix durch
- JJ Electronix ECC83S -> ähnlich Electro Harmonix nur weniger Höhen um 10kHz
 
Weissklang V13


Aber ich befürchte, Du suchst nur Zuspruch für das Brauner und holst es Dir am Ende sowieso.

haha - deine comments sind immer die geilsten :D

Das Weissklang ist glaube ich cool... das interessiert mich auch. Aber ich denke ich werde mir eine U47 Kopie irgendwann mal DIYen lassen...
 
tja ist eh nicht mehr so viel los hier im forum hab ichs gefühl... eigtl. ist gear talk dochn netter zeitvertreib :)

irgendwie scheint mir, dass einige mikrofonhersteller ein kapselproblem haben. tendenziell kommt mittlerweile vieles in dem bereich wohl aus fernost und diese kapseln lösen scheinbar nicht fein genug auf. nur so kann ich mir diese enorme anzahl an zischeligen großmembran mikros im unteren bis mittleren preissegment erklären (ist natürlich rein spekulativ!!!).

Hallo electrisizer,
der Grund für die "zischeligen" Höhen ist in der Tat die Kapsel. Dabei geht es jedoch nicht um die Auflösung sondern mehr um die K67 Bauart.
Die K67 Kapsel hat eine absichtliche Höhenanhebung um den Rauschpegel der im Mikrofon befindlichen Röhre wiederum durch eine Höhenabsenkung zu reduzieren. So zumindest in der Theorie.
Die meisten Hersteller verwenden eine Kapsel nach K67 Bauart ohne jene Höhenabsenkung in den Schaltkreisen.

Viele Grüße
Salvatore
 
Weissklang V13


Aber ich befürchte, Du suchst nur Zuspruch für das Brauner und holst es Dir am Ende sowieso.

haha - deine comments sind immer die geilsten :D

Das Weissklang ist glaube ich cool... das interessiert mich auch. Aber ich denke ich werde mir eine U47 Kopie irgendwann mal DIYen lassen...

Hallo flipnaut,
bei allem Respekt, das U47 ist ein gutes Mikrofon und hat seinen berechtigten Platz in der Mikrofonhistorie. Das WeissKlang V13 ist jedoch keine U47 Kopie, denn es rauscht deutlich weniger, baut u.a. auf einer gänzlich anderen Topologie (bzw. Kapsel) und verzichtet sowohl auf Röhren als auch auf Transformatoren.

Viele Grüße
Salvatore
 
Jetzt mal eine halbwegs ausführliche Berichterstattung des Recordings;)


Leider leider kann ich nichts zum Weissklang sagen da das Mikro bis zum Aufnahmetermin noch nicht da war. Ich werde es natürlich trotzdem testen sobald es kommt (man gewöhnt sich dann doch zu schnell an Thomanns Lieferzeiten..).
Das ganze ausprobieren und vergleichen war im Endeffekt aber auch sehr ernüchternd. Ich kann euch hier leider keine Audiodateien zum Vergleich anbieten weil ich dass mit dem Sänger nicht machen darf. Deswegen müsst ihr selbst entscheiden wie viel Vertrauen ihr meinen Aussagen hier schenkt. Ich mache immer gleich Links zu den Mikros dazu damit auch die Preisspanne für jeden klar ist. Preamp war bei allen Mikros ein RME Babyface Pro.

U87 https://www.thomann.de/de/neumann_u87_ai.htm?ref=search_rslt_u87_105825_2
Das würde ich jetzt mal als Referenz nennen, da wohl die meisten den Klang kennen.
- Stimme klingt neutral und deutlich, S- und vor allem Sch-Laute stechen etwas raus(bei ca. 4-5kHz).

SM7 https://www.thomann.de/de/shure_sm_7b_studiomikro.htm?ref=search_rslt_sm7_129929_0
- im Vergleich zum U87 mittiger, dadurch topfiger, S- und Sch-Laute stechen raus, sind aber nicht ganz so spitz.

Oktava MK319 https://www.thomann.de/de/oktava_mk319_grossmembranmikrofon.htm
- sehr ähnlich zum SM7, aber noch etwas weniger Feinheiten im Höhenbereich als das SM7
- im direkten Vergleich wirkt das SM7 heller, bzw klarer. S- und Sch-Laute entsprechend ähnlich zum SM7

MXL V67i https://www.thomann.de/de/mxl_v67i.htm
Dieses Mikro war auf jeden Fall die gößte Überraschung des Tages. Ob positiv oder negativ kann ich gar nicht sagen.
- sehr heller Klang (trotz "warm" Stellung), wirkt dadurch erstmal sehr ansprechend da es sehr klar abbildet
- unterer Frequenzbereich ähnlich dem U87
- S- und Sch- laute wirken ausgerechnet hier leiser, da alles spitzer ist und sie dadurch nicht so hervorstechen

Rode NT-1 (schwarz) https://www.thomann.de/de/rode_nt1_kit.htm
- sehr ähnlich dem Neumann, im Vergleich dazu hat es minimal etwas metallische obere Mitten
- S- und Sch- Laute entsprechend ähnlich dem Neumann



Die direkten Vergleiche sind ja hier immer sehr subjektiv. Wenn das Rode für mich metallischer klingt als das U87, könnte ich das Gegenteil denken wenn ich es in umgekehrter Reihenfolge gehört hätte. Es kommt ja immer darauf an was die Referenz ist.
EDIT: Ich möchte auch nochmal anmerken dass z.B. das SM7 IM VERGLEICH zum U87 topfig klingt. Ich bin sehr großer Fan des SM7 und es kommt bei fast jeder Produktion zum Einsatz, da es sich sehr gut mit teils heftiger Kompression verträgt.
Aber was hat mir das jetzt alles geholfen? Es hat mir vor allem zwei extrem wichtige Sachen gezeigt. Einmal dass genau dieser Sänger durch seine (fast schon zu) glasklare Stimme so eine unfassbar unterschiedliche Performance und Klang an den Tag legen kann dass selbst die S-Laute und der ganze Klang des Mikros unglaublich schwanken. Der haargenaue Winkel des einsingens natürlich auch, aber so extrem habe ich es noch nie erlebt und ich mache das seit 8 Jahren hauptberuflich.

Zweitens, und das hat mich wirklich überrascht, dass ich bei der S-Laute Geschichte vllt genau falsch herum gedacht habe. Bei allen Mikros waren die unteren S-Laute und die pfeifenden Sch-Laute nahezu gleich. Der helle Höhenbereich hat da gar keine so große Rolle gespielt.
Wenn ich aber ein Mikro wie das MXL nehme, was fast schon übertrieben hell klingt , dann stechen die S-Laute viel weniger heraus. Was ja auch sinn macht. bei einem dumpferen Mikro stechen S-Laute wie eine Nadeln von unten durch das Frequenzband. Wenn ich aber ein Mikro habe bei dem die Höhen so vordergründig sind, fallen die S-Laiute im Vergleich gar nicht mehr auf, vielleicht auch ein Überdeckungseffekt. Und in diesem Fall (wenn es eher zu hell klingt) kann ich die hohen Frequenzen ja auch breitbandig zurück fahren und fahre somit auch gleich die S-Laute zurück.



In diesem Fall war es mir mit dem MXL Mikro leider etwas zu riskant, da ich so viel hin und her und Vergleich gehört habe dass ich nicht mehr wusste ob ich von dem klaren hellen Klang "geblendet" bin. Weil einen so deutlich hellen Klang verbindet man ja auch schnell mit billigem Sound. Deshalb bin ich auf Nummer sicher gegangen und habe entweder über das Neumann oder (je nach Song) über das Rode aufgenommen.



Ich bin immernoch sehr gespannt auf das Weissklang, auch um einen generellen All Rounder zu haben . Ich hoffe ich konnte hiermit ein paar hilfreiche Sachen beisteuern!




LG
WMD
 
Kleines Update:
Ich habe das Weissklang jetzt auch noch getestet. Das ist auf jeden Fall eher Richtung SM7 einzuordnen was den Sound angeht. Es ist aber noch dumpfer als das SM7.

LG
WMD
 
Ich schmeiss´ nochmal das AT 4047 in die Runde.

Recht eigen, muss man immer schauen ob es auch zur Stimme passt. Wenn ja, gibt es m.E. bis € 1000,- kaum etwas Besseres. Macht sich auch immer wieder super als Kick Mic und in Kombination mit einem Dynamischen für Gitarrenamps, klingt alles immer unheimlich satt und beefy ohne zu mumpfig zu sein.
 
Mit Gefell MT71s oder UMT70s wäre Deine Suche beendet, da bleibe ich dabei.
Hochauflösend, hervorragend im MIttenspektrum und trotzdem sehr angenehm bei allen Frikativlauten.

Das AT4047 mag ich nach dem AT4060 mit am liebsten von AT (AT5040 mal aussen vor gelassen).

Ein tolles Mikro, bei den genannten Problemen mit Frikativlauten würde ich dennoch mehr zu den o.g. Gefells raten.
 

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