Unterschied echte Amps/Simulationen

holgi

holgi

Moderator
Teammitglied
Registriert
11.09.05
Beiträge
25.372
Reaktionen
13.941
Punkte
72.559
Hi,

nein, das soll kein weiterer Thread werden der Äpfel mit Birnen vergleicht. :)

meine Frage zielt anders; wenn ich ein Simufile einer Zerrgitarre in der DAW habe und gehe via EQ absenkend/anhebend um 2-3 db heran, höre ich sehr deutlich das sich etwas tut.

Mache ich das gleiche mit einem mikrofonierten Amp/Boxenfile einer Zerrgitarre benötige ich mehr db um ähnliches zu erreichen, also hörbar...

Woran liegt das genau? Ich sagte bislang immer das es den Simus an Dreidimensionalität fehlt, aber das ist Gefasel weil es nichts aussagt was ich wirklich "verstehe" :)

Was bedeutet Soundtiefe hier? Klärt mich mal auf.
 
Poste doch mal beide Files.

Evtl. habe die beiden Aufnahmen ja unterschiedliche Kompression, oder mehr Raum drauf.
 
Dir geht es jetzt wohl nicht um die EQ-Frage sondern um den "Tiefen" Begriff ?

Was den EQ angeht, spielt sicherlich der Sättigungsgrad oder auch der RMS-Wert der jeweiligen spektralen Region die EQed wird eine Rolle.

Also im weitesten Sinn auch der Charakter der Zerre und die Anreicherung mit Obertönen und wie die erlebt werden.
 
@beatback

Poste doch mal beide Files.

Evtl. habe die beiden Aufnahmen ja unterschiedliche Kompression, oder mehr Raum drauf.

Du wirst lachen, ich habe kein echtes Ampfile zur Hand, es ist auch mehr ein Gedanke der mich seit Jahren umtreibt, und die Erfahrungen im Umgang mit beiden Varianten. Ganz selten habe ich echte Ampfiles vorliegen und da ich immer mit Simufiles arbeite fällt mir der besagte Unterschied gravierend auf.


@lm

Dir geht es jetzt wohl nicht um die EQ-Frage sondern um den "Tiefen" Begriff ?

Was den EQ angeht, spielt sicherlich der Sättigungsgrad oder auch der RMS-Wert der jeweiligen spektralen Region die EQed wird eine Rolle.

Also im weitesten Sinn auch der Charakter der Zerre und die Anreicherung mit Obertönen und wie die erlebt werden.

Exakt, die Tiefe ist gemeint. Beispiel: Die Frequenzen bei ca 2-3 Khz abgesenkt um 2-3 db beim Simufile (egal welche Ampsimu) sind deutlich wahrnehmbar, da entscheiden oft 0,irgendwas über Top oder Flop. mache ich das selbe bei echten Ampfiles ist es deutlich weniger problematisch, da kann man wesentlich mehr absenken/anheben bis es schmerzt.

Du schreibst vom Sättigungsgrad/RMS Wert des Files, welches diesen Effekt bewirkt, da frage ich mich nur warum das so sein muss? Sind denn die Simu-Schrauber nicht in der Lage dies zu ermöglichen? Also ist es technisch nicht machbar?

Ich sehe das nämlich so das dieser Effekt der fehlenden 3-Dimensionalität ein wesentlicher Faktor für die oft zu recht attestierte fehlende Echtheit eines Simusounds im Vergleich zum Original ist.
 
Exakt, die Tiefe ist gemeint. Beispiel: Die Frequenzen bei ca 2-3 Khz abgesenkt um 2-3 db beim Simufile (egal welche Ampsimu) sind deutlich wahrnehmbar, da entscheiden oft 0,irgendwas über Top oder Flop. mache ich das selbe bei echten Ampfiles ist es deutlich weniger problematisch, da kann man wesentlich mehr absenken/anheben bis es schmerzt.

Du schreibst vom Sättigungsgrad/RMS Wert des Files, welches diesen Effekt bewirkt, da frage ich mich nur warum das so sein muss? Sind denn die Simu-Schrauber nicht in der Lage dies zu ermöglichen? Also ist es technisch nicht machbar?

Ich sehe das nämlich so das dieser Effekt der fehlenden 3-Dimensionalität ein wesentlicher Faktor für die oft zu recht attestierte fehlende Echtheit eines Simusounds im Vergleich zum Original ist.

ich weiß was du meinst. kenne diesen effekt auch! genauso kann man das übrigens an vocal aufnahmen nachvollziehen, die man mit nem schlechten oder guten mik recorded. anfänglich hört man vielleicht qualitativ nicht sooo den unterschied, bearbeitet man aber per EQ nach wird das schlechte mik schnell schrill, 2d, unangenehm. darüber hinaus bettet sich das signal nicht gut in den mix ein und wirkt aufgesetzt.

eine erklärung wäre evtl. dass man für eine richtige nachbildung eines amps jedes bauteil in seiner physikalischen eigenschaft simulieren müsste. das ist bei einer röhre z.b. schon mehr als schwierig und ungemein rechenaufwändig. bei jedem ton werden im original amp unterschiedliche obertonspektren angeregt. eine ampsim legt dem signal aber immer das gleiche obertonspektrum zu grunde. man hat sozusagen ein statisches signal. ein statisches signal nimmt den EQ viel ausgeprägter an, da sich das spektrum im vgl. zum dynamischen signal nicht dauernd verändert.

so meine überlegung :)
 
Wie verhält sich eigentlich ein KemperProfil im Mix? Hat das ebenfalls diese beschriebenen Ausdünnungs-Effekte?
 
Wie verhält sich eigentlich ein KemperProfil im Mix? Hat das ebenfalls diese beschriebenen Ausdünnungs-Effekte?

leider ja - bearbeite gerade aufnahmen von meiner band. wir ham nun schon eine ganze reihe profile durch aber im mix klingt die gitarre einfach mist. der kemper war so ein digitalgerät bei dem ich auch erstmal mit der zunge geschnalzt habe. beide gitarristen ham ihre röhren verstärker nun verkloppt. jetzt ham wir den salat :(
selbst mit meinem magic EQ für gitarren, dem api, bekommt man das signal nicht in den griff. am meisten hört mans aber auch an der zerre an sich. es fehlt das weiche, röhrige, fette. ich hab eht gehofft das aufwändige amp mikrofonieren wäre mal vorbei, aber wies scheint....
 
Mir ging es damals vor Jahren ebenso mit dem MesaRectifierPreamp, das Ding war nicht nur sauteuer, es war ein Röhrenpreamp der weltweit gefeiert wird, als RecordingPreamp mit integrierter Boxensimu eine Allzweckwaffe im Studio.

Alleine besehen waren die Zerrsounds super, aber im Mix klangen sie nicht besser als der POD X3live den ich seit dem ausschliesslich nutze.

Es ist nicht so das der POD super wäre, er ist nur im Mix nicht schlechter als alle anderen die ich probiert habe.
 
...wie's scheint hast du noch nicht das passende Profil gefunden. Welche hast du benutzt?
 
...wie's scheint hast du noch nicht das passende Profil gefunden. Welche hast du benutzt?

puh die namen kann ich dir nicht sagen, bekomme die spuren via D.I. von den gitarristen. wir wollen demnächst ma versuchen beide kemper links und rechts als HW plugin in echtzeit einzuschleifen, um die sache im mix beurteilen zu können.
 
Mir ging es damals vor Jahren ebenso mit dem MesaRectifierPreamp, das Ding war nicht nur sauteuer, es war ein Röhrenpreamp der weltweit gefeiert wird, als RecordingPreamp mit integrierter Boxensimu eine Allzweckwaffe im Studio.

Alleine besehen waren die Zerrsounds super, aber im Mix klangen sie nicht besser als der POD X3live den ich seit dem ausschliesslich nutze.

Es ist nicht so das der POD super wäre, er ist nur im Mix nicht schlechter als alle anderen die ich probiert habe.

ich glaube einige symphony x alben sind sogar damit recorded. kenne viel alben die vom sound her schlechter sind :)

naja alles in allem geht wohl nix über eine vernünftige mikrofonierung.
 
Ich hatte jahrelang den ersten Dual Rectifier mit krass rauschendem Clean Channel mit der Oversized Mesa Boy dazu, das war damals ein leicht zu spielender Amp mit ultra viel Gain, der nicht harsch war, also schon ne Besonderheit.

Leider war der im Bandkontext nicht so super durchsetzungsfähig, d.h. man musste ziemlich stark checken, dass andere Sachen wie der Bass etc. nicht zu hochmittig waren ,bzw. das Ding ganz schön aufdrehen.

Man kann das nie isoliert betrachten, schon gar nicht beim Mixen.

Auch der brutale Bass des Rectifier waren im Bandkontext gar nicht sinnvoll.

Damals gab es nicht soooo viel Cabinets, da kann man heute schon klar gegensteuern und optimieren, oder gleich Sachen wie ein 800er oder JMP spielen, für viel Tschugga vielleicht nen VHT Pitbull.

Zu Mikrofonierung, ich habe da immer noch nicht genug gemacht (spiele zu viel E-Drum, mein extra Iso Boxen Raum ist noch nicht fertig), meine bisherigen Erfahrungen zeigen aber, dass es krass auf die Mics und Speaker ankommt, man kann unglaublich toll Bändchen Mics mit Eq formen, trotzdem fehlt diesen der Punch von dynamischen Mics, die wiederum schneller unangenehm beim Eqen werden. Gilt natürlich für Simulationen noch stärker.

Ich kann also verstehen, daß Bändchen Mics gar nicht unbedingt immer so vorteilhaft für Metal sind.

Kommt drauf an, sogar der von mir nicht so besonders geschätzte V30 macht manchmal Sinn bei Fender Amps, wenn Du Durchsetzungskraft auf großen Bühnen brauchst und ständig solierst (wäre ja mehr Mitten a la Tubescreamer), knödelt der dann, spielen auch Leute wie Setzer mit ihrem Old School Zeugs.

Die erste Boston Platte ist angeblich ein Rockman, das Genöle passt dort in das Arrangement....dieser nölige, mittige Brian May Solo Sound ist auch so selbstgebautes billig Zeugs mit Transe von John Deacon. Jim Campliongo hat mit seinem Princeton und ner Telecaster am Steg angeblich sogar den Stacks von Pete Townshend Paroli geboten, ist halt ne Durchsetzungsfähige Waffe, siehe Albert Collins.

Einfach probieren und hinhören.

Man muß aber extrem gucken, wenn man Sachen wie das SM57 nimmt, wenn man da nicht extrem auf die Position achtet ist das alles für den #### und ich meine alles!!!!, da ist dann der erste Pod sinnvoller. Ein Kumpel von mir, der nur Single Coil Klampfen und Fender Amps mit ausgesuchten Effekten spielt, war es Live mal ziemlich egal, ob dieses Mic überhaupt auf den Speaker ausgerichtet war, tja kann man nichts machen, sind alle Maßnahmen vorher völlig sinnbefreit, der Sound war Live extrem Scheiße und kaum hörbar. Aber er hat gelernt....wenn man dann auf ein Bändchenmic umsattelt, sollte man dem Typen an der Mische auch nen Hinweis geben eventuell mal Bässe zu cutten, bringt auch etwas.
Wenn der da mit nem EQ (Pre)Setting für das SM 57 arbeitet, oh Gott, ist dann auch alles für die Katz, natürlich ist auch Phantomspeisung (angeblich) und das Reinblasen ins Bändchenmic nicht vorteilhaft.
 
jo frei nach ac/dc its a long way to the top :)
würde die DI spur immer mit aufnehmen um nochmal reampen zu können! geht ja auch mit echten amps.

an miks fand ich die kombi von sm57 und senheiser 421 ganz gut, aber auch noch nicht 100 pro. mal sehn wohin der weg führt. da mein studio im moment auch neu gebaut wird muss es noch auf sich warten und der kemper ist das ding to go :)
 

Oft gelesene Themen

Zurück
Oben