Kemper kills the amp industry?

  • Ersteller oliveramberg
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Oder geht es nicht eher darum das man den Semiprofis und Laien eher alle paar Jahre nen tollen Röhrenamp für teuer Geld verkaufen möchte?

Ich find's halt noch erstaunlich wieviele Profis aus der Metal-Szene darauf setzen.
http://www.kemper-amps.com/artists

Ob die nur noch Kemper spielen sei mal dahin gestellt. Aber wahrscheinlich ist es für die Profis praktisch so ein Teil auf Tour zu nehmen und nicht zig Amps mit der Gefahr des Verlusts rumschleppen zu müssen.
 
... Plus alle anderen Live-Vorteile (recall des exakten Sounds, kein Mikrofonieren mehr, teure Amps können zuhause bleiben, nebengeräuschefreier Sound, Lautstärke auf der Bühne besser kontrollierbar, ...).

Im Studio, wo große Bands dann eher Zeit und Expertise haben, wird wahrscheinlich eher noch gemict und dann aufgenommen (plus direkt das Profil für die Tour gezogen
smil470009513826a.gif
)
 
die grossen jungs haben sich irgendwie noch nie ausgezeichnet durch verschlossenheit gegenüber neuen technologien. was immer sie einfacher ans ziel bringt, wird verwendet. andy sneap mosert nicht rum, sondern schreit "hurra, das macht mein leben einfacher!"... und schliesslich klingen auch 95% sound nach 100% andy sneap.

ich persönlich habe mich bisher nicht für den kemper entschieden, weil ich erstens nicht noch mehr geld für die gitarrenfraktion bzw. für mein studio investieren will, da ich selbst eh nicht spielen kann, und ich zum anderen keine verwendung sehe bzw. wohl zu selten wirklich froh drum wäre, es geht bisher sehr gut ohne. des weiteren komme ich auf natürlichem weg zu guten und eigenständigen ergebnissen und mag die arbeit mit amp/mik/cab einfach richtig gerne.
 
Das ist halt die Digitalisisierung. Ich habe in den letzten Jahren viele Artikel zum Thema disruptive Technologie verfasst und der Kemper ist ein Paradebeispiel dafür.

Es spricht am Ende des Tages ja auch viel dafür - es lassen sich eine Menge Ressourcen damit sparen, dazu die Flexibilität ...

Auf der anderen Seite kann man mit Arbeitsplätzen argumentieren, mit feinsten Sound-Nuancen, oder wenn man ein schwaches Argument bemühen will: Persönliche Nostalgie. Aber am Ende des Tages wird sich digitale Technologie auch in diesem Bereich durchsetzen.

Das ändert im übrigen nichts daran, dass ich mir bei dem nächsten kleinen finanziellen Polster eine 5-Watt-Röhre für zuhause gönnen werde :D Mein Argument? Ein irrationales Gefühl von Wahrhaftigkeit.
 
Ich glaube, in 10 Jahren werden wir alle schmunzeln bei dem Video. Wenn der Ersteller es bis dahin nicht gelöscht hat :)
 
Danke für den Link. Ich habe mir das Video zu 3/4 angesehen. Das was er bis dahin sagt ist völlig richtig.

Sowohl das Ausnutzen von money back zum Profilen, als auch der Umstand, dass die Amp Industrie vom Verkauf von Profilen nichts abbekommt ist ein echtes Problem.

Aber auch nur weil der Kemper doch schon recht nah an den Original Amp sound kommt.

Das Ausnutzen von Money Back gibts auch schon in vielen anderen Bereichen, ich denke da an die vielen Produkttests, bei denen genau das gleiche gemacht wird.

Wenn wir nicht aufpassen wird es money back irgendwann nicht mehr geben oder zumindest nicht mehr in dieser Form geben, dass man kommentar- und grundlos etwas einfach zurückschicken kann. Oder die Preise werden einfach steigen.

Sowas wird immer dann ein Problem, wenn eine eigentlich gute Sache zum Schutz des Käufers erst von wenigen, dann aber im Laufe der Zeit von zu vielen systematisch zum eigenen Vorteil ausgenutzt wird.
 
...bekommt Moog für die VST Emulationen Geld von Arturia?..oder Native Instruments?
Ich denke, das vielleicht viele keinen Röhrenverstärker kaufen , die sonst einen gekauft hätten, vor allem wenn sie viele unterschiedliche Sounds wollen, steht aber jemand auf DEN Sound eines bestimmten Amps...wird er ihn kaufen....

Das vielleicht Leute einen Amp testen, profilen und zurückschicken...hm....ist vielleicht moralisch etwas ..sagen wir unschön...aber fürs Profilen Tantiemen zahlen ...lächerlich.

Ich liebe die Minimoog Simulation von Native Instruments......ich werde mir nächsten Monat einen Sub Phatty kaufen...und einen MinItaur habe ich auch schon ...nach dem ich lange mit der Emulation von Smartelectronix Taurus gearbeitet habe...also.....

Ich besitze übrigens einen Kemper tatsächlich kaufe ich mir deswegen keine zusätzlichen Röhrenverstärker mehr (habe einen alten Roland Bolt 30 zum Topteil umgebaut und ein paar echte Vintage Röhrenverstärker, über die ich auch Gitarre spiele) das liegt daran, das ich 1. kein Gitarrist in einer Band bin und sehr viele unterschiedliche Sounds mag.

Ich glaube, der Kemper ist eine Konkurrenz , die das Geschäft belebt, vielleicht auch verändert....
Aber wie auch schon oft geschrieben, es wir hier ein Klangverhalten einer Kette von Geräten nachgebildet....ich glaube nicht, das jemand da ein Recht auf Patent oder Urheberrecht hat...und haben sollte....
 
Das vielleicht Leute einen Amp testen, profilen und zurückschicken...hm....ist vielleicht moralisch etwas ..sagen wir unschön...aber fürs Profilen Tantiemen zahlen ...lächerlich.

Das ist aber ein grundsätzliches Phänomen beim Internethandel. Du kannst dir für einen bestimmten Anlass eine schöne Uhr kaufen und innerhalb von 2 Wochen widerrufen und zurück schicken.

Auch kannst du nach wie vor einen schönen Amp mit auf die Bühne nehmen und später wieder zuirück geben. Ist sogar besser als zu Profilen.
 
Das Hauptproblem, es wird aneinander vorbei gesprochen....um was geht es?

Was soll emuliert werden?

Bei welcher Lautstärke?

Was spiele ich?

Welche Spieltechnik benutzte ich.

Welche Amps und Speaker kenne ich und welche habe die schon mal im Sweet Spot mit Pedalen gespielt?

Wenn dann immer so Sachen kommen wie: Steve Morse/Dream Theater (Gitarren und Ampklang . M. würg, na klar kann man die mit nem Kemper gleichwertigen machen).

Blöde sterile Metalamps oder blöde Gitarren Mesa Boogie Triaxis Preamps werden genannt, die ohne Pedale mit EMG gespielt werden, wo der Sound nur in der Vorstufe erzeugt wird und alles wird dann durch nen dumpfen V30 oder In-Ear gejagt. Na klar....Kemper ist da super, es gibt aber noch andere Sachen, da ist Digitaltechnik noch nicht so toll in Bandlautstärke.

Beides hat ne Berechtigung, in Zimmerlautstärke, ohne die Menschen im Nebenraum zu nerven, ist m.M. Digitaltechnik langsam alternativlos.

Zum Problem mit den Profilen, man kann mit dem Kemper und einigen VSTs (Softube Marshalls, Amplitueb Rectifier) unglaublich toll Amps kennenlernen, das gilt auch für VSTI Drumlösungen, wenn man dann immer das eine Profil nimmt, das eine Samplepack und das Live braucht, kann man ganz gezielt die Sache in echt kaufen, das wäre beim Drum für mich z.b. Ludwig/Gretsch Zeugs/alte Zildjian, Gitarre eher Fender und Marshall und Vox. Da ist dann der Kemper oder das VSTi ne Werbung für das Original.

Muss man aber nicht, wenn nicht schleppen will, kein Bock auf Mikroaustellung hat (bei Bändchen viel simpler), kann man durchaus Kemper etc nehmen.
 
......ich profile noch nicht mal selber, ich bin ein ganz schlimmer, ich lade mir die Profile einfach runter...
ich habe aber auch schon welche gekauft...

ja, es gibt Leute die machen solche Sachen...T-Shirt bestellen und nach einer Party wieder zurückschicken.....ab das gut ist oder nicht will ich nicht bewerten, ich mach sowas nicht, nicht mit T-Shirts und auch nicht mit Gitarrenamps...

aber das ist, wie gesagt, ein Effekt des Internethandels....
 
Zudem: was Digitaltechnik wirklich unglaublich toll kann, Variabilität:

Diese Idee, daß da Röhrentechnik mit Mehrkanalern sooooo variabel ist.........neeee, keine Chance!

Der Grundklang wird gegenüber Einkanalamps schlechter, undynamischer, rauschiger, die Speakerwahl gibt dann dem ganzen dann den Rest, wer mal ein JBLD120F, 10er Jensen/Weber mit einem V30 und Blulldog verglichen hat, das kann man leider nicht wegzaubern oder völlig angleichen, weder vom Spielgefühl noch mit EQ.
 
aber fürs Profilen Tantiemen zahlen ...lächerlich.
Amplitube z.B. arbeitet mit Orange zusammen und ich denke, die werden Orange auch was zahlen. Es würde also schon Modelle geben. Natürlich soll am Ende nicht der Enduser dafür zahlen (das müsste mit dem Kaufpreis abgegolten sein).
 
ja, es gibt Leute die machen solche Sachen...T-Shirt bestellen und nach einer Party wieder zurückschicken.....ab das gut ist oder nicht will ich nicht bewerten, ich mach sowas nicht, nicht mit T-Shirts und auch nicht mit Gitarrenamps...

aber das ist, wie gesagt, ein Effekt des Internethandels....

Anfang der 90er haben wir LPs im Laden gekauft, daheim auf Kassette überspielt und tagsdrauf zurück in den Laden gebracht und dort erzählt, das man die selbe Scheibe am Einkaufstag geschenkt bekam, wegen Geburtstag oder so.....:)

Als es CD Verleihe gab, der eine oder andere erinnert sich, war es so das man sich CDs auslieh, auf DAT überspielte und aus die Maus.

In den 80ern LPs auf Kassette kopiert usw.

Das gab es schon immer, und wird es immer geben.
 
Ja, die Stories kenne ich auch. Ein Bekannter von mir lieh sich vor ca. 10 Jahren ein krasses Neumann aus für die Aufnahme seiner Band. Nach 2 Wochen wieder zurückgeschickt. Money back.

Aber wie viele kenne ich, die das auch noch gemacht haben? Keine! Aber alle kaufen bei T oder sonstwo ein. Kann also nicht so schlecht laufen für den Laden. Ich glaube nicht, dass das der Untergang sein wird.
 
aber fürs Profilen Tantiemen zahlen ...lächerlich.
Amplitube z.B. arbeitet mit Orange zusammen und ich denke, die werden Orange auch was zahlen. Es würde also schon Modelle geben. Natürlich soll am Ende nicht der Enduser dafür zahlen (das müsste mit dem Kaufpreis abgegolten sein).



...ich denke, da geht es wohl eher um Marken- und Namensrechte.....und es wird ein geben und nehmen sein....
 
Danke für den Link. Ich habe mir das Video zu 3/4 angesehen. Das was er bis dahin sagt ist völlig richtig.

Sowohl das Ausnutzen von money back zum Profilen, als auch der Umstand, dass die Amp Industrie vom Verkauf von Profilen nichts abbekommt ist ein echtes Problem.

Ich bin ja sonst meist deiner Meinung, aber hier muss ich widersprechen:

Mit ist in knapp vier Jahren Kemper aus dem Bekanntenkreis und dem internationalen User-Forum genau EIN Fall bekannt. Und dieser Kemper-User hat dann schnell gemerkt, dass es nicht damit getan ist, den Amp für zwei Wochen zum profilen da zu haben.

Generell profilen die Leute ihre eigenen Amps oder Studios bieten es als Service an, dass Kunden ihre Amps mitbringen, aufbauen und ein paar Takes machen und dann das Profil mit nach Hause nehmen können, um weiter an dem Track zu arbeiten.

Kommerzielle Profilanbieter leihen zwar tatsächlich Amps, die sie dann profilen, aber die Teile kommen dann vom Studioverleih und sind i.d.R Vintage-Schätzchen und der Amphersteller hat das Geld dafür vor 40 Jahren gesehen.

Money Back ist ein generelles Problem im Online-Handel. Neulich habe ich im Radio ein Interview mit einem Matratzenhandel gehört, die hatten auch Rücklaufquoten von 70 Prozent. Mit dem Kemper hat das alles nichts zu tun.

Auch beim zweiten Argument, nämlich den "armen Ampherstellern", die "kopiert" werden, ohne etwas davon zu haben, liegt der Mann komplett falsch .

Wenn man mal die abenteuerliche Sichtweise ernst nimmt - und das fällt mir schon sehr schwer - dann könnte man auch mal richtig zurückschießen:

Leo Fender war Radio- und Fernsehmechaniker, Ingenieur war er nicht. Er konnte Schaltpläne lesen und löten und genau das hat er gemacht. Die Schaltungsdesigns seiner Amps hat er aus dem Schaltungsbuch von General Electric und die hat er nachgebaut und an einzelnen Stellen herumprobiert, bis es so klang, wie er wollte. Die eigentliche Entwicklungsleistung hat ein anonymer Elektroingenieur 30 Jahre vor Fender erbracht.

Jim Marshall war Drummer und Inhaber eines Musikladens. Er konnte weder löten noch einen Schaltplan lesen. Er hatte schlicht eine übergroße Nachfrage nach Fender Amps und nicht genug Nachschub, also gab er Ken Bran, dem Service-Techniker des Ladens, den Auftrag, einen Fender Bassman mit europäischen Bauteilen nachzubauen. Auch da war die individuelle Entwicklungsleistung doch arg übersichtlich.

Das Ganze kann man mit weiteren zahllosen Beispielen fortführen (Randall Smith's erste Boogies waren Bassman-Chassis im Princeton Gehäuse) und selbst der Autor des Videos baut Pedale von z.B. Ibanez nach und verkauft sie.

Wollen wir angesichts dessen, dass die gesamte Amp-Industrie seit Jahrzehnten davon lebt, frei verfügbare Schaltungen immer wieder neu zu löten, da ernsthaft irgendwelche schützenswerte Kreativleistungen finden? Nicht wirklich.

Im Zweifel ist die intellektuelle Leistung, die nötig war, einen Kemper zu entwickeln, weitaus höher einzuschätzen, als einen Schaltplan aus den 1910er-Jahren nachzulöten und in ein Tweed-Gehäuse zu packen.


Mit anderen Worten:
Der Video-Ersteller ist ein erstklassiger Spinner, der noch nicht mal 1st-Hand-Erfahrung mit dem Kemper hat.
 
Der Typ ist doch ne Lachnummer. Offizieller Vertreter für Joyo, die was nochmal genau machen? Doch nicht etwa Produkte kopieren???
 
@Rainer_Hain
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zur ursprungspost:

quatsch.
Danke für Deinen wertvollen Beitrag zur Diskussion...

ich finds nunmal quatsch. wenn sampling nicht das musizieren an sich umgebracht hat, dann wird das viel weniger kreative sampling von klangeigenschaften wahlloser gerätschaften (kemper kann übrigens auch andere dinge als amps profilen) das erst recht nicht tun. genausowenig wie impulsantworten den markt für algorithmischen hall umgebracht hat.

der kemper ist eine kreative neuerfindung, erweitert die soundpalette seines besitzers enorm, wird aber langfristig amps niemals vollständig ersetzen. das spiel wurde doch in den letzten 20 jahren auf so ziemlich jeder ebene einmal durchgespielt, und so wie wir heute immer noch nicht nur noch mit romplern oder plugins (oder pluginromplern) moog-samples raushauen, wird man auch in 20 jahren nicht nur noch mit kemper-ähnlichen profiler-amps arbeiten.
 

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