GEMA Vermutung könnte kippen....

  • Ersteller zettberlin
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Hat der tubeless wieder nen Newbie gekillt?
 
Die GEMA tut niemandem gut, der sich independent herumschlägt. Der Verteilungsschlüssel ist ein Witz, aber kaum tritt man als Musiker mal in anderer Funktion im eigenen Netzwerk (z.B. Veranstaltungen) auf, wird abkassiert. Unsere Künstler, für die wir solche Sachen ins Leben rufen, haben i.d.R. gar nix davon. Und ein System in dem Leute wie wir zahlen, damit Grönemeyer und Westerhagen kassieren, wird von mir nicht mehr unterstützt. Bei uns sind GEMA-Mitglieder mittlerweile ein Ausschlusskriterium im Booking und da sind wir bei weitem auch nicht die einzigen. Ausserdem haben die mich letztes Jahr beschissen. Ich durfte 100% (!) Zuschlag olus Mahngebühren zahlen, weil behauptet wurde ich hätte ihnen die GEMA Bögen für einen Event nicht zugesendet.
 
euch allen ist schon klar dass, wenn es keine gema-vermutung gäbe, eben genau drölftausend "gema-eintreiber" geben müsste, ja?


Man könnte da die jetzt arbeitslosen ehemaligen GEZ-Eintreiber wieder aktivieren ...Jedenfalls scheint das Prinzip des pauschalen Abkassierens zugunsten geringerer Personalkosten Schule zu machen.
Nunja...wenn das gesparte Geld dann auch wirklich sinnvoll wieder angelegt wird solle es so sein.
[Satire an]
Man könnte auch tausende von Verkehrspolizisten einsparen, wenn man pauschal 100€ für Geschwindigkeitsüberschreitungen gleich mit der KFZ-Steuer überweist.
[Satire aus]
 
@ ModulationMatrix

Hat der tubeless wieder nen Newbie gekillt?
Pah.

Es hat ihm niemand gezwungen, mit diesem Text auf die Art mit diesem Ton zu posten. Das ist jetzt vollkommen wertfrei zu sehen.
Sieht man es nicht wertfrei, dann wird klar, dass sowas Reaktionen auslöst. Als Verfasser muss man darauf gefasst sein. das ist ein Forum hier, und das lebt von Antworten. Man kann nicht erwarten, dass das, was man schreibt, mit vor Staunen offenem Mund gelesen wird und die Leser vor Hochachtung erstarren und ihre Finger nicht mehr bewegen können.

Wenn man den (Gegen-)Wind nicht ertragen kann, soll man nicht bei nach draussen gehen. Wenn man keine direkten Antworten will, sondern nur seine Weisheiten verkünden will, kauft man sich besser ne Plakatwand.
Wenn sich jemand, der derart geschliffen daherschreiben kann, von mir armem Wicht plätten lässt, dann stimmt da was nicht. Aber das hat nix mit mir zu tun.
:p
 
ach leute...

ok, wieviele von euch sind nochmal so tief in dem thema drin, dass sie nicht wie kuno mit redewendungen wie "von aussen erkennbar" ihre themenfremdheit übertünchen müssen (oder, wie sixstringwarrior, das thema primär aus zahler-sicht betrachten und damit einen interessenskonflikt in der tasche haben der mindestens so gross ist wie der der gema selbst).

ich kanns nur nochmal wiederholen: ich selber war bei der letzten versammlung nicht (mein autoren-tum ist nicht gross genug als bestandteil meines jobs als dass das sinn machen würde), aber wenn bekannte mit denselben interessen mir berichten, dass es da offen und transparent zu sache ging, dann glaube ich denen mehr als leuten die das nur aus der (aus meiner sicht faktisch extrem verzerrten) medialen darstellung mit jeder menge google und dehoga koolaid kennen und darüber reden, was da hier jetzt gerade "von aussen erkennbar" sei und was nicht. ganz zu schweigen von einem veranstalter, der die anti-gema-stimmung dazu nutzt, nur noch künstler auftreten zu lassen, die es aufgegeben haben als autoren gegenüber veranstaltern die vergütung ihrer arbeit einzufordern. und noch stolz drauf sind. na super.

ich bin selber ziemlich am unteren ende des gema-foodchains. verteilungsungerechtigkeiten gegenüber weniger kompositorisch tätigen treffen mich da insofern ziemlich punktgenau. das hindert mich aber nicht daran, bei der frage warum ich wann wieviel bekomme (oder eben auch nicht) sauber zwischen verschwörungstheorien, niederträchtigen agendas einerseits und logistischen zwangsläufigkeiten andererseits zu unterscheiden. ich fühle mich von der ganzen anti-gema hetze, die ja angeblich ach so doll im namen der unterdrückten kleinautoren stattfinden soll, NULL repräsentiert. im gegenteil, es ist allzu offensichtlich, dass das nur ein vorgeschobenes wohlfühlargument für die PR ist, medial da aber ganz andere interessen am werk sind und das . nämlich eher die von veranstaltern und rechteverwertern, die am liebsten gar keine gema mehr zahlen würden.

@kuno: dreh deine post mal um, und schau mal auf die reflexartigen reaktionen die der nunmehr sicherlich erfolgreich vertriebene kollege abbekommen hat, schlicht und ergreifend weil er sich erlaubt hat, mit ähnlicher rhetorischer verve eine pro-position zu vertreten wie hier üblicherweise die contra-position vertreten wird. ist dasselbe in grün, nur noch bisschen potenziert, da biste *sofort* die gema-guerillia (weil die gema ja auch nix besseres zu tun hat, als irgendwelche kleinen audionerd-foren zu untergraben). ich kenn das, war ich am anfang auch als ich hier noch neu war und mir diese unpopuläre position erlaubt hab. brownie points kriegste mit einer haltung jenseits von die-gema-ist-der-antichrist nirgendwo. da jetzt krokodilstränen zu vergiessen wenn mal jemand andersrum unzensiert seine meinung kundtut, das ist in etwa so wie wenn die gigantische christenmehrheit in den USA sich in die märtyrerrolle der unterdrückten wirft, wenn mal irgendwo ein atheist in staatlichen schulen auf trennung von religion und staat pocht. glaube mir wenn ich dir sage: ein nicht negatives wort über die gema, und du kannst den shitstorm runterzählen der dir dafür blüht. das ist der normalfall.

diese reflexhaften ultrasimplen ressentiments, allesamt basierend auf einer winzigen handvoll bequemer talking points, sind echt...doof. das thema ist deutlich vielschichtiger und komplexer als dass es eine derart plumpe aufteilung in gut und böse erlauben würde, da laufen zig interessenskonflikte gegeneinander, mit einer mittelgrossen veranstalter-lobby und einer gigantischen IT-lobby auf der einen seite und der im vergleich eher pupsigen ollen verwertungsgesellschaft auf der anderen seite. letzte mir bekannten zahlen waren gema 0,8 mrd, dehoga 65 mrd, youtubegoogle 300 mrd - und da soll die gema die alleinig "böse" instanz sein wenn sich da wie überall im kapitalismus ums geld gekloppt wird? absurd. da reicht doch ein blick auf die ausgangslage um zu sehen, dass es so einfach ja wohl kaum sein kann.

und natürlich ist die gema auch keine heilige (darf sie als verwertungsgesellschaft ja auch gar nicht sein, die soll gefälligst kohle eintreiben, dafür ist sie ja da), und natürlich stehen viele instanzen wie kleine bands und kleine veranstalter da zwischen allen fronten während auf höherer ebene gerade eine der grundsatzfragen unserer digitalen gesellschaft ausfochten werden. völlig klar, und viel ungerechtigkeit auf allen seiten. auch veranstalter, die jahrzehntelang dank einer ollen ausnahmeregelung absolute winz-entgelte gezahlt und somit de facto die autoren ordentlich in die pfanne gehauen haben dürfen sich da an die eigene nase fassen. gibt keine heiligen in diesem theaterspiel, die gema mit sicherheit nicht, die ganze bande von instanzen auf der anderen seite aber auch nicht.

wär echt nett, wenn mal diese binäre banal-sichtweise auf das thema einer etwas differenzierten diskussion mit mehr pragmatismus und kühlem kopf weichen könnte, bei der dann auch jemand wie der herr andryk nicht sofort reflexhaft mit dreck beschmissen wird.

wobei jetzt zugegebenermassen mein beitrag zumindest was den faktor "kühler kopf" auch nicht besonders hilfreich ist, weiss ich :)
 
@ Nachtschicht

Sorry, mein Lieber - aber ich kann das Gejammer wegen des Abflugs des Herrn Doktor nun echt nicht mehr lesen.
Schön, dass er eine ProGema-Position eingenommen hat - das ist nun aber mal nix Besonderes, das machen Andere auch, nur tun sie es möglicherweise etwas weniger mit elitärem Nachdruck und meist auch wenig emotional - zumindest mal, solange nicht Kuno seine breitenwirksamen Schmähsprüche ablässt, die logischerweise keine emotionslosen Antworten vertragen.....

Wie dem auch sei, ich muss Dich dran erinnern, dass niemand den Herrn Doktor dazu beraten hat, so zu schreiben und das zu schreiben, was er geschrieben hat. Er hats selber getan, aus freien Stücken und ohne, dass ihn irgendwer dazu aufgefordert hätte.

Um Dein Gedächtnis mal ein bisschen auf Trab zu bringen: Herr Dr. Musikerrecht war frisch angemeldet, also noch deutlich grün hinter den Ohren und mit Eierschale aufm Kopf, und hat gleich sehr eindrucksoll losgelegt:

Zitat:
Warum meint eigentlich jeder, genau zu wissen, wozu die GEMA nicht gut sein soll? Auch der GRÜNE Herr Sröbele hat sich mit seiner Anfrage an die GEMA in Sachen Nachrichtensperre schon blamiert.
Zitat Ende.

Jetzt erklär mir mal, seit wann ein Newbie einfach so frech in eine laufende Diskussion reinplatzen darf, ohne auch nur eine leise höfliche Vorwarnung, von einer Vorstellung ganz zu schweigen, gleich mal einen vom Stapel lassen darf - "Wieso meint eigentlich jeder" - und im Rundumschlag alle anpissen und zeitgleich zurechtweisen darf?

Ist so jemand nicht schlicht selber Schuld, wenn auf der anderen Seite die Munition bereitgelegt wird, um den Frischling zu erlegen?
Und dann dieser Satz mit dem "grünen Herrn Sröbele" - was soll denn das? Gleich im zweiten Satz ein blödes politisches Statement, wie soll man so jemanden einsortieren?

Alleine schon der Name des Posters. Namen sind Schall und Rauch? Eigentlich ja.
Aber so ein Name in einem Forum ist eben nicht bedeutungslos, wenn ich mir so einen Namen gebe, dann hat das einen Grund, ich hab ihn mir schliesslich ausgedacht, also solls auch was bezwecken. Was bezweckt man aber mit so einem klaren Namen? Gleich mit der Tür ins Haus fallen - "Hallo, ich bin der Musikerrecht(s)experte"?

Aus dem Namen kann man nun ableiten, dass Herr Dr. Musikerrecht sich genau da besonders auskennt oder auskennen muss, und wenn man seinen Erstpost so liest, dann klingt das Alles ja sehr deutlich nach nem Herrn von der GEMA, der dem doofen Musikervolk jetzt mal die Flötentöne beibringt und ihm erklärt, was Musik, was Recht und was Unrecht ist.

Ich weiss nicht. Einen Beitrag abfeuern und verschwinden, und dann, nach über ner Woche, wieder reinschneien und sich über die bösen Reaktionen beschweren, die man hervorgerufen hat, einen abjammern, dass das Forum schlecht und böse sei und zuviel fürs eigene Seelchen.

Und abdampfen.
Na toll. Ein Oberstufentroll.
 
ach stimmt, hab vergessen wer hier die foren-anstandsdame ist ;)

nein, aber mal im ernst (war nur spässken, ich glaube ja dass ich inzwischen deinen tonfall verstehe und mag das eigentlich auch ganz gern) - der reihe nach:

- ströbele: vielleicht hast dus nicht mitbekommen, aber der liebe herr ströbele (den ich in anderen dingen sonst eigentlich durchaus schätze in seiner ganzen oldschool-grün-attitude), der hat sich kürzlich mit ner extrem plump-doofen anti-gema populismus-episode hervorgetan, die ihm auch viele seiner eigenen stammwähler ordentlich um die ohren gepfeffert haben, da sie argumentativ in etwa auf dem niveau von fox-news war. so mit dem klassischen stilmittel der suggestiv-frage ("is your mother a whor.e? not saying she is, just asking questions").

das war insofern sehr viel weniger parteipolitisch als schlicht tagesaktueller themenbezug eines genervten, der diese unrühmliche episode mitbekommen hat. ich kann da gut mitfühlen.

- dann: "was erlaubt sich ein newbie so frech in die diskussion reinzuplatzen" - äh, also, pardon, aber es ist ja wohl fäkalausscheidungsegal, ob jemand ein newbie oder ein 498763432435 post-krieger in diesem kleinen feinen nerdforum ist, was zählt ist ja wohl der inhalt. sicherlich nicht umsonst hast du dir den vermeintlich grössten aufreger (der keiner war) mit der ströbele-eröffnung rausgepickt, ich bin mal so frei und zitiere den rest:

"Wer legal mit (fremder) Musik arbeitet, hat mit der GEMA-Vermutung kein Problem. Wer aber meint, die von anderen komponierte Musik sei gefälligst kostenlos für alle da, wird sich in den Chor der "GEMA-Basher" einreihen. Es ist anscheinend modern, auf die GEMA einzuprügeln. Ein bisschen mehr Sachlichkeit wäre aber sicherlich hilfreich.

Die GEMA ist als staatlich "verliehener" Verein dazu gegründet worden, die Rechte der Musik-Urheber und deren Verleger zu wahren. Hierzu zählen natürlich auch die wirtschaftlichen Interessen. Es ist nur im Wege der kollektiven Rechtewahrnehmung möglich, da ein einzelner Urheber niemals in der Lage ist, in allen Veranstaltungsräumen gleichzeitig zu sein.

Der Vorwurf, die GEMA habe "kein Ineresse", ist unbegründet. Wer an der jüngsten Mitgliederversammlung in Berlin teilgenommen hat, konnte feststellen, wie schwierig die Verteilungsfragen zu klären sind. Wenn man aber der Wahrnehmungsgesellschaft der Musikautoren (die selbst keine Gewinne erzielt, sondern alle Einnahmen nach Abzug von Kosten und Rücklagen an die Berechtigten ausschüttet) die Berechtigung absprechen will, Geld für die Nutzung von Musik einzusammeln, sollte schon einmal überlegen, ob er eine Alternative hat. Es gibt zwar immer wieder einmal den Versuch, eine Konkurrenzveranstaltung aufzuziehen. Dies ist bislang aber nicht gelungen. Es wäre auch nicht hilfreich.

Da es zur GEMA keine wirkliche Alternative gibt, sollte man die Position der GEMA nicht schwächen, sondern stärken!"



...und DAS hättest du jetzt gerne als troll-post deklariert? zumal im kontext des sonstigen, oftmals von nennenswerter sachkenntnis ungehinderten boulevardesken tonfalls zu dem thema hier im forum? also, da halte ich zuviel von dir als dass ich dir das intellektuell abnehme, dass du das wirklich findest. das ist keine trollpost und das weisste auch selber.

aber es war halt mit wehenden fahnen pro gema, und, jehova jehova, da redet der auch noch positiv über die jüngste mitgliederversammlung. dass das bei vielen leuten hier (die selbstverständlich allesamt noch nie auf einer solchen waren und ihre kenntnis der materie eher im stile kunos nur mit dem bilden, was "nach aussen dringt"), ganz dolle auf ein paar knöpfe drückt, ist natürlich klar. aber das macht es nicht zu einer trollpost.

dann kann man noch sagen, uh, positiver bericht von der letzten mitgliederversammlung, fischig, misstrauen! genau deswegen hab ich ja auch kurz danach geschrieben, dass mir dasselbe von ein paar kollegen berichtet wurde, denen ich da aus meiner betroffenen sicht absolut vertraue weil sie in sehr ähnlicher weise betroffen sind wie ich, ganz speziell auch zum populismus-melkkuh-thema "böser verteilungssschlüssel". nun ist mir natürlich klar dass hier die absolute mehrheit längst so knietief in das bequeme gema-feindbild eingetaucht ist dass dann natürlich auch mir im zweifel kein wort geglaubt wird. aber trotzdem: trolling geht anders, ganz anders. das hier war ne ganz simple meinungsäusserung.

halt ne meinungsäusserung, die der mehrheit hier nicht passt. und dementsprechend fällt das echo aus (dessen tonfall dir interessanterweise viel weniger aufzustossen scheint, was vielleicht ein *bisschen* damit zu tun haben könnte, dass es eben mehr mit deiner privatmeinung konform geht).

mir sind am ende des tages solcherlei tonfall-überlegungen in jeder richtung völlig wurscht und du hast absolut recht wenn du sagst, wenn jemand austeilt, dann muss es auch einstecken können, da hat der kollege für meinen geschmack tatsächlich jetzt zu dünnhäutig reagiert. trotzdem finde ich es schade, dass hier so ne stimmung herrscht wo jemand mit konträrer meinung derart feierlich zum teufel gejagt wird und man sich noch dufte dabei findet, ein cooles "tschüss" hinterherzuschicken. das zeugt meiner meinung nach eher von unsicherheit in der sache als irgendwas sonst. tut echt nicht weh, auch mal die sichtweise der anderen seite zu hören. wer da reflexhaft sofort mit schlamm wirft, der ist sich vielleicht der fundiertheit seiner eigenen meinung weniger sicher als er eingestehen will.

und die dünnhäutigkeit vom herr doktor kann ich schon auch bisschen verstehen. diese anti-gema-hetze, bei der auch ich mich als "verteilungsschlüsselbetroffener" quasi als argumentationshilfe für komplett andere agendas missbraucht fühle, die kann einem wirklich an die nieren gehen. diese ganze diskussion geht dermassen an der sache vorbei, und folgt derart orwell-mässig den schlimmsten befürchtungen über meinungshoheits-macht von ganz oben, es ist wirklich gruselig, und ich verlier da auch gerne und regelmässig die fassung. man sagt da ja gerne "es geht immerhin um meine existenz", aber als autor muss man da noch nen schritt weitergehen und sagen, es geht nicht nur um die existenz sondern gleich um die existenzberechtigung an sich. es ist echt nicht witzig. und in dem kontext bringen mich dann dinge wie ne runde kuno-flapsigkeit oder ein sixstring der sich selber dafür feiert, nur noch bands mit autoren zu buchen, die sich nicht mehr trauen den lohn für ihre arbeit einzufordern gerne auch mal auf die palme, auch wenn ich da gerne ganz doll cool und gelassen drüberstehen wollen würde.
 
Meine Position hast du scheinbar nicht wirklich verstanden. Es ist in meinem Interesse, dass die Bands die bei uns spielen tatsächlich einen Gegenwert dafür erhalten. Wenn mir die GEMA die Taschen leert (und dass auch noch mit Methoden wie o.g.), dann fällt das auch auf unsere Künstler in Form schlechterer Konditionen zurück. Als Independent-irgendwas-mit-Musik-Typ, der selbst reguläre Releases auf den Markt brachte, als auch medial (schreiberisch, Podcast etc.) aktiv ist und seit einigen Jahren ebenso im Livebereich, kenne ich persönlich nur das draufzahlen. Da kann doch was nicht stimmen, oder? Normalerweise müsste es für solche kulturellen Tätigkeiten Förderungen geben, aber wenn man hierzulande ein Leben für die Musik aufbaut, dann heisst es entweder "wir können dir nichts zahlen" (Auftraggeber, Staat, Banken, Agenturen, Kunden usw.) oder "zahlen sie Betrag XY" (u.a. GEMA). Dieser Laden mag sinnvoll für Leute sein, die überwiegend und erfolgreich kompositorisch tätig sind und dementsprechend größere Ausschüttungen zu erwarten haben. Die Echo-Gemeinde, die Werbe-Mucker, die Filmmusikfreaks usw.. Umtriebige Indie-Mucker, deren Leidenschaft die Szene an sich ist, fahren mit einem Verwertungsmodell auf Basis von Creative Commons Lizenzen besser. Und genau dieser Kultur gilt meine Sympathie und mein Einsatz.

Die C3S ist nun übrigens eine eingetragene europäische Genossenschaft. Das bedeutet dieses Jahr geht es los und wir haben endlich eine wirkliche Alternative zur GEMA. Das ist auch interessant für Leute, die nicht gleich ihre Seele verkaufen wollen, wenn sie einzelne Werke vertreten lassen wollen. Attraktiv ist vor allem die Tatsache, dass die Ausschüttung auf Grundlage der tatsächlichen Verwendung der Musik stattfindet (pay-per-play). Das ist super für alle, außer für den GEMA Inner Circle, der ja praktisch an den Leistungen von Musikern der kleineren Gattung verdient. Wir sind das Mist machende Kleinvieh und aufgedunsene Grinsebacken wie der Herr Bohlen freuen sich. Damit wäre dann Schluss, wenn man sich für eine Mitgliedschaft bei der C3S entscheidet. Und das Stimmrecht ist bei der C3S ebenfalls zu gleichen Anteilen auf die Mitglieder verteilt. Und ganz wichtig: Keine Vorabzahlungen. Niemand muss mehr rote Zahlen auf dem Konto haben, weil er Geld mit seiner Musik verdienen möchte.Zumindest nicht was die GEMA-Seite anbelangt. Und ihr könnt eure Musik trotzdem hier bei Recording.de ins SOngvoting stellen, wenn ihr das möchtet. Die Rechte bleiben bei euch. Das ist in jeglicher Hinsicht das bessere Modell, wenn ihr mich fragt: www.c3s.cc
 
sixstringwarrior schrieb in #88:

...
Die C3S ist nun übrigens eine eingetragene europäische Genossenschaft. Das bedeutet dieses Jahr geht es los und wir haben endlich eine wirkliche Alternative zur GEMA...

Die Genossenschaft ist gegründet und dass Stammkapital bereitgestellt, wie ich das lese,

Aber der eigentliche Wirtschaftsbetrieb kann erst nach der Zulassung beim DPMA losgehen.
In 2015 im Herbst wird dann erst der Antrag gestellt und dann muss das DPMA schnell abarbeiten und genemigen.
Das wird dann 2016.

Ich habe gelesen das man ab Mai 2014 den Firmenbetrieb aufnehmen will.
Dass heisst letztlich Gehälter zahlen, Räume mieten, Technologie anschaffen.

Aber es doch noch keine Kohle da, oder ?
Oder jemand muss dass finanzieren.

Das bisserl Croudfounding 200 TE ist doch gleich zerblasen.

Ein ehrgeiziges Unterfangen ist dass allemal, aber die Sachzwänge sind da auch schon dicke da.
 
Das bedeutet dieses Jahr geht es los und wir haben endlich eine wirkliche Alternative zur GEMA.
Aaah ja.

Auszugszitate der Seite von "c3s":
Um als Verwertungsgesellschaft aktiv werden zu können, muss ein Antrag auf Zulassung als Verwertungsgesellschaft beim DPMA (Deutsches Patent- und Markenamt) eingereicht und bestätigt werden.
[...]
Der Antrag auf Zulassung als deutsche Verwertungsgesellschaft wird voraussichtlich im Herbst 2015 beim DPMA eingereicht werden.

Quelle: https://www.c3s.cc/ueber-c3s/konzept/aktueller-stand/
 
Da sind noch ein paar Hürden zu nehmen und es braucht noch etwas Zeit...

Kann man denn irgendwo einen konzeptionellen Rahmen nachlesen?
Geplante Gebührenschlüssel, Organigramm oder so etwas?
Da habe ich nichts gefunden.

Ich finde die Idee einer schlanken, schnellen und transparenten Organisation nicht schlecht.
Etwas was mit der rasanten technologischen Entwicklung des Musikkonsums mithalten kann. Warum nicht.

Aber nochmal.
Mit den paar Kröten als Startup?
No Way.

Sollte eher 1 Mio EUR sein, um die erste Zeit durchhalten zu können.
Irgendwann oder sehr bald ist da nix mehr mit Ehrenamt.

Dann werden Gehälter gezahlt, Krankenstände und Urlaubspläne aufgerufen :)
Man wird schneller von seinem Fixkostenblock rechts überholt, als man den Stöpsel rausziehen kann.
 
@ Nachtschicht

wo jemand mit konträrer meinung derart feierlich zum teufel gejagt wird
:lol:

Also ehrlich, zu viele Worte für nen Poster, der einen Initialpost und einen Abschiedspost hinterlassen hat und sich dazwischen nicht mehr gemeldet hat, aber, nachdem sichd er Staub gelegt hat, vorbeischaut und feststellt, dass der gegenwind zu stark ist?

Wie dem auch sei - da beisst keine Maus nen Faden ab - es gibt keine Alternative zur Gema. Gäbe es die, hätte man schon von ihr gehört.

Solche Dinger wie C3S sind nur Spiegelfechterei und am Ende Verdummung derjenigen, die da mitspielen. Der Laden wird, so wie es aussieht, hochgehalten von Leuten, die nichts haben und so schnell nichts werden - also finanziell in den unteren Ebenen des geschäftlichen Lebens unterwegs sind. Damit ist eine absehbare Illiquidität ja ohne Weiteres vorhersehbar. Und damit das Ende von C3S.

@ sixstringwarrior

Und das Stimmrecht ist bei der C3S ebenfalls zu gleichen Anteilen auf die Mitglieder verteilt.
Ach wie sinnvoll.
Alleine die Vorstellung, dass ein paar Grösserverdiener sich von irgendwelchen "Ich hab auch nen Titel laufen" - Mitglöiedern diktieren lassen, wie der Hase läuft, ist doch absurd.
 
@ LM18

Man wird schneller von seinem Fixkostenblock rechts überholt, als man den Stöpsel rausziehen kann.
:lol:

Sowas existiert nur in der Denke mancher Leute nicht.
 
@ LM18

Man wird schneller von seinem Fixkostenblock rechts überholt, als man den Stöpsel rausziehen kann.
:lol:

Sowas existiert nur in der Denke mancher Leute nicht.

Nichts gegen einen Pioniergeist bitte!

Aber nach meinem Stand meiner derzeitigen österlichen Kaffeetassenrecherche sind da einfach zwei fundamentale Hürden.

Die nicht existierende oder nicht dargestellte Finanzierung.
Die bisherig ausgerufenen Beträge sind ein Witz je mehr ich mir so eine Organisation vorstelle und es im Geiste durchspiele, was da geleistet werden muss.

Die Abhängigkeit von der Entscheidung des DPMA.
Die hat bisher 12 Verwertungsgesellschaften zugelassen, die eben alle diese Sachbereiche schon abdecken.
Ob die da einen Doppelwhopper in Gesellschaft der GEMA zusammenbauen werden, wage ich sehr zu bezweifeln.
Das ist ja kein Förderverein für Startup-Buden.

So sehr ich frischen Wind in dieser verkrusteten Landschaft spüren wollte.

Mein momentaner Eindruck und Prognose ist der direkte Flug in die Urne.
 
Musikerrecht schrieb in #75:

...
Ich werde mich an diesem Forum nicht mehr beteiligen und bitte meine Beiträge zu löschen!

Dr. Ulrich Andryk

Das musst schon selber machen.
Editieren und leermachen.
 
Als Independent-irgendwas-mit-Musik-Typ, der selbst reguläre Releases auf den Markt brachte, als auch medial (schreiberisch, Podcast etc.) aktiv ist und seit einigen Jahren ebenso im Livebereich, kenne ich persönlich nur das draufzahlen. Da kann doch was nicht stimmen, oder?

wieso das denn? es ist doch völlig logisch, dass man bei einer derart komplexen grossen VG-angelegenheit zuerst mal über eine "kritische masse" hinwegkommen muss, nicht umsonst gibt es die beliebte fragestellung "lohnt es sich für mich, in der gema zu sein". das lohnt sich selbstverständlich erst ab einem gewissen level. der aber, dafür sei ich mal beispiel, wahrlich nicht besonders hoch sein muss.

ganz im gegenteil ist es so, dass, wenn die CS3 dir diese information vorenthält (nämlich dass es da genauso laufen *muss* allein schon weil geld nunmal nicht vom himmel fällt), ist fahrlässige irreführung seitens der CS3, aber was will man auch schon von einem laden erwarten der in all der langen zeit als definierendes element und erklärung des geschäftsmodells immer noch kaum was hinbekommen hat ausser "wir sind halt nicht die gema, und wir sind die guten" (this message was brought to you by google inc.)

Normalerweise müsste es für solche kulturellen Tätigkeiten Förderungen geben,

muss es überhaupt nicht. was ist denn das für ne strange erwartungshaltung. also ich erwarte von niemandem, dass er mich fördert. aber ich erwarte, dass er verdammt nochmal den wert meiner arbeit respektiert. und zwar ab dem moment, ab dem ich mit besagter arbeit an den punkt gekommen bin, dass es eine kundschaft gibt, die das, was ich da verbrochen habe, tatsächlich hören möchte. davor nicht, und ganz bestimmt nicht wenn ich "nur halt irgendwas mit musik" mache - dann würde ich auch nicht in der gema sein. in einer autoren-VG zu sein macht doch erst sinn, wenn man wirklich autor ist. ich tret doch auch nicht gleich in die VG wort ein, kaum dass ich mal irgendwo nen gastartikel geschrieben hab. so geht das doch nicht, das wäre ja ne völlig verzogene erwartungshaltung in richtung VG wort. genauso wie die erwartungshaltung, meine stimme hätte da dann aus dem stand dasselbe gewicht wie günther grass. das ist doch völlig unrealistisch. da könnte man ja jede VG der welt direkt unterlaufen.


Dieser Laden mag sinnvoll für Leute sein, die überwiegend und erfolgreich kompositorisch tätig sind und dementsprechend größere Ausschüttungen zu erwarten haben. Die Echo-Gemeinde, die Werbe-Mucker, die Filmmusikfreaks usw..

dieser laden ist sinnvoll ab einer bestimmten, sehr niedrigen aber selbstverständlich existenten niveau-schwelle, was die einnahmen, die ernsthaftigkeit und die häufigkeit deiner kompositorischen tätigkeiten angeht. daraus macht niemand ein geheimnis, am allerwenigsten die gema. stell dir das vor wie eine fünf-prozent-hürde. man kann zwar im gegensatz zur fünf-prozent-hürde auch schon davor beitreten, aber für eine solche handlung die wirtschaftlich keinen sinn macht ist man dann eben auch selber verantwortlich.

so ne harte trennlinie zwischen den coolen "umtriebigen indie-muckern" und der "echo-gemeinde und den werbemuckern" (man beachte die versteckte wertung in deiner aufteilung) gibt es allerdings selbstverständlich überhaupt nicht. in der gema zu sein lohnt sich ab niveau XY, the end. das ist wirklich nicht kompliziert.


Die C3S ist nun übrigens eine eingetragene europäische Genossenschaft. Das bedeutet dieses Jahr geht es los und wir haben endlich eine wirkliche Alternative zur GEMA. Das ist auch interessant für Leute, die nicht gleich ihre Seele verkaufen wollen, wenn sie einzelne Werke vertreten lassen wollen. Attraktiv ist vor allem die Tatsache, dass die Ausschüttung auf Grundlage der tatsächlichen Verwendung der Musik stattfindet (pay-per-play). Das ist super für alle, außer für den GEMA Inner Circle, der ja praktisch an den Leistungen von Musikern der kleineren Gattung verdient. Wir sind das Mist machende Kleinvieh und aufgedunsene Grinsebacken wie der Herr Bohlen freuen sich. Damit wäre dann Schluss, wenn man sich für eine Mitgliedschaft bei der C3S entscheidet. Und das Stimmrecht ist bei der C3S ebenfalls zu gleichen Anteilen auf die Mitglieder verteilt. Und ganz wichtig: Keine Vorabzahlungen. Niemand muss mehr rote Zahlen auf dem Konto haben, weil er Geld mit seiner Musik verdienen möchte.Zumindest nicht was die GEMA-Seite anbelangt. Und ihr könnt eure Musik trotzdem hier bei Recording.de ins SOngvoting stellen, wenn ihr das möchtet. Die Rechte bleiben bei euch. Das ist in jeglicher Hinsicht das bessere Modell, wenn ihr mich fragt: www.c3s.cc

genau, bei der CS3 wirds milch regnen, verwaltungskosten und logistische sachzwänge werden sich magisch in luft auflösen, und alle sind ganz dufte indie und CC. und vor allem: das stimmrecht ist zu gleichen teilen auf alle mitglieder verteilt, egal ob sie erfolgreich oder unerfolgreich sind.

hast du das wirklich mal zuende gedacht? gerade den letzten teil? tubeless hat das schon sehr gut auf den punkt gebracht. das ist VÖLLIG unrealistisch, und würde - so die CS3 überhaupt je auf einen grünen zweig kommen würde, was ich ehrlich gesagt bezweifle - mindestens schonmal bedeuten, dass du ab einem gewissen erfolgslevel quasi zur gema wechseln *musst*, wenn du der quasi-kommunistischen enteignung durch ein paar tausend piratenpartei-mitglieder entgehen willst, die sonst so sicher kommen würde wie das amen in der kirche. schliesslich bist du dann ja "echo- oder werbefuzzi" und als solcher in unser emotional dominierten muckerdiskurswelt per definition freiwild, dass sowieso viel zu viel kohle mit seinem scheissdreck verdient.

ich selber gehe in meiner meinung da noch einiges weiter - ich glaube nicht nur, dass die CS3 eine ziemlich klar absehbare totgeburt sein wird, ich halte sie ja persönlich obendrein für ein lupenreines trojanisches pferd einer interessensgemeinschaft, die noch in etwa um faktor 10000 weniger sich um das wohlsein der musikerzunft schert, als es die gema selbst in ihrer schlimmsten bösewicht-karikaturform könnte. sowas wie die CS3, und vielmehr noch die mit ihr einhergehende CC mentalität, kommt den provider- und IT-giganten a la google gerade recht. da können sie endlich ungestört mit deiner arbeit geld verdienen ohne sich mit lästigen ansprüchen dieses nervigen künstlerpacks rumschlagen zu müssen. nicht umsonst investiert google seit jahren massenhaft geld in entsprechende lobby- und meinungsarbeit.

its a scam. aber das musst du natürlich nicht so sehen, wenn du nicht willst. ich kann dir da nur aufrichtigen herzens sagen: wenn sie dich dazu bekommen haben, stolz keine gemakünstler mehr vertreten zu wollen und die CS3 trotz ihrer derart schmerzhaft offensichtlichen erklärungslücken abzufeiern, dann haben sie dich genau da wo sie dich haben wollen. das ist auch keine verschwörungstheorie, sondern schlicht ganz unromantischer kapitalismus, in etwa vergleichbar mit scharmützeln bei denen versucht wird, den einfluss von arbeiter-gewerkschaften kleinzuhalten. das ist ein stinknormaler prozess, der im kapitalismus zuverlässig an die tür klopft sobald es um geld geht. anzunehmen, dass sei ausgerechnet hier am scheideweg einer grundsatzfragenentscheidung fürs digitale zeitalter (nämlich letztlich die frage nach wert des geistigen eigentums und den daraus resultierenden rechten auf vergütung) ganz anders und alle wären ganz dufte kuschelig, das ist...für mich nicht wirklich nachvollziehbar. das muss man doch eigentlich selbst als eingefleischter gema-hasser erkennen können, dass hier ein bequemes feindbild ganz gezielt instrumentalisiert wird, oder? ...wirklich nicht?
 
Ich verstehe dich grundlegend schon, aber ich halte deine Sichtweise aus heutiger Perspektive für recht anachronistisch. Gerade da wo es um die Generierung einer kritischen Masse geht, bremst der Laden eher als zu helfen. Das Internet ist nun mal da und wir müssen damit umgehen. Das bedeutet für Musiker aufgenommene Musik nicht länger als Säule des Einkommens zu begreifen, sondern als Mittel zur Promotion um im Live- und Merchgeschäft zu verdienen. Wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der Bands ihre CDs überwiegend bei den Liveshows verkauft, im Laden und im Netz hingegen fast gar nichts, dann ist das einzige was die GEMA in diesem Rahmen tut zu bremsen. Spontan eine Idee für einen Ostern-Sale? Mal einen kostenlosen Download raushauen um eine Show zu bewerben? Nicht so einfach als GEMA-Mitglied. Genauso verhält es sich im Umgang mit Online-Radios und Podcasts. In Zeiten von Allzeitverfügbarkeit durch Streams (zunehmend) und illegale Downloads (abnehmend) ernsthaft Unsummen von Podcastern haben zu wollen, dafür dass sie ehrenamtlich in ihrer Freizeit quasi kostenlose Promotion für Bands machen ist lächerlich. Man kann Privatleute nicht wie Radiostationen der analogen Zeit behandeln. Zumal es bei solchen Formaten nicht selten um Crosspromotion geht, die von Künstlern selbst initiiert oder zumindest aktiv gesucht wird. Es ist völlig hirnrissig als Privatperson Geld dafür zu bezahlen, dass ein Künstler meine Plattform zur Werbung nutzt. Da hat der Verwertungsgedanke rein gar nichts verloren, weil kein kommerzielles Konzept des Betreibers vorhanden ist.

Zum Thema C3S (nicht CS3) gibt es sicher viele offene Fragen. Mag sein, dass das Konzept am Ende überambitioniert ist. Immerhin hat NRW dafür 220.000 € auf den Tisch gelegt, was in Zeiten von Kultur-Abbau dafür spricht, dass man hier effektiv Überzeugungsarbeit leisten konnte. Das grundlegende Konzept trägt dem Zeitgeist jedenfalls deutlich mehr Rechnung, als die GEMA in der Lage oder auch nur Willens wäre.
 
na, das sind doch mal paar sachthemen, da diskutiere ich gerne drüber.

Gerade da wo es um die Generierung einer kritischen Masse geht, bremst der Laden eher als zu helfen.

deswegen geht man ja auch erst in die gema, wenn eine gewisse kritische masse erreicht ist. sonst macht das ja kein sinn. ich bemühe da nochmal meinen vergleich mit der VG wort eine post weiter oben, in die ich ja auch nicht eintrete kaum dass ich mal irgendwo nen gastartikel geschrieben habe.

klar, wenn man die gema danach beurteilt, ob sie sinn für jemanden macht, der nur, wie du es schreibst, "bisschen was mit musik" macht, dann ist die gema kacke. aber dafür ist sie ja auch nicht gedacht.

Das Internet ist nun mal da und wir müssen damit umgehen.

bleib mir BITTE weg mit dieser internetversteher-rhetorik bei der man meint, anderen erklären zu müssen, dass das internet "nunmal da" wäre. diese ich-erklär-dir-mal-die-moderne-welt internetexperten-pose war zum letzten mal irgendwann in den neunzigern angebracht. bitte lass uns den teil überspringen, ok?

Das bedeutet für Musiker aufgenommene Musik nicht länger als Säule des Einkommens zu begreifen, sondern als Mittel zur Promotion um im Live- und Merchgeschäft zu verdienen. Wenn man bedenkt, dass ein Grossteil der Bands ihre CDs überwiegend bei den Liveshows verkauft, im Laden und im Netz hingegen fast gar nichts, dann ist das einzige was die GEMA in diesem Rahmen tut zu bremsen.

dir ist aber schon klar, dass es bei der gema nicht um künstler und bands geht, sondern um autoren, oder? das ist beileibe nicht immer dieselbe person, im professionellen bereich vielleicht sogar öfters nicht als doch. im autorentum gehts nicht um lizenzen, nicht um produktionsbudgets, und nicht um querfinanzierungen über merchandise oder ähnliches. für den komponisten ist die gema die *einzige* einnahmequelle. es ist der einzige monetarisierungsmechanismus für das berufsbild "ich habe ein lied geschrieben", was eben nunmal nicht automatisch einhergeht mit "ich stehe auf der bühne und seh gut aus", und auch besser nicht sollte.

die üblichen verweise auf querverdienst beim künstler greifen da schlicht nicht. das haben einfach viele nicht auf dem schirm, das die gema da thematisch etwas anders gelagert ist, als sie denken.

Spontan eine Idee für einen Ostern-Sale? Mal einen kostenlosen Download raushauen um eine Show zu bewerben? Nicht so einfach als GEMA-Mitglied.

allzu schwer ist es allerdings nun auch nicht. wenn du sowas hauptberuflich machst und deine rechte vergütet haben willst, dann entsteht eben auch ein gewisser arbeitsaufwand und overhead. wem das zu unbequem ist, der meints vielleicht nicht ernst genug, bzw, wenn ihm sowas zu aufwendig ist, da kann man dann nur sagen "hartes brot, dann lass es halt". ich mein, sorry, aber das leben ist halt kein ponyhof. und dass du in dem moment, in dem du eine verwertungsgesellschaft mit der wahrnehmung deiner rechte beauftragst, damit leben musst dass der aufwand steigt, das liegt nunmal in der natur der sache.

also ich arbeite für viele bands, deren autoren ALLE in der gema sind, und die haben alle offensichtlich keine probleme damit, mal nen gratistrack oder ne sonderaktion rauszuhauen.


Genauso verhält es sich im Umgang mit Online-Radios und Podcasts. In Zeiten von Allzeitverfügbarkeit durch Streams (zunehmend) und illegale Downloads (abnehmend) ernsthaft Unsummen von Podcastern haben zu wollen, dafür dass sie ehrenamtlich in ihrer Freizeit quasi kostenlose Promotion für Bands machen ist lächerlich. Man kann Privatleute nicht wie Radiostationen der analogen Zeit behandeln. Zumal es bei solchen Formaten nicht selten um Crosspromotion geht, die von Künstlern selbst initiiert oder zumindest aktiv gesucht wird. Es ist völlig hirnrissig als Privatperson Geld dafür zu bezahlen, dass ein Künstler meine Plattform zur Werbung nutzt. Da hat der Verwertungsgedanke rein gar nichts verloren, weil kein kommerzielles Konzept des Betreibers vorhanden ist.

diese argumentationslinie kann ich gar nicht leiden. die hört man auch ganz generell von veranstaltern, von radios, eigentlich letztlich von *allen*. "heyyy, is doch promotion für dich, wat willste denn".

ja sorry, aber ganz so einfach ist es halt nunmal nicht. klar ist es promotion für den künstler. und es ist *content für den radiosender* (veranstalter, whatever). man nennt das eine SYMBIOSE. mit der argumentation hätte in den neunzigern MTV aufhören können, autoren zu vergüten, discotheken und clubs könnten aufhören gema zu zahlen, praktisch überall wo musik läuft greift dieses meiner meinung nach ziemlich schäbige "ist doch promotion, ey"-argument.

nur, ohne diese ach-so-grosszügige bereitstellung von promotion käm eben keine musik mehr auf MTV (haben sie ja selber gründlich rausgefunden, wohin das führt) und discotheken wären stille, leere trinkhallen. ergo: der künstler braucht promotion, klar. aber der radiosender und der club braucht content. es ist die basis ihres geschäftsmodells. da also einen auf "sei doch dankbar dass wir promoten" zu machen und sich darüber empören, dass da dann auch noch ein autor für seine arbeit bezahlt werden will, ist ziemlich bigott. da werden wir uns mit sicherheit nicht einig, da geh ich nicht mit.


Zum Thema C3S (nicht CS3) gibt es sicher viele offene Fragen. Mag sein, dass das Konzept am Ende überambitioniert ist. Immerhin hat NRW dafür 220.000 € auf den Tisch gelegt, was in Zeiten von Kultur-Abbau dafür spricht, dass man hier effektiv Überzeugungsarbeit leisten konnte. Das grundlegende Konzept trägt dem Zeitgeist jedenfalls deutlich mehr Rechnung, als die GEMA in der Lage oder auch nur Willens wäre.

stimmt, ein produkt des zeitgeists ist es auf alle fälle. aber mehr eben auch nicht. es gibt kein funktionierendes geschäftsmodell, und während man dort wortreich erklären kann, wie alle jederzeit mit all ihren rechten machen können was sie wollen und jeder pupsi mit einem titel im katalog volles stimmrecht hat, kann bisher eben niemand erklären, woher da jemals geld kommen soll.

was ja irgendwo son bisschen sinn der sache einer VG ist. die ist ja dazu da, geld einzutreiben. klar ist das keine sache, bei der man popularitätspreise einsammeln kann, aber irgendwer muss es halt machen. denn wenn es eine solche VG, die da für dich drauf achtet, nicht gäbe, würde keine sau keinem autoren irgendwo einen müden cent zahlen. wenns hochkommt würde er sich noch die zeit nehmen und dem autoren kurz die "es ist doch promo für dich" geschichte vom pferd erzählen.

danke, dann ist mir die gema lieber. ich bin beruflich musiker und muss ne familie ernähren, und die gema ist die einzige instanz, die da für mich eintritt und sich auch nicht scheut, die grossen fragen mit den industriegiganten unserer zeit auszufechten. dass sie dafür öffentlich mit schlamm beworfen wird nervt mich ohne ende, aber offensichtlich gehts wohl nicht anders.
 
die pauschale Totalkontrolle der GEMA über jeden Ton Musik muss endlich aufhören.
Find ich gut.

Besser fände ich allerdings noch, wenn Du gleichzeitig auch ne praktikable alternative Methode aufzeigen würdest, wie dann in Zukunft Musiker und Komponisten mit ihrer Musik bei Verwertung Geld machen können?.

darum geht es doch schon lange nciht mehr, das eigentliche problem ist folgendes..

eine band nimmt eine EP auf, macht zu einem track ein video und lädt dieses video
bei youtube hoch. es ist keine deutsche band und hat mit der GEMA nichts zu tun,
dennoch wird das video von der GEMA gesperrt. WTF!?
 
klar, wenn man die gema danach beurteilt, ob sie sinn für jemanden macht, der nur, wie du es schreibst, "bisschen was mit musik" macht, dann ist die gema kacke. aber dafür ist sie ja auch nicht gedacht.

Mein Understatement war keine Einladung dazu, dass du mir jetzt ständig mit "bisschen was mit Musik" kommen kannst. Ich wollte damit vielmehr zum Ausdruck bringen, dass es in unserer heutigen Medienkultur üblich ist, dass Musiker nicht nur Musik machen, sondern auch an anderen Schnittstellen aktiv sind.
 
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