Ambient für digitale Bilderrahmen

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Hallo,

ich beschäftige mich schon länger mit dem Konzept des
"Wohntons" : Ein Bild kann man an die Wand hängen,
ein Musikstück nicht. Gut, dass es digitale Bilderrahmen
gibt, die mp3-Dateien abspielen. Ich habe mal einfach
einige "Wohntöne" erzeugt. Eine Beispielsdatei findet
Ihr auf soundcloud :

https://soundcloud.com/kai-junglas/ambient-for-digital-photo-frames-part-3

Was haltet Ihr von dem Konzept an sich und
von der Umsetzung?

Gruß
Audiojuice
 
Sorry, das ich Dich enttäuschen muss, aber das Konzept nennt sich (wie es auch schon in deinem Titel steckt) "Ambient", was so viel wie "Umgebung" bedeutet, und ist schon fast 40 Jahre alt. Man nennt es auch manchmal "funktionale Musik". Den Namen "Ambient" hat kein geringerer als Brian Eno gemünzt, hier mal ein Auszug aus Wikipedia:
"Mit seiner Veröffentlichung Ambient 1: Music for Airports (1978), die angeblich u. a. von einem negativen Hörerlebnis am Flughafen Köln/Bonn inspiriert worden sein soll, hat er den Musikstil 'Ambient' getauft und fortan geprägt. Diesen Stil führt er überwiegend bis heute fort." Das Medium des digitalen Bilderrahmens spielt mMn nur eine untergeordnete Rolle und rechtfertigt nicht, ein gänzlich neues Fass aufzumachen.
Daraus ergibt sich für Dich folgende Konsequenz:
- Kein Mensch wird deine Musik kaufen, weil er zu der Ansicht gelangt ist, sie würde gut in seinen digitalen Bilderrahmen oder zur Einrichtung seines Wohnzimmers passen.
- Deine Tracks müssen sich im Kontext dieses Musikstils behaupten.
Hier kommt jetzt meine bescheidene (und unmaßgebliche) Meinung ins Spiel: Nach meinem Geschmack ist der von Dir gewählte Titel noch etwas verbesserungswürdig und erreicht noch lange nicht die Qualität, um in diesem Genre Beachtung zu finden.
 
Also wenn ich das richtig verstehe, soll ich nach Hause kommen und mich fallen lassen? Dafür klingt mir das Ganze schon regelrecht aggressiv, so schneident, sorry. ;) Da stell ich mir was kuscheliges vor, wie Xtal von Aphex Twin.

Zum Konzept... Wieso sollte man in Zukunft Musik und Wirkungsbereich versuchen zu verschmelzen? Ich habe eine Wohnung und dort läuft Musik. Ich bin im Kaufhaus, es läuft Musik. Wozu sollen Bilderrahmen und Regale eingebunden werden?
 
... und ganz zu schweigen von der Soundquali solcher Bilderrahmen...
 
Ich wollt's jetzt nicht völlig kaputtreden... ;)
 
prinzipiell ists so, daß man optischen Reizen eher entgehen kann als akkustischen. Man muß keinen digitalen Bilderrahmen anstarren, wenn man nicht möchte. Viel schwieriger ists, akkustischen Reizen zu entgehen. Besonders deutlich wird das, wenn sich akkustische Reize im Loop wiederholen. Sowas hat beispielsweise schon dazu geführt, daß sich Mitarbeiter an den Bahnhöfen geweigert haben an ihre Arbeitsplätze zurückzukehren, weil sich in ihrem unmittelbaren Umfeld "digital signage" Monitore befunden haben auf denen sich Werbeschleifen mit Ton permanent wiederholt haben. Als der Ton weg war, war alles wieder gut. Diese sensorische Deprivation kann sogar soweit führen, daß man Dinge, die man eigentlich mag nicht mehr ausstehen kann, wenn man diese ständig und wiederholt präsentiert bekommt und ihnen nicht entgehen kann. Der ein oder andere mag jetzt vielleicht über die Ehe nachdenken :)... Fakt ist aber, daß die Indios ihre Gefangenen damit zu Tode gequält haben, daß sie ihnen täglich ihre Lieblingsspeise serviert hatten....

Solange also "Wohntöne" an Bilder gekoppelt sind, die sich wiederholen (das ist das Prinzip des digitalen Bilderrahmens) würde ich von der Idee Abstand nehmen. Für alles andere gibts CD´s Radio, Internet etc.
 
In der lokalen Zeitung von gestern war ein Bericht über Brian Eno.
Habt Ihr gewusst, dass er die Startmelodie von Windows 95
komponiert hat? :)

@malt30
naja, die Loop soll ja nicht den ganzen Tag laufen.

Zum Thema Wohnton gibt es eine gleichnamige Veröffentlichung
der Gruppe "Oval". Das klingt wie eine Mischung aus einer hängenden
CD, Electro, Ambient und Gitarren. Teilweise auch mit Gesang. Als Beispiel
möchte ich hier anführen.

Das ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Und zum Chillen
nicht unbedingt geeignet. Aber das Konzept eines Wohntons hat
mir eben gefallen.
 

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