Symphony, in Eb Op.5

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Hallo Freunde!


Es ist quasi eine Ewigkeit her, dass ich etwas für ein Orchester geschrieben habe. Dazwischen lagen viele Studien am Klavier um die Theorie besser zu beherrschen.

Würde mich freuen, wenn der ein oder Andere auch was zum Mix sagen könnte.


https://soundcloud.com/dr_eamb/symphony-in-eb-op-5


Beste Grüße,

Dr. Eam
 
Jo, klingt gut. Klingt nach Orchester, klingt originell, klingt spannend, Ideenreich. Klingt nur nicht nach einer Symphonie - da würd ich eher den Titel Symphonische Dichtung wählen. Mich hat das Stellenweise an das hier erinnert:


Zum Mix: Das ist im Prinzip gut - besser als ich es hinbekommen würde. Trotzdem scheint es mir insgesamt zu trocken zu sein. Dadurch hört man an manchen Passagen doch die Künstlichkeit der Instrumente...

Generell würde ich mich noch mit dem Begriff und der Bedeutung vom musikalischer Form auseinandersetzen.

Und damit es nicht mit Kritik endet: Hab es gerne auch mehrmals gehört. Sehr schön!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Locis,

Herzlichen Dank! Es freut mich, dass es dir gefällt.

Im klassischen Sinne ist das weit weit entfernt von einer Symphonie, da hast du allerdings Recht. Dem steht aber gegenüber, dass eine Symphonie im neueren Verständnis keine einheitlichen Merkmale mehr hat. Daher verzichte ich auf klassische Elemente wie eine explizite Verarbeitung des exponierten Themas. Und bevor ich meinen Werken schlecht-ausgedachte reale Namen gebe (Happy Düdelü with some Epic sh*t), nehme ich das Mißverständnis der Form in Kauf. :-D

Trotzdem scheint es mir insgesamt zu trocken zu sein. Dadurch hört man an manchen Passagen doch die Künstlichkeit der Instrumente...

Okay - wie sieht das der Rest? Sonst ist bei mir nämlich immer ganz genau umgekehrt.
 
Hach, Olli.
Schön mal wieder was von dir zu hören!
Du hast doch sicher eine Partitur zu dem Stück oder? Dann könnte man mehr zu Orchestration und Komposition sagen, das Stück leidet nämlich etwas unter den Einschränkungen des digitalen Orchesters ;)
Kompositorisch finde ich es auf jeden Fall schön – formal natürlich weit entfernt von einer Sinfonie. Aber wen interessierts? Das Hauptthema wird schön verarbeitet und es gibt einige sehr sehr schöne Momente.
Es gibt viele sehr schöne Momente die klasse funktionieren, auch wenn ich zwischenzeitlich etwas den Zusammenhang der einzelnen Parts als etwas lose empfinde. Es fließt nicht so wirklich schlüssig von einem zum anderen, sondern die Stimmung „kippt“ immer mal wieder in einen neuen Abschnitt.
Klasse geschrieben finde ich zum Beispiel die Passage um 2:30 – das funktioniert prima, die Stimmen greifen prima ineinander. Find ich gut. Dann hast du diese sanfte Passage, die du ganz kurz um 3:08 und 3:20 jeweils unterbrichst um den fröhlicheren Teil anzudeuten. Irgendetwas an diesem Part finde ich nicht ganz stimmig – das kann an der Harmonik, den Voicings oder der Orchestration liegen. Da müsste ich die Partitur sehen um zu wissen was genau da für mich hakt.
Vom Mockup her gibt es einige Stellen die nicht so gut funktionieren. Zum Teil liegt das daran, dass das Stück definitiv nicht für Samples geschrieben ist. So Sachen wir 1:05 sind einfach sehr schwer umzusetzen. Zum Teil aber auch an der Programmierung und am Mix.
Klanglich könnte das Ganze für mich auch etwas weniger trocken sein, dann würde gerade an den kraftvolleren Stellen das Orchester mehr zu einem Ganzen verschmelzen. Die Blechbläser, insbesondere die Posaunen kaufe ich dir überhaupt nicht ab. Das kommt weder klanglich, noch von der Artikulation hin. Stellen wie 1:06 funktionieren in den Posaunen überhaupt nicht. Die klingen staubtrocken und sind zu dominant im Mix, aber auch von der Spielweise absolut statisch. Da wäre Detailarbeit gefragt, damit das funktioniert – mit Samplemodeling könnte man das eigentlich gut umsetzen, nur muss man da den Raum selbst sehr vorsichtig gestalten.
Das größte Problem ist allgemein die Programmierung der Samples. Vieles klingt sehr statisch und scheint überhaupt nicht zu atmen. Da lohnt es sich wirklich sich die Arbeit zu machen für jedes Instrument einzeln die Dynamik und falls möglich sogar Vibratoautomationen zu schreiben – und zwar mit Sorgfalt und Überlegung, wie die Musiker diese Linie spielen würden. Dabei immer gut auf die Balance zwischen den Instrumenten achten, dass keine Stimme die eigentlich nicht so wichtig ist sich plötzlich in den Vordergrund spielt. Das passiert hier immer mal wieder, und ich bezweifle dass das Absicht ist.

So viel erstmal von mir, ich müsste eigentlich selbst grad arbeiten. Hoch lebe die Prokrastination!
Freut mich sehr, dass du wieder Orchestermusik schreibst!
 
Steffen! Das ist toll! :)
Wir haben solange nichts mehr voneinander gehört, dass ich nicht wusste ob du hier noch anwesend bist. Klasse, das freut mich! :)

Tatsächlich habe ich leider keine Patitur, da ich meinen Sequencer auf Patiturlayout umgestellt habe, so dass ich in Sibelius nur noch komponiere und in Cubase orchestriere. Sonst nutze ich meine Libs gar nicht mehr.

ich zwischenzeitlich etwas den Zusammenhang der einzelnen Parts als etwas lose empfinde

Das passiert mir nämlich immer dann, wenn ich die Form ignoriere :D

Es gibt viele sehr schöne Momente die klasse funktionieren

Das freut mich! :) Schön!

Irgendetwas an diesem Part finde ich nicht

Ich kann mir fast vorstellen, was das ist. Nämlich ist der Part in A-Lydisch geschrieben und wechselt dann nachher zu A-Dur, wenn die 1. Violine einsetzt. War das erste mal, dass ich in Lydisch versucht habe zu schreiben, werde ich wohl nochmal die Bücher studieren müssen fürs nächste Mal. Oder sprichst du hierbei von dem Staccato als solches?

Vom Mockup her gibt es einige Stellen die nicht so gut funktionieren.

Ja. Leider :( Aber ich tue mir schwer diese wirklich vernünftig aufzuarbeiten. Das liegt auch u.a. an deiner Feststellung:

nicht für Samples geschrieben ist.

Daher spekuliere ich auch immer mal wieder darauf, dass es mit ein bisschen Glück mal gespielt wird :-D

Klanglich könnte das Ganze für mich auch etwas weniger trocken sein,

Gut. Dann werde ich mir das für die nächsten Male hinter die Ohren schreiben. Bin mit meinem Studio umgezogen und arbeite jetzt in einem Raum, der von sich aus schon mehr Hall hat. Wahrscheinlich ist das der Grund. Werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren.

Stellen wie 1:06 funktionieren in den Posaunen überhaupt nicht. Die klingen staubtrocken und sind zu dominant im Mix, aber auch von der Spielweise absolut statisch

Verdammt. Gut, das muss ich mir merken. Ich habe das jetzt schon so oft Gehört, dass ich das gar nicht mehr richtig wahrnehme. Kennst du eine Daumenregel, was für den fff Bereich bei Posaune / Hörner als Leitfaden hergenommen werden kann? Tue mir da schwer vernünftige Schnelle Parts für das Blech zu schreiben.

Da lohnt es sich wirklich sich die Arbeit zu machen für jedes Instrument einzeln die Dynamik und falls möglich sogar Vibratoautomationen zu schreiben

Mhhh. Zwar habe ich jeder Legato Artikulation i.d.r. Vibrato hinzugefügt (Mit Außnahme der ganz schnellen; das ist Detache und da kann ich kein Vib hinzufügen), aber dann hat das noch nicht gereicht.

ich bezweifle dass das Absicht ist.

In der Tat. Man merkt ganz klar, dass ich die Samples vom Orchester fast 2 Jahre nicht mehr angefasst habe und mich derweil nur mit der reinen Technik der Komposition beschäftigt habe. Da ist leider noch einiges Nachzuholen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen ... oder so :-D

Vielen Dank für deine ausführliches Feedback! Das bringt mich ne ganze Ecke weiter. Freue mich ebenso :)
 
Oh, was vom Olli. Da muss ich doch glatt morgen mal reinhören, wenn ich dann nämlich kann ...
smil451d632849b7b.gif
 
Wir haben solange nichts mehr voneinander gehört, dass ich nicht wusste ob du hier noch anwesend bist. Klasse, das freut mich!
Ja, ich bin auch gerade die letzten Monate wenig online aktiv gewesen, weil ich viel viel viel gearbeitet habe.


Ich kann mir fast vorstellen, was das ist. Nämlich ist der Part in A-Lydisch geschrieben und wechselt dann nachher zu A-Dur, wenn die 1. Violine einsetzt. War das erste mal, dass ich in Lydisch versucht habe zu schreiben, werde ich wohl nochmal die Bücher studieren müssen fürs nächste Mal. Oder sprichst du hierbei von dem Staccato als solches?
Das Staccato als solches ist es glaube ich nicht - das fand ich ganz nett als vorausdeutung. Harmonisch funktioniert die Stelle glaube ich nicht weil es ein bisschen nach Trugschluss klingt. Du wolltest da vermutlich den Zuhörer überraschen so nach dem Motto "Haaha! Ich moduliere doch nicht! Ätsch!". Harmonisch habe ich nämlich das Gefühl dass du nicht in A Lydisch, sondern in E-Dur unterwegs bist. Das liegt vor allem daran, dass du das H-Dur mehrfach in E-Dur oder als Trugschluss in C#-Moll auflöst. Das sorgt nämlich dafür dass wir E-Dur statt A-Dur als Tonika wahrnehmen. Wenn du dann um 3:08 eine II-V-I Kadenz andeutest, wirkt das A-Dur irgendwie eher enttäuschend. Da wäre es vermutlich runder gewesend statt auf A-Dur, in H-Dur weiterzumachen.
Was ich mir als Lösung vorstellen könnte wäre sowas hier:

https://soundcloud.com/steffen-brinkmann/dream-pianoskizze/s-imTYC

Ist jetzt nur so dahingespielt, und natürlich nicht im Sinne des Stückes, aber vielleicht verstehst du was ich harmonisch meine.


Daher speckuliere ich auch immer mal wieder darauf, dass es ja mit ein bisschen Glück mal gespielt wird

Sprich doch mal Orchester in deiner Umgebung an. Gerade Hochschulorchester o.Ä. sind manchmal echt offen für so etwas. :)


Kennst du eine Daumenregel, was für den fff Bereich bei Trombone / Hörner als Leitfaden hergenommen werden kann? Tue mir da schwer vernünftige Schnelle Parts für das Blech zu schreiben.
Hör dir Orchesteraufnahmen gut an und bekomme ein Gefühl dafür wie laut was ist wenn fortissimo gespielt wird, damit du die Balance schön hinkriegst.
Was schnelle Passagen angeht ist es da echt eine Frage der Programmierung. Samples klingen da manchmal völlig unbrauchbar, obwohl es eigentlich von echten Musikern gespielt echt gut klingen würde.

Ich empfehle sehr "The Study of Orchestration" - das bietet einen grandiosen Rundumschlag zu den technischen und handwerklichen Angelegenheiten der Orchestration. Faustregeln gibt es glaub ich einfach keine.
 
Was für ein hübsches Stück. Wieder viele schöne Ideen, die das Stück abwechslungsreich machen.
Im Grunde hat Harzi schon alles gesagt, was zu sagen gibt. Mir fällt da bei weitem nichts weiter ein, außer, dass der Mix viel zu breit und zu trocken ist.
 
Wow, Hut ab!
Hat mich sofort bei der Hand genommen und auf Reisen geschickt, so dass ich gar nicht erst über Realismusdefizite bei gesampleten Instrumenten und dergleichen nachdenken konnte. Stark gemacht!

Hinsichtlich Mix sehe ich es zwar auch wie magnazeon, aber pffft... heut ist Freitag. :)
 
Ich find einige Elemente im Mix kommen recht trocken, andere sehr verhallt. Etwas unausgewogen also in den Räumen. Wahrscheinlich wolltest du damit ne Staffelung machen, ich finde es etwas zu doll, weil es nicht mehr so aus einem Guß wirkt.
 
@Steffen:


Vielen Dank für deine Tipps! Da werde ich mich beim nächsten Mal dran halten :)

Oh, was vom Olli. Da muss ich doch glatt morgen mal reinhören, wenn ich dann nämlich kann ...

Das freut mich!

E-Dur unterwegs bist. Das liegt vor allem daran, dass du das H-Dur mehrfach in E-Dur oder als Trugschluss in C#-Moll auflöst. Das sorgt nämlich dafür dass wir E-Dur statt A-Dur als Tonika wahrnehmen.

Sehr guter Punkt! Da habe ich gar nicht drüber nachgedacht, weil ich halt im Kopf in A-Lydisch unterwegs war. Schaue ich mir nachher mal in den Noten an, wenn ich an der DAW bin. Wenn man es hundertmal gehört hat gehen solche Sachen irgendwann in die Gewohnheit über. :)

"The Study of Orchestration"

Frima dankt! Werde ich mir zu Gemüte führen :)

Was für ein hübsches Stück. Wieder viele schöne Ideen, die das Stück abwechslungsreich machen.

Vielen Dank, Mag! :)

@mofox: Schön, dass es dich mitnimmt. Da freue ich mich mal was über die Wirkung der Kompsition zu hören, weil das z.z.T. mein Hauptaugenmerk ist.

ch find einige Elemente im Mix kommen recht trocken, andere sehr verhallt. Etwas unausgewogen also in den Räumen.

Ja, nachdem ich jetzt mal 1 Woche nicht mehr dran gearbeitet habe merke ich es auch allmählich. Mich wundert das aber dennoch, da alle Instrumente die gleiche Dry/Wet Ratio in VSL Mir haben und nur der Dry/Wet Offset Global zurückgedreht wurde.
 

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