Hintergrundmusik / Easy Listening

  • Ersteller ManuelFritz
  • Erstellt am
Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Musik ist eine Kunst, die beim Konsument auf den Geschmacksnerv treffen muss, mehr nicht.

Richtig so. Aber wenn Musik nur im Hintergrund, unauffällig, nebenbei sein soll, dann trifft sie
überhaupt keinen Nerv. Das hat nichts mit Geschmack zu tun. Wenn Musik keine "Seele" haben darf,
besteht sie nur aus Sound und geht somit in die Richtung von blossem Geräusch.
Das kann man gut selber testen: wenn eine Musik mehr in sich hat als blosser Sound,
kommt das selbst auf einem winzigen Handylautsprecher rüber. Bei einer Kaufhausmusik
hört man da nur noch Geräusch. Also: Musik ohne "innere Botschaft" ist keine Musik, somit auch keine Kunst. Kaufhausmusik trifft niemandes Geschmack, sondern trifft am ehesten noch auf Abneigung, falls sie überhaupt wahrgenommen wird. Es ist nichts da, was den Geschmack anregen könnte. Das soll Kunst sein??

Gruss,
Arios
 
Da würde ich Arios in Teilen recht geben. Hintergrundmusik dient der Untermalung und soll unauffällig (=beliebig?) bleiben.

Was die technische Seite anbelangt, da kommt es doch immer auf den Kontext an. Ein House-Piano z.B. darf und soll nach Korg M1 klingen und kommt bestimmt hart quantisiert am besten.

Bei einer Pianoballade ohne Schlagzeug, muss der Sound so nuancenreich und natürlich wie möglich klingen und Quantisierungen machen die Atmo kaputt. Am besten gleich auch den Klick weglassen und frei spielen - so hat man die meisten Ausdrucksmöglichkeiten und Spielräume für Gefühl.
 
Richtig so. Aber wenn Musik nur im Hintergrund, unauffällig, nebenbei sein soll, dann trifft sie
überhaupt keinen Nerv.

Das würde ich so nicht stehen lassen.
Musik trifft immer irgendwo den Nerv, auch unbewusst.
Das ist nichts neues. Wir werden täglich unbewusst im Kaufhaus zum Kaufrausch angeregt.

Durch Musik
Durch Düfte
Durch clever aufgebaute Paletten auf bestimmten stellen,....
 
Richtig so. Aber wenn Musik nur im Hintergrund, unauffällig, nebenbei sein soll, dann trifft sie
überhaupt keinen Nerv.

Das würde ich so nicht stehen lassen.
Musik trifft immer irgendwo den Nerv, auch unbewusst.
Das ist nichts neues. Wir werden täglich unbewusst im Kaufhaus zum Kaufrausch angeregt.

Durch Musik
Durch Düfte
Durch clever aufgebaute Paletten auf bestimmten stellen,....
ich bleib auch dabei. Dieses Vorgehen deckt sich nicht mit dem Begriff Kunst.
Das geht eher Richtung Strategie. Wenn eine Strategie auch Kunst sein soll, dann kann man ja
alles als Kunst bezeichnen. Dann brauchts den begriff "Kunst" überhaupt nicht mehr. Kunst steht nun mal für eine seit je her definierte Geisteshaltung, da kann ich auch nichts dafür, dass man dafür das Wort Kunst gewählt hat.

Gruss,
Arios
 
@Arios:

Deine Definition von Kunst finde ich ein wenig abgehoben.

Kunst ist für mich in aller erster Linie Handwerk, daher kommt nämlich der traditionelle Begriff auch. Früher hieß das Handwerk, "die Künste".

Wenn da heutzutage eine abstrakte Vorstellung (Geisteshaltung) dazu gehört, dann gehöre ich vielleicht einfach zum alten Eisen.

Nur mal ein Beispiel, jemand malt eine Landschaft photorealistisch. Ist das dann Kunst, obwohl, er keinerlei eigene "Geisteshaltung" dazu hat?
Für mich heißt die Antwort eindeutig ja, weil er eben sein Handwerk perfekt beherrscht.

Musik hat für mich immer mit Gefühlen zu tun.
Wenn es der Komponist also schafft, mit seiner Musik die Gefühle zu wecken, die er beabsichtigt, dann ist das Kunst. Wenn das Musik ist, die nur den Zweck hat, dass ein potenzieller Kunde mit einem Produkt oder einem Einkauf ein positives Gefühl verbindet, dann ist das eine bemerkenswerte Leistung, die nicht jeder Depp herstellen kann. Es ist eine Kunst.

Man muss aber eben auch unterscheiden in Musik, die unterstützend wirkt und solche die aus sich selbst heraus wirkt. Hintergrundmusik ist von Natur aus eben unterstützende Musik, da man nicht bewusst hin hört sondern nur die Gefühle übernimmt, die die Musik durch Instrumentierung, Rhythmus und Harmonien vermittelt.

Ist aber nur meine Definition des Ganzen.

Ich kann Musik im Kaufhaus auch meistens nicht leiden. Das liegt aber eher daran, dass die Leute, die die auswählen oft keine Ahnung davon haben. Die Musik vermittelt meistens eben nicht die richtigen Gefühle. Es muss eben passen. So wird es sicher bestimmte Einsatzzwecke für das Musikstück des TE geben, wo es perfekt passt. Auch in Hinblick auf die Zielgruppe. Ich gehöre z.B. nicht mehr zur Zielgruppe der Panflötenhörer ;-)

Im Fahrstuhl würde ich vielleicht lieber etwas abwechslungsreiches hören, da hört man ja dann doch eigentlich eher direkt hin, da man sich ja irgendwie von der Klaustrophobie ablenken soll.
 
@Arios:

Kunst ist für mich in aller erster Linie Handwerk, daher kommt nämlich der traditionelle Begriff auch. Früher hieß das Handwerk, "die Künste".

Wenn da heutzutage eine abstrakte Vorstellung (Geisteshaltung) dazu gehört, dann gehöre ich vielleicht einfach zum alten Eisen. .

Nein, du gehörst bestimmt nicht zum alten Eisen. Ich bin nicht so der Hirsch in Sachen treffende Worte finden, ich weiss. Natürlich kann man statt Geisteshaltung auch Handwerk sagen. Es wäre dann einfach jene "Geisteshaltung" vonnöten um das Handwerk in die entsprechenden Bahnen zu lenken, so dass das Produkt oder der (z.B. musikalische) Ausdruck schlussendlich Kunst ist (wird). Aber wie gesagt, für Kaufhausmusik die einem zum Kaufrausch animieren soll, finde ich das Wort Kunst nicht angebracht. Dann wäre ein gewiefter Verkäufer, der einem über den Tisch zieht ja auch ein "Künstler" in seiner Sache. Das Wort Kunst wird doch heutzutage immer mehr strapaziert. Wenn es so weitergeht, kann man das Wort ja bald nicht mehr gebrauchen.

Gruss,
Arios
 
Nun ja, wir reden ja immer noch darüber, Musik zu machen. Da gehört schon ein wenig mehr dazu, als etwas zu verkaufen, finde ich.

Ich verstehe Deine Definition auch schon sehr gut, weiß genau was Du meinst, nur seit ich mich als Komponist selbstständig gemacht habe hat sich die Definition bei mir eben etwas geändert.
Früher habe ich eben Musik gemacht, die aus mir heraus kam und sich selbst genügte. Damit kann man aber kaum Geld verdienen, ich mache also nun Musik, die bedient. Aber ist diese Musik deswegen künstlerisch schlechter? Ich glaube nicht, es ist immer ncoh der gleiche Mensch (ich) der die Musik macht und es stehen die gleichen Handfertigkeiten dahinter nur der Zweck ist ein anderer.
Wenn ich den Auftrag habe, Musik für ein Kaufhaus zu komponieren dann wäre das für mich eben kein großer Unterschied zu dem was ich früher gemacht habe.
Dass mir aber dann der Titel Künstler abgesprochen würde, das kann ich nicht einsehen, da lediglich die Thematik der Musik eine andere ist.

Ist vielleicht ein bisschen so wie mit Texten. Du kannst einen Werbetext schreiben oder Schiller nacheifern. Klar liegen da irgendwo Welten dazwischen und Werbetexte sind auch meistens nicht sehr kunstvoll aber es gibt die künstlerische Werbung, nämlich die, die wirklich gut gemacht ist.
Darauf kommt es für mich an, dass es gut gemacht ist.
 
Kurze Zwischenfrage!

In welchem Fahrstuhl läuft Musik?
Ich kenne da keinen!!!

:)
 
Wer Zeit und Lust hat hört sich einfach mal 40 Minuten meine Instrumentalmusiksammlung an.

Danach fühlt man sich irgendwie anders :)

Ich lausche gerade in ruhe......
smil24.gif


FB gibbet dann später...
 
Also, ich find deine Musik super. Da werden graue Gewitterwolken doch gleich wieder weiß und flockig.
smil470009513826a.gif




VG
 

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